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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.02.2019

Man schwankt immer zwischen Grauen und gerührt sein

Liebes Kind
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Romy Hausmann Thrillerdebüt „Liebeskind“ hat mich restlos von ihren Fähigkeiten als Schriftstellerin überzeugt – und das binnen weniger Seiten. Das passiert mir auch nicht häufig und ist eher immer wieder ...

Romy Hausmann Thrillerdebüt „Liebeskind“ hat mich restlos von ihren Fähigkeiten als Schriftstellerin überzeugt – und das binnen weniger Seiten. Das passiert mir auch nicht häufig und ist eher immer wieder bei Autoren/-innen der Fall, die ich schon länger kenne und von denen ich ausnahmslos alles lese. Sehr erfreulich also, dass ich hier ein „Erstlingswerk“ in Händen halten durfte, dem ich noch viele „Nachfolger“ wünsche, uns allen.
Als ich las, dass die Autorin in einem abgelegenen Waldhaus lebt mit ihrer Familie, musste ich schmunzeln, denn schließlich geht es auch in ihrem Buch um ein Haus im Wald:
Eine fensterlose Hütte im Wald. Lenas Leben und das ihrer zwei Kinder folgt strengen Regeln: Mahlzeiten, Toilettengänge, Lernzeiten werden minutiös eingehalten. Sauerstoff bekommen sie über einen »Zirkulationsapparat«. Der Vater versorgt seine Familie mit Lebensmitteln, er beschützt sie vor den Gefahren der Welt da draußen, er kümmert sich darum, dass seine Kinder immer eine Mutter haben. Doch eines Tages gelingt ihnen die Flucht – und nun geht der Albtraum erst richtig los. Denn vieles deutet darauf hin, dass der Entführer sich zurückholen will, was ihm gehört.
Man schwankt bei diesem Buch immer zwischen Grauen/Schock und Rührung, dass man bald gar nicht mehr recht weiß, was man nun fühlen „soll“. Dieses Buch geht dem Leser sehr nah – und das ging nicht nur mir so, daher erlaube ich mir auch mal, das so zu verallgemeinern.
Gewisse Dinge im Buch kann man sich nicht vorstellen, mag sie sich nicht vorstellen – und doch werden sie geschildert, so als müssten sie das.

Veröffentlicht am 19.01.2019

Herausragend

Die verlorene Schwester
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Von Liv Winterberg habe ich schon einige Bücher gelesen und fand sie fast alle herausragend – und das war auch bei „Die verlorene Schwester“ nicht anders.
Dieses Buch ist nach historischen Fällen erzählt ...

Von Liv Winterberg habe ich schon einige Bücher gelesen und fand sie fast alle herausragend – und das war auch bei „Die verlorene Schwester“ nicht anders.
Dieses Buch ist nach historischen Fällen erzählt und wirkt meiner Meinung nach auch deutlich authentisch. Das mag es an manchen Stellen vielleicht sogar noch beklemmender. Das Leid wird dadurch noch spürbar deutlicher und ich habe wirklich mitgelitten. Man vergisst den Alltag komplett, wenn man erstmal in dieser Geschichte „drin“ ist und dann lässt sie einen auch nicht mehr so schnell los...
Manche Bücher haben/erzeugen einen „Nachhall“, dieses ist so eines – das aber im positiven Sinne, auch wenn sich in der Geschichte viel Leid offenbahrt.
Sie spielt im Bern des Jahres 1968:
Nach dem Tod des Vaters werden die Schwestern Marie und Lena der kranken Mutter von der Fürsorge entrissen. Die Mädchen werden getrennt und an Familien „verdingt“, bei denen sie schwer arbeiten müssen. Als sich die ältere Marie verliebt und schwanger wird, nimmt man ihr das Kind fort. Sie schafft es, sich ein Leben in Freiheit zu erkämpfen, doch der Gedanke an das Kind und an ihre Schwester lässt sie nie mehr los. Erst Jahre später findet sich eine Spur, die nach München führt – und eine Geschichte unermesslichen Leids offenbart.
Mich hat diese ergreifende Geschichte über die Verdingkinder der Schweiz, deren Schicksal bis in die Gegenwart reicht, absolut berührt und ich kann das Buch nur weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 19.01.2019

Aber echt !

Sowas kann auch nur mir passieren
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Mhairi McFarlane ist nicht umsonst eine Bestseller-Autorin, was sie auch wieder mit ihrem neuen Buch beweist, dessen Titel mir allein schon sehr gut gefallen hat, weil er zur spritzigen Geschichte einfach ...

