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Veröffentlicht am 20.11.2018

Die Kunst des Erzählens

Michael Köhlmeiers Märchenwelt (2)
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Grundsätzlich kann ich mich der Rezension zu Teil 1 anschließen. Die Art und Weise wie Köhlmeier erzählt hat sich im 2. Teil nicht verändert. Es ist genauso entspannend, aber gleichzeitig auch spannend ...

Grundsätzlich kann ich mich der Rezension zu Teil 1 anschließen. Die Art und Weise wie Köhlmeier erzählt hat sich im 2. Teil nicht verändert. Es ist genauso entspannend, aber gleichzeitig auch spannend ihm zuzuhören. Die 12 CDs liefern Hörmaterial für fast 15 Stunden, das bedeutet, dass man sich dafür Zeit nehmen muss, um alles zu hören, oder einfach einzelne Märchen auswählt, die einen gerade ansprechen.
Diesmal widmet er sich den Themenbereichen "Der Böse", "Niemandes Kind", "Verwandelt, verzaubert, verflucht", "Der Tod" und "Die Liebe", die alle sehr abwechslungsreiche Geschichten enthalten. Und sie stammen wieder aus aller Welt: Japan, Chile, Ungarn, Norwegen, Italien, England, Island, Tibet, Nepal u.a. Es ist eine gute Mischung aus (für mein Verständnis) beliebten und weniger bekannten Märchen. Köhlmeier gibt jedesmal ein Vorwort, wenn ein neues Überthema beginnt. Es ist interessant, was seine Gedanken zum jeweiligen Thema sind und warum er diese Auswahl getroffen hat. Außerdem findet er immer einleitende Worte zum Gegenstand.

Fazit
Mir hat dieses Hörbuch wieder wunderbare Märchenstunden beschert. Michael Köhlmeiers Märchenwelt entführt in die phantastischen Gedankenwelten vieler unterschiedlicher Länder und erstellt so eine umfangreiche Sammlung aus unterschiedlichsten Geschichten. Für Märchenfans ist die Märchenwelt Teil 1 und 2 ein Muss. Kinder sollten beim Hören von Erwachsenen begleitet und das Gehörte reflektiert werden.


Veröffentlicht am 18.11.2018

Feministinnen von heute

The future is female!
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So vielfältig wie wir Frauen, so vielfältig wie die Meinungen über Feminismus, so vielfältig sind die Beiträge in diesem Buch. Es ist eine Sammlung von Aktionen, Projekten, persönlichen Geschichten, Lektüreempfehlungen, ...

So vielfältig wie wir Frauen, so vielfältig wie die Meinungen über Feminismus, so vielfältig sind die Beiträge in diesem Buch. Es ist eine Sammlung von Aktionen, Projekten, persönlichen Geschichten, Lektüreempfehlungen, Musikvorschlägen, Poesie und vielem mehr. Geschrieben von unterschiedlichen Frauen und zusammengestellt von der Herausgeberin Scarlett Curtis.

Das Buch ist gegliedert in verschiedene Stadien, die man durchwandert, wenn man zur Feministin/zum Feministen wird, u.a. Erleuchtung, Zorn, Freude, Aktion. Die Themen wiederholen sich eigentlich kaum, manche Beiträge sind länger, manche nur ganz kurz. Manche haben mir besser gefallen, andere wiederum waren nicht so meins. Und trotzdem finde ich genau das so wunderbar an diesem Buch. Für jede/n ist etwas dabei, sowohl was die Einstellung betrifft und Themen, die einen interessieren, wie auch die Form des Geschriebenen: Listen, Gedichte, Interviews, Erfahrungsberichte, Essays.

Man kann sich darin wiederfinden, zum Nachdenken sowie weiteren Recherchieren angeregt werden und sogar selbst seine Meinung einbringen. Wenn man glaubt, Feminismus ist nichts für mich oder von den ganzen sexuellen Belästigung bin ich nicht betroffen oder Frauen und Männer sind doch eh schon lange gleichgestellt, geben diese Texte eine Vorstellung davon, woran wir Menschen noch arbeiten müssen und dass es noch viele Frauen gibt, die nicht mit so vielen Privilegien leben. Das ist auch der Grund, warum jede und jeder dafür aufstehen mus. Für diejenigen, die sich bereits mit den Thema auseinandergesetzt haben, können diese Texte dazu beitragen, die eigene Sichtweise zu verändern, zu schulen, zu erweitern.

