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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.05.2024

Liebevoll illustriert, leider recht uninspiriert Text

Alles Gute, Donald!
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Das Buch hatten sich meine Kinder als große Walt-Disney-Fans sehr gewünscht. Wichtig ist vielleicht vorab zu wissen, dass es sich nicht um einen Comic im herkömmlichen Sinne handelt, sondern um eine Bildbuchgeschichte ...

Das Buch hatten sich meine Kinder als große Walt-Disney-Fans sehr gewünscht. Wichtig ist vielleicht vorab zu wissen, dass es sich nicht um einen Comic im herkömmlichen Sinne handelt, sondern um eine Bildbuchgeschichte und somit eher für jüngere Leser geeignet ist. Die Handlung ist rasch erzählt - Donald hat Geburtstag, aber bis er glücklich im Kreise seiner Lieben feiern kann, passieren ihm zahlreiche Missgeschicke. Immer wieder wird er von anderen Familienmitgliedern übertölpelt und ausgenutzt. Also alles in allem eher ein Geburtstag, den man sich selber nicht wünschen würde. Toll sind die Bilder - wunderbar bunt kommt der Witz der Charaktere auf den A4-Seiten schön rüber und es macht wirklich Spaß, die Bilder anzuschauen. Jetzt kommt das aber - der Text ist so langweilig geschrieben, teils mit Widersprüchen, dass die Begeisterung sich bei meinen Kindern in Grenzen hielt bzw. meine Hirnzellen beim Vorlesen drohten einzuschlafen. Da hätte man vermutlich mit einem anderen Text mehr rausholen können. Wen das weniger stört, der hat sicher mit diesem Buch viel Freude, da in den Illustrationen eine Menge Liebe steckt und der Witz rund um Donald Duck schön eingefangen wurde.

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Veröffentlicht am 08.05.2024

Satirische Entzauberung großer Denker der vergangenen Jahrhunderte

Allzumenschliches
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Schon der Titel "Allzumenschliches", der an Nietzsches Werk "Menschliches, Allzumenschliches" angelehnt ist, verrät es - das Buch könnte philosophisch werden. Catherine Meurisse, angestellt bei dem französischen ...

Schon der Titel "Allzumenschliches", der an Nietzsches Werk "Menschliches, Allzumenschliches" angelehnt ist, verrät es - das Buch könnte philosophisch werden. Catherine Meurisse, angestellt bei dem französischen Satiremagazin Charlie Hebdo bis zu dem Anschlag 2015, widmet sich auf je einer Doppelseite einem großen Denker der vergangenen Jahrhunderte. So sind unter anderem Rousseau, Simone de Beauvoir, Camus, Nietzsche und Freud mit von der Partie. Die Zeichnungen sind für Catherine Meurisse gewohnt eher zart. Es dominieren auf einer Doppelseite jeweils bestimmte Farbgruppen, so dass die kleinen Geschichten auch rein farblich in sich geschlossen erscheinen. Der Humor ist fein und subtil. So manch großer Denker wird entzaubert durch bodenständige Frauenfiguren und hinterlässt das ein oder andere Mal die vage Idee an eine gewisse narzistische Persönlichkeitsakzentuierung. Ein Highlight war für mich Freuds Mutter, die auf der Couch liegt und über ihren Sohn sinniert. Das Buch hat mich zum Schmunzeln gebracht. Auch wenn am Ende jedes Abschnittes der Denker und seine Theorie kurz vorgestellt wird, ist es für mich ein Satirebuch und keine Einführung in die Philosophie. Dafür werden die Theorie überspitzt umständlich dargestellt und sind somit kaum verständlich für einen Laien. Das Buch ist hochwertig gebunden und eignet sich gut als Geschenk. Es braucht keine Philosophievorkenntnisse, der Reiz des Buches entstand für mich durch die gewitzten Frauenfiguren. Allerdings kann ich mir vorstellen, daß jemand mit mehr Hintergrundwissen zu den Denkern noch mehr Spaß an deren überzeichneten Darstellung haben wird.

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Veröffentlicht am 24.04.2024

Wichtiges Thema, in der Zielgruppe nicht ganz klar

Die InvesTiere
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Das Thema Finanzen wird in den Schulen stiefmütterlich behandelt, daher finde ich, dass es mehr solcher Bücher braucht. Besonders Mädchen dürften gerne noch mehr Anstupser bekommen, selber finanzielle ...

