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Veröffentlicht am 26.02.2023

Unterhaltsam, bayrisch, aber noch zu wenig Krimi

Männer, Mord und Remmidemmi
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„Männer, Mord und Remmidemmi“ von Alexandra Stiglmeier ist ein Cosy-Krimi, bei dem typisch bayrischer Humor und Situationskomik im Vordergrund stehen.

Klappentext:
Elli Fuchs wäre gerne Kriminalerin geworden. ...

„Männer, Mord und Remmidemmi“ von Alexandra Stiglmeier ist ein Cosy-Krimi, bei dem typisch bayrischer Humor und Situationskomik im Vordergrund stehen.

Klappentext:
Elli Fuchs wäre gerne Kriminalerin geworden. Hat nicht geklappt, Fünfer im Turnen und überhaupt. Jetzt verkauft sie Klodeckel – bis sie unter einem Wannensockel einen Toten entdeckt, eingetütet in einen Futtermittelsack. Ein mysteriöser Fall um tragische Familiengeheimnisse drängt sich der Elli auf, in dem sie unbedingt ermitteln muss. Wenn da nur nicht der Fasching, die Kinder und diese verdammte Männersuche wären, die die Sache unnötig kompliziert gestalten …

Das Cover stimmt schon auf das Umfeld ein: gestandene bayrische Männer und Volksfeststimmung. Denn eines der Kernthemen für Elli ist ja die Suche nach dem richtigen Mann! Das Buch erschien 2022. Die Kapitel sind angenehm kurz und mit keinen Zeitangaben versehen. Die Handlung spielt zu einem nicht näher beschriebenen Zeitpunkt in der Gegenwart. Nachdem es keinerlei coronabedingten Einschränkungen bei all den Faschingsveranstaltungen gibt, nehme ich an, vor der Pandemie. Ja, so heftiges Remmidemmi kann schon einiges durcheinander bringen, auch für die Autorin. So begehen die Protagonisten den Valentinstag über zwei Wochen nach dem Aschermittwoch – das passt zwar harmonisch in den Handlungsablauf, ist aber kalendermäßig unmöglich, also dichterische Freiheit.

Ich mag bayrische Regionalkrimis sehr, den Dialekt und die meist urigen Typen, die sich in diesem Genre tummeln. Deshalb gefiel mir auch der Schreibstil der Autorin. Nicht nur des Dialekts wegen, sondern auch wegen der vielen humorvollen Szenen, wegen der Situationskomik. Die Geschehnisse werden aus Sicht von Elli geschildert. Somit sind nicht nur ihre Gespräche mit den anderen Dorfbewohnern im Dialekt verfasst, sondern auch ihre Gedanken. Als Österreicherin hatte ich sprachlich keine Verständnisprobleme. Notfalls hilft das Glossar am Ende des Buches weiter.
Das Lokalkolorit kommt sehr lebendig und authentisch, teils auch sehr deftig zum Ausdruck. Das Leben in einem so kleinen Ort, wo jeder jeden kennt, der Tratsch nur so blüht, aber auch das Gemeinschaftsleben und die Feierlaune. Mir hätte ein bisschen weniger Remmidemmi besser gefallen. Während dieser feuchtfröhlichen Passagen ging mir etwas die Spannung verloren.

Elli steht im Mittelpunkt der Handlung. Ihr Alltag, ihr Umfeld, ihre Beziehungen, ihr Hoppalas. Der Schwerpunkt des Romans liegt auf der Unterhaltung. Dass die Autorin aus der Kabarettszene kommt, ist offensichtlich. Man wird eher zum Schmunzeln oder Lachen animiert als zum Miträtseln, wer nun der Mörder gewesen sein könnte. Der kriminelle Teil bzw. die Ermittlungstätigkeit von Elli läuft nur so nebenbei. Erst im dramatischen Showdown fühlt es sich wie ein Krimi an. Dann wird auch alles schlüssig gelöst.

Die Charaktere sind ziemlich überzeichnet dargestellt, schräg-komisch, gut vorstellbar, urwüchsig, wie es sie irgendwo im bayrischen Hinterland durchaus geben könnte, nicht immer sonderlich sympathisch. Doch letztlich schloss ich das Buch mit dem Gefühl, dass das Team Elli und Lenz in den Folgebänden ein ausgezeichnetes Ermittler-Duo bilden werden, und dass ich mir in Zukunft intensivere kriminalistische Aktivitäten erwarten kann.

