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Hannicake

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.06.2020

Spannende Geschichte mit vielen magischen Wesen und unerwarteten Wendungen

Der Legende dunkles Herz
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Nuala und Epheles stehen kurz vor ihrer Vermählung, die in ihrem kleinen Dorf bei den Jeziren unter dem Segen der Götter gefeiert werden soll. Alles scheint friedlich und perfekt, bis Epheles von dem Dunklen ...

Nuala und Epheles stehen kurz vor ihrer Vermählung, die in ihrem kleinen Dorf bei den Jeziren unter dem Segen der Götter gefeiert werden soll. Alles scheint friedlich und perfekt, bis Epheles von dem Dunklen König entführt wird. Dieser möchte Epheles´ noch verborgene Feuermagie nutzen, um wieder an die Macht zu kommen, nachdem er vor 60 Jahren durch die Macht der Eismagier gestürzt wurde. Nuala versucht alles, um ihren Verlobten zu retten. Doch gelingt es ihr? Tauche ein in ein spannendes Abenteuer rund um Formen von Magie und Gefahren, die sich von denen aus anderen Büchern unterscheiden und die überall verbogen auf die Protagonisten warten.

Erzählt wird eine durchweg spannende Geschichte mit vielen unerwarteten Wendungen.

Zu Beginn werden sehr viele verschiedene Namen und Details zu der Welt, in der sich die Geschichte bewegt, genannt. Man darf sich beim Lesen jedoch nicht davon abschrecken lassen. Mit der Zeit gelingt es zu unterscheiden, welcher Name zu welcher Person gehört, in welcher Beziehung sie zueinander stehen und welche Rolle sie einnehmen.
Am Anfang ist es noch nicht ganz möglich, mit den Protagonisten auf einer Höhe zu sein. Sie wirken ein wenig unnahbar und es herrschte noch anfängliche Distanz. Dies änderte sich jedoch relativ schnell, nachdem man erste tiefere Einblicke in ihre Schicksale und in die Handlung erhalten hat.

Die Handlung wird schichtweise Stück für Stück aufgebaut. Es kommen immer mehr magische Wesen dazu und der Leser erhält Einblicke in die Vergangenheit der einzelnen Charaktere und der unterschiedlichen Völker.

Die Geschichte wird in der dritten Person aus Nualas und Epheles Perspektive erzählt. Somit sieht der Leser trotz der räumlichen Trennung die Entwicklungen beider Protagonisten, erhält Einblicke in deren Gedanken und Gefühle und kann mit ihnen mitfühlen. Erzählt wird aber nicht nur aus dem Leben von Nuala und Epheles, sondern auch bei den anderen Charakteren kommen viele überraschende Wendungen zutage.

Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich gut und schnell lesen. Die kurzen Kapitel fördern zudem den Lesefluss. Die detaillierten Beschreibungen sorgen dafür, dass sich die Welt und die unterschiedlichen magischen Wesen gut vorgestellt werden können und alles authentischer wirkt.
Das Buch enthält einige grausame brutale Szenen, diese werden allerdings nur an wenigen Stellen näher detailliert beschrieben, sodass dies auch zart besaitete Leser nicht abschreckt oder vom Lesen abhält.

Manche Fragen begleiten den Leser während des ganzen Buches hindurch, werden aber im Laufe der Geschichte geklärt – wenn auch erst zum Schluss.

Es handelt sich nicht um eine klassische Fantasy-Geschichte mit Liebesroman-Elementen. Die Liebe ist hier „nur“ Auslöser für die Handlungen der Protagonisten. Vielmehr überwiegen Fantasy- und Spannungselemente. Es läuft nicht alles nach Plan und erst recht nicht so, wie man es den Protagonisten wünscht – Rückschläge und Verluste gehören hier schon zu Beginn unabdingbar dazu. Neben Aspekten der Magie spielen auch andere wichtigen Themen und Werte eine wichtige Rolle, wie zum Beispiel das Vertrauen in andere Menschen und ihnen gegenüber.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dies eine wirklich lesenswerte Geschichte ist, die sehr viel Spannung und zahlreiche emotionale Aspekte bietet.

