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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.10.2016

Ein Lesehighlight!

Die Tage, die ich dir verspreche
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"Die Tage, die ich dir verspreche" beinhaltete eine unglaublich berührende Geschichte. Wir begleiten Gwen auf einem langen Weg am Abgrund entlang, um gemeinsam mit ihr die Hoffnung und Sicherheit wiederzufinden. ...

"Die Tage, die ich dir verspreche" beinhaltete eine unglaublich berührende Geschichte. Wir begleiten Gwen auf einem langen Weg am Abgrund entlang, um gemeinsam mit ihr die Hoffnung und Sicherheit wiederzufinden. Gwen ist nach ihrer Herztransplantation alles zu viel. Zu viele Erwartungen, jeder sagt ihr, dass alles gut wird, dass sie ein Glück hat, dabei spielen sich in Gwens Kopf ganz anderes Sachen ab. Sie ist eben nicht glücklich, fühlt sich nicht sicher und vor allem wird sie geplagt von Schuldgefühlen und Ängsten. Kurzerhand möchte sie ihr Herz einem anderen schenken, jemanden der damit glücklicher wird als sie und dieses Geschenk, diese zweite Chance würdigen kann.

Gwen fand ich sehr authentisch dargestellt, was ihre Reaktionen, Gedanken und Gefühle angeht. Man konnte ihre Schuldgefühle, ihrer Verzweiflung und die Angst spüren. Sehr schön dargestellt fand ich auch den Weg ihrer Gefühle. Noah schafft es, sie immer wieder ein bisschen von ihren Ängsten abzulenken und die echte Gwen aus ihr herauszukitzeln. Eine junge Frau, die sich für Geocaching begeistern kann und das Leben, mit all seinen Facetten liebt aber das gelingt leider nicht immer. Lily Oliver hat die Entwicklung für mich sehr gut verarbeitet. Gwen hat immer wieder Momente, in denen es ihr gut geht und man denkt, dass sie sich jeden Moment dazu entscheidet zu Leben aber dann kommen die Ängste wieder. Es ist eine Spirale aus Schuldgefühlen und genau dieses Gedankenkarusell, das Auf und Ab hat die Autorin wundervoll dargestellt.

Noah ist ein bisschen schwieriger. Nachdem Gwen vor seiner Tür steht, merkt man den Menschenfreund in ihm. Er will ihr helfen, er ist ein guter Mensch und kann es nicht ertragen, dass sie solche Gedanken quälen und sie den Selbstmord wirklich in Erwägung zieht. Er selbst steckt im Zwiespalt, seine Gefühle für Gwen werden intensiver, er will sie retten aber ihr vertrauen nicht missbrauchen. Jedoch muss er einfach mit jemandem über alles reden und somit Gwens Vertrauen missbrauchen. Noah ist selbstlos, aber wirkt verloren. Er weiß nichts mit sich und seinem Leben anzufangen. Einzig das Forum ist ihm wichtig aber das, warum wird, leider nicht geklärt. Das ist für mich die einzig offene Frage. WARUM moderiert er das Forum und warum steckt er da sein Herzblut rein?

Ein kleiner Aufheiterer ist Flecki. Die Katze von Noah ist göttlich. Eine kleine Diva, die langsam aber sicher zutrauen zu Noah und Gwen fasst und ihnen ihre Zuneigung schenkt. An sich nichts Ungewöhnliches aber die Autorin hat sie so gut dargestellt, ihre Reaktionen beschrieben, dass ich es bildlich vor Augen hatte. Göttlich!

Lily Oliver verbaut mehrere ernste Themen in ihrem Roman. Organspende, Schuldgefühle, Selbstmord, und Tod aber trotzdem, zieht dieses Buch einen selbst nicht so runter. Die Schattenseiten einer Herztransplantation hat sie sehr gut umgesetzt und Gwen sucht den Ausweg aus ihren Problemen mit Selbstmord, um ihre Gedanken und Gefühle loszuwerden. Nur durch Noah gibt es einen Lichtblick und nach und nach wird es besser. Es gibt gute und schlechte Zeiten. Ich hatte ehrlich mehr damit gerechnet, dass das Buch deprimiert, das es einen die Tränen in die Augen treibt und das Herz schwer wird, aber das war nicht der Fall. Es ist tragisch und liebenswert zugleich. Ich liebe die beiden Charaktere, habe mit ihnen zwar gelitten aber es wurde nicht zu viel und nicht so übergreifend.

Fazit
Ernste Themen, wunderbare Charaktere und eine Autorin, die daraus einer atemberaubend schönen Geschichte formt. Ich konnte "Die Tage, die ich dir verspreche" nicht mehr aus der Hand legen. Ich habe mit Gwen und Noah mitgelitten und die Daumen gedrückt, dass Noah erfolg hat und Gwen mit ihren Ängsten helfen kann. Ein Lesehighlight!

Veröffentlicht am 19.10.2016

Endlich ist Keph an der Reihe!

Fallende Engel
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Endlich ist Keph an der Reihe! Ich hatte die Hoffnung, das der stille, eigenbrötlerische und sich selbst bestrafende Engel auch noch seinen Auftritt als Hauptrolle bekommt.

Es dauerte nicht lange und ...

Endlich ist Keph an der Reihe! Ich hatte die Hoffnung, das der stille, eigenbrötlerische und sich selbst bestrafende Engel auch noch seinen Auftritt als Hauptrolle bekommt.

Es dauerte nicht lange und schon war ich wieder in der Welt der anonymen Meister und Engel, gefangen von dem düsteren Schreibstil der Autorin. Man trifft alle wieder, die man aus den ersten beiden Teilen kennt und das finde ich besser als im Vorgänger. In Band 2 war man eher auf Shem und Jade fixiert aber hier ist von Anfang bis Ende wieder das Team im Spiel, auch wenn der Fokus auf Keph liegt. Auf Keph und Anne. Das ist ein dicker Pluspunkt für den Teil, ich mag die Truppe einfach sehr.

Bei Swantje Berndt haben es ihre Charaktere nie einfach und so ist es auch hier wieder. Keph und Anne sind eine sehr interessante Konstellation und man fragt sich automatisch wie und ob die beiden den zusammenfinden werden. Immerhin haben sie eine sehr traurige Vergangenheit, geprägt von Hass, Rache und Tod aber sie hat es wundervoll hinbekommen. Anne passt einfach großartig mit in diese Geschichte hinein. Ihr Charakter ist anfangs liebenswert und etwas unerfahren aber nach und nach erinnert sie sich an ihre früheren Leben und man merkt, dass in ihr eine Kämpferin steckt. Sie wurde sehr verletzt und das ist das beinahe unüberwindbare Hindernis zwischen ihr und Keph.

Kepheqiah hat mich in den anderen Teilen schon interessiert. Man hat nicht so viel über ihn erfahren aber immer wieder etwas, so dass man ihn im Band 3 sympathisch findet. Aber erst zu Beginn konnte er mich richtig von sich überzeugen. Sein Verhalten Anne gegenüber, seine Aufopferung und seine Buße machen aus ihm einen wundervollen, einzigartigen Charakter.

Die Handlung ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Es gibt eine bunte Mischung an fröhlichen, wie auch traurigen und düsteren Szenen. Ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht und was die Autorin sich alles noch einfallen lässt, bei ihr kann man sich nie sicher sein. Ein rundum gelungener Abschluss für "Das Bündnis der Sieben".