„Männer, Mord und Remmidemmi“ stellt ein amüsantes Romandebut der Autorin dar, schwächelt jedoch noch bezüglich der Krimispannung. Daher vergebe ich nur 3 von 5 Sternen. Dennoch: Wenn jemand Urbayrisches mag und gerne Unterhaltsames liest, dem empfehle ich dieses Buch gerne weiter.

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Gelungener Debutroman

Reise ins Ungewisse
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„Reise ins Ungewisse: Gefährliche Liebe“ von Andrea Faraguna ist ein spannender Roman, mit ein wenig von allem – leicht thrillermäßig, aber auch romantisch bis erotisch.

Klappentext:
Deutschland, Ostern ...

„Reise ins Ungewisse: Gefährliche Liebe“ von Andrea Faraguna ist ein spannender Roman, mit ein wenig von allem – leicht thrillermäßig, aber auch romantisch bis erotisch.

Klappentext:
Deutschland, Ostern 1998
Karen wird von ihrer lange verschollenen Freundin Natalie zu einer spontanen Reise in ein abgelegenes Ferienhaus überredet. Doch die beiden Frauen bleiben nicht allein, alles verläuft anders als erwartet und Karen muss Entscheidungen treffen, die ihr Leben verändern werden.

Das Buch erschien 2022 und ist der Debutroman der Autorin. Das Cover, das eine verkehrsarme Straße, die im Licht der untergehenden Sonne ins Nirgendwo führt, zeigt, stimmt ausgezeichnet auf die Story ein. Der Schreibstil ist flüssig, sehr dialogreich. Beschreibungen des Umfelds beschränken sich auf das Notwendigste, mehr ist auch nicht erforderlich. Das rund 240 Seiten umfassende Buch gliedert sich in fünf Kapitel, also eines pro Handlungstag, nämlich Gründonnerstag bis Ostermontag des Jahres 1998. Man muss sich auch gedanklich in jene Zeit zurückversetzen, was die technischen Möglichkeiten anbelangt. Mobiltelefone gab es zwar, aber noch kein Internet in der heutigen Form.

Das Buch ist in Ich-Form verfasst, schildert somit die Ereignisse lediglich aus Karens Perspektive. Es offenbaren sich somit ausnahmslos Karens Gedanken, Erinnerungen, Vermutungen, Empfindungen und Beobachtungen. Was ungesagt in den Köpfen der anderen – teils ziemlich zwielichtigen Gestalten - vorgeht, bleibt verborgen. Möglicherweise hätten Perspektivenwechsel, zwischengeschaltete anonymisierte Gedankengänge oder der eine oder andere Cliffhanger stilistisch die Spannung noch etwas angeheizt, die Handlung etwas abwechslungsreicher gestaltet.

Die spannungsgeladene Atmosphäre ergibt sich bereits nach wenigen Seiten. Zwischen den Zeilen ist die Bedrohung zu spüren, noch nicht greifbar, aber lauernd. Von Kapitel zu Kapitel verstärken sich die Anzeichen, wird aus der Vermutung Gewissheit. Und es erscheint ausweglos, der Gefahr zu entrinnen. Als Gegenpol zu diesem beängstigenden Umfeld entwickelt sich eine riskante Liebschaft, wodurch auch etwas Romantik und Erotik ins Spiel kommt. Im Prinzip passiert in diesen fünf Tagen, vom dramatischen Showdown abgesehen, nicht viel Aktion. Die Guten und die Bösen hocken auf engstem Raum, verfolgen ihre (mehr oder weniger geheimen) Ziele und versuchen, die Zeit totzuschlagen. Es ist die knisternde Stimmung, die über all ihrem Tun liegt, die einen an das Buch fesselt. Und das Hoffen auf ein gutes Ende.

