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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.09.2017

Einfach perfekt! Die Handlung ist spannend und voller Leidenschaft.

Das Reich der Sieben Höfe – Flammen und Finsternis
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Die ersten Seiten von "Das Reich der sieben Höfe: Feuer und Flammen" haben mich anfangs etwas enttäuscht. Wo ist die kämpferische Feyre, die ein ganzes Volk von einem Fluch befreit hat? Wo ist der liebevolle ...

Die ersten Seiten von "Das Reich der sieben Höfe: Feuer und Flammen" haben mich anfangs etwas enttäuscht. Wo ist die kämpferische Feyre, die ein ganzes Volk von einem Fluch befreit hat? Wo ist der liebevolle Tamlin, der immer wusste, was in seiner Feyre vorgeht? Es fühlte sich falsch an zu lesen, wie zerbrochen Feyre ist. Lediglich Rhysand ist weiterhin der charmante und dunkle Mann und er bringt den Schwung in die Geschichte und die Sogwirkung beginnt.

Feyre hat mit den Nachwirkungen von Amaranthas Herrschaft zu kämpfen. Ihre Erlebnisse unter dem Berg sitzen tief und zerren an ihren Kräften. Sie macht die stärkste Wandlung in diesem Teil durch. Anfangs ist sie gebrochen und nicht die Feyre, die wir erwarten aber sie blüht auf. Sie wird stärker, selbstbewusster und frei. Nach den Erlebnissen unter dem Berg war sie am Boden und Tamlin trat noch einmal zu. Erst Rhys kann sie aus ihrer Starre befreien, uns sie zu der kämpferischen Feyre Machen, die wir in "Dornen und Rosen" erleben durften. Der Hof der Nacht macht aus ihre eine starke Kämpferin und liebende Frau. Sie hat die Vergangenheit hinter sich gelassen.

Rhysand ist ... einfach das Herzstück des Buches. Er war vorher schon interessant, aber er wird so ein tiefgründiger und liebenswerter Charakter. Seine Geschichte hat Tiefgang, er ist durchweg interessant und vielseitig. Ich liebe die verschiedenen Seiten an ihm, die wir mit Feyre zusammen nach und nach kennenlernen dürfen. Selbst seine dunkle Seite zeigt, wie sehr Rhysand Velaris und seine Familie liebt.

Wir lernen nicht nur den Hof der Nacht, der Albträume und der Träume kennen, sondern es werden auch neue Charaktere aufgeführt, die der ganzen Geschichte noch mehr Tiefe und ein Gefühl von Familie geben. Rhysands innerer Kreis. Seine Familie. Angefangen mit Mor, seiner Cousine, die leidenschaftlich, aufbrausend und gefährlich ist. Sie neckt die anderen gerne, aber hat auch immer ein offenes Ohr für jeden. Sie wird zu einer sehr guten Vertrauten für Feyre und unterstützt sie, wo sie nur kann. Sie selbst hat Schreckliches durchgemacht und dadurch wurde sie zu der Frau, die sie jetzt ist. Außerdem knistert es zwischen ihr Azriel und Cassian. So eine neugierig machende Lovestory im Hintergrund ist auch nicht zu verachten.

Cassian und Azriel sind Krieger und die besten Freunde von Rhysand. Ist Cassian so gut wie immer gut gelaunt, vorlaut und witzig, ist Azriel das Gegenteil. Verschwiegen und geheimnisvoll. Als Meisterspion erwartet man das auch von ihm. Allerdings wirkt er nie abweisend. Er beobachtet alle und bildet sich seine Meinung. Lediglich Mor scheint ihn aus der Fassung bringen zu können. Cassian ist mir auch sehr ans Herz gewachsen. Mit seiner offenen und freundlichen Art. Er kümmert sich um die, die er liebt, und würde für jeden einzelnen seiner Freunde sterben. Amren ist die vierte im Bunde und sehr geheimnisvoll. Ein Wesen, das unheimlich mächtig ist. Ich mag ihre kühle, arrogante Art. Obwohl alle einen heiden Respekt vor ihr haben, merkt man trotzdem, dass sie zur Familie gehört und Allen viel bedeutet.

