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Veröffentlicht am 01.01.2024

Todbringender Ring

Misooks Ring
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„Misooks Ring“ von Katharina Durrani ist der vierte Band mit den Hobbydetektivinnen Simone Jaan und Luise Winkler, ein spannender, eher unblutiger Regionalkrimi.

Worum geht es?
Simone Jaans Hündin Rala ...

„Misooks Ring“ von Katharina Durrani ist der vierte Band mit den Hobbydetektivinnen Simone Jaan und Luise Winkler, ein spannender, eher unblutiger Regionalkrimi.

Worum geht es?
Simone Jaans Hündin Rala findet einen abgetrennten Finger – und schon sind Simone und Luise wieder einmal in einen Mordfall verwickelt. Die Großmutter einer jungen Südkoreanerin wurde ermordet, ihr wertvoller antiker Ring entwendet. Entgegen jeglicher Vernunft und wohlgemeinter Ratschläge können sie das Detektiv-Spielen nicht lassen und geraten in allerlei Verwicklungen und gefährliche Situationen.

Das Cover mit der Hand eines alten Menschen, bei der der Ringfinger fehlt, und der Ring davor im Gras liegt, unterstreicht eindrucksvoll den Klappentext. Das Buch erschien 2023, die Handlung spielt in der Gegenwart in und um Wiener Neustadt. Der Schreibstil ist flüssig, dialogreich. Die Kapitel angenehm kurz, mit Orts- und Zeitangaben, was ich persönlich nicht nur sehr schätze, sondern auch besonders in diesem Fall – es gibt etliche Zeitsprünge bzw. Rückblenden - sehr hilfreich fand. Die wechselnden Orte der Handlung bringen einiges an Lokalkolorit ins Geschehen, man lernt sehenswerte Plätze und Landschaften Niederösterreichs kennen. Man spürt die Liebe und Begeisterung der Autorin für ihre Heimat und bekommt Lust, all diese Orte selbst zu besuchen.

Als Kennerin der Vorgängerbände überblickte ich rasch wieder den Personenkreis rund um Simone und Luise. Für Quereinsteiger gibt es eine Personenliste am Ende des Buches, wobei ich diese zu Beginn des Buches besser fände; ich habe sie erst bei Beendigung des Buches entdeckt. Grundsätzlich steht der Fall für sich, der rote Faden der Reihe ist für das Verständnis der Handlung nicht ausschlaggebend. Soweit nötig, gibt es erklärende Hinweise zu früheren Ereignissen.

Man ist sofort mitten im Geschehen, im Rätsel um den abgetrennten Finger. Nach dem mysteriösen Beginn hält sich die Spannung bis zum dramatischen Showdown auf hohem Niveau. Die temporeiche Erzählweise, Perspektivenwechsel und Cliffhanger lassen einen das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Je mehr Simone und Luise recherchieren, desto rätselhafter, turbulenter und gefährlicher wird es für die beiden. Denn es bleibt nicht bei einem Mord und die beiden geraten ins Visier des Mörders. Infolge in die Irre führender Spuren und überraschender Wendungen tappt man bis zum dramatischen, alles klärenden Finale im Dunkeln.

Im Mittelpunkt der Handlung stehen Simone und Luise. Beide wollen das Rätsel lösen, den Ring finden, den Mörder entlarven - wobei Simone die zögerlichere und scheinbar vernünftigere der beiden ist, während Luise in ihrer energiegeladenen, frechen, unbekümmerten Art leichtsinniger agiert. Leider lässt sich Simone von der selbstbewussten Luise, nach deren Kopf immer alles gehen muss, etwas zu leicht manipulieren und zu Aktionen verleiten, die sie eigentlich nicht möchte, die beide immer wieder in prekäre Situationen bringen. Auch die Nebenfiguren zeigen markante Eigenschaften, man kann sie sich gut vorstellen.

„Misooks Ring“ hat mir packende Lesestunden beschert, hat Lust auf weitere Fälle der beiden jungen Frauen gemacht. Eine Leseempfehlung mit 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 30.12.2023

Ein Mörder führt Regie

TV-Tod
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„TV-Tod“ ist Roswitha Wielands Debut-Roman, spannend, mit einem Blick hinter die Kulissen einer TV-Anstalt.

