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Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine Hommage an die Liebe

In Liebe, Layla
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Am Anfang hielt ich diesen Roman für einen schönen und stimmigen, im Amerika der 30er Jahre angesiedelten Familienroman. Nachdem ich die Lektüre beendet habe, bin ich jedoch der Meinung, dass dieser Roman ...

Am Anfang hielt ich diesen Roman für einen schönen und stimmigen, im Amerika der 30er Jahre angesiedelten Familienroman. Nachdem ich die Lektüre beendet habe, bin ich jedoch der Meinung, dass dieser Roman hauptsächlich eine Hommage an die Liebe in jeder erdenklichen Form ist:
 die bedingungslose Liebe einer Tochter zu ihrem Vater,
 die schmerzvolle, unvergessene Liebe einer Frau zu ihrem verstorbenen Geliebten,
 die fordernde, einengende Liebe eines Bruders zu seiner kleinen Schwester,
 die verpflichtende Liebe der Schwester zu ihrem Bruder,
 die mütterliche Liebe der Tante zu ihren Nichten,
 die unerfüllte Liebe einer jungen Frau zu einem reifen Mann,
 die innige, verbundene Liebe zwischen Zwillingen,
 die leise, langsam wachsende Liebe zwischen zwei jungen Menschen.
Bereits das Cover des Buches fasziniert auf leise Art. Das Buch ist ein Geschenk, nicht nur im übertragenen, sondern im wörtlichen Sinne. Mit ein paar Handgriffen ist aus dem Umschlag eine wunderhübsche Verpackung geworden und Platz für eine Widmung ist auch gleich geschaffen.
Der Schreibstil aus verschiedenen Sichtweisen trennt sich hauptsächlich in zwei stilistische Formen. Einmal erleben wir die Geschichte aus der Sicht der 12jährigen Willa, die gerade im Begriff ist die Kindheit zu verlassen und die Welt der Erwachsenen zu entdecken, mit ungeahnten Folgen für die ganze Familie. Zum anderen wird die Geschichte in weiten Teilen als Briefkorrespondenz von Layla erzählt. Beide Erzählweisen haben trotz ihrer Gegensätzlichkeit, ihren eigenen Charme, die direkte und unverfälschte eines Kindes ebenso wie die voyeuristische eines Briefromans.
Dieser Roman entführt in eine andere Welt, er fesselt auf leise Art. Er „entschleunigt“ Das ist kein Buch, das man einfach mal so weg liest. Man muss sich darauf einlassen, in die Welt eintauchen und den leisen Tönen lauschen. Dann hat man das Gefühl, abends mit Jottie auf der Veranda sitzen zu wollen und Eistee schlürfend den Tag Revue passieren lassen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Lässt dich nicht mehr los

Zerschunden
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Als ich das Buch begonnen habe, dachte ich mir einen soliden, spannenden Thriller vor mir zu haben, wie viele andere auch. Der Autor, Michael Tsokos, welcher mit Sebastian Fitzek befreundet ist, hatte ...


Als ich das Buch begonnen habe, dachte ich mir einen soliden, spannenden Thriller vor mir zu haben, wie viele andere auch. Der Autor, Michael Tsokos, welcher mit Sebastian Fitzek befreundet ist, hatte seinen ersten Debütthriller, „Abgeschnitten“ zusammen mit Herrn Fitzek geschrieben. Das macht sich nun auch beim vorliegenden Thriller bemerkbar, welchen er mit einem anderen Co-Autor erstellte. Der Hinweis auf dem Cover „True crime“ wurde zwar von mir zur Kenntnis genommen, jedoch war mir die Bedeutung nicht gänzlich ins Bewusstsein gedrungen. Noch während ich das Buch las, hatte ich das Glück, zu einer Buchlesung von Michael Tsokos gehen zu können. Während dieser Lesung wurden u. a. Tatortfotos gezeigt und Herr Tsokos machte anschaulich klar, dass die Realität bei weitem schlimmer sein kann, als dann im Buch dargestellt. Seit diesem Erlebnis las ich das Buch aufmerksamer und obwohl ich bereits bluttriefendere Thriller gelesen habe, war dieser doch mit Abstand der grauenvollste, denn es macht für die Psyche doch einen gewaltigen Unterschied, ob die Story reine Fiktion ist, oder auf realen Begebenheiten beruht. Allein der Gedanke, dass solch schreckliche Dinge tatsächlich passiert sind, beschäftigt mich noch immer. Viele gute Thriller liest man zur Unterhaltung und denkt: „schon echt heftig und gruselig, aber halt nur eine Geschichte“. Bei diesem Thriller geht das nicht. Das Buch reißt dich gedanklich aus deinem idyllischen Heileweltdenken und führt dir gnadenlos die tatsächlichen und real existierenden Abgründe der menschlichen Gesellschaft vor Augen. Man begreift, dass das Böse ein wirklicher Teil des Lebens ist. Tröstlich zu wissen, dass es Menschen wie Herrn Tsokos gibt, die mit ihrer Arbeit gegen das Böse kämpfen. Noch besser, dass er mit seinen Büchern in umgangssprachlicher Form aufklärt und informiert. Ich bin jetzt schon auf die Fortsetzung gespannt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Vorhersehbar

