Unterhaltsame Dystopie
Kyria & Reb - Bis ans Ende der WeltCover:
Alleine das Cover von Kyria und Reb verdient 5 Punkte. Es ist eines der schönten Cover die ich in meinem Bücherregal finden kann. Die Farbkombination ist passend und es wirkt einfach genial und ...
Cover:
Alleine das Cover von Kyria und Reb verdient 5 Punkte. Es ist eines der schönten Cover die ich in meinem Bücherregal finden kann. Die Farbkombination ist passend und es wirkt einfach genial und bleibt im Gedächtnis. Es war auch wieder einer der Gründe, warum ich es in meinem Regal stehen haben wollte. ____
Charakter:
Kyria ist eine der Electi ... sie gehört zu der höheren Gesellschaft und Ihre Mutter ist Wirtschaftsministerin weshalb sie ein hohes Ansehen geniest. Sie ist eine junge, schlagfertige Frau, die anfangs wirklich eine Elitezicke ist, wie Reb so schön sagt, später wird sie aber hart im Nehmen und scheut sich auch nicht davor Schweine zu füttern oder den Abwasch zu machen. Ich mag sie als Hauptprotagonistin wirklich gerne. Man kann mit ihr mitfühlen, sie ist nicht verweichlicht und verlässt sich nur auf andere. Es gibt einige Geheimnisse in Ihrem Leben, die sich nach und nach aufdecken und die Verbindungen findet sie auch heraus. Sie ist schlau und ich liebe ihre Zickereien mit Reb.
Was mir besonders an ihr gefällt ist, dass sie relativ aufgeschlossen ist. Sie kennt die Geschichte aus NuYu aber sie hört sich auch bereitwillig die verschiedenen Meinungen der Subculuts und der Leute aus dem Reservat an.
Am Anfang der Reise mit Reb heißt es immer nur "Ich will nicht" oder "ich kann nicht" aber er treibt ihr das ziemlich schnell aus. Man kann aber nachvollziehen, dass sie anfangs ihre Probleme hatte. Von Anfang an wurde ihr eingetrichtert, dass sie einen Gendefekt hat und ihr Leben sozusagen an einem seidenen Faden hing. Bevor sie mit Reb abhaut erfährt sie das Sie nur noch 3 Wochen zu leben hat.
"Okay, okay. Du bist der Chef!"
"Mach mal den Mund auf!"
"Warum?"
"Ich will wissen, ob du dir daran eben einen Zahn ausgebissen hast."
"Idiot!"(Seite 159)
Reb ist einer der Subcults. Die Leute ohne ID, die Ausgestoßenen. Kyria nennt ihn gerne einen ungehobelten Lümmel. Sehr passend! Er verhält sich meistens wirklich wie ein Rebell und es gab Situationen da habe ich ihn verwünscht :D
Nachdem er mit Kyria aus dem Heilungshaus abhaut kümmert er sich um sie. Er sorgt dafür, dass sie heil bei den Subcults ankommt und auch danach heil in das Reservat. Das muss man ihm zugutehalten. Das ständige Geplänkel zwischen ihnen ist auch wirklich erfrischend und ich musste oft genug lachen. (Was mir im Bus immer seltsame blicke eingebracht hat ^^) Reb ist aber nicht dumm, er ist äußerst geschickt, wenn es heißt, unauffällig zu sein. Den Umgang mit Frauen sollte er noch lernen aber sonst wäre es ja nicht so witzig :)
Die Mutter von Kyria war mir am Anfang so richtig unsympathisch aber nach und nach mag ich sie eigentlich. Sie kann ja anscheinend nichts für all das. Ich bin sehr gespannt, was im zweiten Teil dann passiert.
Hazel ist auch eine sehr sympathische Figur in dem Bild. Sie ist der Grund warum Kyria in das Reservat möchte und auch den Weg dorthin findet. Hazel ist eine wirklich liebe und nette Person. Sie ist zwar klein aber hat Durchsetzungsvermögen und scheut sich nicht vor arbeit. Sie ist für Kyria eine wahre Freundin und hält zu ihr.
