Spannender Jugendthriller mit der stetig begleitenden Frage "Wer ist der Mörder"
Mädchen, Mädchen, tot bist duDrei Mädchen werden innerhalb einer kurzen Zeitspanne tot aufgefunden. Alles deutet auf Selbstmord hin. Tess, die erst kurz zuvor in die Stadt gezogen ist, bekommt Drohbriefe von einem unbekannten Absender ...
Drei Mädchen werden innerhalb einer kurzen Zeitspanne tot aufgefunden. Alles deutet auf Selbstmord hin. Tess, die erst kurz zuvor in die Stadt gezogen ist, bekommt Drohbriefe von einem unbekannten Absender zugestellt. Zu Beginn tut sie die Briefe als Scherz ab, doch dann wendet sie sich an die Polizei, die ihr allerdings auch nicht helfen kann. Sie glaubt nicht, dass es sich bei dem Tod der Mädchen um Selbstmorde gehandelt hat, begibt sich eigenständig auf die Suche nach dem Verfasser der Briefe und gerät zunehmend immer mehr in Schwierigkeiten.
Der Jugendthriller "Mädchen, Mädchen, tot bist du" von Mel Wallis de Vries, ist sehr spannend aufgebaut. Man erhält Einblicke in das Leben der Mädchen, bevor sie tot aufgefunden werden. Der Leser hat dadurch keinen festen Charakter, den er durch das Buch begleiten kann, allerdings sieht man so, wie die verschiedenen Protagonisten unterschiedlich mit der Situation umgehen.
Zwischendurch gibt es immer wieder Einschübe aus der Sicht des Täters, sodass man als Leser vermeintlich weiß, um wen es sich handelt, weil man diese kurzen Gedanken und Handlungen des Täters als Tipps ansieht. Das macht es umso spannender, weil man seine eigenen Vermutungen im Laufe der Handlung mehrmals revidiert und gespannt versucht, die Beweggründe zu verstehen.
Die Geschichte behandelt ernste Themen, wie z.B. Mobbing in der Schule oder Schwierigkeiten beim Erwachsenwerden, wirkt aber zu keinem Zeitpunkt belehrend. Dennoch denkt man intensiv über diese Themen nach und beschäftigt sich näher mit diesen.
So fesselnd dieser Thriller war, er war einfach viel zu schnell vorbei. Man hätte ihn an wenigen Tagen verschlingen können, weil die Spannung durch neue Hinweise auf den Täter und durch neue Charaktere dauerhaft aufrechterhalten wird.
Zum Ende lässt sich sagen, dass es sehr überraschend ist und ganz andere Beweggründe des Täters aufweist, als zuvor vermutet. Es ist plausibel erklärt und weist eine Seite auf, der man zuvor keine Beachtung geschenkt hat. Die Beweggründe sind also umso erschreckender.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Buch sehr empfehlenswert ist - eine gute Hintergrundgeschichte, ein angenehmer Schreibstil und ganz viel Spannung!
(Allerdings sollte man keine Probleme mit detaillierten Beschreibungen der "Selbstmorde" haben.)