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Hannah-Lena

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2019

Kleiner Zweifel...große Wirkung !

Superior Lies. Falsche Wahrheit
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Margo hält sich stets an alle Regeln und an das Protokoll des Kollektivs, um ja nicht aufzufallen.

Ihre Eltern konnten in ihrer Kindheit erfolgreich vertuschen, dass sie weder eine Superior noch eine ...

Margo hält sich stets an alle Regeln und an das Protokoll des Kollektivs, um ja nicht aufzufallen.

Ihre Eltern konnten in ihrer Kindheit erfolgreich vertuschen, dass sie weder eine Superior noch eine Inferior ist

Dieses Geheimnis bestimmt Margos Leben bis zu dem Tag, an dem ausgerechnet sie, die als äußerst kollektivtreu gilt, von den Rebellen angesprochen wird.



Dies ist das zweite Buch, welches ich von der Autorin lese und auch dieses hat mich wieder sehr begeistert.

Der flüssige und sehr angenehm zu lesende Schreibstil hat mich direkt mit in Margos Welt gezogen.

Laura Cardel gelingt es sehr einprägsam diese stete Präsens und Kontrolle des Kollektivs darzustellen, so daß ich ständig das Bedürfnis hatte mir über die Schulter zu schauen oder Margo zu warnen.



Ich habe es sehr genossen, Margos spannende und interessante Entwicklung während der Geschichte mitzuerleben, ihren Kampf zwischen jahrelang eingeprägten Floskeln und aufkeimenden ersten Zweifeln, ebenso wie ihr Umgang mit ihren ersten romantischen Gefühlen.

Margos Suche nach ihrer verschwundenen Freundin, schockierende Todesfälle und ihr Kontakt zu den Rebellen halten den Spannungsbogen konstant hoch, während die Angst vor Entdeckung mich beim Lesen schon ganz nervös gemacht hat.



Rein theoretisch könnte man das offene Ende des Buches stehen lassen, als Zeichen dessen, daß ein Funken Zweifel und Hoffnung eine Revolution auslösen kann und daß das, was im kleinen beginnt mit Mut und Hoffnung immer größer werden kann.

Meine Neugierde jedoch verlangt auf jeden Fall nach Antworten und hofft auf eine Fortsetzung.

Für diese spannende und zum Nachdenken anregende Dystopie vergebe ich gerne 4 ⭐️⭐️⭐️⭐️.

Veröffentlicht am 30.10.2019

Vergangenheit oder Zukunft ?

Postscript - Was ich dir noch sagen möchte
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Sieben Jahre nachdem Hollys geliebter Ehemann Gerry gestorben ist und ihr mit seinen Briefen zurück ins Leben geholfen hat, muß Holly sich erneut mit seinem Tod und seinen Briefen auseinander setzten.

Eine ...

Sieben Jahre nachdem Hollys geliebter Ehemann Gerry gestorben ist und ihr mit seinen Briefen zurück ins Leben geholfen hat, muß Holly sich erneut mit seinem Tod und seinen Briefen auseinander setzten.

Eine Gruppe unheilbar kranker Menschen, die sich zum „P.S. Ich liebe Dich“ Club zusammengefunden haben, bitten Holly um ihre Unterstützung.

Sie alle möchten ihren Lieben auch Botschaften hinterlassen.

Holly ist hin und her gerissen zwischen dem Blick in die Zukunft und der Vergangenheit.



Vielleicht hatte ich durch die nostalgischen Erinnerungen an den ersten Teil zu hohe Erwartungen an dieses Buch, aber ich muß sagen, dass mich diese Fortsetzung spontan nicht so angesprochen hat wie „P.S. Ich liebe Dich“.

Ich habe einige Zeit gebraucht, bis ich mich in Hollys heutiger Situation eingefunden hatte.

Mit fortlaufender Beschäftigung mit dem Club stellt Holly Gerrys Briefe und seine Beweggründe immer mehr in Frage.

Für Hollys Entwicklung und der Verarbeitung von Gerrys Tod ist das sicherlich sehr wichtig, mir hat es jedoch ein bißchen von der besonderen Ausstrahlung an Liebe und Romantik des ersten Teils genommen und das habe ich Holly wohl ein bißchen übel genommen.

