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Hannicake

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2019

ganz großes Kino der Gefühle - gelungener Roman mit Suchtfaktor

Queen and Blood
1

"Sie sah ihn. Er sah sie. Und nichts außerdem.

Kjell von Jeru kannte seinen Platz - Soldat, Krieger der Krone, Bastardbruder des Königs - und war damit zufrieden. Doch seitdem er seine Gabe als Heiler ...

"Sie sah ihn. Er sah sie. Und nichts außerdem.

Kjell von Jeru kannte seinen Platz - Soldat, Krieger der Krone, Bastardbruder des Königs - und war damit zufrieden. Doch seitdem er seine Gabe als Heiler erkannt hat, ist die einfache Ordnung seiner Welt aus den Fugen geraten. Als er eine junge Frau sterbend in der Wildnis findet, rettet er ihr mithilfe seiner Kräfte das Leben. Die geheimnisvolle Sasha, die nichts über ihre Vergangenheit weiß, hält sein Herz vom ersten Moment an in ihren Händen, ganz gleich, wie sehr er sich dagegen wehrt. Doch als Sashas wahre Identität ans Licht kommt, droht ihre Liebe an der Wirklichkeit zu zerbrechen..."

"Queen & Blood" ist ein gelungener Roman, den man durch den fesselnden und detailreichen Schreibstil nur verschlingen kann.
Ich saß uneingenommen vor diesem Buch, da ich den ersten Teil der "Bird-and-Swird-Reihe" nicht kannte. Jedoch erwies sich dies nicht als Nachteil, denn der Inhalt war durch die Abgeschlossenheit der einzelnen Bände dennoch verständlich und nachvollziehbar. Die Informationen, die aus dem Band 1 hervorgehen und die der Leser wissen muss, um den ein oder anderen Handlungsstrang dieses Buches zu verstehen, werden in diesem Roman aufgenommen und mit in die neue Handlung eingeflochten.

Die Autorin hat es geschafft, viele zwischenmenschliche Beziehungen darzustellen und zu beschreiben. Man erfährt im Laufe der Geschichte viel über die Charakterzüge und die Vergangenheit der Protagonisten, was dem Leser dazu verhilft, sich besser in die Situation hineinzuversetzen und sich mit den Charakteren zu identifizieren.

Der Roman weist einen zumeist linearen Spannungsaufbau auf. Zu Beginn wird die Situation beschrieben und die Protagonisten werden vorgestellt. Mit dem Finden der jungen Frau und dem Aufbauen der Gefühle für sie, was Kjell nicht vermeiden kann, wächst die Spannung langsam, bis es zu dem Punkt kommt, an dem sich ihre Vergangenheit offenbart und alles zu scheitern droht. Die Spannung steigt, was unter anderem durch das HInzutreten von verschiedenen weiteren Handlungssträngen erreicht wird. Am Ende werden diese zum Großteil aufgelöst.

Das Buch ist sehr zu empfehlen - vor allem Lesern, die gerne Fantasyromane lesen, in denen die romantische Komponente nicht zu kurz kommt.

Veröffentlicht am 27.12.2018

Sehr emotionale Geschichte über Selbsthass, Zweifel und allen voran über die Liebe

Good Luck Chuck
1

David ist von schwerer Depression betroffen und leidet an mangelndem Selbstbewusstsein. Er scheut den Kontakt zu anderen Menschen und besonders die Nähe zu Frauen schüchtert ihn ein. Der einzige Mensch, ...

David ist von schwerer Depression betroffen und leidet an mangelndem Selbstbewusstsein. Er scheut den Kontakt zu anderen Menschen und besonders die Nähe zu Frauen schüchtert ihn ein. Der einzige Mensch, mit dem er sich unbefangen und offen unterhalten kann, ist seine Oma.

Alles, was er tut, scheint in seinen Augen falsch zu sein, sodass er sein Leben hasst und es nicht erträgt, seinem Spiegelbild entgegenzublicken.
Seine Krebsdiagnose kommt ihm da äußerst gelegen, um sein Leben ein Ende zu setzen.
Der letzte Wunsch, den er noch hat, ist, nach New York zu reisen. Dort trifft er auf die junge Frau Caroline - die sich Coco nennt - und lässt sich von ihr überreden, Zeit mit ihr zu verbringen. Ausgerechnet als er den Entschluss gefasst hat, sein Leben durch das Verweigern von einer Chemotherapie zu beenden, schafft sie es, ihn aus der Reserve zu locken.