Der Schwerpunkt der Handlung liegt in Karens charakterlicher Entwicklung. Karen ist 33 Jahre alt und sehr vermögend. Erstaunlicherweise ist die junge Frau zu Beginn der Geschichte reichlich naiv für ihr Alter, agiert sehr fremdbestimmt, verfügt über kein Selbstbewusstsein und leidet unter Minderwertigkeitskomplexen. Sie kann offensichtlich nicht „nein“ sagen, sich nicht durchsetzen, sich nicht wehren. Ängstlich wirkt sie allerdings auch nicht. Eher apathisch. Allfällige Bedenken oder negative Gefühle ertränkt sie mit Alkohol. Die Beziehung mit ihrem Freund besteht aus Gewohnheit, bar jeglicher Leidenschaft. Im Laufe der Geschehnisse reift sie heran, beginnt eigenständig zu handeln und wagt einen Neuanfang. Auch die Charaktere der anderen Protagonisten sind gut vorstellbar, wenn auch eher nur oberflächlich und klischeehaft gezeichnet. Man kann sich die verschiedenen Typen gut vorstellen.

„Reise ins Ungewisse“ hat mir packende Lesestunden beschert und Lust auf weitere Romane der Autorin gemacht. Da stilistisch, z.B. bezüglich spannungshebender Effekte, noch etwas Luft nach oben besteht, vergebe ich 4 von 5 Punkten.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.02.2023

Knisternde Spannung rund um mordende Antikenschmuggler

Ruhrpott-Connection
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„Ruhrpott-Connection“ von Astrid Plötner ist ein spannungsgeladener Krimi, der 5. Fall der Kommissare Maike Graf und Max Teubner.

Klappentext:
Überfall auf eine Antiquitätenhandlung in Unna. Die Inhaberin ...

„Ruhrpott-Connection“ von Astrid Plötner ist ein spannungsgeladener Krimi, der 5. Fall der Kommissare Maike Graf und Max Teubner.

Klappentext:
Überfall auf eine Antiquitätenhandlung in Unna. Die Inhaberin wird getötet, der zur Hilfe geeilte Kripobeamte niedergeschossen. Quasi vor den Augen seiner Freundin, Hauptkommissarin Maike Graf. Ermitteln darf sie nicht, wegen Befangenheit. Doch während ihr Freund im künstlichen Koma liegt, stellt sie eigene Nachforschungen an. Immer tiefer dringt sie in die Welt des organisierten illegalen Antikenhandels ein. Ihre Recherchen führen sie bis in eine Totenstadt am Nil.
Derweil stoßen ihre Unnaer Kollegen Teubner und Reinders bei ihren Ermittlungen auf einen Cold Case. Vor über 30 Jahren wurde die Schwester der ermordeten Antiquitätenhändlerin brutal erschlagen. Gibt es einen Zusammenhang zu dem aktuellen Fall? Und vor allem zu den Nachforschungen von Maike Graf?

Das Cover mit dem nächtlichen Motiv ist ein Eyecatcher, lässt aber keine Rückschlüsse auf den Inhalt zu. Das Buch erschien 2022 und spielt auch im Frühjahr desselben Jahres. Speziell positiv will ich anmerken, dass die Autorin en passant Aktuelles einfließen lässt, in dem neben den Folgen von Covid19, nämlich Personalknappheit infolge zahlreicher Krankenstände, auch der Ukrainekrieg und hohe Benzinkosten Erwähnung finden. Das Buch kann übrigens problemlos ohne Kenntnis der Vorgängerbände gelesen werden.

Der Schreibstil liest sich flüssig und locker, die Kapitel sind kurz und mit exakten Zeitangaben versehen. Die stetigen Orts- und Perspektivenwechsel gestalten die Handlung tempo- und abwechslungsreich. Die meisten Kapitel enden mit einem Cliffhanger, was die Spannung zusätzlich steigert. Es ist ein Buch, das man kaum aus der Hand legen will.

Sehr anschaulich ist auch das jeweilige Handlungsumfeld beschrieben. Ob es sich nun um das Interieur eines Hauses oder Geschäftslokal, besondere Örtlichkeiten in Unna oder um die ägyptische Landschaft bzw. das bunte Treiben dort handelt.

Das Kernthema, nämlich Antikenschmuggel bzw. –hehlerei wurde eingehend recherchiert, und ist ausführlich, dennoch gut dosiert mit der Handlung verwoben. Die Zusammenhänge und das riesige Ausmaß dieser sehr realen kriminellen Machenschaften offenbaren sich erst so nach und nach. Ich fand das äußerst interessant und informativ.