Band 1 war gut aber Band 2 war grandios!! Die Geschichte hat mich nach der ersten Zeit am Hof der Nacht gefesselt. Ich wollte wissen, was mit Feyre wird. Wie entwickelt sich die Beziehung zwischen ihr und Rhysand weiter. Die Dunklen Fäden der Nacht haben mich umschlungen und nicht mehr losgelassen. Es ist lange her, dass ein Buch mich so mitgenommen hat, dass ich mit den Charakteren richtig mitgelitten habe. Nach der letzten Seite habe ich mich verloren gefühlt und noch lange über das Meisterwerk von Sarah J. Maas nachgedacht. Die Autorin hat großartige, tiefgründige Charaktere geschaffen, die man einfach lieben muss. Ebenso wie die Welt. Prythian und die Geschichte, ihren Wandel und die neue Bedrohung die Feyre erwartet. Bis zum Schluss wurde ich von den Wendungen überrascht und habe jede einzelne Seite genossen.

Fazit
Einfach perfekt! Die Handlung ist spannend und voller Leidenschaft. Die Charaktere sind so tiefgründig und werden von Sekunde zu Sekunde mehr zu Vertrauten. Es passiert nicht oft, dass ich nach dem Beenden eines Buches noch wochenlang darüber nachdenken muss. Ich möchte wieder nach Prythian reisen! Auf der Stelle!

Veröffentlicht am 10.09.2017

Es geht nicht von der ersten bis zur letzten Seite um die Gilmore Girls, sondern um Lauren Graham

Einmal Gilmore Girl, immer Gilmore Girl
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Wer glaubt in "Einmal Gilmore Girl, immer Gilmore Girl" 256 Seiten lang Insiderwissen, Hintergrundinfos von und über die Darsteller von Gilmore Girls und insbesondere Lorelai Gilmore zu bekommen wird enttäuscht ...

Wer glaubt in "Einmal Gilmore Girl, immer Gilmore Girl" 256 Seiten lang Insiderwissen, Hintergrundinfos von und über die Darsteller von Gilmore Girls und insbesondere Lorelai Gilmore zu bekommen wird enttäuscht werden. Ja es dreht sich auch um die Gilmore Girls aber nicht die ganze Zeit. Im Fokus steht das Leben von Lauren Graham, was sie alles erlebte, ehe sie zu Lorelai Gilmore wurde und was sie fühlte, als sie es am Ende noch einmal sein durfte. Für absolute Fans der Serie ist es aber eine wundervolle Lektüre.

Das erste Drittel des Buches ist der Weg von Lauren Graham zur Schauspielerei. Sie erzählt uns auf eine äußerst charmante Weise wie sie zwischen dem Studium, einigen Vorsprechen und diversen Nebenjobs jonglieren musste. Wie aufreibend das Leben war und wie heiß umkämpft das Leben in Hollywood ist. Wer glaubt, das Schauspieler sein einfach ist und jeder in Hollywood ein Star werden kann, wird hier auf den Boden der Realität zurückgeholt. Es ist harte Arbeit und das erfahren wir hier. Für mich war das ein sehr interessanter Abschnitt, durch den man Lauren ein bisschen besser kennenlernt. Beim Lesen hat mich die ganze Zeit ihre Lorelai-Stimme begleitet und ihre Worte perfekt untermalt.

Lediglich etwa 30 Seiten widmen sich den ursprünglichen Gilmore Girls. Wie sie zu Lorelai Gilmore wurde, ihr Verhältnis zu den anderen Darstellern und ein paar Gedanken ihrerseits zu jeder Staffel und einzelnen Folgen der Gilmore Girls. Es war unterhaltsam ein paar Anekdoten zu erfahren. Ich fand den Teil aber doch etwas zurückhaltend. Sie plaudert nicht aus dem Nähkästchen, was sie sympathisch macht aber trotz allem, habe ich mir mehr gewünscht. Mehr Gedanken und Gefühle und noch mehr über die Zusammenarbeit mit den anderen Darstellern.