Liebe in Sommergrün
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Das Cover des Romans ist optisch sehr schön gestaltet, die Buchstaben, wie auch das Motiv der Kirschen sind plastisch gedruckt, so dass man unwillkürlich über das Buch streichen möchte, ein Handschmeichler ...

Das Cover des Romans ist optisch sehr schön gestaltet, die Buchstaben, wie auch das Motiv der Kirschen sind plastisch gedruckt, so dass man unwillkürlich über das Buch streichen möchte, ein Handschmeichler sozusagen. Allerdings hat sich mir bei der Lektüre des Romans die Wahl des Motivs nicht erschlossen, jedoch sind Kirschen unbestreitbar verführerischer als Gurken.
Ein Plus erhält der Roman für die zum Inhalt passenden Zitate zu Beginn eines jeden Kapitels.
Die Leseprobe ließ mich auf einen witzigen Roman zu Zeiten der Wende hoffen. Er beginnt auch im Jahr 1990 zur Währungsunion. Zwei junge Menschen aus Ost und West lernen sich kennen und lieben, müssen sich jedoch recht schnell wieder voneinander trennen und „Schwupps“ haben wir 2015 und die Haupthandlung beginnt.
Katrin, zu Beginn als Leseratte und Zitatensammlerin beschrieben, ist anfangs recht maulig zu Julian, obwohl ihr bei ihrer Klugheit klar sein müsste, dass dieses Auftreten gegenüber einem Bankangestellten, der die Zukunft ihres elterlichen Betriebes in seinen Händen hält, sehr kontraproduktiv sein kann. Urplötzlich ist sie jedoch von seinen blauen Augen fasziniert und beginnt trotz Verlobungsring an seinem Finger eine Beziehung, ohne dass Julian seine Verlobung gelöst hat. Die zügellose, unsittliche Jugend aus dem Osten, klischeehafter geht es bald nicht mehr. Julian hingegen trägt vermutlich einen Heiligenschein. Obwohl er unsterblich in Katrin verliebt ist, trennt er sich doch von ihr, um seiner Verlobten beizustehen, die mit ihrem kleinen Neffen plötzlich allein dasteht.
Sämtliche Charaktere, auch die Nebenrollen, sind ohne nennenswerten Ecken und Kanten sowie in der Regel hundekuchengut. Es gibt kein Gut und Böse, Schwarz und Weiß, ja nicht einmal ein Grau. Der Inhalt plätschert vorhersehbar vor sich hin.
Schade um ein Thema, dass wirklich witzig und spannend hätte sein können, war doch die Wendezeit gerade für die jungen Leute aufregender Aufbruch in eine neue unbekannte Welt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Witzig und informativ

Das muss Liebe sein
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Ein äußerst witziger Ratgeber für Ehefrauen und solche, die es werden wollen. Das Cover ist jetzt ja nicht so der Burner und würde mich nicht zu einem Kauf animieren. Auch als Geschenk für eine Braut, ...

