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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Manchmal sind einem die Kinder fremd

Der fremde Sohn
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Carrie Kent´s Sohn Max, 15, wird auf dem Schulhof erstochen. Es spricht Vieles dafür, dass er es nicht leicht hatte und diese Gewalt nun die Eskalation früherer Übergriffe war.

Ein Mädchen hat das Ganze ...

Carrie Kent´s Sohn Max, 15, wird auf dem Schulhof erstochen. Es spricht Vieles dafür, dass er es nicht leicht hatte und diese Gewalt nun die Eskalation früherer Übergriffe war.

Ein Mädchen hat das Ganze beobachtet, schweigt aber.

Ich dachte anfangs, das Wort "Psychothriller" greife bei "Der fremde Sohn" nicht wirklich, denn darunter stelle ich mir eigentlich einen etwas härteren Thriller vor, blutiger irgendwie und auch noch weit spannender.

Allerdings schreibt Sam Hayes auch "leise" so intensiv, dass man trotzdem das Gefühl hat, es wird einem kräftig an den Nerven gezerrt (im Sinne von Spannung und nicht dass man genervt davon ist natürlich ). Ihre Intensität entlädt sich nach und nach und das macht das Buch dann schlussendlich doch zu einem Psychothriller, denn wer so gekonnt mit der Psyche der Protagonisten und auch mit der der Leser spielt, der darf sein Buch auch völlig zu recht so nennen.

Gut gewählt finde ich sowohl Cover als auch Titel, denn beides ist nicht zu reißerisch und passt sehr gut zur Geschichte.

Ich habe das Buch gleich weiterempfohlen !

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der "Metzger" aka "Der Herr der Puppen"

Blutsommer
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Anfangs dachte ich, dass "Blutsommer" kein sonderlich guter Titel ist. Ich fand ihn einfach zu "reißerisch" und auch das Cover hätte mich wohl in der Buchhandlung nicht sofort zum Kauf animiert...

Aber ...

Anfangs dachte ich, dass "Blutsommer" kein sonderlich guter Titel ist. Ich fand ihn einfach zu "reißerisch" und auch das Cover hätte mich wohl in der Buchhandlung nicht sofort zum Kauf animiert...

Aber beim Lesen wurde klar, dass der Titel mehr als gut passt, soviel Blut wie Rainer Löffler in seinem Debüt vergießt.

Aber das gehört ja irgendwie auch zu einem Thriller dazu... Und hier passte das einfach.

Als eine Familie bei einem gemütlichen Ausflug eine entsetzlich zugerichtete Leichte findet, wird klar, dass "Der Metzger" wieder zugeschlagen und sein schon 5. Opfer hinterlassen hat.

Der "Metzger" bezeichnet sich selbst lieber als "Herr der Puppen" und findet mit dem Fallanalytiker Martin Abel einen würdigen Gegner.

Abel ist eine sehr interessante Persönlichkeit, mit einer recht kaputten Vergangenheit, rauem Charme und unkonventionellen Methoden.

Auch Hannah Christ, die ihm zugeteilt wird, von ihm zu lernen, ist keine 08/15-Ermittlerin.

Als Leser kann man durchaus noch neue Aspekte der Fallanalyse kennenlernen, was ich sehr interessant fand, weil der Autor diesen Teil auch nicht übertrieben hat, sondern spannend mit eingebaut in die Geschichte.

Ich habe das Buch gleich meiner Tochter gegeben nach der Lektüre und sie war auch begeistert.

Sehr geehrter Herr Löffler, wir möchten mehr von Martin Abel und Hannah Christ lesen !

Veröffentlicht am 15.09.2016

Als der Regen kam

Als der Regen kam
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"Als der Regen kam" von Urs Augstburger ist ein sehr gutes Buch, das einem auch nach dem Lesen nicht mehr aus dem Kopf geht.

Das Thema Alzheimer ist ja leider immer aktueller, man liest in Zeitschriften ...

"Als der Regen kam" von Urs Augstburger ist ein sehr gutes Buch, das einem auch nach dem Lesen nicht mehr aus dem Kopf geht.

Das Thema Alzheimer ist ja leider immer aktueller, man liest in Zeitschriften viel darüber, es gibt Dokus etc. - von daher war ich sehr gespannt, wie der Autor das in einem Buch umsetzen wird.

Teilweise fand auch ich das Buch recht anstrengend zu lesen, aber es lohnt sich durchaus, wenn man "dran bleibt".

Mauro kann zunächst schlecht damit umgehen, dass sich seine Mutter durch die Demenz immer weiter von ihm entfernt und fühlt sich regelrecht hilflos. Doch als er entdeckt, dass er längst nicht alles aus ihrem Leben weiß, wird er neugierig und langsam nähert er sich an. Ihr, der Krankheit...