Wen ich noch so toll finde, ist Rebs Vater Alvar. Er ist witzig aber auch Autorität und er ist einfach von Anfang an freundlich. Wenn er einfach so den Schlagabtausch zwischen Kyria und Reb beobachtet und Punkte zählt ^^
"Dann kommen nämlich wirklich die großen Krabben und beißen dir die Zehen ab, Princess!", sagte Reb."Dann fange ich eine und setze sie dir heute Nacht ins Bett. mal sehen, was sie dir dann abbeißt!"Alvar hob den Daumen und sagte: "Der ging an Kyria!" (Seite 202)
Geschichte:
Das vereinigte Europa im Jahr 2125. Ich finde es ziemlich gut das Es immer noch um Europa geht und man die Veränderungen ein bisschen nachvollziehen kann ... oder immerhin ist es keine erfundene Gegend. Es hat sich zwar alles verändert aber ich finde es trotzdem witzig, immerhin ist es vorstellbar da alle immer mehr an der Technik hängen. In NuYu rennen alle mit IDs herum. Einer Kette oder einem Armband, in dem ein Chip mit der Identität der Person steckt, die persönlichen Daten, welche Berechtigungen die Person hat und man kann auch einfach mit diesen IDs bezahlen. Es ist alles einfacher so aber ich man kann und wird rund um die Uhr überwacht. Man kann die Leute durch die IDs ganz einfach finden und es wird ein Alarm ausgelöst, wenn jemand sein ID abnimmt. Was aber das Verblüffende an der Story ist und wie ich finde auch das, was es etwas anders macht. Die Frauen sind an der Macht und die Männer nur die verweichlichten "Schoßhündchen".
Ich kochte vor Wut. Was bildete der Schnösel sich ein? Männer hatten zu gehorchen, nicht zu befehlen! (Seite 60)
Es ist mal erfrischend ein Buch zu lesen, wo Frauen die Macht haben, aber man merkt es eher nur noch am Rande. Wie Kyria die Männer behandelt und sich im Reservat erst daran gewöhnen muss das die Männer einen Großteil mitbestimmen. Dass ein Gleichgewicht zwischen Männern und Frauen besteht. Die Subults, sind die Menschen, die sich immer nicht an die Regelungen halten wollen, die der Überwachung entgehen wollen und die Männer, die nicht mehr unter den Frauen stehen wollen. Sie sind sozusagen die Rebellen. Es gibt aber auch einige in NuYu die versuchen etwas zu ändern, die einsehen, dass ein Gleichgewicht herrschen muss. Die Reservate und NuYu verhandeln nach und nach aber es gibt viele, die es vereiteln wollen. Ich bin gespannt, wie sich alles in dem nächsten Teil weiterentwickelt und was noch mit Kyria und Reb passiert.
Fazit:
Ich bin ja nicht gerade der Freund von Dystopien ... oder eher ich bin nicht so begeistert wie viele andere. "Kyria und Reb" jedoch hat mich überzeugt. Ich finde es das Buch ist sehr schön geschrieben und alles wird toll umschrieben. Andrea Schacht hat einfach eine fantastische Art zu schreiben und ich werde mir sicher auch mal andere Bücher von Ihr holen. Ich kann das Buch nur jedem empfehlen und es macht sich auch sehr schön im Bücherregal ^^
Die unterschiedlichen Leben als Electi, Civitas, einer der Subcults und den Leuten aus den Reservaten sind faszinierend und was mir auch gefällt, ist das mir keine Widersprüche aufgefallen sind. Was leider in Dystopien vorkommen kann. Allgemein bei Welten, die man komplett neu aufbaut! Jedenfalls lohnt sich dieses Buch auf jeden Fall :)