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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2017

Solider Collegeroman mit dem Kernthema "Fan Fiction"

Fangirl
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Cath hat sich ihren Einstieg ins College anders vorgestellt. Ihre Zwillingsschwester Wren hat ihr eröffnet, dass es für sie Zeit wird neue Leute am College kennenzulernen und ihr Zimmer mit Courtney zu ...

Cath hat sich ihren Einstieg ins College anders vorgestellt. Ihre Zwillingsschwester Wren hat ihr eröffnet, dass es für sie Zeit wird neue Leute am College kennenzulernen und ihr Zimmer mit Courtney zu teilen. Außerdem hängt der Freund ihrer Zimmernachbarin gerne in ihren Zimmer herum und lässt sich von nichts seine gute Laune nehmen. Die einzige Konstante, die es in ihrem Leben noch gibt, ist ihre Fan Fiction.

Fangirl von Rainbow Rowell ist ein Jugendroman, der sich um die Fan Fiction Welt von Cath dreht. Zusätzlich zu diesem Buch gibt es den Band „Aufstieg und Fall des außergewöhnlichen Simon Snow“, welches ihre Fan Fiction Geschichte in ein Buch packt. Es ist sehr interessant, dass die Autorin das populäre Thema der Fan Fiction aufgreift und relativ gut umsetzt. Es ist schwierig dieses Thema anständig umzusetzen, wenn eine fiktive Buchreihe herangezogen wird, auf die diese Fan Fiction aufbaut. Es werden einige Abschnitte von der Buchreihe herausgenommen und in diesem Buch erwähnt, die mir zu wenig waren, um ein Gefühl für diese Reihe zu bekommen. Es ist anstrengend zwischen Fan Fiction und Buchreihe hin und her zu springen, wenn man die Reihe nur von Abschnitten erzählt bekommt.

Ich würde Fangirl als einen soliden Collegeroman bezeichnen. Es werden Kernthemen aufgegriffen, die nicht neu sind, aber die Handlung vorantreiben. Cath konnte als Hauptcharakter überzeugen. In ihre Leidenschaft zum Schreiben und für Bücher konnte man sich hineinversetzen. Ihre Emotionen kommen auf voller Linie an. Die Liebesgeschichte ist nett beschrieben, konnte mich allerdings nicht packen, da es für meinen Geschmack zu oberflächlich behandelt wurde. Ganz anders verhält es sich mit der Schwestern-Thematik. Der Konflikt wird intensiv und realistisch dargestellt.

Fazit
Fangirl ist ein solider Collegeroman, der mit seiner Protagonistin Cath punkten kann. Ihre Leidenschaft wird ausführlich und glaubhaft beschrieben. Die Liebesgeschichte ist zu oberflächlich beschrieben und beweist wenig Tiefe. Das Thema Fan Fiction ist interessant, aber leider nur teilweise ansprechend umgesetzt.

Veröffentlicht am 13.10.2017

Niels Oxen - Ein Ermittler, der keine Grenzen kennt.

Oxen. Das erste Opfer
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Niels Oxen ist ein Kriegsheld, der mehrfach für seine tapferen Taten ausgezeichnet wurde. Doch nichts von alldem ist ihm wichtig. Es quälen ihn die Geister seiner Vergangenheit, die er um jeden Preis abschütteln ...

Niels Oxen ist ein Kriegsheld, der mehrfach für seine tapferen Taten ausgezeichnet wurde. Doch nichts von alldem ist ihm wichtig. Es quälen ihn die Geister seiner Vergangenheit, die er um jeden Preis abschütteln will. In der einsamen Gegend des Rold Skov suchen er und sein Hund die Ruhe und Einsamheit, die nicht lange wehrt. Plötzlich wird Oxen zu einem Hauptverdächtigen in einem Mordfall. Die Beamten können ihm nichts nachweisen, daher beginnt Oxen seine eigenen Ermittlungen um den Mord aufzuklären.

Oxen – Das erste Opfer von Jens Henrik Jensen ist der Auftakt einer dreiteiligen Thriller-Reihe rund um den Kriegsveteranen Niels Oxen. Der zweite und dritte Teil der Reihe werden nächstes Jahr im März und August veröffentlicht.

