Profilbild von Grenzenlos

Grenzenlos

Lesejury Star
offline

Grenzenlos ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Grenzenlos über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.08.2017

Das Leben geht weiter

Ein ganz neues Leben
0

Der zweite Teil war nie geplant. Nach "Ein ganzes halbes Jahr" legt Moyes die Fortsetzung zu ihrem Bestseller vor, dem man diese Ungeplantheit anmerkt. Die Geschichte setzt einige Zeit nach der letzten ...

Der zweite Teil war nie geplant. Nach "Ein ganzes halbes Jahr" legt Moyes die Fortsetzung zu ihrem Bestseller vor, dem man diese Ungeplantheit anmerkt. Die Geschichte setzt einige Zeit nach der letzten Seite des ersten Bandes an. Louisa ist wieder im Alltag angekommen und lebt mehr oder weniger einfach vor sich hin. Will Traynor hat sie nie ganz losgelassen. Verständlich. Und doch ist diese Geschichte eine ganz neue, eine, die zwar die vertrauten Gesichter aus dem ersten Band wieder aufleben lässt, aber so anders ist, wie, als würde man eine komplett neue Geschichte lesen.

Moyes' Schreibstil ist unverändert flüssig zu lesen und sie hat ein wunderbares Gespür, was der Geschichte gut tut und wo sie mehr erzählen muss. Ich konnte kaum aufhören zu lesen, so sehr hat sie es geschafft, mich in einen Sog zu ziehen. Immer wieder kommen unerwartete Wendungen und sie greift spannende Themen auf. Ich liebte ihren humorvollen Umgang mit feministischen Themen, die jedoch im nächsten Moment in einem anderen Setting erschreckend dargestellt werden und man wieder merkt, wir Frauen haben es nicht einfach.

Wir können ein Stück bei der Trauerbewältigung von Louisa dabei sein. Das ist natürlich das Hauptthema. Auf das muss man sich einlassen. Die Erwartungen sollten so klein wir möglich gehalten werden, dann bekommt man einen super Roman. Der Anfang weist Parallelen zum ersten Band auf. Manche Sachen wirken ein bisschen übertrieben, aber irgendwas muss ja Spannendes passieren, damit die Geschichte an Fahrt bekommt.



Fazit

Eine gelungene, herzerwärmende Geschichte. Die zwar altbekannte Charaktere wieder aufleben lässt, aber doch so ganz anders und eigenständig zum ersten Band bestehen kann. Louisa und Will leben auf einzigartige Weise weiter und bescheren wunderbare Lesestunden. Mit weniger Tränen und mehr Lachen.

Veröffentlicht am 23.08.2017

Wenn die Erleuchtung naht

Die letzten Tage der Nacht
0

Graham Moore hat in seinem Buch ein richtig interessantes Stück Geschichte fiktiv aufgearbeitet. Es geht um den Stromkrieg im 19. Jahrhundert zwischen George Westinghouse und Thomas Edison, die sich darum ...

Graham Moore hat in seinem Buch ein richtig interessantes Stück Geschichte fiktiv aufgearbeitet. Es geht um den Stromkrieg im 19. Jahrhundert zwischen George Westinghouse und Thomas Edison, die sich darum streiten, ob jetzt Wechselstrom oder Gleichstrom der bessere Strom ist. Es ist außerdem der erste große Patentstreit der Geschichte.

Erzählt wird das Ganze aus der Sicht eines jungen Anwalts namens Paul Cravath, der Westinghouse vertritt und sich den Intrigen und Machtspielen der großen Parteien ausliefert. Zu Paul baut man im Laufe der Geschichte eine starke Sympathie auf, auch wenn er nicht darum bettelt, dass man ihn mag.

Die Geschichte wurde sehr gut recherchiert und hat mich dazu angeregt, selbst einige Sachen nachzulesen. Moore schreibt sehr detailliert und auch anspruchsvoll. Er gibt der Geschichte Zeit und Raum sich zu entwickeln und überstürzt überhaupt nichts. Für mich gab es deswegen ein paar Längen zwischendurch, was der Originalität und meinem Interesse für die Story aber überhaupt nicht geschadet hat. Ich hab nur etwas länger gebraucht, um das Buch auszulesen.