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Veröffentlicht am 14.05.2020

Wenn ein Haus von weitaus geringerer Bedeutung ist als die Menschen, mit denen man zusammenlebt

Der Klang des Herzens
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Isabel ist eine begnadete Konzertgeigerin. Ihre Geige bedeutet ihr wirklich alles. Als plötzlich ihr Mann bei einem Unfall ums Leben kommt, scheint ihr Leben über sie hereinzubrechen. Ihre Kinder sind ...

Isabel ist eine begnadete Konzertgeigerin. Ihre Geige bedeutet ihr wirklich alles. Als plötzlich ihr Mann bei einem Unfall ums Leben kommt, scheint ihr Leben über sie hereinzubrechen. Ihre Kinder sind ihr beinahe fremd, da sie viel auf Konzertreisen war und Geldnöte vergrößern ihre Sorgen noch zusätzlich. Direkt in London können sie sich das Leben nicht mehr leisten. Scheinbar passend bekommt sie ein großes Haus von ihrem Großonkel vererbt. In welchem katastrophalen Zustand sich das Haus befindet, ahnt bis zum Zeitpunkt des Einzugs jedoch keiner von ihnen. Der Nachbar Matt bietet Isabel an, ihr bei Renovierungsmaßnahmen zu helfen. Dies nimmt sie dankbar an und ahnt nicht, das mehr hinter seiner Hilfsbereitschaft steckt.

Erzählt wird die Geschichte in der dritten Person. Dies hindert den Leser jedoch nicht daran, einen guten Einblick in die Gedanken und Gefühle der Charaktere zu bekommen und mit ihnen mitzufühlen. Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen und durch viele detaillierte Beschreibungen kann sich der Leser das Setting und die Handlung bildlich vorstellen.

Besonders schön ist, dass nicht nur die Geschichte von Isabel und ihren Kinder erzählt wird, sondern auch die von anderen Charakteren wie die von dem scheinbar durchaus hilfsbereiten Matt oder von Byron, der sie ebenfalls bei Bauarbeiten unterstützt und sich zu Beginn eher zurückhaltend verhält. Sie alle haben eine umfassendere und tiefergehende Vergangenheit, als es zu Beginn scheint und entwickeln sich im Laufe der Zeit. Dass die Figuren ganz anders sind, als sie sich zunächst verhalten und dem Leser zu Beginn glauben lassen, hebt die Spannung der Geschichte. Schnell wird klar, dass jeder von ihnen seine eigenen ganz anderen Erfahrungen gemacht hat, die ihn auf unterschiedliche Art und Weise geprägt haben. Diese Vielschichtigkeit und die Entwicklungen sind faszinierend und ziehen den Leser in ihren Bann. Zudem ist es spannend zu sehen, wie sehr man sich in einigen Menschen täuschen kann – sei es auf positive oder auf eher negative Art und Weise.

Der Anfang der Geschichte zieht sich ein wenig und entfacht nur wenig bis kaum Spannung. Erst im Verlauf wird es besser und fängt an, den Leser zu fesseln. Je mehr man über die Charaktere und den Hintergründen für ihr Handeln erfährt, desto besser gelingt es, mit ihnen zu sympathisieren. Sie wirken dann doch relativ schnell authentisch und entwickeln ihren eigenen Charme oder ihre eigenen individuellen Charakterzüge.