Worum geht es?
Beim Finale von Dancing VIPs fängt das Kleid einer Tänzerin Feuer – sie erleidet ...

„TV-Tod“ ist Roswitha Wielands Debut-Roman, spannend, mit einem Blick hinter die Kulissen einer TV-Anstalt.

Worum geht es?
Beim Finale von Dancing VIPs fängt das Kleid einer Tänzerin Feuer – sie erleidet vor laufender Kamera tödliche Verbrennungen. Die polizeilichen Ermittlungen ergeben, dass das kein Unfall sondern ein Mordanschlag war. Die Konkurrentin, die Profitänzerin Lara Klein gerät in Verdacht. Und es bleibt nicht bei einem Opfer.

Das Cover ist farblich ein Eye-Catcher und das vor einer Kamera tanzende Paar stellt den inhaltlichen Bezug her. Der Roman erschien 2023, die Handlung spielt in der Gegenwart in Wien, was einerseits sprachlich erkennbar ist, andererseits auch vom Umfeld. Die Geschehnisse erstrecken sich über einen Zeitraum von sechs Tagen. Demgemäß ist das Buch pro Tag in sechs Abschnitte gegliedert. Der Schreibstil ist flüssig. Durch die stetigen Perspektivenwechsel zwischen dem Geschehen im TV-Sender, den Protagonisten Lara Klein, dem Journalisten Alexander Artner und dem geheimnisvollen Mörder, der im Hintergrund bereits den nächsten Anschlag plant, ist die Handlung abwechslungs- und temporeich und die Spannung hält stets ein hohes Niveau. So packend, dass ich das Buch fast in einem Zug ausgelesen habe.

Obwohl von Anfang an klar ist, dass es ein Insider sein muss und auch einige sich ziemlich verdächtig benehmen, tappt man als LeserIn (wie die Polizei) bis zum dramatischen, sehr überraschenden Finale im Dunkeln. Der Hergang der Taten und die Motivation des Täters sind letztlich nachvollziehbar, aber hinterfragt man Details, so bleibt manches unklar – da muss man sich dann vor Augen halten, dass es sich um einen Debutroman handelt.

Die beiden Protagonisten Lara und Alexander sind sympathische, beruflich kompetente Menschen, durch deren Liebesbeziehung auch etwas Romantik in die Handlung kommt. Generell sind die Charaktere, auch von Nebenfiguren, gut vorstellbar gezeichnet, ebenso das Flair hinten den Kulissen eines Fernsehstudios. Man merkt deutlich, dass die Geschichte von einer Insiderin verfasst wurde, die sowohl vom Tanzen etwas versteht, als auch solche TV-Sendungen als Akteur selbst erlebt hat. Es ist eine erfundene Geschichte mit fiktiven Persönlichkeiten; dennoch ist die Parallele zum ORF und die Sendung Dancing-Stars unübersehbar.

„TV-Mord“ ist ein packender, aber dennoch nicht zu nervenaufreibender Thriller, der mir großes Lesevergnügen bereitet hat. Es ist ein anerkennenswertes Erstlingswerk, dem ich verdiente 4 Sterne verleihe und das ich gerne weiterempfehle. Mit Interesse sehe ich weiteren Romanen dieser Autorin entgegen.

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Veröffentlicht am 21.12.2023

Eine rätselhafte Botschaft an Cressida

Mord im Filmpodium
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„Mord im Filmpodium“ von Susanne Mathies ist der dritte Fall für Cressida Kandel, der Protagonistin dieser Schweizer Cosy-Krimi-Reihe.

Klappentext:
Die Krimischriftstellerin Cressida Kandel erkennt im ...

„Mord im Filmpodium“ von Susanne Mathies ist der dritte Fall für Cressida Kandel, der Protagonistin dieser Schweizer Cosy-Krimi-Reihe.

Klappentext:
Die Krimischriftstellerin Cressida Kandel erkennt im Kinosaal des Zürcher Filmpodiums einen alten Bekannten. Kurze Zeit später wird dieser mit durchgeschnittener Kehle im Saal aufgefunden. Ein Schriftstück, das in seiner Tasche entdeckt wird, deutet darauf hin, dass er mehrere Menschen erpresst hat. Hauptkommissar Grimm durchforstet Cressidas Vergangenheit - und verdächtigt sie des Mordes. Das kann sie nicht auf sich sitzen lassen. Doch als Cressida versucht, das Dokument zu entschlüsseln und den Mord aufzuklären, gerät sie in Lebensgefahr.