Ein äußerst witziger Ratgeber für Ehefrauen und solche, die es werden wollen. Das Cover ist jetzt ja nicht so der Burner und würde mich nicht zu einem Kauf animieren. Auch als Geschenk für eine Braut, finde ich das Cover optisch nicht schön und ansprechend. Allerdings machen das die ersten Seiten bereits wieder wett. Ich konnte gleich herzhaft lachen und das will was heißen. Auch die Zeichnungen sind sehr treffend und witzig gestaltet. Die Herren der Schöpfung bekommen hier zwar ordentlich Fett weg, doch ist das nicht bierernst zu nehmen. Dieses Buch ist jedoch nicht nur eine Aneinanderreihung von Kalauern und witzigen Geschichtchen, nein, es gibt auch viel Hintergrundwissen und Recherchematerial zum Wissen und Staunen. Natürlich ist alles nicht so ganz bierernst gemeint und mehr mit einem Schmunzeln zu betrachten.
Das Buch, was doch relativ dick ist, wurde in 3 Teile gegliedert, im Buch „Im Rausch der Gefühle“, „Auf der Langstrecke“ und „Tausche Brautkleid gegen Pistole“ benannt.
Kurz zusammengefasst könnte man diese auch mit „Vor der Ehe“, „Das Eheleben“ und „Krisen, Probleme und Scheidungen“ übersetzen.
Es ist auch nicht notwendig, das Buch stoisch von der ersten bis zur letzten Seite durchzulesen. Nein, es lädt geradezu ein willkürlich zu blättern und da oder dort Passagen und Kapitel genießerisch zu probieren. Ich werde das Buch sicher gern an eine junge Braut verschenken wollen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Enttäuschend

Veilchenzauber
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Diesem Buch gebe ich allein für das wunderschöne frühlingsfrische Cover einen Punkt. Es verspricht eine leichte, erfrischende Lektüre, kann dieses Versprechen jedoch nicht halten. Die Geschichte handelt ...

Diesem Buch gebe ich allein für das wunderschöne frühlingsfrische Cover einen Punkt. Es verspricht eine leichte, erfrischende Lektüre, kann dieses Versprechen jedoch nicht halten. Die Geschichte handelt von einer Frau, die mit 30 beginnt, sich über ihre Teenager-Vergangenheit sowie über ihre Beziehungen zu Ehemann, Freundin und verstorbenem Vater klar zu werden. Ihr Gefühlsleben wird von allen Seiten aufs Genaueste beleuchtet, und zwar mehrfach mit allem Für und Wider. Bei der gefühlten 15. Beschreibung genau derselben Gefühle, hatte ich das dringende Bedürfnis, der Dame in den Allerwertesten zu treten, damit sie endlich mit dem Gelaber aufhört und etwas für Ihr Seelenheil unternimmt. Im Grunde genommen, denkt die Gute den überwiegenden Teil des Romans nur an sich und ist der Meinung, dass auch ihre Mitmenschen Probleme mit sich tragen, tangiert sie nur peripher. Am Ende des Romans kommt sie dann endlich auf den Trichter, dass auch andere Probleme haben und evtl. ihre Hilfe und Unterstützung gebrauchen könnten. Auch mit der Ehrlichkeit ihren Mitmenschen gegenüber nimmt sie es nicht allzu genau. Dem Ehemann wird nicht gesagt, dass sie sich in der Beziehung nicht mehr wohl fühlt, der Freundin wird nicht gesagt, dass ihr Ehemann zu einem aggressiven Mistkerl mutiert oder dass sie als Teenager nicht anders konnte, als nach dem Tod des Vaters alle Brücken abzubrechen (obwohl ich nicht verstehe, warum man nicht trotzdem mit dem Mädel, dass in einer schwierigen Zeit zu einem gestanden hat, nicht wenigstens Briefkontakt halten kann), dem neuen Lover erzählt sie nicht einmal, dass sie verheiratet ist usw. Also, meines Erachtens darf sich das Mädel nicht wundern, dass niemand mit ihr zu tun haben will. Eine „Heldin“ mit der sich sicherlich niemand identifizieren möchte und eine Story, die langweiliger nicht erzählt werden konnte. Ach so, ganz am Schluss werden schnell noch die Veilchen erwähnt, ich vermute, damit der Titel des Buches seine Berechtigung findet. Nicht empfehlenswert, schade um die Zeit!