Mhairi McFarlane ist nicht umsonst eine Bestseller-Autorin, was sie auch wieder mit ihrem neuen Buch beweist, dessen Titel mir allein schon sehr gut gefallen hat, weil er zur spritzigen Geschichte einfach gut passt, ebenso wie das Cover.
Wenn in Georginas Leben etwas schief geht, dann wenigstens gründlich: Erst verliert sie ihren Job als Kellnerin, dann erwischt sie ihren Freund Robin im Bett mit einer anderen.
Weil Tränen ihr noch nie geholfen haben, setzt Georgina den untreuen Robin vor die Tür und sucht sich einen neuen Job. Leider ist ihr zukünftiger Boss kein Unbekannter: Lucas war zu Schulzeiten Georginas große Liebe, bis zu jener schrecklichen Party-Nacht, die alles verändert hat…
Georgina ist ein echter Pechvogel und man leidet schon mit ihr mit. Sie war mir als Protagonistin gleich sympathisch und auch wenn das natürlich nicht ausschlaggebend ist, ob mir das Buch nun gefällt oder nicht, schadet das natürlich auch nicht, grins.

Schön und sehr gelungen fand ich auch, dass die Autorin weitestgehend ohne kitschige Klischees auskommt und man nicht das Gefühl hat, das sei jetzt zuviel des Guten. Sie hat eine ganz gute Mischung hinbekommen, für die ich vier Sterne vergebe.

Veröffentlicht am 19.01.2019

Taschentuchalarm

Dein Bild für immer
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Ich mag ja eigentlich keine Bücher, die einen erstmal nur traurig machen, aber es gibt ja solche, die beide Gefühle auslösen: Trauer und dann wieder Glück und dieses ist so eines, denn auch für Sophie ...

Ich mag ja eigentlich keine Bücher, die einen erstmal nur traurig machen, aber es gibt ja solche, die beide Gefühle auslösen: Trauer und dann wieder Glück und dieses ist so eines, denn auch für Sophie scheint wieder die Sonne, irgendwann...

Sophie trauert um ihre große Liebe. Ein halbes Jahr zuvor ist ihr Verlobter Maximilian ums Leben gekommen. Die Reise nach Bali, die er ihr zur Hochzeit schenken wollte, tritt sie schweren Herzens allein an. Doch schon im Flugzeug kommt der erste Schock: Maximilians Platz wurde neu vergeben, an Niklas, einen jungen Fotografen. Als sich die Wege der beiden nach der Landung erneut kreuzen, beschließt Sophie, Niklas auf seiner Fototour über die Insel zu begleiten. Sie selbst hat auch eine Mission: An jedem Ort, den sie mit Maximilian bereisen wollte, hinterlässt sie ein Bild von ihm. Während sie Maximilian langsam loslässt, wird Niklas von Tag für Tag wichtiger für sie. Sophie kann kaum glauben, dass das möglich ist. Ist ihr Herz überhaupt bereit dafür?
Sehr gefühlvoll geschrieben und das leider meistens etwas kitschig, aber noch im Rahmen für mich. Passt auch irgendwie zur Geschichte... Von daher bin ich da dieses Mal nicht ganz so kritisch, weil mir die Geschichte als Ganzes eben dann doch gefallen hat und mir das Ende nicht an den Haaren herbeigezogen vorkam, wie das bei „Chick-Lit“ leider wirklich oft der Fall ist...

Veröffentlicht am 19.01.2019

Ein Diamant zwischen vielen Kohlestückchen

Vielleicht tanzen wir morgen
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Ein Diamant zwischen vielen Kohlenstückchen

Ruth Hogan´s Debüt haben wir einer Krebserkrankung sowie einem Autounfall zu verdanken und obwohl beides natürlich erschütternd und schlimm ist, brachte es ...

Ein Diamant zwischen vielen Kohlenstückchen

Ruth Hogan´s Debüt haben wir einer Krebserkrankung sowie einem Autounfall zu verdanken und obwohl beides natürlich erschütternd und schlimm ist, brachte es dieses schöne und wichtige Buch hervor, das völlig zurecht in der Sparte „Literatur“ angesiedelt ist, denn für mich war es wie ein Diamant zwischen vielen Kohlenstücken...

320 Seiten sind nicht viel für einen Viel-Leser, doch dieses Buch sollte man nicht „verschlingen“, sondern eher bedächtig lesen, finde ich. Es öffnet sich einem nicht, wenn man „hetzt“...

Die Autorin bedient sich eines sehr schönen und eindringlichen Schreibstils, der einen tief berührt ~ ebenso wie ihre Geschichte es auch tut.

Man ist gleich mitten in der Geschichte drin, emotional berührt und kann fast schon gar nicht mehr anders als mitzuleiden, als Gefühle zuzulassen. Taschentücher bereit zu legen schadet nicht und auch wenn das Buch unendlich traurig sein kann, ist es wichtig, dieses Thema auch zu Papier zu bringen und wenn das so meisterlich gemacht wird wie von dieser wunderbaren Autorin, dann ist das ein echter Gewinn für jede/n Leser/-in.
Deswegen gibt es von mir auch eine klare Leseempfehlung von mir !