Das Cover ist ein Eye-Catcher und harmoniert mit dem Buchtitel. Das Buch erschien 2023, die Handlung spielt in der Gegenwart. In Zürich, was auch durch die Wortwahl, durchs gut dosierte Schwyzer Deutsch, spürbar ist. Der Schreibstil ist flüssig. Der Roman gliedert sich in Kapitel in angenehmer Länge, übertitelt, ohne Zeit- oder Ortsangaben. Es wird aus Cressidas Sicht, allerdings nicht in Ich-Form erzählt. Dadurch wirkt das Geschehen etwas distanzierter, weniger emotional.

Wie für einen Whodunit-Krimi typisch, ergibt sich die Spannung primär aus der vom Anfang an im Raum stehenden Frage, wer der Täter ist und aus der Verfolgung der Recherchen der Protagonistin. Kernpunkt ist die rätselhafte Botschaft, die der Ermordete hinterlassen hat. Es erscheinen zwar etliche Personen aus seinem Umfeld verdächtig, doch sind die Hinweise und Spuren so nebulös, dass man tatsächlich bis zum dramatische Showdown im Dunkeln tappt, als sich der Fall klärt und einer als Täter entlarvt wird, mit dem man nicht gerechnet hat.

Selbstbewusst, wie Cressida ist, ist sie davon überzeugt, den Fall besser lösen zu können als die Polizei. Zudem hat sie Schuldgefühle dem Ermordeten gegenüber, den sie vor Jahren lieblos behandelt hat. Daher sieht sie es als ihre Pflicht an, seinen Mörder zu finden. Zielstrebig stürzt sie in die Recherchen, mutig bis leichtsinnig, auch ein wenig blauäugig, was sie in einige prekäre Situationen bringt. Sie verfügt nicht nur über eine gute Kombinationsgabe, sondern auch Freunde, die ihr bei den Ermittlungen helfen. Sie sammelt Fakten und stellt Vermutungen an. Letztlich hat sie den richtigen Riecher und lockt den Täter aus der Reserve. Sie hat zwar blaugefärbte Haare, wirkt ansonsten eher unauffällig, jedenfalls dezenter als ihre Freundin Anna, die als Künstlerin eher ein bunter Vogel ist. Die meisten Figuren sind sympathisch gezeichnet, je nach ihrer Bedeutung mehr oder weniger mit markanten Eigenschaften bzw. Äußerlichkeiten, alle recht gut vorstellbar.

„Mord im Filmpodium“ ist ein ruhiger, trotz einiger prekärer Situationen, in die Cressida gerät,eher unaufgeregter Krimi. Ich hätte mir mehr prickelnde Spannungsmomente gewünscht, ein bisschen mehr Würze, ich vergebe vier Punkte.

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Veröffentlicht am 14.12.2023

Eine Mörderjagd voller Irrungen und Wirrungen

Overkill - Der Puppenspieler
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„Overkill – Der Puppenspieler“ von Astrid Korten ist der vierte Band der Reihe mit Hauptkommissarin Mo Celta als Protagonistin.

Klappentext:
Hauptkommissarin Mo Celta kehrt traumatisiert aus der Ukraine ...

„Overkill – Der Puppenspieler“ von Astrid Korten ist der vierte Band der Reihe mit Hauptkommissarin Mo Celta als Protagonistin.

Klappentext:
Hauptkommissarin Mo Celta kehrt traumatisiert aus der Ukraine zurück und lässt sich für einige Monate vom Dienst beurlauben. Doch als eine junge Frau ermordet im Auwald aufgefunden wird, erinnert der Fall Mo an die Opfer des Puppenspielers. Und an Viktoria Wittensee, die Frau des Münchener Anwalts Alexander Wittensee, die seit drei Jahren verschwunden ist und dem Opfer ähnlich sieht. Gemeinsam mit Thomas Berger, ihrem Kollegen von der Vermisstenstelle Letzte Spur, ermittelt Mo auf eigene Faust und kommt einem ungeheuerlichen Verbrechen auf die Spur. Geprägt von den Horrorszenarien ist sie fest entschlossen, den Täter zu fassen, notfalls mit Gewalt.

