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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.11.2022

Louisa kommt ins Schwitzen

Mordsmäßig versaut
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Was macht Trudi in der Dampfsauna eines Altenheims und wie kommt die blutige Leiche dort unter ihren Po? Die Bewohner des Heims halten sich im Gegensatz zur Leiche sehr bedeckt, irgendetwas scheinen sie ...

Was macht Trudi in der Dampfsauna eines Altenheims und wie kommt die blutige Leiche dort unter ihren Po? Die Bewohner des Heims halten sich im Gegensatz zur Leiche sehr bedeckt, irgendetwas scheinen sie zu verbergen. Das alles findet Louisa dann doch sehr skurril. Und eigentlich möchte sie sich ja auch diesmal gerne mehr an Joshs Regeln halten und sich nicht unnötig einmischen. Aber was bleibt ihr anderes übrig, wenn sich Trudi zusammen mit Lous Schwester Emily auf Mörderjagd begeben will und sich die beiden zusammen noch viel chaotischer anstellen als sie selbst? Als wäre das nicht genug, scheint jemand Lous Homepage gehackt zu haben, aber wer nur? Und auch Rispo scheint ein Geheimnis zu haben, das Lou nicht aus ihm herausgekitzelt bekommt. Da sorgt die Aufklärung des Mordes doch für einige Ablenkung.

Auch im sechsten Teil geht es gewohnt hoch her und man freut sich über die Schlagabtausche mit Rispo und fragt sich, in welches Fettnäpfchen Lou wohl diesmal treten wird. Auch wenn die Geschichten unabhängig voneinander lesbar sind, macht es mir noch mehr Spaß, seitdem ich Louisas Anfänge kennengelernt habe. Die einzelnen Kapitel haben wieder eine angenehme Länge, aber durch den Suchtfaktor, den die Reihe inzwischen bei mir ausgelöst hat, könnten sie auch deutlich länger sein und ich würde es vermutlich nicht merken. Trudi schießt natürlich wieder einmal den Vogel ab mit ihrer schrillen Art und auch die anderen Charaktere bereichern das Buch jeder auf seine Weise. Auch das Cover passt wie immer perfekt zur Reihe und macht sie unverkennbar.

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Veröffentlicht am 13.11.2022

Die Blumendetektivin unter Mordverdacht

Mordsmäßig verkatert
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Dass Lou Leichen anzuziehen scheint, ist ihr nicht neu. Dass die Leiche sich jedoch auf ihrem Sofa in ihrem Wohnzimmer befindet, schon. Und das Schlimmste ist, dass sie sich so gar nicht daran erinnern ...

Dass Lou Leichen anzuziehen scheint, ist ihr nicht neu. Dass die Leiche sich jedoch auf ihrem Sofa in ihrem Wohnzimmer befindet, schon. Und das Schlimmste ist, dass sie sich so gar nicht daran erinnern kann, wie es dazu kommen konnte, weil sie den Junggesellinnenabschied ihrer Schwester Emily gefeiert hat, der ziemlich feuchtfröhlich war. Da Lou nicht am Tatort bleiben kann, zieht sie zu Rispo, der leider selbst unter Mordverdacht steht. Das macht Lou das Ermitteln natürlich nicht einfacher und so strapaziert sie Joshs Nerven noch mehr als sowieso schon.
Eine wie gewohnt überdrehte, wunderbar durchgeknallte, herrlich unperfekte und dennoch absolut liebenswerte Louisa Manu, die sich natürlich in die unmöglichsten Situationen begibt und ihren Rispo zur Verzweiflung bringt. Mit dabei sind selbstverständlich auch alle anderen Figuren, die man aus der Reihe kennt, allen voran Lous Schwester Emily und der unkonventionellen Trudi, die Lou an Durchgeknalltheit sogar noch den Rang abläuft und Lou schon fast normal aussehen lässt. Auch dieser fünfte Band besticht durch Wortwitz und die wunderbaren Schlagabtausche zwischen Lou und Josh. Er lässt sich als eigenständige Geschichte lesen, wobei ich die Vorbände schon empfehlen würde, um in die wunderbare Welt der Louisa Manu komplett eintauchen zu können. Die Kapitel flogen wieder nur so an mir vorbei und ich war viel zu schnell durch die Geschichte durch. Wer etwas zum Schmunzeln oder lautem Loslachen sucht und das Leben mal nicht so ernst nehmen möchte, ist mit dieser Lektüre bestens aufgehoben.

