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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.03.2017

Krimiklassiker

Es klingelte an der Tür
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Als erstes war ich hocherfreut, endlich einmal wieder ein in Leinen gebundenes Buch in den Händen zu halten. Zwar ist die Pappe des Buchdeckels sehr dünn und biegbar, aber immerhin Leinen!
Der Einband ...

Als erstes war ich hocherfreut, endlich einmal wieder ein in Leinen gebundenes Buch in den Händen zu halten. Zwar ist die Pappe des Buchdeckels sehr dünn und biegbar, aber immerhin Leinen!
Der Einband verleiht dem Buch Authentizität und macht sich sehr gut im Bücherregal.
Zum Inhalt muss man, denke ich, nicht allzu viel sagen. Rex Stout war ein hervorragender Krimiautor und seine Figur des Nero Wolfe so erfrischend anders, eben ein Antiheld, der dem Essen und seiner Orchideen-Zucht größten Stellenwert in seinem Leben beimisst Die Übersetzung von Conny Lösch finde ich sehr gelungen, da diese mit viel Fingerspitzengefühl der damaligen Zeit angepasst ist ohne antiquiert zu wirken. Alles in allem ein Klassiker der besonderen Art.

Veröffentlicht am 08.03.2017

Macht nachdenklich

Betrunkene Bäume
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Der Titel klingt sehr witzig. Obwohl der Inhalt nicht witzig zu nennen ist und, wie der geneigte Leser im Buch erfährt, betrunkene Bäume ein Begriff der Wissenschaft ist. Das schlichte Cover fängt, gerade ...

Der Titel klingt sehr witzig. Obwohl der Inhalt nicht witzig zu nennen ist und, wie der geneigte Leser im Buch erfährt, betrunkene Bäume ein Begriff der Wissenschaft ist. Das schlichte Cover fängt, gerade ob seiner Einfachheit, den Blick ein. Besonders mag ich es, wenn die Buchstaben des Covers erhaben sind. Das sind wahre Handschmeichler. Das Papier ist hochwertig und die Schrift gut lesbar. Zum Inhalt: Am Anfang hatte ich zwar etwas Mühe, in die Geschichte „hineinzukommen“ Aber spätestens als ich Katharina kennenlernte, war ich gefesselt. Und Erichs Geschichte geht unter die Haut. Ohne zu spoilern, kann ich sagen: Es geht um Jugend und Alter, Recht und Unrecht, Liebe und Freundschaft sowie Verrat. Eine Geschichte des Alltags, welche sich direkt in der Nachbarschaft zugetragen haben könnte und doch besonders.

Veröffentlicht am 08.03.2017

Wundervolle Charaktere

Weit weg ist anders
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Ein sehr interessantes Buch, das mal nicht vom Älterwerden sondern vom Ältersein berichtet. Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet. Die resolute Frau Scholz, die sich so sehr in ihrer einsamen kleinen ...

Ein sehr interessantes Buch, das mal nicht vom Älterwerden sondern vom Ältersein berichtet. Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet. Die resolute Frau Scholz, die sich so sehr in ihrer einsamen kleinen Welt gemütlich eingerichtet hat, dass sie anfangs sogar Probleme hat, sich bei ihrem Lebensretter zu bedanken. Die sich bei zu viel Kontakt mit anderen nach der Stille ihrer Einsamkeit zurück sehnt. Ehrlich und direkt bis in den letzten Knochen und damit sehr sympathisch auch wenn viele von der resoluten Art sich vor den Kopf gestoßen fühlen. Im Gegensatz dazu die ängstliche Frau Jacobi. Ein Leben lang bevormundet, erst vom Mann und später von der Tochter, ist sie es nicht gewohnt, ihre eigene Meinung zu vertreten.
Eine Geschichte des Alltags spannend erzählt mit wundervollen Charakteren. Sehr lesenswert!

Veröffentlicht am 13.02.2017

Perfekt

Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit
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Das „Lesejahr“ ist erst ein paar Wochen alt und schon so ein Burner. Das Cover sowie der Titel sind sehr stimmig und machen neugierig. Die Story wird aus den verschiedenen Perspektiven der einzelnen Protagonisten ...

Das „Lesejahr“ ist erst ein paar Wochen alt und schon so ein Burner. Das Cover sowie der Titel sind sehr stimmig und machen neugierig. Die Story wird aus den verschiedenen Perspektiven der einzelnen Protagonisten erzählt. So erfährt man jeweils nur das, was der jeweilige Erzähler weiß und denkt. Diese Erzählweise erhöht meines Erachtens die Spannung immens. Gleichzeitig wird
Die Geschichte vielschichtiger. Durch die verschiedenen Perspektiven, erfährt man etwas über Zoes Gedankenwelt – dass sie niemanden hat, dem sie sich wirklich anvertrauen kann. Aber auch über Tessa und ihre Zerrissenheit zwischen Alkoholiker-Ehemann und Geliebten. Man fühlt mit Sam und seiner Einsamkeit, da er Tessa nicht für sich haben kann und auch über Richard, der seine Depression mit Alkohol betäubt. Über Lucas und seine Ängste erfährt man indes nur stückweise durch sein an Zoe und ihre Mutter gesandtes Drehbuch.
Ein sehr guter Thriller, der trotz leiser Töne fesselt ohne große Effekthascherei.

Veröffentlicht am 23.01.2017

Witzig und Informativ

Esst euer Eis auf, sonst gibt's keine Pommes
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Esst Euer Eis auf, sonst gibt´s keine Pommes von Katja Zimmermann; der Titel ließ auf den ersten Blick einen Roman a la Chantall vermuten. Jedoch lag ich mit dieser Annahme total falsch. In diesem Buch ...

Esst Euer Eis auf, sonst gibt´s keine Pommes von Katja Zimmermann; der Titel ließ auf den ersten Blick einen Roman a la Chantall vermuten. Jedoch lag ich mit dieser Annahme total falsch. In diesem Buch berichtet Katja Zimmermann humorvoll und witzig von ihrem Leben als alleinerziehende Mutter von Zwillingen. Wer selbst nie in dieser Situation war, kann gar nicht ermessen, wie viel Arbeit, Ängste und Zweifel alleinerziehende Mütter haben. Ich danke Frau Zimmermann für den Einblick in diese Welt. Besonders empörend finde ich diese Steuergeschichte. Unser ach so sozialer Sozialstaat ist halt nicht für die Bürger da, die wirklich Hilfe benötigen. Trotzdem ist das Buch sehr amüsant und witzig zu lesen und nicht nur für Alleinerziehende zu empfehlen.