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Veröffentlicht am 10.10.2017

die Welt verändern

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Die Autorin hat mich mit ihrem ersten Buch (Immer montags beste Freunde) bereits sehr berührt und ich fand ihre Geschichte sehr inspirierend. Sie selbst hat nach der Veröffentlichung viele Geschichte gelesen ...

Die Autorin hat mich mit ihrem ersten Buch (Immer montags beste Freunde) bereits sehr berührt und ich fand ihre Geschichte sehr inspirierend. Sie selbst hat nach der Veröffentlichung viele Geschichte gelesen und gehört, wie andere Menschen auf ihre Art und Weise für andere Gutes getan haben oder wie ihnen Gutes widerfahren ist, einfach durch einen einfachen Akt der Nächstenliebe.

Einige dieser Geschichten hat sie in diesem Buch gesammelt und durch ihre eigenen Gedanken begleitet.

Es sind viele unterschiedliche Geschichten, die zeigen, wie vielfältig menschliche Beziehungen sein können und dass es nichts Großes braucht, damit man anderen Menschen helfen kann. Ich fand sie durchgehend sehr angenehm zu lesen und hatte bei so einigen Pippi in den Augen. Sie sind recht kurz gehalten und doch enthalten sie das Wesentliche. Die kurzen Kapitel laden dazu ein, immer gleich weiterzulesen. Ich wurde süchtig nach diesen positiven Geschichten und hätte noch viele mehr lesen können.

Der Schreibstil ist Dank der Nacherzählung der beiden Autoren in allen Geschichten gleich. Es ist flüssig geschrieben und manchmal sehr zusammenfassend erzählt, aber das finde ich in Ordnung, da so mehr Geschichten im Buch Platz finden. Was mich etwas gestört hat, waren die Wiederholungen. Es wird ziemlich oft auf die erste Begegnung zwischen Laura Schroff und Maurice (aus dem ersten Buch) Bezug genommen und immer wieder durchgekaut. Mit der Zeit konnte ich das nicht mehr lesen und war ein bisschen genervt davon. Auch andere Sachen werden immer wieder aufgegriffen und immer wieder wiederholt (also vor allem in den Teilen bzw. Zwischenkapiteln, die Schroff erzählt). Ansonsten wird in diesem Buch eine Lebensphilosophie dargestellt, die auch ich immer (schon vor dem Buch) versuche zu leben. Ein simpler Gedanke, der so viel in der Welt einzelner Menschen (und vielleicht auch von vielen) verändern kann.



Fazit

Ein sehr bereicherndes Buch über Freundschaft und Hilfsbereitschaft. Gutes tun und nichts dafür verlangen, von solchen Menschen handelt dieses Buch. Kurze Geschichten zeigen, wie wichtig unser Handeln ist und wie viel wir damit bewirken können. Ob es nur eine Umarmung, ein bisschen Geld oder Freundschaft ist, mit jeder freundlichen Handlung können wir die Welt Stück um Stück verändern! Lesen!

Veröffentlicht am 10.10.2017

Mühsame Spurensuche in Italien

Aquila
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Mein erstes Buch von Ursula Poznanski, von dem ich mir schon einiges erwartet hatte. Mit ihren Jugendthrillern ist sie ja im deutschsprachigen Raum sehr berühmt und die aktuellen Themen haben immer viel ...

Mein erstes Buch von Ursula Poznanski, von dem ich mir schon einiges erwartet hatte. Mit ihren Jugendthrillern ist sie ja im deutschsprachigen Raum sehr berühmt und die aktuellen Themen haben immer viel Spannung versprochen. In Aquila fehlt dieses aktuelle, diskussionswürdige Thema jedoch. Es geht um die Studentin Nika, die ein ereignisreiches Wochenende hinter sich hat, das aber völlig aus ihrem Gedächtnis verschwunden ist und sie jetzt vehement versuch, diese Gedächtnislücken zu füllen. Das wars im Grunde. Das Studentenleben und die Stadt Siena bekommen noch etwas größeren Raum in der Geschichte.

Für mich war es eher eine mühsame Spurensuche in Siena. Nika hat für mich oft unlogisch gehandelt und die Auflösung setzt erst sehr spät ein. Mit Nika wurde ich nicht wirklich warm, sie will vieles auf eigene Faust herausfinden und die potentiellen Helfer sind auch nicht so vielversprechend.

