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Hannicake

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.12.2021

Gut für zwischendurch, aber es hätte mehr draus gemacht werden können

Captured by your heart
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Dawn trifft in ihrem Fotokurs auf Blake – einem düster, geheimnisvoll und gefühlskalt wirkenden Typen. Eigentlich möchte sie mit solchen Männern nichts zu tun haben, aber durch ein gemeinsames Fotoprojekt ...

Dawn trifft in ihrem Fotokurs auf Blake – einem düster, geheimnisvoll und gefühlskalt wirkenden Typen. Eigentlich möchte sie mit solchen Männern nichts zu tun haben, aber durch ein gemeinsames Fotoprojekt bleibt ihr nichts anderes übrig als Zeit mit ihm zu verbringen und sich allein in seiner Nähe aufzuhalten. Zusätzlich unwohl wird ihr, als er ihr ein Angebot macht. Kann sie sich darauf einlassen und Gefahr laufen, ihr Herz an ihn zu verlieren?

Durch die Prämisse, dass sich die beiden Protagonisten in einem Fotografiekurs an der Uni kennenlernen, habe ich erwartet, dass diese Geschichte eine Atmosphäre voller Kreativität versprüht. Leider war dem nicht so und das gemeinsame Projekt eher der Aufhänger, um die beiden miteinander bekannt zu machen und sie zu zwingen, zusammen zu arbeiten.

Diese Geschichte ließ sich sehr schnell und gut lesen. Der Schreibstil und die Tatsache, dass in der ersten Person aus Dawn´s Sicht erzählt wird, sorgen dafür, dass man kaum merkt, wie die Seiten vergehen, was sehr positiv ist.
Leider war mir jedoch die Hintergrundgeschichte zu dünn. Es wurden viele explizite Szenen beschrieben und die Gefühle der beiden konnte man zu großen Teilen auch nachvollziehen, aber es hätte mehr draus gemacht werden können. Auch Blakes Vergangenheit, die prägend für seine jetzige Art und sein Verhalten ist, hat einmal kurz für großes Drama gesorgt, war dann aber sofort wieder nebensächlich. Am Ende ging alles sehr schnell und wirkte überstürzt, sodass ich kaum Zeit hatte, mit Dawn mitzufühlen. Es wäre schön gewesen, wenn sich die Zeit genommen worden wäre, die Entwicklung der Gefühle sowie der zwischenmenschlichen Beziehung der beiden zueinander in einem authentischen Tempo darzustellen und noch mehr auszubauen. Aber so wirkten die Wesensumschwünge und geänderten Entscheidungen der beiden leider zu plötzlich und zu unrealistisch.

Die Charaktere sind jedoch im Großen und Ganzen gut dargestellt worden. Besonders gut gefallen hat mir, dass auch die Nebencharaktere eine entscheidende Rolle spielen und für Humor und Abwechslung gesorgt haben. Sei es Jamie, der mit seiner lockeren Art einfach nur liebenswert ist, oder aber Bailey und Mona, die wir in Band 1 schon kennengelernt haben – bei ihnen ist immer etwas los und es ist schön, auch aus deren Leben etwas zu erfahren. (Es ist nicht erforderlich, den ersten Teil gelesen zu haben, da hier der Fokus auf Dawn und Blake liegt, im ersten Band hingegen auf Bailey und Jesse. Was für Leser, die bereits Band 1 kennen, schön ist, ist dass hier Anspielungen auf diesen Teil eingebaut wurden.)

Wenn ihr ein Buch sucht, dass ihr gut zwischendurch lesen könnt, das humorvolle Charaktere und Szenen beinhaltet, aber von der Geschichte her nicht richtig tiefgründig und auch nicht sehr überraschend ist, dann habt ihr mit diesem Buch bestimmt schöne Lesestunden.

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Veröffentlicht am 21.11.2021

Berührend und gut zu lesen, wenn das dramatische Verhalten teilweise nicht wäre

Liebe verletzt
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Emma hat sehr gute Noten, ist in mehreren Sportmannschaften der Schule und engagiert sich dort auch sonst viel. Das ist ein perfektes Leben, oder? Doch was niemand weiß, ist unter welchen Bedingungen sie ...