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Veröffentlicht am 10.11.2022

Kontrollverlust

Chicago Devils- Einfach nur du
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Die Investigativjournalistin Molly Lynch ist zunächst gar nicht begeistert, als sie von ihrem Chef zu einem Interview mit dem Eishockeyspieler der Chicago Devils, Kit Carter, verdonnert wird. Allerdings ...

Die Investigativjournalistin Molly Lynch ist zunächst gar nicht begeistert, als sie von ihrem Chef zu einem Interview mit dem Eishockeyspieler der Chicago Devils, Kit Carter, verdonnert wird. Allerdings könnte das ihr Sprungbrett zu etwas Größerem sein. Auch Kit ist nicht begeistert, aber schließlich gehört es zu seinem Job. Doch schnell wird beiden klar, dass da mehr zwischen ihnen ist, obwohl beide es sich nicht eingestehen wollen, denn Molly hat bereits eine Scheidung hinter sich und Angst, mit Kit könnte sie erneut durch die Hölle gehen und auch Kit hat etwas tief in seinem Herzen vergraben, das ihn von einer Beziehung abhält. Aber das Herz hat eben so seine eigenen Wege und Molly und Kit verlieren langsam aber sicher die Kontrolle.
Dies ist bereits der achte Teil der Sports-Romance-Reihe „Chicago Devils“, wobei alle Teile unabhängig voneinander gelesen werden können.
Meine Rezension bezieht sich auf das Hörbuch.
Es war wieder einmal schön, bereits bekannte Gesichter wiederzuhören und neue Figuren kennenzulernen. Molly kam mir allerdings extrem ängstlich vor, trotz ihrer Vorgeschichte war mir das manchmal fast etwas zu viel. Kit tat mir sehr leid mit dem, was er in seiner Vergangenheit erlebt hat, meine Vermutungen gingen da zumindest in die richtige Richtung, zum Glück bewahrheiteten sie sich nur zum Teil. Schön fand ich wieder die Perspektivwechsel, da die einzelnen Kapitel mal aus Sicht Mollys und mal aus der Kits erzählt wurden. Die Sprecherin hat mich wieder einmal gut und flüssig durch die Geschichte begleitet und war sehr angenehm zu hören. Das Cover des Buchs passt von der Beschreibung Kits her besser als das des Hörbuchs, was aber dem Hörvergnügen keinen Abbruch tat.

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Veröffentlicht am 29.10.2022

Ein Buch der leisen Töne

Über die See
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Alles läuft auf dem Containerschiff, das von einer erfahrenen Kapitänin geführt wird, in geregelten Bahnen, als sich diesmal ein ungewöhnlicher Wunsch unter der Crew Bahn bricht: Sie wollen einmal auf ...

Alles läuft auf dem Containerschiff, das von einer erfahrenen Kapitänin geführt wird, in geregelten Bahnen, als sich diesmal ein ungewöhnlicher Wunsch unter der Crew Bahn bricht: Sie wollen einmal auf offener See baden gehen. Die Kapitänin geht auf deren Wunsch ein und danach ist nichts mehr so, wie es war…