Fast alles wirkt konstruiert. Das war so schade. Viele der Hinweise entschlüsselt sie eigentlich zufällig. Die zwischenmenschlichen Beziehungen sind auch sehr merkwürdig, meiner Meinung nach. Den Love-Interest (schon allein, dass es einen gibt, war überflüssig) kennt sie gefühlt 3 Sekunden und schon findet sie ihn irgendwie attraktiv und er ist natürlich hin und weg von ihr. Aber es wird dauernd erwähnt, dass sie ja eigentlich jetzt eh keine Zeit und keinen Kopf für eine Romanze hat.

Die Auflösung war jetzt auch nicht gerade das, was ich jetzt als super überraschend fand. Nika spielt eigentlich nur eine Nebenrolle in dem Ganzen. Alles war wieder sehr konstruiert. Aber es war dann zum Schluss doch sehr spannend, wer jetzt mit wem und warum und was steckt dahinter. Die Sprache an sich war doch sehr einfach gehalten. Gefallen hat mir, dass die Autorin richtiges Italienisch mit einfließen hat lassen und gleichzeitig auch gekonnt im Text übersetzt hat. (Ein Vorteil waren natürlich auch die ganzen deutschen Studenten ;D).



Fazit

Zufälle über Zufälle führen zu einer sehr konstruierten Auflösung. Es ist eine mühsame Spurensuche durch Siena, die mit weniger sympathischen Charakteren leider nicht so richtig in Schwung kommt. Meine Erwartungen an Poznanski wurden leider nicht erfüllt. Ich werde es mit einem anderen Buch von ihr aber sicher nochmal versuchen :)

Veröffentlicht am 29.08.2017

Das Leben geht weiter

Ein ganz neues Leben
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Der zweite Teil war nie geplant. Nach "Ein ganzes halbes Jahr" legt Moyes die Fortsetzung zu ihrem Bestseller vor, dem man diese Ungeplantheit anmerkt. Die Geschichte setzt einige Zeit nach der letzten ...

Der zweite Teil war nie geplant. Nach "Ein ganzes halbes Jahr" legt Moyes die Fortsetzung zu ihrem Bestseller vor, dem man diese Ungeplantheit anmerkt. Die Geschichte setzt einige Zeit nach der letzten Seite des ersten Bandes an. Louisa ist wieder im Alltag angekommen und lebt mehr oder weniger einfach vor sich hin. Will Traynor hat sie nie ganz losgelassen. Verständlich. Und doch ist diese Geschichte eine ganz neue, eine, die zwar die vertrauten Gesichter aus dem ersten Band wieder aufleben lässt, aber so anders ist, wie, als würde man eine komplett neue Geschichte lesen.

Moyes' Schreibstil ist unverändert flüssig zu lesen und sie hat ein wunderbares Gespür, was der Geschichte gut tut und wo sie mehr erzählen muss. Ich konnte kaum aufhören zu lesen, so sehr hat sie es geschafft, mich in einen Sog zu ziehen. Immer wieder kommen unerwartete Wendungen und sie greift spannende Themen auf. Ich liebte ihren humorvollen Umgang mit feministischen Themen, die jedoch im nächsten Moment in einem anderen Setting erschreckend dargestellt werden und man wieder merkt, wir Frauen haben es nicht einfach.

Wir können ein Stück bei der Trauerbewältigung von Louisa dabei sein. Das ist natürlich das Hauptthema. Auf das muss man sich einlassen. Die Erwartungen sollten so klein wir möglich gehalten werden, dann bekommt man einen super Roman. Der Anfang weist Parallelen zum ersten Band auf. Manche Sachen wirken ein bisschen übertrieben, aber irgendwas muss ja Spannendes passieren, damit die Geschichte an Fahrt bekommt.



Fazit

Eine gelungene, herzerwärmende Geschichte. Die zwar altbekannte Charaktere wieder aufleben lässt, aber doch so ganz anders und eigenständig zum ersten Band bestehen kann. Louisa und Will leben auf einzigartige Weise weiter und bescheren wunderbare Lesestunden. Mit weniger Tränen und mehr Lachen.

Veröffentlicht am 29.08.2017

Wenn ein Buch die Seele berührt

Seelen
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Stephenie Meyer kann schreiben. Das hat sie schon bei Twilight bewiesen (auch wenn die Geschichte um Edward und Bella fragwürdig ist). Mit Seelen, ihrer zweiten großen Geschichte, macht sie auch plotmäßig ...