Emma hat sehr gute Noten, ist in mehreren Sportmannschaften der Schule und engagiert sich dort auch sonst viel. Das ist ein perfektes Leben, oder? Doch was niemand weiß, ist unter welchen Bedingungen sie bei ihrer Tante und ihrem Onkel lebt. Fünf Minuten Zeit zum Duschen, das Haus nur für schulische Aktivitäten verlassen und sonstige Termine nur wahrnehmen, wenn es rechtzeitig im Kalender eingetragen worden und sie vor 22 Uhr wieder Zuhause ist. Und als wäre das nicht schon genug, dient sie als Ventil für den Stress und die Aggressionen ihrer Tante. Niemand darf davon erfahren. Doch ist auf der Grundlage dieser Geheimnisse eine Freundschaft oder sogar mehr mit ihrem neuen Mitschüler Evan möglich?

Der Schreibstil ist einfach geschrieben und sorgt dafür, dass man gut durch die über 500 Seiten kommt. Er spart jedoch keine Details aus, sodass wir Leser auch die grausamen Szenen beinahe hautnah miterleben und man teilweise das Buch kurz weglegen und durchatmen muss. Das sollte man sich vorm Lesen bewusst machen und wenn man damit aktuell nicht umgehen kann, das Buch vielleicht erst einmal nicht lesen. Aber abgelöst wird diese traurige Grundstimmung immer wieder von humorvollen und herzerwärmenden Szenen, sodass eine gute Balance gegeben ist.

Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Emma. So erhalten wir einen guten Einblick in ihre Gedanken und können mit ihr mitfühlen – zumindest soweit es als Nichtbetroffener, Außenstehender möglich ist. Wenn man von außen betrachtet denken möge, dass sie schwach ist, weil sie sich keine Hilfe holt, so sorgt dieser Einblick in ihre Gedanken dafür, dass man nachzuvollziehen beginnt, warum sie diesen Weg nicht in Betracht zieht, sondern eher eisern alles hinnimmt und sich nicht helfen lässt. Ob das die richtige Entscheidung ist, ist eine andere Sache, aber so werden uns zumindest Emmas Beweggründe klar.

Zu Beginn hat mich die Protagonistin teilweise genervt. Sehr oft ist sie ohne erkennbaren Grund, bei nur kleinsten Aussagen von Evan, wütend geworden, hat geschnaubt und ist zornig davongestapft. Und auch sonst hat sie an mehreren Stellen dramatisch reagiert. Doch zugleich hat dieses Verhalten wieder gezeigt, dass sie noch eine Jugendliche ist, was man angesichts der Tatsache, wie viel sie Zuhause ertragen muss und wie sie dies über sich ergehen lässt, oft vergisst.
Evan ist ein wundervoller Charakter. Man merkt sofort, wie sympathisch er ist und wie er Emma Stück für Stück wieder zum Lachen bringt. Dass sich mehr zwischen den beiden entwickeln könnte, lässt der Klappentext schon vermuten und ist keine große Überraschung, aber die Umsetzung ist bis auf einige dramatischen und überreagierende Szenen schön und die Entwicklung der beiden zu lesen, wärmt das Herz.
Auch Emmas beste Freundin Sara ist eine große Stütze und konnte mich sofort überzeugen. Auch wenn Emma ihr nicht immer alles erzählt, was bei ihr Zuhause los ist, so hat sie doch ein gutes Gespür dafür, wenn wieder etwas Schreckliches passiert ist und Emma ihre Hilfe braucht.

Im Grundgerüst war die Geschichte relativ vorhersehbar, aber es gibt auch nach dem Ende noch einige offene Fragen, die auf die weiteren Teile gespannt machen. Auch, wenn ich mich zwischenzeitlich gefragt habe, ob diese Grundidee für drei Bücher ausreicht, so hat dieser Band doch gezeigt, dass dies der Fall ist, zumindest im Hinblick auf einen zweiten Band.

Insgesamt ist es ein gut zu lesendes Buch, das ein ernstes Thema behandelt und durch dessen Beschreibungen sicher nicht für jeden etwas ist, das aber mit Ausnahme von einigen überdramatischen Szenen auch das Leserherz höher schlagen lässt. Wenn ihr eine gut zu lesende Liebesgeschichte sucht, die jedoch nicht immer nur rosig ist, sondern auch sehr ernste und erschreckende Seiten aufzeigt, so kann ich euch empfehlen, mal einen Blick auf diesen ersten Band der Trilogie zu werfen.