Das Buch macht Mut, indem es aufzeigt, dass wir es schaffen können, etwas zu verändern, wenn wir alle an einem gemeinsamen Strang ziehen. Und klarzumachen versucht, dass jeder noch so kleine Beitrag, jeder Moment, in dem wir unsere Stimme für Frauen erheben, wichtig ist. Die Vielfalt zeigt sich nicht nur in den Beiträgen, sondern auch bei den Frauen. Sie kommen aus unterschiedlichsten Ländern mit unterschiedlichsten Kulturen, gehören verschiedenen Religionen an und finden sich in vielen Berufen wieder. Die kritische Auseinandersetzung mit dem Feminismus an sich und der Welt, in der wir leben, hat mir sehr gut gefallen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und war immer gespannt, was als nächstes kommt.

Fazit

Ein wichtiges Buch über den Feminismus von heute und was Frauen darüber denken und was er ihnen bedeutet. Viele persönliche Geschichten prägen diese Sammlung an Texten und zeigen ein für alle Mal auf, dass der Kampf noch lange nicht vorbei ist und mit jeder Generation weiter getragen werden muss.

Veröffentlicht am 18.11.2018

Sie kehren zu ihrer alten Stärke zurück

Knickerbocker4immer - Schatten der Zukunft
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Band 1 und 2 der neuen Knickerbocker-Reihe gehören irgendwie zusammen. Was im ersten Teil beginnt, findet hier endlich die richtige Auflösung, und dafür bin ich sehr dankbar. Für das Ende dieses Buches ...

Band 1 und 2 der neuen Knickerbocker-Reihe gehören irgendwie zusammen. Was im ersten Teil beginnt, findet hier endlich die richtige Auflösung, und dafür bin ich sehr dankbar. Für das Ende dieses Buches bin ich sehr dankbar. Der Anfang war jedoch ziemlich zäh, meiner Meinung nach. Die Geschichte braucht lange, bis sie richtig in Gang kommt, bis die Knickerbocker endlich handeln und auch der Fokus auf ihnen liegt. Am Anfang werden so viele Fäden aus unterschiedlichen Perspektiven gesponnen, dass ich manchmal den Überblick verlor und ich mich auch überwinden musste, dranzubleiben.

Die Kapitel sind kurz und knapp gehalten, was zum schnellen Weiterlesen einlädt. Es wird aus vielen verschiedenen Personen erzählt, jedoch kann man den Wechseln sehr gut folgen. Mir waren es nur leider zu viele Personen.

Die Spannung steigert sich zum Ende hin und auch mein Interesse zur Auflösung wurde dadurch mehr. Manche Handlungsmotive fand ich eher fragwürdig und nicht ganz stimmig, aber die Geschichte braucht sie. Die Knickerbocker kehren zu ihrer alten Stärke zurück und das sind ihre Freundschaft und damit einhergehen ihr Zusammenhalt. Beides war lange sehr brüchig und deswegen konnte ich es nicht so ganz genießen, da sehr viel ihre Beziehungen thematisiert werden. Auch wenn dies dem Ganzen mehr Tiefe verleiht, fand ich es ein bisschen nervig mit der Zeit, dass sie teilweise einfach nicht normal miteinander reden können und alles extra aufgebauscht wird. Ich hoffe, dass das in den Folgebänden anders sein wird und sie sich voll auf die Fälle konzentrieren können.

Thomas Brezina hat in der Geschichte ein Rätsel versteckt, das den Leser/die Leserin einlädt, mitzuraten. Man liest das Buch anders, aufmerksamer, da man immer auf der Suche nach dem "Osterei", wie der Autor es nennt, ist. Ich bin immer noch auf der Suche

Der Schreibstil ähnelt dem aus dem ersten Band. So ganz ist Brezina der Sprung zum Schreiben für Erwachsene nicht gelungen, finde ich. Nichtsdestotrotz liest es sich sehr flüssig und man kommt leicht voran.



Fazit

Die Anfangsphase der Knickerbocker-Reunion ist mit diesem Band hoffentlich abgeschlossen. Ein spannendes Ende kann den zähflüssigen Anfang wieder wett machen und Vorfreude auf neue interessante Fälle und Rätsel wecken. Die Geschichte wird von vielen Perspektivenwechsel zwischen vielen verschiedenen Personen getragen, was zwischendurch mühsam sein kann, so aber viele Sichtweisen und Motive zutage kommen.

Veröffentlicht am 18.11.2018

Zurück in Night Vale

Der lächelnde Gott
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Night Vale hat mich von Anfang an fasziniert. Diese verrückte Stadt mit ihren eindrucksvollen BewohnerInnen. Die Geschichte lebt vom Unerwarteten, den Überraschungen, nichts ist so, wie man es sich denkt. ...