Der Umgang von Isabel mit ihrer Situation ist interessant zu lesen. Sie lässt sich nicht zu sehr von den Entwicklungen und dem einfachen Leben in ihrem heruntergebrochenen Haus unterkriegen. Zwar hat sie schlechte Momente, in denen ihr alles über den Kopf zu brechen droht, aber dann schafft sie es wieder, zumeist mit der Unterstützung anderer Menschen, nach vorne zu blicken und ihr einfaches Leben, auch wenn sie nicht so viel Geld haben und von dem Leben müssen, was sie in ihrem Garten anbauen können, zu genießen. Schnell lernen sie und ihre Familie, dass ein Haus an sich oder Statussymbole weniger wichtig sind als der Zusammenhalt der Familie. Diese gelebten Werte und die Charakterstärke können durchaus als Inspiration für den Leser dienen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dies wieder ein sehr schönes Buch von Jojo Moyes ist, das im Verlauf spannende Familien- und Liebesgeschichten erzählt und seinen eigenen Charme entwickelt, das aber von der Geschichte und den übermittelten Emotionen nicht ganz an andere Bücher von ihr heranreicht.

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Veröffentlicht am 05.05.2020

Interessante Idee, aber leider ist der Funke nicht ganz übergesprungen

Gefühle im Nebel
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Als Jugendliche trifft Emely auf Mika, für den sie sofort tiefergehende Gefühle und eine starke Anziehungskraft spürt. Sie verbringen einige Tage im Sommer miteinander und verlieben sich sofort ineinander. ...

Als Jugendliche trifft Emely auf Mika, für den sie sofort tiefergehende Gefühle und eine starke Anziehungskraft spürt. Sie verbringen einige Tage im Sommer miteinander und verlieben sich sofort ineinander. Alles könnte perfekt sein, wäre Mika nicht nach schwarzen Feigen süchtig – eine Droge, die gesellschaftlich immer mehr konsumiert wird und den Konsumenten nach Einnahme in einen tiefen schwarzen Gefühlsabgrund stürzt. Emely hat sich in den Kopf gesetzt, einen Weg zu finden, ihn darauszuholen. Jahre später möchte sie als junge Frau und Journalistin eine Dokumentation über diese Droge verfassen. Erst als sie mittendrin in ihren Recherchen ist, wird ihr bewusst, auf welche Gefahr sie sich eingelassen hat und dass auch ihre liebsten Menschen nicht unbeteiligt und in Sicherheit sind. Für sie beginnt eine aufregende und nervenaufreibende Zeit.

Der Einstieg in diese Geschichte war nicht so einfach. Zu Beginn wirkte es eher wie eine Betrachtung von außen und distanziert. Der Schreibstil war sehr beschreibend, was sich zwar einerseits positiv dahingehend ausgewirkt hat, dass sich der Leser das Setting und die Atmosphäre gut vorstellen konnte, aber andererseits hat alles ein wenig nüchtern gewirkt und der Leser hat sich nicht wie ein Teil der Geschichte gefühlt. Die Protagonisten waren noch nicht ganz greifbar.

Mit der Zeit wurde es besser und man hat sich an den eher beschreibenden Schreibstil, der die Geschichte in der dritten Person erzählt, gewöhnt. Der Leser konnte so anfangen, Bindungen zu den Charakteren aufzubauen und an ihrem Schicksal und ihren Gefühlen teilzuhaben. Einige Charaktere haben eine Entwicklung durchgemacht, die dem Leser vor Augen geführt wurde. So hat sich zum Beispiel Emely stark entwickelt. Wirkte sie zu Beginn bei ihrem ersten Zusammentreffen mit Mika noch naiv, wo sie ihm sofort, ohne ihn zu Kennen, blind vertraut und ihm sehr intime Dinge anvertraut hat, ist sie im Verlauf ein wenig erwachsener und reifer geworden.

Gerade gegen Mitte und Ende haben mit zunehmender Gefahr viele Spannungselemente Platz in der Geschichte gefunden. Es gab mehrere unerwartete Wendungen, sodass der Leser unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht und was mit den Figuren geschieht. Dass dabei nicht alles einen guten Weg nimmt, machte es umso spannender und ergreifender. Zudem war es interessant und erschreckend zu sehen, in welchen Kreisen und Milieus die Droge große Beliebtheit erlangt hat und welche gesellschaftliche Folgen dies hat.