Niels Oxen ist ein sehr spezieller Charakter. Auf der einen Seite hat ihn die Zeit im Krieg traumatisiert und lässt ihn diesen Albtraum immer wieder durchleben. Auf der anderen Seite ist er bei seiner Ermittlungstätigkeit fokussiert und zielstrebig. In den ersten Seiten war es schwer einen Bezug zu diesem Charakter aufzubauen. Ich hatte das Gefühl, dass der Autor bewusst eine gewisse Distanz wahren will, weil es zum Charakter passt. Das ist ihm auch gelungen, aber je mehr Details von Oxen an das Licht kommen, umso sympathischer wird er.

Die Ermittlungsarbeiten gehen rasant voran. Sobald sich Oxen einmischt und mit seinen unkonventionellen Methoden zu ermitteln beginnt, geht die Handlung Schlag auf Schlag voran. Die Spannung ist vor allem zum Schluss spürbar.
Man erfährt bereits im Klappentext von den übermächtigen Geheimbund, der in diesem Buch eine Rolle spielt. Ich muss zugeben, dass ich eine andere Vorstellung des Geheimbundes in meinem Kopf hatte. Aber mir gefällt diese Variante sehr. Der Geheimbund wird ein wenig beleuchtet und man erfährt einiges über die Entstehung. Man sollte nicht damit rechnen, dass alle Handlungen in diesem Buch aufgedeckt werden. Schließlich gibt es noch den zweiten und dritten Teil der Oxen-Reihe.

Oxen bekommt tatkräftige Unterstützung von der Geheimdienstmitarbeiterin Margaret Franck. Franck kann ich bis jetzt noch schwer einstufen. Sie wirkte für mich zu gerade und zu distanziert. Ich konnte keine Verbindung zu ihr aufbauen.
Ich bin nicht so ein Fan von der Tiergewalt, die in diesem Buch aufkommt. Es ist zwar nur eine kleine Nebenhandlung, dennoch wird es zu Beginn sehr ausführlich beschrieben. Wenn man über Gewalt gegen Tiere nichts lesen will, dann sollte man dieses Buch meiden.


Fazit
Es ist nicht nur die Geschichte, die einzigartig und spannend ist, sondern vielmehr der Protagonist Niels Oxen. Er wird zum Ermittler, obwohl er eigentlich kein Ermittler ist und mit seinen Methoden gerne die Grenze der Legalität ausdehnt. Er unternimmt alles, um böse Machenschaften aufzudecken, obwohl er selbst mit seinen bösen Geistern zu kämpfen hat. Alle Thrillerfans, die auf der Suche nach etwas Neuem sind, sollten dieses Buch in die Hand nehmen. Für Tierfreunde könnte die Handlung verstörend sein.

Veröffentlicht am 09.10.2017

Begegnung mit einem Serienmörder.

Targa - Der Moment, bevor du stirbst
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Ein Serienmörder macht Berlin unsicher. Die BKA hat einen Verdächtigen, namens Falk Sandman, jedoch fehlen ihnen jegliche Beweise, um ihn festzunehmen. In diesem Fall kommt Targa ins Spiel. Sie soll dem ...

Ein Serienmörder macht Berlin unsicher. Die BKA hat einen Verdächtigen, namens Falk Sandman, jedoch fehlen ihnen jegliche Beweise, um ihn festzunehmen. In diesem Fall kommt Targa ins Spiel. Sie soll dem Täter nahe kommen und sein Vertrauen gewinnen, um an Beweise zu kommen und ihn als Serienmörder entlarven. Es ist ein gefährliches Spiel auf das sie sich einlässt. Wird sie die Beweise bekommen, um Falk zu überführen oder wird sie zu seinem nächsten Opfer?

Targa von B.C Schiller wird mit zwei Handlungssträngen eingeführt, die keine Verbindung zueinander aufweisen. In den einen Handlungsstrang begleiten wir Targa bei ihrer Ermittlungsarbeit und der zweite Handlungsstrang verfolgt vorerst den Gefängniswärter Erik.
Der Beginn dient in meinen Augen als Einführung in die Geschichte. Man lernt erstmal Targa und Falk kennen – ihre Lebensumstände und ihre Art. Die Spannung kommt in manchen Szenen auf, aber eher weniger. Es dauert fast hundert Seiten bis sich Falk und Targa das erste Mal begegnen und damit die Spannung ankurbeln.