Im Mittelpunkt steht die Ermittlungstätigkeit, die durch Maikes abenteuerliche Recherchen besondere Würze erhält. Wobei man ihren Alleingang nicht zu realistisch bewerten darf. Viele Romane verlören ihre Spannung, würden die Protagonisten stets auf ihre eigene Sicherheit Bedacht nehmen, keine Risken eingehen und vernünftig agieren. Maikes „Reise“ nach Ägypten ist DER Spannungsmacher! Verursacht Gänsehaut und lässt einen mitzittern. Zusätzlich bietet auch der Handlungsstrang um Jana, die Verwandte der ermordeten Antiquitätenhändler, zusätzliche Spannungsmomente, und ein mit den aktuellen Geschehnissen in Verbindung stehender Cold Case gibt Rätsel auf. Es ist ein vielschichtiger Kriminalfall voller überraschender Wendungen und mit einer unerwarteten, aber schlüssigen Lösung.

Die Charaktere sind lebendig gezeichnet, zeigen Emotionen, Stärken und Schwächen. Insbesondere Maikes Antrieb, den Mörder bzw. denjenigen zu finden, der ihren Freund angeschossen hat, ist nachvollziehbar. Das Team ist aufeinander eingespielt und es herrscht eine harmonische Atmosphäre. Das Privatleben der Protagonisten wird nur gestreift, durch die intensiven Ermittlungen bleibt ihnen aber auch kaum Freizeit. Auch Nebenfiguren, wie z.B. der ägyptische Taxifahrer, wirken authentisch.

„Ruhrpott-Connection“ ist ein packender Kriminalroman, der mir sehr fesselnde Lesestunden beschert hat. Ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung!

Eine unbedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 15.02.2023

Ermittlungsarbeit kann so spannend sein

Anglermord in Altfunnixsiel. Ostfrieslandkrimi
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„Anglermord in Altfunnixsiel“ von Rolf Uliczka ist bereits der 16. Band dieser Reihe, die ich seit Band 12 mit Begeisterung verfolge.

Worum geht es?
Auf einem Campingplatz wird ein Angler getötet, ein ...

„Anglermord in Altfunnixsiel“ von Rolf Uliczka ist bereits der 16. Band dieser Reihe, die ich seit Band 12 mit Begeisterung verfolge.

Worum geht es?
Auf einem Campingplatz wird ein Angler getötet, ein allseits, auch bei den Frauen beliebter Handwerker. Was war das Motiv? Eifersucht? Oder war es einer der Einbrecher, die ebenfalls am Campingplatz logieren und von dort auf Raubzug gehen?

Schon nach wenigen Seiten war ich wieder heimisch in der Polizeistation Wittmund. Sind mir doch alle längst vertraut. Doch auch Neueinsteiger haben sicher kein Problem, in die Geschichte hineinzufinden. Zudem gibt es immer wieder Hinweise auf frühere Fälle bzw. auf die Vorgeschichte der Protagonisten.

Bereits das Cover vermittelt einen Eindruck von dem an einem Fluss gelegenen Campingplatz und von der Weite des Umlandes. Der Schreibstil ist flüssig, die Kapitel haben eine angenehme Länge, sind allerdings weder mit Orts- noch mit Zeitangaben versehen. Dass es sich um einen „Ostfrieslandkrimi“ handelt, wird durch einige im ostfriesischen Dialekt geführte Dialoge unterstrichen, was problemlos verständlich ist. Das Buch erschien 2022. Die Handlung spielt in der nicht näher bestimmten Gegenwart. Corona wird nicht erwähnt.

Szenen-, Orts- und Perspektivenwechsel gestalten die Handlung abwechslungsreich. Im Mittelpunkt stehen die aufwendigen, akribischen Ermittlungsarbeiten, deren Ablauf sehr detailliert geschildert wird. Es wird sehr deutlich veranschaulicht, wie sehr die Polizeiarbeit heutzutage von den technischen Hilfsmitteln profitiert, vom Fingerabdruck- und DNA-Abgleich angefangen, über Internetrecherchen, GPS-Tracking und Auswertung von Handy- oder PC-Daten. Allerdings arbeiten auch die Täter damit. Auch die Aktionen der Verdächtigen oder Tätern kann man mitverfolgen, hat somit einen Wissensvorsprung gegenüber der Polizei.

