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Veröffentlicht am 27.11.2020

Mordermittlung im Wettlauf gegen die Zeit

Siegmunds Rache
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Ohne die vorhergehenden vier Bände zu kennen, gelingt der Einstieg in den fünften Band problemlos. Das sympathische, mit unterschiedlichen Charakteren besetzte Team rund um Kriminalrat Benedict Schönheit ...

Ohne die vorhergehenden vier Bände zu kennen, gelingt der Einstieg in den fünften Band problemlos. Das sympathische, mit unterschiedlichen Charakteren besetzte Team rund um Kriminalrat Benedict Schönheit ist überschaubar. Der Krimi ist vorwiegend in Dialogform verfasst, was ich als sehr lebendig empfinde, man fühlt sich beinahe, als säße man bei den Gesprächen dabei. Auch ohne dass die Ermittler selbst in gefahrvolle Situationen kommen, bleibt es durch stetige neue Erkenntnisse, weitere Mordfälle, zusätzliche Spuren und Hinweise spannend. Obwohl sich bald herauskristallisiert, wer hinter den Morden steckt, erweist sich die Beweislage als extrem schwierig. Zudem gestaltet sich die Verfolgung des Mörders zu einem Wettlauf gegen die Zeit. Irgendjemand an informierter höherer Stelle fungiert als Maulwurf, sodass der Gegner aufgrund seiner Beziehungen lange Zeit immer wieder die Nase vorn hat. Die Ermittler stehen unter enormen Zeitdruck.
Die Handlung ist gut und interessant aufgebaut, politische und wirtschaftliche Hintergrundinformationen sind gut dosiert, trotz aller Verwicklungen ist der involvierte Personenkreis überschaubar und letztlich fügen sich alle Fäden zusammen, werden alle Mordfälle geklärt und als Tüpfchen auf dem i gibt es ein unerwartetes Ende.
Es war mein erster T.M. Glaw-Krimi, wird aber sicher nicht der letzte sein. Hat mir sehr gefallen.

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Veröffentlicht am 23.11.2020

Spannung pur bietet dieser Mordfall auf einer kleinen holländischen Insel, bravouröser Auftakt zu einer neuen Krimiserie

Mord auf Vlieland
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Ein Krimi, der auf Vlieland spielt. Hand aufs Herz – wer kennt Vlieland? Die zu den Niederlanden gehörende Insel Vlieland ist eine der fünf bewohnten Westfriesischen Inseln.
In „Mord auf Vlieland“ von ...

Ein Krimi, der auf Vlieland spielt. Hand aufs Herz – wer kennt Vlieland? Die zu den Niederlanden gehörende Insel Vlieland ist eine der fünf bewohnten Westfriesischen Inseln.
In „Mord auf Vlieland“ von Jan Jacobs erfährt man viel über Land und Leute, die übermächtige Natur und das unbeherrschte Meer dort. Als Umrahmung des Geschehens, den Ermittlungen im Mordfall eines dortigen Hoteliers, der – wie es sich so nach und nach herausstellt – keineswegs so beliebt war wie es anfangs den Anschein hat.
Die Ermittlungen leitet Griet Gerritsen, die aufgrund turbulenter Ereignisse in ihrer Vergangenheit nun auf diese Insel versetzt wurde. Der ihr nicht wohlgesonnene Vorgesetzte teilt ihr als Team zwei charakterlich total verschiedene Menschen zu: einen älteren Polizisten, der seit Jahren Cold Cases in reiner Bürotätigkeit bearbeitet hat, und eine ganz junge, unerfahrene, aber sehr ehrgeizige Polizistin. Wider Erwarten gelingt es Griet nicht nur, ein unschlagbares Team zu formen, sondern auch mit Hartnäckigkeit, Einfühlungsvermögen und Kombinationsgabe, den verschlossenen Menschen Informationen über den Ermordeten, sein Umfeld und Geschehnisse aus der Vergangenheit zu entlocken. Letztlich kann das Team nicht nur den Mörder finden, sondern auch ein Rätsel aus der Vergangenheit lüften.
Der Krimi hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gepackt, das Ermittlerteam war nicht nur sympathisch, auch deren Arbeit wurde lebendig geschildert. Zahlreiche Verdächtige lassen den Leser Raum zum rätseln, wie sich herausstellt, haben alle ihre Geheimnisse und so allerlei am Kerbholz. Stets bleibt es spannend. Schritt für Schritt kommt alles zutage, lösen sich die Fäden, klären sich die Beziehungen und Animositäten der Menschen untereinander, bis es letztlich zu einer furiosen und überraschenden Auflösung des Falles kommt.
Die Charaktere der Protagonisten sind gut ausgearbeitet, sie werden richtig lebendig und mir waren sie sympathisch.
Dass der Krimischauplatz sich in den Niederlanden befindet, empfindet man sehr anschaulich, nicht nur durch bildhafte Naturschilderungen, sondern vor allem auch durch die (jeweils erklärten) holländischen Wörter, die immer wieder eingestreut sind.
Der Schreibstil ist leicht und locker, es gibt keine Längen, die Handlung ist stets fesselnd. Letztlich bleiben auch keine offenen Fragen, alles ist schlüssig erklärt und gelöst.
Ein bravouröser Auftakt zu einer neuen Krimireihe!