Diese Geschichte ist berührend und sehr emotional.
Der durch viele Details gekennzeichnete Schreibstil ermöglicht es dem Leser, ein genaues Bild in seinem Kopf zu projizieren und somit näher an den Geschehnissen dran zu sein. Man lernt David und seine Probleme immer besser kennen und fängt an, sein Verhalten immer besser zu verstehen.
Dadurch, dass die Perspektive zeitweise auch zu anderen Protagonisten des Buches wechselt, kann das Verhalten aller Akteure nachvollzogen werden und es ist möglich, sich mit diesen zu identifizieren. David und Coco sind mir dabei besonders ans Herz gewachsen.
Das Buch ist unglaublich fesselnd, was auch dadurch verstärkt wird, dass sich der Leser bis zuletzt nicht sicher sein kann, ob es ein Happy-End gibt oder nicht.
Gut ist es auch, dass es dem Autor gelungen ist, nicht nur positive Seiten aufzuzeigen, sondern realistisch zu bleiben, und auch negative Seiten, vor allem bei dem Umgang mit dem Krebs, darzustellen. Es wird nicht alles beschönigt, vor allem Davids Gefühle und sein Kampf mit der Depression und dem Selbsthass.

Diese Geschichte lässt sich jedem empfehlen, der eine Liebesgeschichte mit Humor lesen möchte und es auch nicht scheut, zum Taschentuch zu greifen, wenn es emotional wird.

Veröffentlicht am 11.09.2018

Eine spannende und tiefgründige Reise der Selbstfindung

Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren
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"Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren" von Ali Benjamin ist ein vielschichtiger Roman, der zum Nachdenken anregt und neue Perspektiven und verschiedene Sichten auf die heutige Gesellschaft aufzeigt.

Die ...

"Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren" von Ali Benjamin ist ein vielschichtiger Roman, der zum Nachdenken anregt und neue Perspektiven und verschiedene Sichten auf die heutige Gesellschaft aufzeigt.

Die zwölfjährige Protagonistin Suzy hat ihre gleichaltrige beste Freundin Franny bei einem Badeunfall im Sommerurlaub verloren. Dies beschäftigt sie sehr und löst eine Reihe von Emotionen bei ihr aus, vor allem, weil sie sich nicht von Franny verabschieden konnte, sondern im Streit mit ihr auseinandergegangen ist. Im Laufe der Geschichte erfährt man, dass sich Franny schon vorher langsam von Suzy abgewendet hat, und dass sie sehr darunter leidet.
Anders, als man vielleicht erwarten könnte, verfällt Suzy nach dem Tod ihrer Freundin in ein Nichtreden. Sie schweigt durchgängig, da Smalltalk für sie sowieso keine Bedeutung hat, und antwortet, wenn es sich nicht vermeiden lässt, eintönig. Auch ihrere Familie gegenüber führt sie keine Gespräche.
Der Leser wird während der Geschichte von Suzy´s Gedanken begleitet und erfährt ziemlich schnell, dass sie anders ist, als die anderen Kinder in ihrem Alter.
Begleitet wird ihre Geschichte von vielen interessanten Informationen über Quallen.
Aufgebaut ist diese Geschichte wie ein Versuchsprotokoll. Suzy kann nicht akzeptieren, dass der Tod ihrer besten Freundin ein Unfall war, und stellt als Folge dessen ihre eigenen Vermutungen an und versucht diese zu belegen und es den anderen zu beweisen.

Die Geschichte beinhaltet viele tiefgründige Aspekte und regt zum Nachdenken an. Die Protagonistin konfrontiert den Leser mit Aussagen und Aspekten, wie "Gesehen werden, hat etwas mit den Ohren zu tun", oder dass wir alles einfach leichtgläubig hinnehmen, anstatt wichtige Dinge zu hinterfragen. "Manchmal passieren Dinge einfach." Als Leser wird man auf einige Probleme der heutigen Gesellschaft aufmerksam gemacht.
Des Weiteren kann der Schreibstil der Autorin durchweg überzeugen. Suzy wirkt sehr authentisch, da die Geschichte aus ihrer Sicht geschrieben ist. Man kann sich zum Teil mit ihr, aber auch mit den anderen gut ausgestalteten Charakteren identifizieren. Besonders den Wandel der Figuren finde ich sehr treffend und gut dargestellt.

Alles in allem lässt sich sagen, dass das Buch fast alles hält, was es verspricht und eine umwerfende Geschichte über die Trauerbewältigung und die Selbstfindung ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Thema
Veröffentlicht am 06.07.2018

Spannender Jugendthriller mit der stetig begleitenden Frage "Wer ist der Mörder"

Mädchen, Mädchen, tot bist du
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Drei Mädchen werden innerhalb einer kurzen Zeitspanne tot aufgefunden. Alles deutet auf Selbstmord hin. Tess, die erst kurz zuvor in die Stadt gezogen ist, bekommt Drohbriefe von einem unbekannten Absender ...

Drei Mädchen werden innerhalb einer kurzen Zeitspanne tot aufgefunden. Alles deutet auf Selbstmord hin. Tess, die erst kurz zuvor in die Stadt gezogen ist, bekommt Drohbriefe von einem unbekannten Absender zugestellt. Zu Beginn tut sie die Briefe als Scherz ab, doch dann wendet sie sich an die Polizei, die ihr allerdings auch nicht helfen kann. Sie glaubt nicht, dass es sich bei dem Tod der Mädchen um Selbstmorde gehandelt hat, begibt sich eigenständig auf die Suche nach dem Verfasser der Briefe und gerät zunehmend immer mehr in Schwierigkeiten.