Rückblickend, nach Beendigung des Buches, hatte natürlich jeder Gedanke und jeder Zweifel seine Berechtigung, um Holly dahin zu bringen, wo sie jetzt steht.



Nachdem ich mich endlich gedanklich vom ersten Teil losgelöst und der Holly von heute eine echte Chance gegeben hatte, hat mich die Geschichte dann doch sehr ergriffen.

Die Autorin stellt die Sorgen, Zweifel, Gedanken und Wünsche der einzelnen Clubmittglieder sehr emotional und für mich gut nachvollziehbar dar.

Ich persönlich habe nicht das Bedürfnis mich mit Botschaften an Familie und Freunde zu wenden, aber dies zeigt ja nur wie vielfältig und facettenreich der Umgang mit dem Tod ist.

Ich bin froh, dass ich die Chance erhalten habe die Holly von heute kennen zu lernen und vergebe für dieses sehr berührende und emotionale Buch gerne 4 ⭐️⭐️⭐️⭐️.

Veröffentlicht am 22.10.2019

Rayna und Ferril- Ein ganz besonderes Team !

Die Greifenreiterin 1
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Rayna und ihr Greif Ferril verbindet nicht nur ihre ganz besonders innige Beziehung miteinander, sondern auch ihre Freiheitsliebe und Abenteuerlust.

Genau diese führt sie dann auch bei ihrem ersten Auftrag ...

Rayna und ihr Greif Ferril verbindet nicht nur ihre ganz besonders innige Beziehung miteinander, sondern auch ihre Freiheitsliebe und Abenteuerlust.

Genau diese führt sie dann auch bei ihrem ersten Auftrag als Botschafterin ihres Volkes in die Gefangenschaft bei den feindlichen Nanjok.

Hier lernt sie Hyron von den Shealif kennen, zu dessen Volk ihr Auftrag Rayna eigentlich führen sollte.

Doch kann sie Hyron trauen?

Was machen die Nanjok so weit außerhalb ihrer eigenen Gebiete?

Welche Ziele verfolgen sie?


Dies ist das vierte Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe und kaum beendet warte ich schon sehnsüchtig auf die Fortsetzung.

Mit Rayna und Ferril hat Sabine Schulter ein sympathisches und außergewöhnliches Protagonistenpaar geschaffen.

Ich habe die beiden bei ihren Flügen gerne begleitet und hatte wirklich das Gefühl über den Wolken zu schweben.


Ruhigere Phasen und aufregende und spannende Szenen wechseln sich ab und obwohl Rayna den Großteil des Buches in Gefangenschaft verbringt, wird die Geschichte nie langweilig.

Raynas Sorge um Ferril und ihre rebellische Ader bringen sie immer wieder in Schwierigkeiten und die Spannung wird konstant gehalten.

Die Ereignisse zum Ende des Buches eröffnen dem Leser einen weiteren Einblick in die magische Welt von Teharis und offenbaren ihm die Aussicht auf weitere spannende Aufgaben und Abenteuer, die Rayna und Ferril im nächsten Teil erwarten.


Für diesen fesselnden und dramatischen Auftakt der "Greifenreiterin Trilogie" vergebe ich gerne 5 Sterne.

Veröffentlicht am 08.10.2019

Zuhause ist dort, wo die Liebe ist !

Die andere Hälfte der Augusta Hope
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Augusta und Julia Hope sind Zwillingsschwestern, die mit ihren Eltern in einer englischen Kleinstadt sehr behütet aufwachsen.
Augusta ist schon von klein auf ein Freigeist, der sich durch Regeln und Normen ...

Augusta und Julia Hope sind Zwillingsschwestern, die mit ihren Eltern in einer englischen Kleinstadt sehr behütet aufwachsen.
Augusta ist schon von klein auf ein Freigeist, der sich durch Regeln und Normen innerhalb der Familie und in der Gemeinschaft der Nachbarn sehr beengt fühlt.
Julia dagegen träumt von einem Leben mit Familie, Kindern und einem geregelten Alltag.
Julia und Augusta...Augusta und Julia...zwei Hälften eines Ganzen.
Doch dann geschieht ein Unglück und von einer Minute zur anderen ist Julia nicht mehr da.
Was bleibt ist Augusta ohne Julia...eine Hälfte eines Ganzen.