Einige der Protagonisten haben magische Fähigkeiten. Dies spielt jedoch nur am Rande eine Rolle, sodass auch Leser, die kein Fantasy mögen, das Buch ohne Verluste lesen können.

Die Geschichte behandelt viele wichtige Themen, die vor allem Jugendliche betreffen. Dazu gehören beispielsweise die Auswirkung von Drogen, der gesellschaftliche Umgang mit diesen, die erste richtige (zum Teil blinde) Liebe, Freundschaft und Vertrauen.

Das Buch basiert auf einer spannenden Hintergrundidee, jedoch bin ich nicht so ganz warm mit der Geschichte im Allgemeinen und dem Schreibstil geworden. Dennoch kann ich mir gut vorstellen, dass viele, vor allem junge Jugendliche, Gefallen daran finden könnten und gerne in die spannende Geschichte eintauchen möchten. Die angesprochenen Themen sind sehr wichtig und die beschriebene Handlung ist auch nicht schlecht, sodass es schon empfohlen werden kann.

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Veröffentlicht am 01.05.2020

Spannende Geschichte mit authentischen Emotionen

Stormheart 1. Die Rebellin
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Die 18-jährige Aurora soll als Tochter der Königin in Zukunft das Königreich vor gefährlichen Stürmen schützen. Alle glauben, dass sie ein Sturmling ist und deswegen magische Fähigkeiten besitzt, die ihr ...

Die 18-jährige Aurora soll als Tochter der Königin in Zukunft das Königreich vor gefährlichen Stürmen schützen. Alle glauben, dass sie ein Sturmling ist und deswegen magische Fähigkeiten besitzt, die ihr beim Schutz der Stadt helfen können. Doch Aurora besitzt diese Gabe nicht, sodass ihre Mutter eine Hochzeit für sie mit einem Prinzen aus einem anderen Königreich arrangiert, um dies zu verdecken. Aurora scheut sich davor, den Prinzen zu heiraten und als sie zufällig eine Gruppe von Sturmjägern trifft, die scheinbar, ohne damit geboren worden zu sein, über Kräfte verfügen, Stürme zu bändigen, fasst sie neuen Lebensmut und schließt sich ihnen an. Sie lässt alles zu Hause zurück, um später mit magischen Fähigkeiten wieder zurückzukommen und das Königreich eigenständig beschützen zu können, ohne den Prinzen heiraten zu müssen. Der Plan scheint einfach und realistisch zu sein, wäre da nicht der attraktive Lock – Truppenführer der Sturmjäger. Ein Abenteuer beginnt.

Diese Geschichte wird in der dritten Person erzählt. Der Leser erhält dabei Einblick in viele verschiedene Figuren und gewinnt so einen Überblick über die Gesamtsituation und über diverse Gedankengänge und Gefühle. Zu Beginn wirkten die Protagonisten dadurch ein wenig unnahbar, aber im Laufe der Geschichte hat sich der Leser daran gewöhnt und kann sich gut in sie hineinversetzen. Die verschiedenen Charaktere wirken zumeist authentisch und werden mit prägnanten Charaktereigenschaften versehen, sodass der Leser sich ein gutes Bild von ihnen machen kann und sich mit dem ein oder anderen identifizieren kann. Die Bandbreite der Eigenschaften der Charaktere reicht dabei von aufmerksam und vertrauensvoll über skeptisch und naiv bis hin zu böse und misstrauisch. Viele von ihnen entwickeln erst im Fortgang der Geschichte ihren eigenen Charme, wenn der Leser immer mehr Informationen über sie und ihre Vergangenheit erhält und zu verstehen beginnt, warum sie in einer bestimmten Art und Weise handeln oder sich so in der jeweiligen Situation den anderen Personen gegenüber verhalten.