Der Jugendthriller "Mädchen, Mädchen, tot bist du" von Mel Wallis de Vries, ist sehr spannend aufgebaut. Man erhält Einblicke in das Leben der Mädchen, bevor sie tot aufgefunden werden. Der Leser hat dadurch keinen festen Charakter, den er durch das Buch begleiten kann, allerdings sieht man so, wie die verschiedenen Protagonisten unterschiedlich mit der Situation umgehen.
Zwischendurch gibt es immer wieder Einschübe aus der Sicht des Täters, sodass man als Leser vermeintlich weiß, um wen es sich handelt, weil man diese kurzen Gedanken und Handlungen des Täters als Tipps ansieht. Das macht es umso spannender, weil man seine eigenen Vermutungen im Laufe der Handlung mehrmals revidiert und gespannt versucht, die Beweggründe zu verstehen.

Die Geschichte behandelt ernste Themen, wie z.B. Mobbing in der Schule oder Schwierigkeiten beim Erwachsenwerden, wirkt aber zu keinem Zeitpunkt belehrend. Dennoch denkt man intensiv über diese Themen nach und beschäftigt sich näher mit diesen.

So fesselnd dieser Thriller war, er war einfach viel zu schnell vorbei. Man hätte ihn an wenigen Tagen verschlingen können, weil die Spannung durch neue Hinweise auf den Täter und durch neue Charaktere dauerhaft aufrechterhalten wird.
Zum Ende lässt sich sagen, dass es sehr überraschend ist und ganz andere Beweggründe des Täters aufweist, als zuvor vermutet. Es ist plausibel erklärt und weist eine Seite auf, der man zuvor keine Beachtung geschenkt hat. Die Beweggründe sind also umso erschreckender.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Buch sehr empfehlenswert ist - eine gute Hintergrundgeschichte, ein angenehmer Schreibstil und ganz viel Spannung!
(Allerdings sollte man keine Probleme mit detaillierten Beschreibungen der "Selbstmorde" haben.)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
  • Geschichte
Veröffentlicht am 29.06.2018

Eine schöne Geschichte, die zum Nachdenken anregt

Dreizehn ist mein Glücksbringer
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Das Buch "Dreizehn ist mein Glücksbringer" von Jennifer E. Smith handelt von Alice, die schon viele Schicksalsschläge in ihrem Leben einstecken musste. Ihre Eltern sind beide gestorben als sie neun Jahr ...

Das Buch "Dreizehn ist mein Glücksbringer" von Jennifer E. Smith handelt von Alice, die schon viele Schicksalsschläge in ihrem Leben einstecken musste. Ihre Eltern sind beide gestorben als sie neun Jahr alt war. Deswegen glaubt sie nicht mehr daran, dass das Schicksal etwas Gutes für sie bereithält. Dennoch kauft sie ihrem besten Freund Teddy, für den sie schon seit mehreren Jahren tiefergehende Gefühle empfindet, zu seinem 18. Geburtstag einen Lottoschein. Und Teddy gewinnt.

Zu Beginn bereut sie, ihm den Lottoschein gekauft zu haben, weil er durch das viele Geld abhebt und nicht mehr er selbst zu sein scheint. Sie kann es ihm zum einen nicht verübeln, weil er, nachdem sein Vater das ganze Vermögen verspielt hat, aus einem armen Elternhaus kommt. Aber andererseits ist es nicht mehr der Teddy, den sie so sehnsüchtig liebt. Sie würde sich eher wünschen, dass er mit dem Geld soziale Projekte unterstützt, nicht zuletzt, weil sie sich selber in sehr großem Maße ehrenamtlich engagiert.

Die Geschichte hat mir gut gefallen. Die Charaktere wurden authentisch dargestellt. Man konnte alle bei ihrer persönlichen Entwicklung begleiten. Besonders bei Alice wurde dieses deutlich, weil sie sich ihrer Vergangenheit stellen muss und dabei durch Höhen und Tiefen geht. Auch die Hintergrundgeschichten wurden gut ausgearbeitet.
Der Schreibstil ist angenehm, sodass man das Buch flüssig lesen kann.
Dennoch hat mir die Tiefgründigkeit an manchen Stellen gefehlt. Es ist kein Buch, welches viel Spannung aufbaut, sondern eher eins, welches eine klassische Liebesgeschichte beschreibt. Diese nimmt neben dem Lottogewinn eine große Rolle des Buches ein.

Dennoch sehr empfehlenswert. Es sorgt für ein paar schöne und angenehme Lesestunden. Trotz alledem darf man nicht mit zu hohen Erwartungen an das Buch herangehen.