Ein Abenteuer mit überraschendem Ende
Im Auftrag der Fugger - Der BurgunderschatzPeter Dempf nimmt den Leser mit in das Nürnberg des ausklingenden Spätmittelalters. Nürnberg ist eine reiche Stadt, einflussreiche Kaufleute wie die Fugger bestimmen den Alltag der Menschen in dieser Stadt. ...
Peter Dempf nimmt den Leser mit in das Nürnberg des ausklingenden Spätmittelalters. Nürnberg ist eine reiche Stadt, einflussreiche Kaufleute wie die Fugger bestimmen den Alltag der Menschen in dieser Stadt. Die Geschichte nimmt ihre Leser von der ersten bis zur letzten Zeile gefangen. Es machte mir Schwierigkeiten, das Buch aus der Hand zu legen, nachdem ich erstmal angefangen hatte, zu lesen. Der Autor schafft es immer wieder, die Welt des Mittelalters realistisch vor dem geistigen Auge des Lesers erscheinen zu lassen.
Der Roman beginnt sehr aufregend mit einem Mordanschlag, bei dem Afra, die spätere Protagonistin, ihre Mutter verliert und zur Vollwaise wird. Fortan muss sie ihr Leben als Bettlerin fristen und treibt sich in der Stadt herum, mit Hunger als ständigen Begleiter. Ein Zufall das hilft ihr, eine Chance ergreifen zu können, ein kleines Stück vom Glück auch für sich selber zu erreichen.
Mit einem Schreibstil, der den Leser sofort gefangen nimmt, schildert der Autor in diesem offenbar exzellent recherchierten Roman das weitere Geschehen um seine weibliche Hauptperson, die nun von einem Abenteuer in das nächste stolpert. Wie der Titel des Romans schon sagt, schafft sie es, Jakob Fugger zu überzeugen, dass sie für ihn bei einem geplanten Handel nützlich sein kann, und so wird sie von ihm zusammen mit Herwart, einem seiner erfahrenen Boten, auf eine abenteuerliche Reise geschickt. Die beiden jungen Menschen, die zunächst wenig miteinander anfangen können und lieber ohne den jeweils anderen ihren Auftrag erfüllen würden, müssen lernen, dass sie die ihnen gestellte Aufgabe nur gemeinsam bewältigen können.
Eine dritte wichtige Person ist Zeno, der Mörder von Afras Mutter, der versucht, die beiden zu töten, um so die Pläne von Jakob Fugger zu durchkreuzen. Afra lernt, zu anderen Menschen, speziell zu Herwart, Vertrauen zu entwickeln und sich als Frau in einer von Männern dominierten Welt zu behaupten. Es machte mir sehr viel Spaß, mitzuerleben, wie Afra an den Aufgaben, die sie lösen muss, wächst und reift. Auch die Gefühle kommen nicht zu kurz, im Laufe der Zeit kommen sich Afra und Herwart langsam näher. Das Ende des Romans ist ausgesprochen überraschend mit einer vollkommen unerwarteten Wendung. Es ist ein fesselnder, gut recherchierte Abenteuer Roman mit einer Prise Romantik. Mit anderen Worten ein Roman für jeden, der historische Romane liebt.