Mordseesturm - kein Sturm im Wasserglas
Mordseesturm"Mordseesturm" ist der fünfte Band der Borkum-Krimis von Emmi Johannsen. Wieder ermittelt Caro Falk als Hobby-Detektivin mit Jan Akkermann in einem neuen Fall. Ein Leichenfund führt die beiden Protagonisten ...
"Mordseesturm" ist der fünfte Band der Borkum-Krimis von Emmi Johannsen. Wieder ermittelt Caro Falk als Hobby-Detektivin mit Jan Akkermann in einem neuen Fall. Ein Leichenfund führt die beiden Protagonisten zurück in die Zeit der Kinder-Landverschickung der 1960er Jahre. Emmi Johannsen beschreibt in bewährtem Stil mit einer guten Portion Humor aber auch ausgesprochen spannend die Ereignisse auf der Insel. Der Schreibstil ist flüssig und nimmt einen sofort gefangen. Die Charaktere sind griffig dargestellt, sodass sich schnell Sympathie und Antipathie gegenüber den einzelnen Handelnden einstellt. Die Autorin greift in diesem Band ein hochsensibles Thema auf - die Zustände in den Kinder-Verschickungsheimen in den 1960er Jahren. Die Art und Weise, wie damals mit den Kindern umgegangen wurde, kann man aus heutiger Sicht nicht nachvollziehen. Es wundert nicht, dass die Ereignisse von damals mit dem aktuellen Mordfall in Verbindung stehen.
Das Cover macht schon Lust darauf, das Buch zu lesen. Die vom Sturm zerzauste Möwe über dem Loopdeelenweg auf Borkum, der eine zentrale Rolle bei dem aktuellen Fall spielt. Bei den Aufräumarbeiten an dem Loopdeelenweg nach einem ungewöhnlich heftigen Sturm auf Borkum wird ausgerechnet von Caro Falks Hündin Aila ein Toter entdeckt. Caro Falk und Jan Akkermann lassen es sich nicht nehmen, den ermittelnden Kommissar Bachman auf ihre ganz persönliche Art zu unterstützen. Sie finden bald heraus, dass der Tote selbst nicht nur Opfer, sondern auch Täter war. Stückchenweise kommen die beiden einem düsteren Geheimnis auf die Spur, das bereits Jahrzehnte zurück liegt. Caro wird bedroht, offenbar will jemand nicht, dass sie sich weiter mit diesem Fall beschäftigt. Parallel muss Caro sich noch mit ihren Eltern auseinandersetzen, die natürlich nichts von ihrem ungewöhnlichen Hobby mitbekommen sollen. Während Caros Vater sich einer Kur in der Lungenklinik unterzieht, ist ihre Mutter bei Caro eingezogen. Mutter und Tochter müssen miteinander zurechtkommen, aber auch mit Caros Schwiegervater, bei dem sie mit ihrem Sohn wohnt, muss sich Caros Mutter arrangieren. Bis zum Schluss bleibt die Spannung erhalten und schließlich kommen Caro und Jan dem wirklichen Mörder des Toten vom Loopdeelenweg auf die Spur.
Fazit:
Der Roman „Mordseesturm“ ist eine gelungene Mischung aus Spannung und leichter Unterhaltung. Der Spannungsbogen bleibt bis zum Schluss aufrechterhalten, aber auch der Humor kommt nicht zu kurz. Die Geschichte macht auch Lust, einmal Borkum zu besuchen und die Orte des Romans selber in Augenschein zu nehmen.