Die beiden Autoren erstellen ein sehr detailliertes Portrait von Targa und Falk. Falks Gedanken und Gefühle, die er beim Töten von seinen Opfern hat, sind ausführlich beschrieben und kommen auf jeden Fall an. Die Abgründe eines Serienkillers werden gut eingefangen. Es fühlt sich schockierend echt an, wenn man das Buch liest.
Targa wird als gefühlskalt und unnahbar beschrieben. Diese Eigenschaften erfüllt sie auch. Jedoch blitzt manchmal eine sensible Seite durch, die bereit ist Emotionen zu zeigen und macht das Buch dadurch glaubwürdiger. Es gibt auch in einem kahlen Leben wie Targa´s einige Menschen, die Emotionen bei ihr wecken.
Die Interaktionen von Falk und Targa haben etwas sehr eigenes. Man merkt, dass eine gewisse Chemie zwischen den beiden entsteht. Es ist die gegenseitige Faszination und die Ähnlichkeiten in der Art der Beiden, was das Spiel der beiden immer neuen Zündstoff gibt.

Zwei Sache lassen mich bei den Buch nicht los. Targa wird als eine vorsichtige Person beschrieben, trotzdem gibt es eine Stelle, wo sie diese Vorsichtigkeit ablegt und Risiken eingeht. Es hat mir persönlich nicht in ihr Profil gepasst.
Der zweite Handlungsstrang lässt mich irgendwie gespalten zurück. Ob er notwendig war? Naja, darüber lässt sich streiten. Ich sehe, warum er eingebaut wurde, aber hätte man das auch anders lösen können. Es soll nicht der letzte Band über Targa Hendricks sein, daher kann es sein, dass auf diesem Handlungsstrang in einem späteren Buch verwiesen wird.

Fazit
Man taucht tief in die Psyche eines Serienkillers ein und bekommt das Gefühl einen echten Serienmörder zu begegnen. Targa ist eine sehr spezielle Ermittlerin, die mit ihrer ganzen eigenen Art überzeugen konnte. Es gibt einige persönliche Unstimmigkeiten, die mir aufgefallen sind, nichtsdestotrotz ein überzeugender Auftakt für eine neue Art von Ermittlerin. Davon lese ich gerne mehr.

Veröffentlicht am 17.09.2017

Depressionen hautnah erleben.

Niemand verschwindet einfach so
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Elyria verschwindet aus ihrem Leben in New York und flieht nach Neuseeland. In Neuseeland hat sie ein klares Ziel vor Augen: .ihren alten Bekannten Werner aufsuchen und bei ihm für eine Weile einen Unterschlupf ...

Elyria verschwindet aus ihrem Leben in New York und flieht nach Neuseeland. In Neuseeland hat sie ein klares Ziel vor Augen: .ihren alten Bekannten Werner aufsuchen und bei ihm für eine Weile einen Unterschlupf finden. Elyria macht einen Trip durch Neuseeland, der Erinnerungen an vergangene Zeiten hochkommen lässt und sie fast vollkommen einnehmen.

„Niemand verschwindet einfach so“ von Catherine Lacey ist ein deprimierender und pessimistischer Roman. Man taucht in die Gedankenwelt der Protagonistin, die deutlich an Depressionen leidet, die ihr ganzes Leben in schwarze Farbe tauchen lassen. Im Buch wird ihre Reise durch Neuseeland beschrieben und ihre Erinnerungen an Ereignisse, die sie geprägt haben. Anfangs wird wenig preisgegeben, warum Elyria den radikalen Schritt unternommen hat. Man hat einen Grund am Buch dran zu bleiben, wenn man herausfinden möchte, was in Elyria´s Leben vorgefallen ist.
Als ihr Fassade langsam zu bröckeln beginnt und man immer mehr in ihr früheres Leben eintaucht, erkennt man, warum ihr vergangenes Leben einfach zu viel wurde. Man kann es aber lediglich erahnen, denn die Autorin gibt keine genaue Auskunft.

Der innere Konflikt von Elyria ist eine schwere Kost. Man möchte Elyria am liebsten packen und wach rütteln. Doch so einfach ist es bei einer Person mit Depressionen nicht. Ich finde, die Autorin gibt einen guten Einblick in eine depressive Person. Es ist oft verwirrend, widersprüchlich und undurchdringlich. Es ist die schwere depressive und drückende Stimmung, die sicher nicht leicht zu lesen ist und nicht für jedermann geeignet ist. Obwohl das Geschichte in nur 265 Seiten niedergeschrieben ist, kämpfte ich mit den letzten 50 Seiten, da es zu langwierig und wenig progressiv war.