Da ich auch Erfahrung mit einem Demenzkranken habe, weiß ich, wie schwer das für die betroffenen Familienmitglieder ist und ich finde, diesen Zwiespalt zwischen "Ich möchte helfen" und "Ich kann einfach nicht mehr..." hat Augstburger nicht nur gut "eingefangen", sondern auch gut an den Leser gebracht.

Volle Punktzahl gibt es von mir aber dennoch nicht, weil ich das Lesen, wie schon erwähnt, streckenweise zu anstrengend fand, da hat sich der Autor meiner Meinung nach etwas "verloren" unnötigerweise.

Alles in allem hat sich das Buch aber das Prädikat "gut" und damit die drei Sterne verdient.

Veröffentlicht am 15.09.2016

"Mein Gott, Wanda !"

Mein Gott, Wanda
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sondern vielmehr "Bravo, Wanda !", denn sie ist mit ihren 63 Jahren und ihrer unnachahmlichen Art einfach so eine nette, liebe Hauptperson, dass man das Buch einfach nur verschlingen konnte und es nicht ...

sondern vielmehr "Bravo, Wanda !", denn sie ist mit ihren 63 Jahren und ihrer unnachahmlichen Art einfach so eine nette, liebe Hauptperson, dass man das Buch einfach nur verschlingen konnte und es nicht beim bloßen Lesen blieb.

Als Wanda ihren Teeladen recht schweren Herzens aufgibt, fehlen ihr erstmal neue Aufgaben. Auch ihre Freundinnen Biggi und Marianne vermögen es nicht wirklich, ihr neue Freizeitangebote schmackhaft zu machen und kommen ihr eher mit für sie unsinnigen Ideen, die gar nicht zu Wanda passen.

Als ihr Bekannter Bertram ihr anbietet, mit ihr eine Fernreise zu machen, scheint ihr das eine gute Idee. Doch leider verletzt sich ihr Sohn Stefan und kann sein Fitnessstudio eine ganze Weile lang nicht betreuen. Da sich seine Hilfe auch nicht blicken lässt, übernimmt Wanda kurzerhand das Ruder, ganz die gute Mutter steckt sie zurück und verzichtet auf die schöne Australien-Reise zugunsten der Existenzgrundlage ihres Sohnes.

Und das macht sie ganz hervorragend ! Keiner hätte ihr da wirklich zugetraut, aber Wanda gibt dem Studio ganz neuen Flair und "drückt ihm ihren Stempel auf", der sehr gut angenommen wird. Sie nimmt sogar an einem Wettbewerb teil.

Natürlich spielen auch Männer eine Rolle - gleich mehrere davon, aber mehr verrate ich natürlich nicht.

Ulrike Herwig hat diesen Roman so schön geschrieben, dass ich nicht mehr aufhören konnte, bis ich ihn endlich durch hatte und ich wurde in keinster Weise enttäuscht. Eine sympathische "Heldin des Alltags", die sich ihren beiden Kindern wieder mehr annähert, das habe ich als Mutter sehr gern gelesen und werde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Himbeerkuchen für alle

Hier und jetzt und Himbeerkuchen
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Iris ist schon seit acht Jahren mit ihrem Freund zusammen und die Beiden haben sich in ihrem Leben auch recht gut eingerichtet. Iris jedenfalls denkt, dass alles recht gut läuft...

Und fällt dementsprechend ...

Iris ist schon seit acht Jahren mit ihrem Freund zusammen und die Beiden haben sich in ihrem Leben auch recht gut eingerichtet. Iris jedenfalls denkt, dass alles recht gut läuft...

Und fällt dementsprechend auch aus allen Wolken, als Jörg ihr mitteilt, dass er sie für eine Jüngere verlässt und sie langweilig sei in seinen Augen. Er wolle Veränderung, etwas "Wildes".

Dieses "Wilde" ist knapp über 20 und soll auch gleich bei ihm einziehen - Iris gibt er gerade mal zwei mickrige Wochen, um auszuziehen.

Iris schafft es erstaunlich gut, mit den Gegebenheiten klarzukommen, fand ich - findet sie doch auch bald heraus, dass andere Männer sie durchaus attraktiv finden und das gleich mehrere auf einmal !

Aber soll sie sich wirklich schon wieder auf eine Beziehung einlassen ? Und wer ist der Richtige ??

Agnes Nelle schreibt so humorvoll, dass man gar nicht großartig mitleidet, denn auch Iris rappelt sich schnell auf und lebt ihr Leben weiter. Ihr dabei zuzusehen, hat viel Spass gemacht und ich kann das Buch all denjenigen Lesern empfehlen, die leichte Literatur mit einem Hauch Humor mögen. Mich hat das Buch jedenfalls gut unterhalten, auch wenn ich nur vier von fünf Sternen vergeben kann, weil die Geschichte nicht unbedingt neu war und ich es auch schon mal amüsanter gelesen habe.