Das Cover mit dem aus dem Dunkeln heraus leuchtenden Clowngesicht ist ein Eyecatcher. In mir weckte das an uns für sich putzige Gesichtchen widersprüchliche Gefühle, vor allem wirkt das zweite im Hintergrund lauernde Gesicht bedrohlich, stimmig für einen Thriller. Das Buch erschien 2023. Es gliedert sich in zehn Teile, die mit Zitaten aus „Alice im Wunderland“ betitelt sind, die stets einen Bezug zur Handlung haben. Die Kapitel sind extrem kurz (80 bei rd. 310 Seiten), was einen - abgesehen von der sowieso spannenden Handlung und dem flüssigen Schreibstil - zum stetigen Weiterlesen animiert.

Auch dieser Band ist problemlos ohne Vorkenntnisse lesbar, doch gewisse Hinweise auf frühere Fälle, mit denen Mo Celta befasst war, bzw. auf jene Erlebnisse, die sie geprägt und traumatisiert haben, wecken – soferne man sie noch nicht kennt - Neugier auf die Vorgängerbände.

Das Thema „Alice im Wunderland“ zieht sich durch das gesamte Buch. Möglicherweise entgingen mir manche Feinheiten dadurch, dass ich das Kinderbuch nie gelesen habe.

Die Handlung spielt in der Gegenwart und schließt fast nahtlos an Band drei an. Man ist sofort mitten im Geschehen. Im Prinzip verfolgt man zwei Handlungsstränge – einerseits Alexander Wittensees Suche nach seiner verschwundenen Frau und andererseits Mo Celtas Jagd nach dem Mörder, den sogenannten Puppenspieler. Die Autorin wählte für Alexanders Linie die Erzählform, bei Mo die Ich-Form, wodurch man Alexander etwas distanzierter erlebt, während Mos Gedanken, Albträume und Ängste besonders eindrucksvoll zutage treten. Die beiden Handlungsstränge laufen quasi parallel, die beiden Protagonisten agieren unabhängig voneinander, eigentlich als Gegner, sehen den Fall jeweils von einer ganz anderen Perspektive aus und tragen letztlich jeder auf seine Weise zur Lösung des Falles bzw. zur Unschädlichmachung des Drahtziehers bei.

Das Spannungsniveau lässt nie nach, sondern steigert sich zunehmend. Dazu tragen nicht nur die kurzen Kapitel und die stetigen Perspektivenwechsel sowie Cliffhanger bei, sondern auch unerwartete Wendungen und die Tatsache, dass man bis zum überraschenden Schluss nicht durchschaut, was für ein fieser Plan dahintersteckt, wer hier Täter oder Opfer ist. Zudem mangelt es nicht an Action und lebensgefährlichen Situationen, auch nicht an Gänsehautmomenten, Brutalität, Grausamkeit und Leichen.

Die Charaktere sind gut vorstellbar gezeichnet, auch jene von Nebenfiguren. Im Mittelpunkt steht Mo Celta, die traumatisiert aus der Ukraine heimkam. Sie hat Fürchterliches erlebt, leidet unter Albträumen, neigt zu Aggressivität, handelt meist zu impulsiv, sie kämpft gegen die inneren Dämonen. Sie ist stur, hartnäckig, schlagkräftig und hart im Nehmen, wirkt wenig weiblich. Im Inneren sehnt sie sich jedoch nach Wärme und Geborgenheit, was sich zeigt, als sie sich verliebt. Wird die Liebesbeziehung eine Wesensänderung in ihr bewirken können – ein interessanter Aspekt im Hinblick auf die Fortsetzung dieser Reihe.

„Overkill – Der Puppenspieler“ ist ein packender Thriller voller Täuschungen und Irreführungen, eine Lektüre, die man kaum aus der Hand legen möchte.

Eine unbedingte Leseempfehlung und selbstverständlich 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 11.12.2023

Magische Weihnacht im Haus Nr. 7

Das Weihnachtswunder von Haus 7
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„Das Weihnachtswunder von Haus 7“ von Anja Marschall ist ein Märchen für Erwachsene, das einen den realen Alltag wunderbar vergessen lässt, eine Geschichte voller Liebe, Freundschaft und mit einer Prise ...

