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Hannicake

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.07.2018

Spannender Jugendthriller mit der stetig begleitenden Frage "Wer ist der Mörder"

Mädchen, Mädchen, tot bist du
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Drei Mädchen werden innerhalb einer kurzen Zeitspanne tot aufgefunden. Alles deutet auf Selbstmord hin. Tess, die erst kurz zuvor in die Stadt gezogen ist, bekommt Drohbriefe von einem unbekannten Absender ...

Drei Mädchen werden innerhalb einer kurzen Zeitspanne tot aufgefunden. Alles deutet auf Selbstmord hin. Tess, die erst kurz zuvor in die Stadt gezogen ist, bekommt Drohbriefe von einem unbekannten Absender zugestellt. Zu Beginn tut sie die Briefe als Scherz ab, doch dann wendet sie sich an die Polizei, die ihr allerdings auch nicht helfen kann. Sie glaubt nicht, dass es sich bei dem Tod der Mädchen um Selbstmorde gehandelt hat, begibt sich eigenständig auf die Suche nach dem Verfasser der Briefe und gerät zunehmend immer mehr in Schwierigkeiten.

Der Jugendthriller "Mädchen, Mädchen, tot bist du" von Mel Wallis de Vries, ist sehr spannend aufgebaut. Man erhält Einblicke in das Leben der Mädchen, bevor sie tot aufgefunden werden. Der Leser hat dadurch keinen festen Charakter, den er durch das Buch begleiten kann, allerdings sieht man so, wie die verschiedenen Protagonisten unterschiedlich mit der Situation umgehen.
Zwischendurch gibt es immer wieder Einschübe aus der Sicht des Täters, sodass man als Leser vermeintlich weiß, um wen es sich handelt, weil man diese kurzen Gedanken und Handlungen des Täters als Tipps ansieht. Das macht es umso spannender, weil man seine eigenen Vermutungen im Laufe der Handlung mehrmals revidiert und gespannt versucht, die Beweggründe zu verstehen.

Die Geschichte behandelt ernste Themen, wie z.B. Mobbing in der Schule oder Schwierigkeiten beim Erwachsenwerden, wirkt aber zu keinem Zeitpunkt belehrend. Dennoch denkt man intensiv über diese Themen nach und beschäftigt sich näher mit diesen.

So fesselnd dieser Thriller war, er war einfach viel zu schnell vorbei. Man hätte ihn an wenigen Tagen verschlingen können, weil die Spannung durch neue Hinweise auf den Täter und durch neue Charaktere dauerhaft aufrechterhalten wird.
Zum Ende lässt sich sagen, dass es sehr überraschend ist und ganz andere Beweggründe des Täters aufweist, als zuvor vermutet. Es ist plausibel erklärt und weist eine Seite auf, der man zuvor keine Beachtung geschenkt hat. Die Beweggründe sind also umso erschreckender.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Buch sehr empfehlenswert ist - eine gute Hintergrundgeschichte, ein angenehmer Schreibstil und ganz viel Spannung!
(Allerdings sollte man keine Probleme mit detaillierten Beschreibungen der "Selbstmorde" haben.)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
  • Geschichte
Veröffentlicht am 29.06.2018

Eine schöne Geschichte, die zum Nachdenken anregt

Dreizehn ist mein Glücksbringer
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Das Buch "Dreizehn ist mein Glücksbringer" von Jennifer E. Smith handelt von Alice, die schon viele Schicksalsschläge in ihrem Leben einstecken musste. Ihre Eltern sind beide gestorben als sie neun Jahr ...

Das Buch "Dreizehn ist mein Glücksbringer" von Jennifer E. Smith handelt von Alice, die schon viele Schicksalsschläge in ihrem Leben einstecken musste. Ihre Eltern sind beide gestorben als sie neun Jahr alt war. Deswegen glaubt sie nicht mehr daran, dass das Schicksal etwas Gutes für sie bereithält. Dennoch kauft sie ihrem besten Freund Teddy, für den sie schon seit mehreren Jahren tiefergehende Gefühle empfindet, zu seinem 18. Geburtstag einen Lottoschein. Und Teddy gewinnt.