Fazit

Eine Hommage an den Erfindergeist. Gut recherchierte, fiktive Aufarbeitung der Geschichte. Elektrisches Licht ist für uns mittlerweile selbstverständlich, jedoch musste es erst mal von jemandem erfunden werden. Graham Moore hat hier eine herausragende Geschichte geschrieben, die zwar einige Längen aufweist, aber trotzdem sehr spannend aufgezogen wurde.

Veröffentlicht am 01.05.2017

Aufarbeitung der Vergangenheit

Ich, Eleanor Oliphant
0

Eleanor ist ein Mensch, der für sich bleibt, kaum Freunde hat, entweder bei der Arbeit oder daheim ist. Ihre sozialen Fähigkeiten sind nicht wirklich ausgeprägt und so kommt sie (für den Leser) in die ...

Eleanor ist ein Mensch, der für sich bleibt, kaum Freunde hat, entweder bei der Arbeit oder daheim ist. Ihre sozialen Fähigkeiten sind nicht wirklich ausgeprägt und so kommt sie (für den Leser) in die eine oder andere komische Situation, die einfach nur zum Lachen ist, für Eleanor aber nur Unverständnis hervorruft.

Spannung in der Geschichte wird durch ein Geheimnis um Eleanor erzeugt. Ihre Kindheit war sehr, sehr schwierig und sie hat ein Trauma erlebt, das sie nie wirklich verarbeitet hat. Durch eine Begegnung wird sie aus der Lebensstarre ein bisschen herausgeholt und sie versucht, etwas zu verändern.

Eleanor hat einen schwierigen Charakter, der zwar dadurch begründet ist, dass sie eben eine schwierige Kindheit hatte und kaum Bezugspersonen, denen sie vertrauen konnte und von denen sie lernen konnte, aber trotzdem scheint es, als wäre wirklich alles an ihr vorbeigegangen und sie hätte nichts mitbekommen.

Der Schreibstil war manchmal sehr detailliert und es hat sich manchmal alles sehr in die Länge gezogen. Die Autorin beschreibt alles sehr genau und beschreibt lieber alles, als dass sie es in die Geschichte miteinbaut. Wobei man Eleanors Charakter und Eigenheiten am besten dadurch kennenlernt, wenn man die geballte Ladung an Informationen auf einmal bekommt. Aber es war trotzdem mühsam, da am Ball zu bleiben und sich durch diese Beschreibungen zu lesen. Nach einer Weile habe ich aber in einen Lesefluss gefunden und es

Die Themen, die oft auch nebenbei auftreten und angesprochen werden, sind oft mit erhobenen Zeigefinger dargestellt. Klar, es ist vielleicht Eleanors Sichtweise, aber mir war das ein bisschen zu aufdringlich und erklärend. Nichtsdestotrotz sind sie schon sehr überlegt und können weitere Denkanstöße geben.



Fazit

Im Großen und Ganzen ein gutes Buch. Für meinen Geschmack zu viele Beschreibungen und Erklärungen und die Handlung zieht sich stellenweise. Jedoch werden wichtige Themen angesprochen und einige Überraschungen warten am Ende des Buches auf einen. Das gewisse Etwas hat jedoch gefehlt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Erzählstil
  • Humor
  • Originalität
Veröffentlicht am 01.04.2017

Wie der Vater, so der Tod

Wie der Vater, so der Tod
0

In der Sparte Jugendthriller bin ich (noch) nicht so belesen, es scheint in diesem Genre aber gerade einen kleinen Boom zu geben. Ja, der Roman ist auf Jugendliche ausgerichtet. Sara ist 16 und ich schließe ...

In der Sparte Jugendthriller bin ich (noch) nicht so belesen, es scheint in diesem Genre aber gerade einen kleinen Boom zu geben. Ja, der Roman ist auf Jugendliche ausgerichtet. Sara ist 16 und ich schließe mal darauf, dass sie von ihrem Vater so unterdrückt wird, dass sie deswegen ein bisschen jünger erscheint als sie ist. Es werden Themen wie Verliebtsein und erste Erfahrungen mit Alkohol behandelt, sowie das eigentliche Thema, der gewalttätige Vater, ebenfalls so umgesetzt, dass man denken kann, dass das sehr wohl irgendwo passieren könnte.

Manchmal hatte ich wirklich Gänsehaut, bei den brutalen Szenen und hab immer mal wieder unbewusst die Luft angehalten, um dann kurz darauf laut auszuatmen.