Es wird auch ihre Zeit bei Parenthood angesprochen. Der nächsten großen Serie, in der sie einen wichtigen Charakter verkörpert, wie sie ihren Mann kennenlernt, Hollywoodgeheimnisse ausplaudert und das Schreiben für sich entdeckt. Durch das Buch lernt man Lauren Graham ein Stück besser kennen und ich finde sie ist eine faszinierende Person.

Mein Gilmore Girl Herz schlug bei den letzten Seiten höher. "Wie es war, Teil zwei" umfängt die Gedanken und Gefühle zu dem Reboot "Ein neues Jahr". Wie es war, wieder in die Rolle der Lorelai Gilmore zu schlüpfen und ihre Darstellerkollegen wiederzusehen. Hier ging sie schon eher ins Detail und viele Szenen werden angesprochen. Für mich einfach perfekt. Ich wollte mehr über die letzten 4 Folgen erfahren und hier gibt es wirklich einiges zu entdecken. Wie sie zustanden, kamen und was in den Schauspielern vorging. Einfach klasse und der perfekte Abschluss für das Buch.

Fazit
Man sollte nicht mit der Erwartung an das Buch herangehen, dass es sich von der ersten bis zur letzten Seite um die Gilmore Girls dreht, sondern um Lauren Graham. Sie gibt uns einige Einblicke in ihr Leben und wie es war zu den Gilmores zurückzukehren. Trotz allem hätte ich mir im mittleren Part mehr zu dem Original Gilmore Girls gewünscht. Für Fans der Schauspielerin und der Serie ein Muss.

Veröffentlicht am 27.08.2017

Irreführender Klappentext

Das Glück hat vier Farben
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"Das Glück hat vier Farben" von Lisa Moore ist ein Buch, dass zu viele Geschichten zeitgleich erzählt und somit den roten Faden verliert.

Der Klappentext verspricht einen Jugendroman, ein bis über beide ...

"Das Glück hat vier Farben" von Lisa Moore ist ein Buch, dass zu viele Geschichten zeitgleich erzählt und somit den roten Faden verliert.

Der Klappentext verspricht einen Jugendroman, ein bis über beide Ohren verliebtes Mädchen und Zaubertränke. Leider bekommen wir das nicht ganz oder eher gesagt nur ansatzweise. Wir bekommen eine Geschichte über ein naives verliebtes Mädchen, kaputte Familien, Gewalt, Verrat, Drogen, zerbrochene Freundschaften und noch mehr. Es ist einfach zu viel auf einmal und von dem eigentlichen Thema ist kaum etwas zu sehen.

Flannery ist seit Ewigkeiten in den coolen Tyrone verliebt. Hoffnungslos verliebt. Anfangs ist diese Verliebtheit noch ganz süß, aber irgendwann fragt man sich einfach, wann sie aufwacht und endlich merkt, dass er es nicht wert ist, unglücklich zu sein. Flannery ist eigentlich ein vernünftiges und liebenswertes Mädchen. Manchmal hat sie sehr naive Momente, erst gegen Ende wird sie stärker und akzeptiert, dass nicht alles perfekt ist. Die Zaubertränke, die angekündigt wurden, existieren wirklich und ihre Wirkung ist sehr unterhaltsam, allerdings geraten sie auch schnell wieder in Vergessenheit und sind nicht der Rede wert, das könnte ich verzeihen, wäre die Liebesgeschichte stärker gewesen. Flannery ist in Tyrone verliebt, der absolut nicht greifbar ist. Warum, werdet ihr beim Lesen sicher selber feststellen. Ein Junge, der durch seine Familiensituation auf die schiefe Bahn geraten ist und den man besser kennenlernen müsste, um Sympathie für ihn aufzubauen, was wir aber nicht haben.

Es werden verschiedene Geschichten erzählt. Natürlich dreht sich alles um Flannery, aber wir erleben die Geschichte über ihre Mutter und ihren Vater, den Vater ihres Bruder, Anekdoten aus ihrem Leben, ihre aktuelle Liebessituation, das Schulprojekt, ihre Familienprobleme, ihre zerbrochene Freundschaft, die Probleme ihrer Freundin Amber ... und das alles immer wieder angerissen. Es wirkt dadurch manchmal zusammenhangslos und der rote Faden ging für mich unter. Es passiert so viel und alle Klischees sozial schwacher Schichten und jugendlichen Leichtsinns werden eingebaut.