Stephenie Meyer kann schreiben. Das hat sie schon bei Twilight bewiesen (auch wenn die Geschichte um Edward und Bella fragwürdig ist). Mit Seelen, ihrer zweiten großen Geschichte, macht sie auch plotmäßig einen großen Qualitätssprung. Ich hab Seelen schon vor Jahren gelesen und jetzt das Bedürfnis (ja, richtig gelesen) gehabt, es wiedermal zu lesen. Meine Rezension beruht also auf dem Reread. Ich hab für die 860 Seiten drei Tage gebraucht. Ich hab in jeder freien Minuten gelesen, weil das Buch mich wieder so in den Bann gezogen hat. Ich glaub, das sagt schon viel aus.

Mit Seelen hat sich Meyer in ein neues Genre gewagt und sich dem Thema Science Fiction angenommen. Alles "Außerirdische" wird nachvollziehbar erklärt und spannend dargestellt. Hauptsächlich geht es um eine Liebesgeschichte, die durch die Seelen auf die Probe gestellt wird bzw. erst dadurch entsteht. Meyer kann romantische Geschichten perfekt plotten. Sie schreibt zwar manchmal sehr kitschig, aber darauf muss man sich bei ihr einfach einlassen und kann das schon im Vorhinein erwarten.

Die Charaktere sind wirklich sehr gut ausgearbeitet, vielseitig und wunderbar dargestellt. Die gedanklichen Gespräche zwischen Wanda und Melanie im Kopf sind wirklich sehr gut umgesetzt. Das Buch ist eines meiner Lieblingsbücher (von der Twilight-Reihe habe ich mich mittlerweile distanziert, auch wenn ich sie damals verschlungen habe). Ein bisschen zu einfach erschien mir das Gesundheitssystem, da war wirklich alles möglich.

Fazit
Ich warte sehnsüchtig auf die Fortsetzungen (ja, immer noch, ich glaube fest daran). Das Science Fiction Thema hat Meyer gut umgesetzt. Sie hat einen spannenden Alien Roman mit Liebesgeschichte geschrieben, den ich sicher nicht zum letzten Mal gelesen habe. Die tollen Charaktere und die tollen Ideen haben mich völlig überzeugt.

Veröffentlicht am 23.08.2017

Wenn die Erleuchtung naht

Die letzten Tage der Nacht
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Graham Moore hat in seinem Buch ein richtig interessantes Stück Geschichte fiktiv aufgearbeitet. Es geht um den Stromkrieg im 19. Jahrhundert zwischen George Westinghouse und Thomas Edison, die sich darum ...

Graham Moore hat in seinem Buch ein richtig interessantes Stück Geschichte fiktiv aufgearbeitet. Es geht um den Stromkrieg im 19. Jahrhundert zwischen George Westinghouse und Thomas Edison, die sich darum streiten, ob jetzt Wechselstrom oder Gleichstrom der bessere Strom ist. Es ist außerdem der erste große Patentstreit der Geschichte.

Erzählt wird das Ganze aus der Sicht eines jungen Anwalts namens Paul Cravath, der Westinghouse vertritt und sich den Intrigen und Machtspielen der großen Parteien ausliefert. Zu Paul baut man im Laufe der Geschichte eine starke Sympathie auf, auch wenn er nicht darum bettelt, dass man ihn mag.

Die Geschichte wurde sehr gut recherchiert und hat mich dazu angeregt, selbst einige Sachen nachzulesen. Moore schreibt sehr detailliert und auch anspruchsvoll. Er gibt der Geschichte Zeit und Raum sich zu entwickeln und überstürzt überhaupt nichts. Für mich gab es deswegen ein paar Längen zwischendurch, was der Originalität und meinem Interesse für die Story aber überhaupt nicht geschadet hat. Ich hab nur etwas länger gebraucht, um das Buch auszulesen.



Fazit

Eine Hommage an den Erfindergeist. Gut recherchierte, fiktive Aufarbeitung der Geschichte. Elektrisches Licht ist für uns mittlerweile selbstverständlich, jedoch musste es erst mal von jemandem erfunden werden. Graham Moore hat hier eine herausragende Geschichte geschrieben, die zwar einige Längen aufweist, aber trotzdem sehr spannend aufgezogen wurde.