Der Schreibstil ist leicht zu lesen und enthält viele detaillierte Beschreibungen und Informationen, sodass der Leser sich die fremde Welt, in denen Stürme eine Lebensgefahr darstellen und besondere Magie sie aufhalten kann, besser vorstellen kann. Der Einstieg erfolgt unmittelbar in die Geschichte und da Aurora selbst vieles über Magie und das Leben der Bevölkerung nicht weiß, wird die Welt, in der die Protagonisten leben, Stück für Stück schichtweise und langsam aufgebaut, sodass alles nachvollziehbar und verständlich wirkt.

Besonders schön sind die kurzen Zitate am Anfang eines jeden Kapitels. Diese lockern den Schreibstil ein wenig auf und fördern so den Lesefluss. Zudem erhält der Leser dadurch viele zusätzliche Informationen über die Welt der Charaktere und an was die Menschen dort glauben. Durch die vielen verschiedenen Zitate – mal sind es Gedichtverse, mal ein Auszug aus einem Abenteurerbuch, mal ein Liedausschnitt – werden diese nicht eintönig oder langweilig.

Insgesamt enthält das Buch einige Spannungselemente und unerwartete Wendungen, aber auch die emotionale Komponente nimmt einen entscheidenden Raum ein, da sich Aurora zu Lock, dem Führer der Sturmjägergruppe hingezogen fühlt und es ihm nicht anders geht. Doch zu Beginn scheint nichts darauf hinzudeuten, dass sie sich näherkommen. Wird sich im Verlauf der Geschichte noch etwas zwischen ihnen entwickeln? Finde es heraus und steige ein in das Abenteuer der Protagonisten.

Dieses Buch ist der Auftakt einer Trilogie, wobei die beiden nachfolgenden Bände nicht ins Deutsche übertragen erschienen sind. Das hat jedoch keine Auswirkungen auf den ersten Teil, da dieser als eigenständige Geschichte lesbar ist. Es gibt zwar einige Fragen, auf die in den nächsten Teilen wahrscheinlich noch näher eingegangen wird, aber die Erklärung bzw. Beantwortung dieser ist nicht notwendig, um den ersten Teil in sich zu verstehen.

Dieses Buch ist spannend und gefühlvoll und ist für jeden Leser etwas, der gerne Fantasy-Geschichten liest und mit den greifbaren zumeist sympathischen Protagonisten eine abenteuerliche Reise mit Selbstfindung und vielen Gefühlen erleben möchte.

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Veröffentlicht am 26.04.2020

Emotional erschütternd und zerstörend - ein Meisterwerk der Autorin

Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt
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Grace Harris hat erfahren müssen, wie es ist, betrogen und von den Menschen, von denen sie glaubt, dass sie ehrlich und loyal zu ihr sind, hintergangen zu werden. Sie ist zutiefst erschüttert, als sie ...

Grace Harris hat erfahren müssen, wie es ist, betrogen und von den Menschen, von denen sie glaubt, dass sie ehrlich und loyal zu ihr sind, hintergangen zu werden. Sie ist zutiefst erschüttert, als sie alleine ohne ihren Mann für einen Sommer in ihre alte Heimat zurückkehrt – Chester, ein Dorf, in dem fast jeder fast alles von einem weiß. Kein Geheimnis ist dort sicher und über alles und jeden wird getratscht. Das muss Grace am eigenen Leib erfahren, als sie in ihrer Verzweiflung Jackson Emery trifft, der von der ganzen Stadt als Sohn des Teufels angesehen und gemieden sowie verspottet wird. Sie erkennen, dass sie beide gebrochen sind und das Vertrauen in andere Menschen verloren haben und mit der Zeit lernen sie sich selbst und den anderen besser kennen. Doch kann zwischen ihnen etwas Tieferes entstehen? Können sie über die Verspottung der anderen Menschen hinwegsehen? Und können sie die Vorurteile ihrer eigenen Familie gegenüber der des jeweiligen anderen ignorieren? Was passiert nach dem Sommer, wenn Grace wieder wegziehen muss, um ihre Arbeit wieder aufzunehmen?