Nachdem ich gelesen hatte, worum es in dem Buch geht, hatte ich zunächst völlig andere Assoziationen, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt. Es waren viel weniger die Aktionen als die Gedanken, die sich in den Köpfen der Kapitänin und ihrer Crew entspinnen, die das Buch ausmachen. Gedanken vom „Was wäre, wenn…“, die einen zum Nachdenken anregen, zur überraschenden Erkenntnis, dass man selbst oft vor solchen Fragen oder Einsichten steht. Die Figuren bleiben namenlos, auch untereinander herrscht eher eine Anonymität, wie sie häufig im Alltag zu finden ist. Man arbeitet zusammen, redet miteinander, aber man kratzt meist nur an der Oberfläche, ohne sein Gegenüber wirklich zu sehen. Man erfährt über einzelne Personen ein paar Bröckchen, aber vieles bleibt im Ungewissen. Was beschäftigt die einzelnen Menschen, denken sie in einer Situation alle gleich? Was lässt sie verunsichern? Während des Lesens hat man das Gefühl als befände man sich in einer schützenden Blase, wenn um einen herum der Nebel auftaucht und das schlagende Herz des Schiffes unheimlich anmutet. Die Erzählung strahlt eine unglaubliche Ruhe aus und beschränkt sich auf das Wesentliche, lässt einen an der ein oder anderen Stelle im Unklaren, in der Schwebe, die aber sehr gut zum prosaischen Erzählstil der Autorin passt. Ein Buch wie Musik, eine Geschichte der leisen Töne, die aber dennoch ungeheuer kraftvoll daherkommt und keine Minute Langeweile aufkommen lässt.

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Veröffentlicht am 22.10.2022

Kopf aus. Herz an.

Wohin die Wahrheit mich führt
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Penny ist im Zirkus aufgewachsen. Sie kennt nur das Leben als Artistin, aber sie spürt, dass sie das schon lange nicht mehr erfüllt. Auch die Beziehung zu ihrem Freund besteht eher noch aus Gewohnheit ...

Penny ist im Zirkus aufgewachsen. Sie kennt nur das Leben als Artistin, aber sie spürt, dass sie das schon lange nicht mehr erfüllt. Auch die Beziehung zu ihrem Freund besteht eher noch aus Gewohnheit und anderen pragmatischen Gründen. Außerdem fragt sie sich, warum ihre Mutter sie als kleines Kind verlassen hat, aber niemand spricht darüber. Zu gerne würde sie sich auf die Suche nach Spuren machen, doch Penny will ihren Vater nicht im Stich lassen, der den Zirkus leitet. Als es zu einem folgeschweren Vorfall im Zirkus kommt, weiß Penny, dass das ihre Chance ist, sich auf die Suche nach ihrer Mutter zu begeben und ihr Schicksal zu wenden. So landet sie dank eines Hinweises auf einem alten Foto, das sie findet, in London, wo Penny einige schicksalsschwere Begegnungen macht, die ihr Leben völlig auf den Kopf und sie vor die Frage stellen: Kopf aus - Herz an?

Diese Geschichte hat ihren ganz eigenen Zauber, der mich in eine völlig andere Welt katapultiert hat. Zum einen das Zirkusleben, in dem Penny festsitzt und das sie immer unglücklicher macht, zum anderen ihr neues Leben mit seinen vielen Chancen, die sich ihr eröffnen und diesen wunderbaren Menschen, die sie kennenlernen darf. Allein das Cover sieht aus als würde Penny in eine andere Zeit eintauchen, es hat nichts von einer modernen Stadt, so als wäre die Zeit einfach stehen geblieben. Diesen Eindruck hat man auch, wenn man das Café betritt, in dem Penny eine Arbeit findet. Die Figuren sind allesamt mit so viel Liebe beschrieben. Auch wenn sie nicht alle so detailliert wie Penny selbst skizziert sind, dass man sich ein genaues Bild von ihnen machen könnte, hat man sie dennoch vor seinem inneren Auge. Die Beschreibung der Gebäckstücke hat seinen eigenen Zauber, obwohl sie für mich, anders als beschreiben, gar nicht so ungewöhnlich sind. Es gab zwar die ein oder andere Stelle, an der ich mich fragte, wie Penny nur so reagieren konnte, wie sie es tat, aber das tat meiner Lesefreude keinen Abbruch. Ich habe die einzelnen Kapitel, die eine angenehme Länge hatten, förmlich verschlungen. Zum Ende hin gewinnt das Buch noch einmal an Dramatik und ist man auf der letzten Seite angekommen, badet man in einem Meer von Gefühlen, schwankt zwischen Glück, Freude, Trauer und Hoffnung. Ein Buch, das Mut macht, einen Neuanfang zu wagen und das Glück zuzulassen. Einfach mal öfter: Kopf aus - Herz an!

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