Der Schreibstil der Autorin konnte mich sofort einnehmen. Sie beschreibt Elyria´s Gefühle sehr deutlich, gibt eine genaue Gedankenwelt wieder und benutzt häufig Metaphern.
Die Gespräche der Personen sind in diesem Buch nur kursiv dargestellt und nicht wie üblich in einer direkten Rede. In diesem Fall würde ich die Leseprobe empfehlen, um zu sehen, ob der Schreibstil und die Art der Rede zusagt.

Fazit
Der Roman ist sicher nicht leicht zu lesen, aber dahinter verbirgt sich eine einzigartige Geschichte, die durch die depressive Stimme der Protagonistin lebt. Wer an dem Buch Interesse hat, sollte vorher die Leseprobe lesen, um zu sehen, ob das Buch den Vorstellungen entspricht.

Veröffentlicht am 17.09.2017

Ein Auftakt voller Intrigen und Geheimnisse.

Beautiful Liars, Band 1: Verbotene Gefühle
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In New York des Jahres 2118 leben die Menschen in einem 1000-stöckigen Hochhaus, das sie nicht verlassen müssen, da sich ihr ganzes Leben in dem Wolkenkratzer abspielt. Ob Parks, Einkaufsmöglichkeiten, ...

In New York des Jahres 2118 leben die Menschen in einem 1000-stöckigen Hochhaus, das sie nicht verlassen müssen, da sich ihr ganzes Leben in dem Wolkenkratzer abspielt. Ob Parks, Einkaufsmöglichkeiten, Schulen, Arbeitsplätze - der Tower inkludiert jeden Teil des Lebens.
Die Grenze zwischen Arm und Reich ist genau gezeichnet. Die Armen leben im unteren Teil und die Reichen im oberen Teil. Im Leben von 5 Teenager droht jene Grenze zu schwinden, als sie sich näher kommen und einsehen, dass Geheimnisse, sowohl bei reichen als auch bei armen Menschen, gleich zerstörerisch sein können.

Es herrscht ein Perspektivenwechsel der 5 Charaktere nach jedem Kapitel. Man taucht ein Stück in jede Welt ein. Erin, Avery und Leda zeigen den Wohlstand und die Seite der Reichen, während Watt und Rylin, das harte Leben wiederspiegeln. Es braucht die ersten 100 Seiten, bis man ein Gefühl für die Charaktere und für die futuristische Welt bekommt. Diese Anlaufzeit sollte man dem Buch geben. Das futuristische Setting ist ausführlich beschrieben, bedenkt man die technischen Fortschritt und Geräte, die in diesem Buch eine Rolle spielen.

Was mir an diesem Buch gut gefallen hat, waren die Emotionen, die so beschrieben wurden, dass sie auch bei mir angekommen sind. Als man ein Band zu den Charakteren hergestellt hat, was ab der Hälfte des Buches passierte, war es eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Einmal lachte man, einen Augenblick später war man bekümmert und wütend zugleich.

Ich lese gerne über Freundschaft, Intrigen, Geheimnisse, Zickenkrieg usw., da es der Geschichte einen natürlichen Antrieb verschafft, aber bei diesem Buch war es mir zeitweise zu viel. Ohne viele Details auszuplaudern, möchte ich anmerken, dass es dramatische Situationen gibt, die entweder unnötig dramatisch dargestellt wurden oder einfach übertrieben erschienen. Da ich kein Teenager bin, kann es für die angesprochene Zielgruppe eventuell genau richtig erscheinen. Außerdem nervte mich der Handlungsstrang mit Leda, denn sie handelt für mich übertrieben und die Beweggründe für ihren fanatischen Hang wurden wenig erläutert.

Fazit
Ein schöner Jugendroman, der viel Potential hat, jeden Jugendlichen anzusprechen. Da ich kein Jugendlicher bin, war es mir ab und zu etwas zu viel Drama. Dennoch bietet das Buch eine genaue Zukunftsvorstellung mit echten Charakteren, deren Emotionen überzeugen konnten. Ein netter Auftakt einer Reihe, die ich weiter verfolgen werde.