„Das Weihnachtswunder von Haus 7“ von Anja Marschall ist ein Märchen für Erwachsene, das einen den realen Alltag wunderbar vergessen lässt, eine Geschichte voller Liebe, Freundschaft und mit einer Prise Magie.

Worum geht es?
Luisa, verwitwet, mit zwei kleinen Kindern, hat ein Riesenproblem. Das alte Haus, in dem sie lebt, soll abgerissen werden. Eine andere leistbare Wohnung zu finden, erweist sich als schwierig. Also sucht sie den Eigentümer des Hauses in seiner Villa auf, um ihn umzustimmen. Doch der alte Mann reagiert völlig unerwartet. Er hält Luisa für seine Tochter, zu der er seit Jahren keinen Kontakt mehr hat. Mit einem Mal steckt Luisa mitten in verwirrenden Turbulenzen.

Den ersten Hauch von Weihnachtsfeeling verspürt man bereits, wenn man das Buch zur Hand nimmt. Das Cover mit weihnachtlich dekorierten Haustüren, Schneegestöber, Päckchen und Tannenzweiglein ist nicht nur stimmig, es glitzert sogar etwas. Das Buch erschien 2023, die Handlung spielt in der Gegenwart. Unterteilt ist der rund 350 Seiten umfassende Roman in über 50 kurz gehaltene Kapitel, ohne genaue Zeit- oder Ortsangaben.

Der Schreibstil ist flüssig, anschaulich beschreibend. In der Geschichte ist man sofort drinnen, sie liest sich locker, die Seiten fliegen nur so dahin. Ich habe das Buch fast in einem Zug ausgelesen, nicht nur weil die Story so stimmungsvoll und herzerwärmend, sondern auch dramatisch und spannend ist. Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven und genau diese Wechsel gestalten die Handlung nicht nur abwechslungsreich, sondern macht die Protagonisten auch lebendiger, weil man ihre Gedanken und Intentionen erfährt, und als Leser gewissermaßen auch einen Wissensvorsprung gegenüber den anderen handelnden Personen hat. Die Handlung steckt voller Überraschungen und unerwarteter Wendungen. Trotz der grundsätzlich weihnachtlichen Wohlfühlstimmung basiert die Geschichte aber auf durchaus ernster Thematik, nämlich den Machenschaften auf dem Immobiliensektor.

Die Charaktere wirken authentisch, aus dem Leben gegriffen und doch auch irgendwie originell, wie Luisas Nachbarn Wolle und Oma Baumann. Fast alle sympathisch gezeichnet, nicht alle findet man vom ersten Moment an liebenswert, doch im Laufe der Handlung zeigt es sich, dass sie doch das Herz am rechten Fleck haben. Die Menschen zeigen Gefühle, haben nicht nur Stärken, sondern auch Schwächen. Die kämpferische Luisa mit ihren herzigen Kindern Matti und Lilli hat natürlich sofort mein Herz erobert. Was die Liebesgeschichte zwischen Joost und Luisa anbelangt, so gibt es zwar die eine oder andere romantische Szene, doch der Funke sprang nicht auf mich über. Die Wandlung von Van Arnheim vom kühl kalkulierenden Geschäftsmann zum gefühlvollen Wahl-Opa fand ich überzeugend und berührend. Ihm fehlte einfach jahrzehntelang menschliche Wärme und Zuwendung.

Der rote Faden von Magie, personifiziert durch den, einem Weihnachtsmann ähnelnden, Hausmeister Tomte, der immer dann zur Stelle ist, wenn handwerkliche oder seelische Hilfe vonnöten ist, der zaubert und bezaubert, und der Geschichten weiß, die er selbst gar nicht erlebt haben kann, verleiht dem Roman seinen besonderen Reiz. Natürlich ist es unrealistisch, aber genau diese magischen Momente verkörpern das Weihnachtswunder. Und würde man sich nicht gerade in diesen unruhigen Zeiten so einen guten Geist wünschen, der Wunder bewirken kann?!

„Das Weihnachtswunder von Haus 7“ hat mir sowohl berührende wie fesselnde Lesestunden beschert, mich bezaubert und alles rundherum vergessen lassen. Mir hat das Buch Weihnachtsvorfreude geschenkt. Eine ideale Geschichte für die Vorweihnachtszeit, die ich wärmstens empfehle!

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