Die Geschichte lässt sich durch den einfachen Schreibstil gut lesen und es werden Situationen teilweise sehr originell umschrieben. Die Autorin war auch sehr einfallsreich, was die Charaktere anging. Wir haben viele eigenwillige Charaktere und keiner gleicht dem anderen, aber das reicht nicht aus, um die Geschichte besser zu machen.

Fazit
Ein irreführender Klappentext, wodurch ich mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen bin und enttäuscht wurde. Abgesehen davon war es mir ein bisschen zu viel ... zu viele Familien und Jugendlichen mit massiven Problemen und zu wenig Liebesgeschichte.

Veröffentlicht am 27.08.2017

Humorvolle und supersympathische Charaktere

No. 9677 oder Wie mein Vater an fünf Kinder von sechs Frauen kam
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Ein ganz besonderer Jugendroman, der sich mit jeder Seite in mein Herz geschlichen hat, ist "No 9677 oder wie mein Vater an fünf Kinder von sechs Frauen kam". Die Charaktere sind jeder für sich einfach ...

Ein ganz besonderer Jugendroman, der sich mit jeder Seite in mein Herz geschlichen hat, ist "No 9677 oder wie mein Vater an fünf Kinder von sechs Frauen kam". Die Charaktere sind jeder für sich einfach einzigartig, aber es finden sich viele Gemeinsamkeiten, die diese Gruppe Jugendliche zu einer Einheit machen. Einer Familie.

Angefangen mit Hollis. Sie ist die, deren Charakter sich im Laufe der Geschichte am meisten entwickelt. Nach dem Tod einer ihrer Mütter ist sie in sich gekehrt, knutscht nur zum Spaß und zur Ablenkung mit einem Jungen ihrer Schule rum und ist im Allgemeinen eher von der Welt und anderen Menschen genervt. Als eher sehr negativ. Erst nach und nach blüht sie auf, ist mit sich selbst ehrlicher und lässt andere Menschen an sich heran. Ihr schwarzer Humor und ihre Einstellung haben sie mir aber gleich sympathisch gemacht.

Milo ist der antreibende Charakter der Geschichte. Er ist ziemlich anfällig für Allergien und hat eine ganze Menge davon und möchte seinen Samenspender finden, damit man vielleicht etwas dagegen unternehmen kann. Er bringt den Stein ins Rollen und will sich auf die Suche nach seinem leiblichen Vater machen und stößt dabei neben Hollis - die er als Kind schon einmal getroffen hat - auch noch auf andere Halbgeschwister. Abby und Noah.

Die beiden haben auch den typischen Humor, die explodierenden Haare und das ein oder andere Merkmal, was alle auch vom Aussehen her zu Geschwistern macht. Gerade Abby bringt mit ihren Kommentaren Schwung in die Geschichte.

Kein Geschwisterkind aber dafür ein wichtiger Teil, der irgendwie auch dazugehört wird JJ Rabinowich. Ein Freund von Milo, der sich in die ganze Suche mit einklinkt und einen Draht zu Hollis hat. Er ist wohl mein heimlicher Liebling ;)

Der Geschichte lässt sich der gut Lesen, ist einfach gehalten und versprüht seinen Charme. Durch die vielen unterschiedlichen Charaktere kommt leben in die Geschichte und sorgt für ein Dauergrinsen beim Lesen. Wir begleiten Milo und Hollis dabei, wie sie ihre Geschwister finden und sich alle gemeinsam auf die Suche nach Samenspender No 9677 machen und dabei enger zueinanderfinden. Die Geschichte hat mir einfach das Herz erwärmt und mich zum Lachen gebracht.

Fazit
Humorvolle und supersympathische Charaktere, eine unterhaltsame Geschichte und sogar eine kleine Lovestory wird einem von Natasha Friend geboten. Ich hatte eine mehr als unterhaltsame Lesezeit und kann das Buch nur weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 27.08.2017

Großer Pluspunkt ist die Atmosphäre des Buches

Hier stirbt keiner
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"Hier stirbt keiner" hat einen passenden Titel für die Geschichte. Es geht um Annika, in deren Sommer sich alles verändert. Ihr Bruder zieht weg, sie streitet mit der besten Freundin und zu allem übel ...