Sara ist eine tolle Protagonistin, die dir ihre Geschichte aus der Ich-Form erzählt. Wir bekommen einen genauen Einblick in ihre Familie, die Beziehungen untereinander und wie die Familie nach Matts Tod so gut wie außeinander gebrochen ist. Sara's Angst ist wirklich zu spüren, auch wenn sie will, dass alles beim Alten bleibt. Wenn man mit diesem Thema (zum Glück) nicht so vertraut ist, versteht man während dem Lesen besser, warum oft nicht darüber geredet wird und Betroffene so handeln, wie sie handeln. Leider wird auch in Sara's Schule die Augen vor dem Offensichtlichem geschlossen, was wirklich traurig ist.

Sehr süß war auch die zarte Liebesgeschichte zwischen Sara und Alex. Ich hatte zuerst vermutet, dass es eine Dreiecksbeziehung wird, lag aber zum Glück falsch. Manche Freunde bleiben einfach Freunde :) Was mich gewundert hat ist, warum Alex sich so ganz plötzlich intensiv für Sara interessiert. Da fehlte mir irgendwas.

Ich muss ehrlich sagen, ich konnte, nachdem ich einmal angefangen hatte zu lesen, nicht aufhören. Bilen hat mich mit Sara in einen Albtraum aus Ungewissheit und Angst gezogen, aus dem ich keinen Ausweg gefunden habe.


Fazit:
Für mich ist Wie der Vater so der Tod ein sehr gelungener Jugendthriller, der das Thema Gewalt in der Familie wirklich sehr gut auf den Punkt bringt und auch die Gefühle, wie zum Beispiel Sara's, dass sie ihren Vater nach allem immer noch liebt, wurden wunderbar vermittelt.

Veröffentlicht am 01.04.2017

Enders

Enders
0

Irgendwie ging ich mit gemischten Gefühlen an dieses Buch ran. Von Band 1 war ich nämlich nicht besonders begeistert. Der konnte mich nämlich nicht wirklich mitreißen. Aber wie das nun mal ist, komm ich ...

Irgendwie ging ich mit gemischten Gefühlen an dieses Buch ran. Von Band 1 war ich nämlich nicht besonders begeistert. Der konnte mich nämlich nicht wirklich mitreißen. Aber wie das nun mal ist, komm ich nicht darum herum erfahren zu wollen, wie es mit Callie weitergeht.
Aber hallo, wie ich überrascht wurde! Selten fand ich eine Fortsetzung besser als den ersten Teil. Aber hier kann ich das ohne Umschweife sagen. Ein Pageturner schlechthin, ist mir da in die Hände gefallen.

Callie hat sich so super weiterentwickelt in diesem Band, dass ich ganz überrascht war! Auch Michael hat, wie von mir in der Rezi zu Starters gewünscht, eine bedeutendere Rolle gespielt, was mich wirklich gefreut hat. Auch die restlichen Figuren haben mir sehr gefallen.

An Ideen fehlt es der Handlung auch nicht und so wird man mit einem spannenden Endzeitroman von der ersten bis zur letzten Seite belohnt. Die Handlung vollführt wirklich viele überraschende Wendungen, mit denen man nicht rechnet und die das Buch so toll machen.
Das Ende ist eigentlich in sich abgeschlossen, es hält aber noch viel Spielraum für eine weiterführende Geschichte in sich. Vielleicht will sich Price einfach noch ein Fenster offen lassen, um eventuell Callies Geschichte weiter zu erzählen.

Der Schreibstil ist wirklich klasse und ich konnte mir alles bildhaft vorstellen. Ich weiß nicht genau woran es liegt, dass ich den ersten Band nicht so gern gelesen habe, aber vielleicht hat sich auch am Schreibstil und der Ausdrucksweise von Price einiges verbessert, so dass ich viel leichter reingefunden habe.

Was mich ein bisschen gestört hat ist, dass Callie ihr Herz sehr schnell verschenkt, aber dann auch irgendwie doch nicht. Sie macht gern Hoffnungen, die sie dann nicht erfüllen mag. So irgendwie. Ein bisschen kompliziert...


FAZIT
Enders ist ein Roman, der viele Überraschungen bereithält, mit innovativen Ideen eine spannende Geschichte erzählt und mit der Entwicklung der Charaktere total punkten kann!