Das Thema Finanzen wird in den Schulen stiefmütterlich behandelt, daher finde ich, dass es mehr solcher Bücher braucht. Besonders Mädchen dürften gerne noch mehr Anstupser bekommen, selber finanzielle Verantwortung zu übernehmen und somit abgesichert zu sein. Daher finde ich die kleine Kaninchendame sehr passend gewählt. Unsere 11 jährige Tochter hat schnell ins Buch gefunden. Die Sprache ist flüssig, die Charaktere handeln nachvollziehbar und lebendig. Allerdings ist sie dann ausgestiegen, als es tiefer in die Themen der Finanzen und Unternehmensgründung ging. Inhaltlich und in Bezug auf Verständnis hatte hingegen ihre 15jährige Cousine keine Probleme zu folgen. Allerdings fand sie die Story anhand von Tieren aufzuziehen nur so mäßig cool. Wahrscheinlich ist ein Teenager aus dem "Lernen mit der Maus"-Alter einfach raus. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Buch auf jeden Fall seine Interessenten findet, wenn es nochmal überarbeitet und klarer an die Zielgruppe angepasst wird, d.h. z.B. für ca. 9-12 Jährige, dann gerne wie gehabt im Rahmen einer Tiergeschichte, mehr Bilder bzw. erläuternde Abbildungen (vielleicht im Comicstil, gerne auch witzig gemacht).

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Veröffentlicht am 23.04.2024

Originelle Geschichte für Erstleser

Nikki King: Verfuchst noch mal!
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Erstlesebücher können ja manchmal etwas dröge sein aufgrund einer oft simplen Storyline. Dieses Buch ist erfrischend anders. Hier geht es um Nikki, ein 2.Klässlerin die erfährt, dass sie eine Tierwandlerin ...

Erstlesebücher können ja manchmal etwas dröge sein aufgrund einer oft simplen Storyline. Dieses Buch ist erfrischend anders. Hier geht es um Nikki, ein 2.Klässlerin die erfährt, dass sie eine Tierwandlerin ist. Plötzlich kann sie sich in einen Fuchs verwandeln und Tierstimmen verstehen. Anfangs noch etwas unbeholfen, klappt es mit dem Verwandeln zunehmend besser. Auch weil ihr ein Freund dabei hilft, aber es soll nicht zuviel verraten werden. Die Illustrationen machen einen großen Reiz des Buches aus, da sie immer wieder den einen oder anderen Schmunzler hervorrufen. Der kleine Hamster Gurke ist dabei der humoristische Sidekick und während der ganzen Geschichte dabei. Die Lesestufe ist mit 2.Klasse angegeben, was ich sehr passend finde. Die Schrift ist groß, die Illustrationen dominieren noch das Buch und unterstützen das Leseverständnis. Meinem Erstklässler hat das Buch ebenfalls viel Freude gemacht, wenngleich wir uns hier beim Lesen noch abgewechselt haben.

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Veröffentlicht am 22.04.2024

Berührende Zeitreise im Stettiner Haff

Unter dem Moor
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Der Roman begleitet drei Frauen am Stettiner Haff - eine Ende der 30er Jahre, eine Ende der 70er Jahre, eine in der heutigen Zeit. "Eine stirbt, eine rächt sich, eine rettet sich" (Klappentext). Ich hab ...

Der Roman begleitet drei Frauen am Stettiner Haff - eine Ende der 30er Jahre, eine Ende der 70er Jahre, eine in der heutigen Zeit. "Eine stirbt, eine rächt sich, eine rettet sich" (Klappentext). Ich hab schnell in die Geschichte reingefunden, welche direkt einen Sog entwickelt. Die Protagonisten sind sehr zugänglich gezeichnet. Geschickt verwebt die Autorin die Biografien der 3 Frauen, ohne dass diese auch aufgrund der 3 Zeitebenen voneinander wussten. Immer wieder geht es darum, wie diese sich mit ihren Bedürfnissen und Meinungen aufgrund schwieriger Umstände (Hitler-, DDR-Regime) nicht zeigen können, vorsichtiges Misstrauen im Umgang mit anderen vorherrscht. "Unter dem Moor" - man muss immer auf der Hut sein, was darunter verborgen sein könnte bzw. manchmal legt sich ein stiller Teppich des Schweigens über das Unaussprechbare. Gleichzeitig zeigt das Buch drei starke Frauen mit einer großen Lust und Sehnsucht nach Leben. Ich konnte das Leben aller drei Frauen sehr mitempfinden. Besonders das Leben in der DDR fand ich unglaublich authentisch beschrieben und ich musste bei einigen Sprachwendungen schmunzeln. Zudem machen die wunderbaren Beschreibungen der unberührten Natur im Stettiner Haff einen großen Reiz des Buches aus. Leider finde ich diesbezüglich das Buchcover nicht ganz so gelungen, was auch eine Abendstimmung am Okawangodelta sein könnte und recht beliebig wirkt und dem wunderbaren Buch nicht gerecht wird. Das Buch selber empfehle ich allen, die ein Interesse an der Historie eines vielen vielleicht unbekannten Landstriches Deutschlands haben, die sich durch eine Geschichte berühren lassen und die im übertragenen Sinne in der Natur für kurze Momente auftanken möchten.

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