Das sympathische Ermittler-Duo Nina und Bert ist mit Leib und Seele dem Beruf verbunden, die beiden wirken authentisch und bestechen auch durch ihre Art und Weise, wie sie mit ihren KollegInnen umgehen. Mir gefällt dieses harmonisch zusammenarbeitende Team. Da sich die Ermittlungen nur über wenige Tage erstrecken, ist diesmal wenig Raum für das Privatleben.

Dadurch, dass mit dem Mordfall auch noch eine Einbruchserie verwoben ist, sich immer wieder neue Verdächtige und mögliche Mordmotive herauskristallisieren, ergeben sich viele Möglichkeiten zum Miträtseln. Die mühsame Ermittlungstätigkeit wird so detailliert geschildert, dass man sich richtig integriert fühlt. Man verfolgt wie die Kriminalisten immer wieder in die Irre führende Spuren, wird von neuen Erkenntnissen überrascht, bis der Fall schließlich eine völlig unerwartete Wendung nimmt, sich fast alles schlüssig löst – sehr realistisch wird auch aufgezeigt, wo die Grenzen der Ermittler bzw. der Gerichtsbarkeit liegen, dass man manchen Tätern ihre Taten leider nicht nachweisen kann und sie damit ungeschoren davonkommen, oder durch „geschickte“ Anwälte ein geringeres Strafmaß erzielt wird.

„Anglermord in Alfunnixsiel“ hat mir wieder einmal äußerst fesselnde Lesestunden beschert. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Fall!

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Veröffentlicht am 11.02.2023

Katzenliebe, Katzenfreundschaft, Katzenrache

Lapislazuli & Mr Wichtig
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„Lapislazuli & Mr Wichtig“ von Marita Kürschner ist ein ganz entzückender Katzenkrimi.

Klappentext:
Anton ist ein Straßenkater. Er liebt Pizza, er liebt seine Freiheit und er liebt Lapislazuli, eine weiße ...

„Lapislazuli & Mr Wichtig“ von Marita Kürschner ist ein ganz entzückender Katzenkrimi.

Klappentext:
Anton ist ein Straßenkater. Er liebt Pizza, er liebt seine Freiheit und er liebt Lapislazuli, eine weiße Katze, gleichsam eine Katzengöttin mit strahlend blauen Augen. In Lapislazulis Zuhause wird eingebrochen und ein wertvolles Gemälde entwendet. Anton eilt seiner Angebeteten zur Hilfe. Sie nennt ihn fortan Mr. Wichtig. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem Einbrecher und entdecken, dass viel mehr hinter diesem Diebstahl steckt, als zunächst angenommen. Ein Geheimnis, das Lapislazuli das Leben kosten könnte.

Bereits das Cover hat mich angesprochen – einfach gehalten und doch ausdrucksstark. Das rund 160 Seiten umfassende Büchlein gliedert sich in 25 kurze Kapitel ohne Überschriften. Sehr ansprechend ist die auf jeder Seite im oberen Eck befindliche Zeichnung eines Katzenfuß-Abdruckes. Auch die Seitennummerierung befindet sich in einem solchen Fußabdruck. Der Schreibstil liest sich flüssig. Beschreibungen sind bildhaft, gut vorstellbar. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt – so erlebt man abwechselnd Antons Abenteuer, verfolgt die Ermittlungen der Polizei und wird Zeuge der Aktionen der Täter.

Die Krimihandlung war für mich der Rahmen, aber im Mittelpunkt standen die Katzen, allen voran natürlich Anton und Lapislazuli, aber auch die Straßenkatzen-Gang. Man muss diese entzückende Schar einfach lieben. Mit ausgezeichneter Beobachtungsgabe und Kenntnis, wie sich Katzen bewegen und agieren, hat die Autorin jede einzelne ganz individuell gezeichnet, nicht nur rein äußerlich, was Fellzeichnung anbelangt, sondern auch in ihrem Wesen. Da gibt es bösartige, scheue und ängstliche, aber auch mutige Katzen bzw. Kater. Sie verbünden sich, unterstützen einander, helfen einander. Besonders einfallsreich und amüsant fand ich auch die Art und Weise, wie sie miteinander kommunizieren und sich auch den Menschen gegenüber verständlich machen.

Wenn man von einigen grausigen Details absieht, ist es ein liebenswürdiger Wohlfühlkrimi, den ich in einem Rutsch ausgelesen habe. Ich freue mich schon auf eine Fortsetzung!

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