Herzerwärmend und sehr emotional
Die letzten Tage von Rabbit HayesMia - genannt Rabbit - Hayes ist Anfang Vierzig und leidet zum zweiten Mal an Brustkrebs. Nachdem sie ihn beim ersten Mal erfolgreich bezwingen konnte, hat er wenige Jahre später gestreut und lebenswichtige ...
Mia - genannt Rabbit - Hayes ist Anfang Vierzig und leidet zum zweiten Mal an Brustkrebs. Nachdem sie ihn beim ersten Mal erfolgreich bezwingen konnte, hat er wenige Jahre später gestreut und lebenswichtige Organe sowie ihre Knochen befallen. Schnell wird klar, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sie der Krankheit erliegt. Im Hospiz angekommen, bleiben ihr nur noch wenige Tage zu leben.
Diese neun letzen Tage erlebt der Leser aus verschiedenen Perspektiven ihrer Verwandten und ihrer Freunde.
Die Geschichte wird nicht lediglich aus der Perspektive von Rabbit erzählt, sondern zum Großteil aus der ihrer Eltern, ihrer Geschwister, ihrem ehemaligen Freund und ihrer zwölfjährigen Tochter Juliet.
Jeder hat neben der Betroffenheit und Erschütterung, die Rabbits Tod zwangsläufig mit sich bringt, seine eigenen Probleme. Die Multiperspektivität sorgt dafür, dass der Leser Einblick in die Gedanken und Gefühle aller beteiligten Personen bekommt und sieht, wie unterschiedlich die einzelnen Charaktere mit der Situation umgehen. Zudem werden die Emotionen stärker und unmittelbarer auf den Leser übertragen.
Der Leser erfährt viel über die Vergangenheit der Familie Hayes, die zwangsläufig als eine Art Rückblick im Angesicht des bevorstehenden Todes aufkommt. Dabei hat jeder Protagonist andere Erinnerungen, die einen guten Überblick über das Leben aller vor Rabbits Erkrankung darstellen. Das hat dazu geführt, dass nicht allein traurige Seiten dargestellt wurden, sondern auch unbeschwerte fröhliche Erinnerungen aufkamen. Zudem wurden viele hoffnungsvolle Elemente eingearbeitet, die den Beteiligten Trost spenden.
Der Schreibstil ist detailgenau und an die verschiedenen Charaktere angepasst, die alle eine individuelle eigenen Persönlichkeit aufweisen. Geschrieben ist der Schreibstil in der dritten Person. Dadurch hat es zuerst gedauert, in die Geschichte reinzufinden, aber im Laufe des Buches hat man sich daran gewöhnt und dies nicht mehr als allzu störend empfunden. Der Leser kann sich beim Lesen ein gutes Bild machen und die Situation gut nachempfinden.
In diesem Buch stehen keine Spannungselemente im Vordergrund, sondern im Wesentlichen geht es um die Emotionen und Gefühle, die in einer solchen Situation aufkommen. Beim Lesen schleicht sich mehrfach ein Lächeln in das Gesicht, aber genauso oft kann man nicht verhindern, dass einem Tränen in den Augen stehen.
Das Buch ist jedem zu empfehlen, der eine emotionale Geschichte lesen möchte, und nicht vor traurigen geschilderten Momenten zurückschreckt. Es ist eine herzerwärmende Geschichte, bei der die Seiten nur so dahinfliegen.