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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.04.2017

superspannend - lässt dich nicht mehr los

Die Grausamen
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Der große Meister hat wieder zugeschlagen und mit „Die Grausamen“ einen Thriller hingelegt, der auch ohne große Effekthascherei super spannend einherkommt. Zwar erinnert das Grundgerüst der Story etwas ...

Der große Meister hat wieder zugeschlagen und mit „Die Grausamen“ einen Thriller hingelegt, der auch ohne große Effekthascherei super spannend einherkommt. Zwar erinnert das Grundgerüst der Story etwas an Jussi Adler-Olsen: abgewrackte Dedectives, die unbequem geworden sind, werden in den „Keller“ zur Aufarbeitung alter Akten verbannt; das tut der Spannung aber keinen Abbruch. Die Hauptprotagonisten sind sehr sympathisch, gerade durch ihre Fehler und Schicksale. Der Spannungsbogen ist gut aufgebaut, selbst auf den letzten „Metern“ gibt es noch überraschende Wendungen. Nur eine rätselhafte Unstimmigkeit für mich: Warum haben die befreundeten Nachbarn nach 20 Jahren Selbstmord begangen. Sie hatten doch nichts verbrochen, ganz im Gegenteil??? Aber ich will nicht zu viel verraten.
Besonders cool fand ich das Cover, zum einen wird die Metapher des Spinnennetzes im Buch erwähnt zum anderen leuchtet es im Dunkeln.

Veröffentlicht am 15.04.2017

Hinterlässt gemischte Gefühle

In jedem Augenblick unseres Lebens
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In jedem Augenblick unseres Lebens ist eine tragische Geschichte. Der Autor schreibt über den Verlust seiner Frau, das Leben mit seiner neugeborenen Tochter und den Tod des Vaters. Da der Autor über sein ...

In jedem Augenblick unseres Lebens ist eine tragische Geschichte. Der Autor schreibt über den Verlust seiner Frau, das Leben mit seiner neugeborenen Tochter und den Tod des Vaters. Da der Autor über sein Leben schreibt, hat man unweigerlich Mitleid. Nichtsdestotrotz löst das Buch gemischte Gefühle in mir aus. Die Selbstbezogenheit ohne nach links und rechts zu schauen, hat mich gestört. Bereits im ersten Teil hatte ich damit Probleme. Sicher hat Karin darum gebeten, ihre Eltern nicht ans Krankenbett zu lassen. Aber nicht lange und sie liegt im Koma, es zeichnet sich ab, dass es ihr immer schlechter geht. Die schockstarren Eltern werden aber mit aller Macht vom Krankenbett ferngehalten, dürfen nur ganz zum Schluss kurz zu ihr, obwohl der Vater Arzt ist. Tom selbst hetzt vom Sterbebett der Frau zum Brutkasten der Tochter und kann sich doch um keine richtig kümmern.
Nach dem Tod seiner Frau kann er sich nicht in seiner Trauer vergraben, sondern muss seine Tochter versorgen. Seine Eltern und Schwiegereltern helfen ihm rührend wieder voll und ganz nach seinen Bedingungen. Obwohl die Mutter den todkranken Vater pflegt, denkt Tom doch nur an sein eigenes Leid, und die Mutter hilft. Die Schwiegermutter kommt zur Hilfe mit dem Baby in der Nacht, da Tom Antidepressiva schluckt, doch kurze Zeit später wird sie wieder weggeschickt.
Ein wirklich dramatisches Schicksal, was man seinem ärgsten Feind nicht wünscht, trotzdem hat mich die starke Ichbezogenheit des Autors sehr gestört.
Des Weiteren ist das Buch ohne Satzzeichen sehr schwer zu lesen.

Veröffentlicht am 02.04.2017

Ein leises Buch, dass den Leser aufgewühlt zurücklässt.

Unsere Seelen bei Nacht
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Die gelbe Hauswand auf dem Cover wirkt fröhlich. Dem Leser wird ein Liebesroman angekündigt. Die Protagonisten sind bereits 70 Jahre alt. Das macht neugierig. Zwei Menschen kommen mit der Einsamkeit ihrer ...