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Veröffentlicht am 20.11.2021

Auch, wenn man gebrochen ist und Schlimmes erlebt hat, kann man wieder Lieben

Wie die Luft zum Atmen
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Elizabeth und Tristan haben beide schlimme Verluste erfahren. Jeder geht mit seiner Trauer anders um, doch beide versuchen zunächst, vor ihrer Vergangenheit zu fliehen. Als Elizabeth wieder in ihr Haus ...

Elizabeth und Tristan haben beide schlimme Verluste erfahren. Jeder geht mit seiner Trauer anders um, doch beide versuchen zunächst, vor ihrer Vergangenheit zu fliehen. Als Elizabeth wieder in ihr Haus zurückkehrt, in der sie lange Zeit glücklich war, trifft sie auf ihren neuen Nachbarn Tristan, der von allen die Rolle des Bad Boys zugeschrieben bekommt. Einzig Elizabeth sieht hinter seine Fassade und merkt, dass auch er etwas Schlimmes erlebt hat und eigentlich ein viel besserer Mensch ist, als er allen zeigt. Doch ist es eine gute Idee, mehr Zeit mit ihm zu verbringen und ihm näher zu kommen?

Die Storyline an sich stellt nichts Neues, Außergewöhnliches oder Spektakuläres da. Die Grundidee und das Setting der tratschenden, neugierigen Kleinstadt hat man, wenn auch in etwas anderer Form und mit anderen Details, schon in anderen Büchern gelesen. Der Handlungsverlauf war gut zu lesen und an einigen Stellen gab es sehr unerwartete Wendungen, jedoch hätte die Handlung noch etwas kreativer erarbeitet werden können.

Was Brittainy C. Cherry mit ihren Büchern – so auch hier - aber immer wieder schafft, ist die Emotionen an uns Leser zu übertragen. Sei es ein Lächeln, das sich beim Lesen von nur einzelnen Worten oder kurzen Passagen aufs Gesicht zaubert oder aber auch der Schmerz, die Traurigkeit und die Unsicherheit, die man hautnah mitfühlt.
Ebenso ist der Schreibstil an sich poetisch angehaucht, stilvoll ausgearbeitet und sorgt zudem für einen guten Lesefluss. Dadurch, dass die Geschichte sowohl aus der Perspektive von Elizabeth als auch aus der von Tristan in der ersten Person erzählt wird, kommen die Gefühle noch mehr an und wir lernen die beiden von einer anderen Seite, als sie zunächst von sich zeigen, kennen. Ebenfalls positiv ist, dass es Rückblicke in die Vergangenheit, insbesondere von Tristans Seite aus, gibt und wir so noch besser nachvollziehen konnten, was passiert ist und warum er so von Trauer erfüllt ist.

Die Protagonisten sind mir ans Herz gewachsen. Beide haben ihre Ecken und Kanten, was sie sehr authentisch macht, und gerade zu Beginn der Geschichte einige Entscheidungen getroffen, die ich so nicht immer nachvollziehen konnte, jedoch passte das Gesamtbild und durch die Einblicke in ihre Gedanken kann man als Leser noch besser hinter die Fassade blicken und erkennen, dass sie beide eigentlich herzensgut sind, auch wenn sie zu viel Schmerz erfahren haben, der sie geprägt hat. Man erfährt sehr viel über die beiden und entdeckt mit ihnen die Sonnenseiten des Lebens und der Liebe, sodass man das Gefühl hat, die beiden richtig zu kennen.
Es gibt einige Nebencharaktere, die teilweise gut ausgearbeitet worden sind, so beispielsweise Elizabeths Tochter, aber der Fokus bleibt auf den Dreien und die anderen Charaktere sind bis auf wenige Ausnahmen blass und eher Mittel zum Zweck, um beispielsweise die Atmosphäre der neugierigen Kleinstadt noch authentischer wirken zu lassen.

Insgesamt ist es, wie die anderen Bücher von Brittainy C. Cherry, wenn auch nicht ihr Stärkstes, sehr lesenswert und kann einen emotional mitreißen. Insbesondere ihr unverwechselbarer Schreibstil rundt die Geschichte perfekt ab, sodass ich euch diese Geschichte nur empfehlen kann, wenn ihr etwas fürs Herz möchtet, das aber auch von anderen Emotionen wie Trauer und Schmerz erzählt.

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Veröffentlicht am 14.11.2021

Emotional und schmerzend, aber zugleich hoffnungsvoll

Alles und noch mehr. Loreen & Carter
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Es wirkt echt, es ist ehrlich und es tut weh. Aber zugleich ist es wunderschön, die Protagonisten auf ihrem Weg zu begleiten und mit ihnen zu wachsen.