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Veröffentlicht am 21.11.2020

Was eine putzige Katzenschar so alles anstellt und erlebt!

So ein Theater mit dem (Muskel-) Kater
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Man muss sie einfach lieben, diese vier roten Stubentiger, eine Katze und drei Kater!
Flüssig und humorvoll verfasst, wird aus Sicht des Katers Louis geschildert, was er selber und die Mitglieder seiner ...

Man muss sie einfach lieben, diese vier roten Stubentiger, eine Katze und drei Kater!
Flüssig und humorvoll verfasst, wird aus Sicht des Katers Louis geschildert, was er selber und die Mitglieder seiner Katzenfamilie so alles erleben, welche Streiche sie aushecken, wie sie die Menschen sehen, die im Hause ihres Frauchens Pilatestraining machen sowie auch die Nachbarn, in deren Gärten sie neugierig heimsuchen.
So nebenbei lernt man auch noch so einiges über Pilatestraining. Möglicherweise wird sogar der eine oder andere Leser animiert, das auch einmal auszuprobieren.
Es ist ein richtiges Wohlfühlbuch, das einem angenehme Lesestunden schenkt, einen zum Schmunzeln und Lachen bringt. Schade, dass das Büchlein nur knapp über 100 Seiten hat. Ich hoffe, weitere Katzenabenteuer folgen!

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Veröffentlicht am 19.11.2020

Mord im Supermarkt, wieder ein spannender Fall für Mira Und Vesna

Kaltes Fleisch
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"Kaltes Fleisch", bereits der vierte Band dieser Reihe, in der die Wiener Journalistin Mira Valensky mit ihrer Putzfrau Vesna auf Mördersuche gehen. In dem Supermarkt, wo Mira stets einkauft, geschehen ...

"Kaltes Fleisch", bereits der vierte Band dieser Reihe, in der die Wiener Journalistin Mira Valensky mit ihrer Putzfrau Vesna auf Mördersuche gehen. In dem Supermarkt, wo Mira stets einkauft, geschehen seltsame Dinge und schließlich verschwindet die Betriebsrätin Karin spurlos.
Wie in den vorigen Bänden ist die Handlung sehr spannend, die beiden Ermittlerinnen geraten bei ihren Nachforschungen und Undercoveraktionen in einige brenzlige Situationen, führen schließlich die Polizei nicht nur auf die Spur des Mörders, sondern klären auch noch einen Fleischskandal auf. Eva Rossmanns Krimis kreisen stets um ein zentrales Thema. Diesmal um Qualität und Herkunft von Fleisch bzw. um allerlei Unregelmäßigkeiten und Machenschaften in diesem Zusammenhang. Diesbezügliche Erklärungen sind gut dosiert, informativ, ohne die Handlung zu lähmen.
Persönliches rund um Mira, wie ihre Liebesbeziehung, ihre Katze Gismo und appetitanregende Kochtipps lockern das Krimigeschehen angenehm auf.

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Veröffentlicht am 15.11.2020

Nostalgisches Eintauchen in die 70er Jahre mit etwas Krimispannung

Still ruft der See
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Im Klappentext wird das Buch speziell als Siebziger-Jahre-Krimi beschrieben und im Leser erweckt das gewisse Erwartungen. Doch jeder Mensch erlebt gewisse Lebensabschnitte anders und so habe vermutlich ...

Im Klappentext wird das Buch speziell als Siebziger-Jahre-Krimi beschrieben und im Leser erweckt das gewisse Erwartungen. Doch jeder Mensch erlebt gewisse Lebensabschnitte anders und so habe vermutlich auch ich die 70er Jahre anders erlebt und in Erinnerung behalten als der Autor und es zog mich nicht wirklich in diese Zeit zurück. Jedenfalls erwies sich dieser Faktor für mich letztlich als nebensächlich, wenn man davon absieht, dass es mal ganz reizvoll ist, wenn Ermittler ohne Handy und Internet zurechtkommen müssen.
Die Grundidee des Krimis inklusive der damit verwobenen Geschichte des Biggesees ist durchaus interessant und die schrittweisen Erkenntnisse des Ermittlertrios bringen auch immer wieder Überraschendes zutage. Leider hinkt der Spannungsbogen, weil es etliche (meinen Lesefluss lähmende) Längen, zu ausführliche, lediglich beschreibende Abschnitte gibt.
Mir persönlich ist es stets sehr wichtig, dass ich den oder die Protagonisten mag. Leider gelang es keiner der drei Personen, meine Sympathie zu erlangen, weder die forsche treibende Kraft Lieselotte noch der zurückhaltende, eher tollpatschig wirkende Theo oder die auf mich farblos wirkende Sabine. Auch dialogmäßig fehlte mir zwischen diesen drei befreundeten Personen Persönliches, Wärme, Herzlichkeit oder Humorvolles.
Um die reine Krimihandlung etwas aufzulockern, hat der Autor einige „lustige“ Szenen eingebaut, die mir zu übertrieben und zu slap-stick-artig waren. Aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.
Der Schreibstil ist generell gut, sowohl sprachlich als auch vom Satzaufbau.

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