Zu Beginn bereut sie, ihm den Lottoschein gekauft zu haben, weil er durch das viele Geld abhebt und nicht mehr er selbst zu sein scheint. Sie kann es ihm zum einen nicht verübeln, weil er, nachdem sein Vater das ganze Vermögen verspielt hat, aus einem armen Elternhaus kommt. Aber andererseits ist es nicht mehr der Teddy, den sie so sehnsüchtig liebt. Sie würde sich eher wünschen, dass er mit dem Geld soziale Projekte unterstützt, nicht zuletzt, weil sie sich selber in sehr großem Maße ehrenamtlich engagiert.

Die Geschichte hat mir gut gefallen. Die Charaktere wurden authentisch dargestellt. Man konnte alle bei ihrer persönlichen Entwicklung begleiten. Besonders bei Alice wurde dieses deutlich, weil sie sich ihrer Vergangenheit stellen muss und dabei durch Höhen und Tiefen geht. Auch die Hintergrundgeschichten wurden gut ausgearbeitet.
Der Schreibstil ist angenehm, sodass man das Buch flüssig lesen kann.
Dennoch hat mir die Tiefgründigkeit an manchen Stellen gefehlt. Es ist kein Buch, welches viel Spannung aufbaut, sondern eher eins, welches eine klassische Liebesgeschichte beschreibt. Diese nimmt neben dem Lottogewinn eine große Rolle des Buches ein.

Dennoch sehr empfehlenswert. Es sorgt für ein paar schöne und angenehme Lesestunden. Trotz alledem darf man nicht mit zu hohen Erwartungen an das Buch herangehen.

Veröffentlicht am 16.06.2018

Menschen ohne Leid und Trauer? Die Manipulation macht´s möglich!

Das Gamma-Lächeln
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Eine Gesellschaft, in der alle Menschen glücklich sind? In der man nur lächelnden Gesichtern entgegenblicken kann?

Das Buch "Das Gamma Lächeln" beschreibt eine Welt mit Naidu als Hauptcharakter. Sie besitzt, ...

Eine Gesellschaft, in der alle Menschen glücklich sind? In der man nur lächelnden Gesichtern entgegenblicken kann?

Das Buch "Das Gamma Lächeln" beschreibt eine Welt mit Naidu als Hauptcharakter. Sie besitzt, wie alle Menschen dieser Gesellschaft, einen Veredler, durch den sie Alpha-/Beta- und Gammawellen fließen lassen kann, damit sie sich nicht aufregt, sondern weiterhin nur Glück und Genugtuung verspürt. Darüber hinaus besitzt sie noch Aktosensoren, mit denen sie in die Gedanken ihrer Mitmenschen schauen kann. Unter anderem um zu kontrollieren, ob sie sich nicht ihren Gefühlen hingeben, sondern weiterhin Haltung bewahren.

Bei solch einem System ist es nur mehr als verständlich, dass es Menschen gibt, die aus dieser Gesellschaft flüchten und lieber als Ausgestoßene oder Rebellen im Ödland wohnen.
Durch ein Versprechen, welches sie ihrer Mitbewohnerin, einer Unveredelten, die sich verbotenerweise im System aufhält, gegeben hat, landet sie im Ödland und muss es mit den Unveredelten, die ihre Gefühle ausleben und frei nach ihren Affekten handeln, aufnehmen. Dort erlebt sie eine prägende Zeit und muss sich entscheiden: System oder Ödland.

Auch wenn es zu Beginn nicht leicht war, in die Geschichte hineinzukommen, weil die Sprache ungewohnt war, ist es dennoch ein sehr spannendes und fesselndes Buch mit vielen unerwarteten Wendungen und einem gut gelungenen Ende. Es erzählt eine tiefgründige Liebesgeschichte zwischen den Hauptcharakteren, die sich zu Beginn suspekt und fremd waren.

An manchen Stellen wurde plötzlich über Personen geredet, die zuvor noch nicht bekannt waren und auch nicht näher vorgestellt werden. Für solche Fälle, oder falls man in den zum Teil schnell wechselnden Handlungssträngen den Überblick über die Charaktere verloren hat, gibt es ein Personenverzeichnis, welches sehr hilfreich ist. Die meisten Charakteren sind jedoch gut ausgearbeitet und werden detailliert vorgestellt.

Die Geschichte ist mitreißend und regt einen zum Nachdenken an. Deswegen ist "Das Gamma Lächeln" zu empfehlen!