"Hier stirbt keiner" hat einen passenden Titel für die Geschichte. Es geht um Annika, in deren Sommer sich alles verändert. Ihr Bruder zieht weg, sie streitet mit der besten Freundin und zu allem übel trennen sich ihre Eltern auch noch. Annika fühlt sich alleine auf der Welt, doch Chris, der beste Freund ihres Bruder holt sie da raus. Nur mit ihm fühlt sie sich nicht mehr so alleine. Wir begleiten Annika bei ihren alltäglichen Teenagerproblemen und deren Bewältigung bzw. aus dem Weg gehen.

Annika war mir mal mehr, mal weniger sympathisch. Sie hat einen sehr interessanten Charakter, der durch ihre Träume und durch ihre tiefsinnigen Momente besonders wird. Allerdings ist sie auch sehr stur und an vielen ihrer Probleme selber schuld. Da hätten wir zum einen ihre beste Freundin. Das die beiden beste Freundinnen sind, merkt man gar nicht, da Annika ihr von vornherein jedes bisschen positive missgönnt und dadurch sehr ich-bezogen wirkt. Das merkt man nicht nur an ihrem Umgang mit ihrer angeblich besten Freundin, sondern auch wie sie ihre Eltern behandelt. Die Autorin bringt die Problematik der Streitereien und der Trennung der Eltern mit hinein. Annikas Eltern streiten sich nur noch und trennen sich schließlich und Annika stellt auf stur und verurteilt ihre Mutter für alles, dabei merkt man sehr deutlich, dass die Trennung ihre Mutter sehr mitnimmt. Ihre neu entdeckten Gefühle für Chris fand ich aber ganz süß. Es war ein Vorsichtiges verliebt sein ohne große Worte. Die beide nähern sich ziemlich schnell an aber durch ihre ehrlichen und offenen Gespräche über ihre Gefühle bekommt diese Beziehung mehr Tiefe.

Gerade Chris öffnet sich sehr und vertraut Annika viele seiner Gedanken und Gefühle an. Ihn habe ich sofort ins Herz geschlossen. Er ist sehr liebenswert, witzig und treu. Auch er macht einiges mit seinen Eltern durch, die ihm immer nur Vorwürfe machen und seinen Traum auf die Filmhochschule zu gehen nicht akzeptieren. Durch diese Problematik mit seinen Eltern bekommt er eine sensible Seite, die er nach und nach öffnet.

Obwohl es ein sehr knapper und dialoglastiger Schreibstil ist, wurden Annikas Gefühle ganz gut eingefangen. Ihre Wüstengefühle, der Frust über die Trennung ihrer Eltern und ihre aufkeimenden Gefühle für Chris. Es hätte aber auch mehr sein können. Die Autorin hätte so gut mit diesen ganzen Emotionen, die sich in Annika sammeln arbeiten können. Leider fehlte hier ein bisschen die Tiefe. Man merkt an manchen Stellen, dass die Autorin wirklich schön umschreiben kann, das merkt man an Annikas Wüstenmomenten und manchen Umgebungsbeschreibungen.

Im Großen und Ganzen hat mir die Geschichte wirklich gut gefallen. Ich mochte Chris sehr und vor allem, dass es mal mehr Natur gab. Annika und Chris waren eigentlich ständig draußen und hockten nicht die ganze Zeit vor dem Computer, dem TV oder an ihren Handys. Das war auch mal schön zu lesen und erinnerte mich an meine Kindheit. Lediglich das Ende war zu plötzlich und mit vielen offenen Problemen. Ich hätte mir sehr ein klärendes Gespräch zwischen Annika und ihren Eltern, ihrem Bruder und/oder Theresa gewünscht. So blieb das ziemlich in der Luft hängen.

Fazit
Chris ist einfach Zucker und man muss ihn gern haben, auch wenn Annika charakterlich immer mal wieder schwächelt. Aber der größte Pluspunkt ist einfach, die Atmosphäre des Buches. Es erinnerte mich an früher. Obwohl es nicht perfekt ist, hat es mir doch ein paar lieblicher Lesestunden beschert.