Die gelbe Hauswand auf dem Cover wirkt fröhlich. Dem Leser wird ein Liebesroman angekündigt. Die Protagonisten sind bereits 70 Jahre alt. Das macht neugierig. Zwei Menschen kommen mit der Einsamkeit ihrer Nächte nicht gut zurande und tun sich zusammen, diese zu verscheuchen.
Sie reden über Früher, ihre Geschichte, ihr Leben und kommen sich einander näher. Die Nächte haben ihren Schrecken verloren und auch der Tag wird durch gemeinsame Unternehmungen angenehmer und schön. Die Leute im Ort wissen zu Reden. So ist das immer. Doch sie beruhigen sich und akzeptieren das ungewöhnliche Arrangement. Auch die erwachsenen Kinder der beiden haben ein Problem damit. Während sich Hollie jedoch raus hält, wie sie sich das auch bei ihrem eigenen Leben wünscht, benutzt Gene seinen Sohn als Druckmittel gegen die Großmutter, so dass Addie schließlich nachgibt um nicht ihren Enkel zu verlieren. Doch nun ist sie trauriger und einsamer als zuvor …
Diese bittersüße Geschichte wirbt in leisen Tönen um Akzeptanz und Vertrauen, um Leben und leben lassen und gegen Vorverurteilung und falschen Schein.

Veröffentlicht am 02.04.2017

Scheinbar nicht mein Genre

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Nun, was soll ich sagen? Der Titel klang spannend, dazu das atmosphärische Cover: einen Südseestrand im Hintergrund, vom Meer aus fotografiert. Das suggeriert zum einen Urlaubsfeeling, doch die drohenden ...

Nun, was soll ich sagen? Der Titel klang spannend, dazu das atmosphärische Cover: einen Südseestrand im Hintergrund, vom Meer aus fotografiert. Das suggeriert zum einen Urlaubsfeeling, doch die drohenden Lettern im Vordergrund lassen ahnen, dass es damit nicht viel auf sich haben kann. Diese Mischung, dazu noch der superspannende Anfang hat mich dazu bewogen, dieses Buch in die Hand zu nehmen. Aber bereits die folgenden Sequenzen haben mich extrem gestört: Mutter und Tochter sind auf der Flucht und müssen ihr Äußeres verändern, um nicht allzu schnell erkannt zu werden. Die kleine Tochter wird bis zur Unkenntlichkeit als Junge verkleidet, darf nicht einmal ein kleines Lieblingsspielzeug mitnehmen, obwohl ihre kleine Welt komplett zusammenbricht … und die Mutter setzt eine Brille auf …. Hä??? Wer wird hier gesucht, die 6jährige Tochter oder die ehemalige CIA-Agentin? Diese Szene, auch oft zu beobachten in den diversen Action-/Krimiserien – die bildschöne Hauptdarstellerin färbt sich das Haar eine Nuance dunkler, wahlweise auch heller, und Taaadaaa hat sich angeblich bis zur Unkenntlichkeit verändert und wird nicht mehr erkannt. Blödsinn!!!
Leider wurde es auch danach nicht viel besser. Zu viele Informationen direkt in den Anfang gepresst um die Story überhaupt in Gang zu bringen.
Ich weiß nicht, ob mir nur das Genre nicht liegt. Aber dieses Buch ist nichts für mich.

Veröffentlicht am 14.03.2017

Fesselnd

So, und jetzt kommst du
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Die besten Geschichten schreibt doch das Leben selbst. Das Buch kommt mit seinem schmucklosen Cover und dem ziemlich nichtssagendem Titel recht bescheiden daher. Doch die Geschichte hat es in sich und ...

Die besten Geschichten schreibt doch das Leben selbst. Das Buch kommt mit seinem schmucklosen Cover und dem ziemlich nichtssagendem Titel recht bescheiden daher. Doch die Geschichte hat es in sich und fesselt den Leser von den ersten Seiten an. Ein Junge erzählt von seinem Leben: der gottgleiche Vater zu dem er bewundernd aufschaut, seine freundliche stets strahlende Mutter, die dem Vater den Rücken stärkt, die kleine Schwester, fasziniert von Fäulnis, und der kleine Bruder, ein Nachzügler. Stets erzählt der Vater vom großen Geld und eines Tages scheint es so weit zu sein. Die Reise geht nach Frankreich und dort erlebt er eine kurze Zeit in Saus und Braus. Allein, das Glück währt nicht lange, das Geld ist aufgebraucht und die Polizei dem Vater auf der Spur. Eine irrwitzige Flucht auf Kosten der Familie beginnt …
Ein Junge, der aufgrund der Geldgier seines Vaters Reichtum und Überfluss, aber auch Hunger, Schmerz und grenzenlose Armut kennenlernen muss.