Anhand des Klappentextes hatte ich eine Geschichte erwartet, die die besondere Verbindung zwischen Zwillingen in den Mittelpunkt stellt und erhielt eine Geschichte über Gegensätze und Verbundenheit, über Grenzen und Freiheit, Schuld und Sühne, über Hoffnung und Liebe.
Obwohl sie nicht oder vielleicht auch gerade weil sie nicht meinen Erwartungen entsprach ist "Die andere Hälfte der Augusta Hope" zu einem der Bücher geworden, die mich in diesem Jahr besonders angesprochen und bewegt haben.


Die Autorin hat mit Augusta und Julia zwei gegensätzliche Charaktere geschaffen, die sie auf Augustas Seite sehr wortgewandt und bildgewaltig und bei Julia eher beständig und ruhig darstellt.
Hier fand ich es etwas schade, dass Julia durch ihre ruhige Art gegenüber Augusta etwas verblasste und in den Hintergrund geriet, zumal die Geschichte auf der Seite der Zwillinge nur aus Augustas Perspektive erzählt wird.

Abseits von Augusta und Julia, aber dennoch dazugehörig, lernen wir Parfait aus Burundi in einem zeitlich parallel verlaufenden Handlungsstrang kennen.
Oftmals bewegen sich in einem Buch die verschiedenen Handlungsstränge aufeinander zu und finden sich im großen Showdown.
Hier jedoch tanzen die beiden Geschichten von Augusta und Parfait umeinander herum, tangieren sich fast, umarmen sich scheinbar, als wenn sich Augustas und Parfaits Herzen schon immer kennen und sich gegenseitig anziehen würden.

Ich habe es sehr genossen diesen wunderbaren Roman voller Träume, Hoffnung und Gefühl zu lesen.
Es war sehr bewegend "die Libelle" auf der Suche nach ihrem Zuhause zu begleiten und ich vergebe gerne 5 Sterne für dieses wunderschöne und gefühlvolle Leseerlebnis.

Veröffentlicht am 26.09.2019

Ein fesselnder und raffinierter Thriller !

Er will sie sterben sehen
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„Er will sie sterben sehen“ ist der Auftakt einer Buchreihe um die Inspectora Elena Blanco und ihrem Team, dessen Fälle in Spanien handeln.

Die 22-jährige Susana wird auf grausame Weise getötet.
Der ...

„Er will sie sterben sehen“ ist der Auftakt einer Buchreihe um die Inspectora Elena Blanco und ihrem Team, dessen Fälle in Spanien handeln.

Die 22-jährige Susana wird auf grausame Weise getötet.
Der Täter bohrt ihr Löcher in den Schädel und führt dann Marden in diese ein, die das Gehirn bei lebendigem Leib fressen.
Schon bald stellt sich heraus, dass Susanas Schwester vor Jahren auf die gleiche schreckliche Art umgebracht wurde.
Hat man den Falschen verurteilt und weggesperrt oder gibt es einen Nachahmungstäter?

Ich habe zunächst einige Seiten gebraucht, um mich in das Buch einzufinden, aber dann war ich so gefesselt, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte.
Mit Inspectora Elena Blanco hat Carmen Mola eine etwas eigenwillige Protagonistin mit unkonventionellen Ermittlungsmethoden geschaffen, die jedoch gegen ihre eigenen Dämonen zu kämpfen hat, seit ihr Sohn vor 5 Jahren verschwand.

Die Geschichte ist in der Erzählperspektive geschrieben, wobei die kurzen Kapitel zwischen verschiedenen Personen wechseln, was eine abwechslungsreiche und spannende Dynamik mit sich bringt.
Die gut konstruierte und bis ins Detail durchdachte Handlung hält den Spannungsbogen hoch.
Überraschende Wendungen, raffinierte Täuschungsmanöver und wechselnde Verdächtige lassen den Leser lange im Dunkeln tappen, bis es zum dramatischen Showdown fast zu spät ist.
In einem zweiten Handlungsstrang taucht der Leser in Rückblicken in die aufwühlende und schockierende Geschichte des Täters ein, in der wir die prägenden Erlebnisse seiner Kindheit intensiv miterleben können.

Für diesen fesselnden und raffinierten Thriller vergebe ich gerne 5 ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️.