Erzählt wird eine spannende dramatische Liebes- und Familiengeschichte zwischen der 30-jährigen Grace und dem 24-jährigen Jackson – zwei Charaktere, die unter ihrer Familiensituation leiden und deren Seelen aus verschiedenen Gründen gebrochen sind. Das Thema Selbstfindung spielt ebenfalls eine große Rolle – die beiden und auch andere Charaktere müssen herausfinden, wer sie eigentlich sind und welchen Platz sie in der Gesellschaft einnehmen wollen, nachdem ihr Leben zumeist durch andere Personen bestimmt wurde.
Die Handlung wird abwechselnd aus der Perspektive der beiden Protagonisten erzählt. Der Anteil der Kapitel aus Grace Sicht überwiegt, jedoch erhält der Leser auch viele Informationen über Jackson und durch mehrere Rückblenden auch über dessen Kindheit. Das macht ihn greifbarer und es gelingt dem Leser schon von Beginn an, ihn und seine Handlungen weitgehend zu verstehen und mit ihm mitzufühlen. Er hat eine tragische Vergangenheit und lebt in einem schwierigen Umfeld, was dem Leser mehr als einmal Tränen in die Augen treibt. Schnell wird aber auch ersichtlich, dass auch Grace von den Menschen, die sie eigentlich liebt, unter Druck gesetzt wird und alles versucht, um deren Anforderungen und Erwartungen an sie zu erfüllen, was ihr oftmals nicht gelingt und sie umso verzweifelter und trauriger macht. Auch von ihrem Schicksal ist der Leser ergriffen.
Beide Protagonisten wirken authentisch und greifbar durch verschiedene Charaktereigenschaften sowie Angewohnheiten, die dem Leser an vielen Stellen unter anderem durch ausführliche Beschreibungen vermittelt werden.
Die Inhalte der Kapitel und der Rückblenden sind aufeinander aufbauend, sodass der Leser immer wieder neue Erkenntnisse erfährt und immer wieder aufs neue überrascht wird. So bleibt das Buch nie langweilig und neben den emotionalen Aspekten kommt ein wenig Spannung in die Geschichte.

Das Setting wird detailliert beschrieben, sodass sich der Leser vorstellen kann, um was für ein Dorf es sich bei Chester handelt und was das für einen Einfluss auf die Protagonisten hat.
Neben Grace und Jackson werden verschiedene andere Charaktere eingebracht, die für den Fortgang der Geschichte eine große Rolle spielen. Sie werden ebenfalls authentisch beschrieben und haben ihren eigenen Charakter und zum Teil auch ihren eigenen liebenswürdigen Charme. Dazu zählen beispielsweise Grace Schwester Judy oder Jacksons Onkel Alex, die den beiden Protagonisten immer unterstützend zur Seite stehen.

Der Schreibstil ist unter anderem wegen den kurzen Sätzen sehr gut und flüssig zu lesen. Die Kapitel sind überschaubar und kurz und sorgen dafür, dass der Leser immer weiter lesen möchte. Die Autorin schafft es, den Leser an die Seiten zu fesseln und allein mit ihren Worten eine Fülle an Emotionen beim Lesen auszulösen.

Dieser zweite Teil der Reihe ist noch packender und erschütternder als der erste. Beide Bücher haben inhaltlich kaum einen Zusammenhang, sodass sie in sich abschließend sind und unabhängig voneinander gelesen werden können.

Insgesamt vermittel dieses Buch sehr viele Emotionen und lässt den Leser mit den Protagonisten mitfühlen. Die Autorin schafft es, dem Leser immer wieder ein Grinsen auf das Gesicht zu zaubern, ihn im nächsten Moment aber wieder fassungslos und mit Tränen in den Augen zurückzulassen. Alles wirkt sehr authentisch und greifbar. Das Buch ist somit überaus empfehlenswert.

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