Night Vale hat mich von Anfang an fasziniert. Diese verrückte Stadt mit ihren eindrucksvollen BewohnerInnen. Die Geschichte lebt vom Unerwarteten, den Überraschungen, nichts ist so, wie man es sich denkt. Ein Satz fängt inhaltlich normal an, endet aber dann komplett in einem irrwitzigen Gedanken. Das finde ich wirklich einzigartig. Der lächelnde Gott ist bereits das zweite Buch der Night-Vale-Reihe, die auf einem Podcast basiert. Und ich hab das bereits beim ersten kritisiert, die Story an sich hat einige Mängel. Der Spannungsaufbau gelingt nicht wirklich. Es zieht sich sehr lange und wiederholt sich sehr oft. So richtig konnte mich das Ganze nicht packen.

Es geht um den Konflikt zwischen Wissenschaft und Religion, der sehr gut dargestellt wird und beide Seiten ein bisschen ins Lächerliche zieht. Das Gesellschaftskritische, das mir im ersten Buch so gut gefallen hat, hab ich zwar auch hier wahrgenommen, aber bei weitem nicht so viel. Vielleicht konnte ich es auch nur nicht herauslesen, aber es bezieht sich eben vor allem auf die beiden oben genannten Bereiche. Themen sind vor allem die Überwachung und Kontrolle der BürgerInnen durch die Stadtverwaltung. Nilanjana, die eingefleischte Wissenschaftlerin und Hauptprotagonistin, und Darryl, der überzeugte Religionsanhänger, geben ein ungleiches Paar ab. Mit beiden wurde ich aber nie wirklich warm. Sie bleiben doch sehr flach.

Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, aber eben auch einmalig. Man wird öfters mit einem Perspektivenwechsel konfrontiert, was aber nicht schlecht ist, da so die verschiedenen Beweggründe ersichtlich werden. Vieles ist einfach so unlogisch und doch macht es in der Welt von Night Vale Sinn. Es ist so verrückte Fantasy. Es gab einige Stellen, durch die ich mich durchquälen musste und deswegen das Buch auch immer wieder weggelegt hatte und länger gebraucht hatte als erwartet. Es war kein reiner Lesegenuss, aber trotzdem war es schön, wieder etwas aus Night Vale zu lesen.



Fazit

Es war schön, nach Night Vale zurückzukehren und diese witzige, verrückte, irrsinnige Stadt wieder zu erleben. Neue Charaktere als in Band 1 und der Konflikt zwischen Wissenschaft und Religion bringen einiges an Gesprächsstoff, jedoch konnte mich der Storyablauf nicht wirklich packen und auch die Charaktere waren mir nicht durchgehend sympathisch bzw. zu flach gezeichnet. Nichtsdestotrotz war der Ausflug in die Stadt wieder sehr interessant und für verrückte Fantasyfans ein wahres Vergnügen.

Veröffentlicht am 05.06.2018

Don und Rosie forever

Der Rosie-Effekt
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Nach dem bezaubernden und wirklich herausragenden ersten Rosie-Band, musste ich natürlich auch die Fortsetzung unbedingt lesen. Ich hatte wirklich hohe Erwartungen an die Geschichte.

Leider konnte diese ...

Nach dem bezaubernden und wirklich herausragenden ersten Rosie-Band, musste ich natürlich auch die Fortsetzung unbedingt lesen. Ich hatte wirklich hohe Erwartungen an die Geschichte.

Leider konnte diese überhaupt nicht erfüllt werden. Die Geschichte war einfach nur langweilig. Don verstrickt sich in immer mehr Lügen gegenüber Rosie, die ich überhaupt nicht nachvollziehen kann und die seinem Charakter überhaupt nicht standen. Ich hab ewig für dieses Buch gebraucht, musste es immer wieder weglegen und nur mein schlechtes Gewissen und mein Hang dazu, alle Bücher auszulesen, konnten mich schlussendlich dazu bewegen, es zu beenden. Es kommt bei weitem nicht an den ersten Band ran.

Die Themen sind sehr oberflächlich und so gewollt lustig und aufgesetzt, dass ich immer wieder nur die Augen verdrehen konnte. Es dreht sich alles um darum, dass Rosie schwanger ist. Das war mir zu viel davon und zu wenig Abwechslung. Die Story kann man sich wirklich sparen und es bei dem ersten Buch belassen. Welches wirklich sehr amüsant und lesenswert ist!