Loreen und Carter befinden sich beide in einer schwierigen ...

Es wirkt echt, es ist ehrlich und es tut weh. Aber zugleich ist es wunderschön, die Protagonisten auf ihrem Weg zu begleiten und mit ihnen zu wachsen.

Loreen und Carter befinden sich beide in einer schwierigen Phase ihres Lebens: Loreen hat sich von ihrem Freund getrennt. Doch viel mehr als diese Trennung an sich schmerzen sie die Ereignisse, die dazu geführt haben. Carter hat einen schweren Verlust erlitten. Nach diesem ist er seiner gewohnten Umgebung entflohen und nun, ein Jahr später, wieder in seiner Heimat aufgetaucht, in der ihm alle abschätzig und voller Vorurteile begegnen. An der Highschool treffen Loreen und Carter aufeinander und merken, dass sie beide gebrochen und voller Trauer und Schuldgefühlen sind. Doch sind sie bereit, gemeinsam gegen die Dämonen ihrer Vergangenheit anzukämpfen und sich näher zu kommen?

Schön finde ich, dass für uns Leser kein großes Geheimnis daraus gemacht wurde, was die beiden erlebt haben. Vielmehr steht im Vordergrund, was die beiden fühlen, wie sie damit umgehen und ob sie es schaffen, wieder nach vorne zu blicken.

Es werden sehr viele ernste Themen angesprochen. Sie werden nicht beschönigt oder als harmlos dargestellt, sodass es an vielen Stellen hart ist weiterzulesen und ich mich etwas distanzieren und erinnern musste, dass es nicht meine Erfahrungen und Gefühle sind, die ich da lese und verarbeite. Diese Authentizität und Echtheit hat mich mehrmals überrumpelt und tief durchatmen lassen. Erreicht hat die Autorin das unter anderem durch ihre stilsichere Sprache und das abwechselnde Erzählen aus der Sicht von Loreen und Carter in der Ich-Form. Dies hat zusätzliche Nähe zu den beiden aufgebaut und alles noch intensiver und echter fühlen lassen.
Da man den Protagonisten und ihren Erlebnissen so nahe kommt, kann ich raten, dieses Buch nur dann zu lesen, wenn ihr euch stabil genug dazu fühlt.

Diese Geschichte ist keine, die ihr Firmament auf klischeehaften Charakteren oder einer solchen Storyline baut. An der ein oder anderen Stelle mag es zwar etwas klischeehaft oder dergleichen wirken, jedoch ist der Großteil authentisch und realitätsnah dargestellt.

Die Charaktere sind gut ausgestaltet worden. So gibt es nicht nur die beiden Protagonisten Loreen und Carter, die wir durch die gewählte Erzählperspektive hautnah erleben, sondern auch gute Freunde und Familienangehörige, die individuell und zumeist liebenswert dargestellt werden und für humorvolle, aber auch traurige Momente sorgen. Sie haben ihre eigene Geschichte und sind viel mehr als bloß Mittel zum Zweck zum Fortgang der Handlung. Sie handeln nicht immer nur gut oder böse, sondern wirken menschlich und haben ihre eigene Charakterentwicklung, die nicht nur nebenbei erwähnt, sondern im Verlauf der Geschichte für uns Leser ersichtlich wird. Neben den Figurenbeziehungen, die die Charaktere verbindet, einigt sie auch eins: die fehlende Kommunikation. Es ist eine schöne Botschaft, dass durch Kommunikation viel erreicht und Missverständnisse umgangen werden können. Aber bei dieser Message bleibt es nicht – wenn ihr weitere wichtige Botschaften auf emotionale Weise erfahren möchtet, so kann ich euch nur ans Herz legen, diese Geschichte über Loreen und Carter zu lesen.

Es ist ein besonderes Buch, das eine schmerzvolle Geschichte erzählt, aber dennoch Hoffnung verteilt und einen länger begleitet.

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Veröffentlicht am 06.11.2021

Auch unter Unsterblichen gibt es Gefahren - spannender Versuch in einer grausamen, unsterblichen Gesellschaft zu überleben

Pantarch
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Ein schwerer Autounfall ändert Auroras ganzes Leben. Ist es nicht merkwürdig, dass sie ihn ohne Verletzungen überlebt hat? Dass sie nur eine kleine Narbe davongetragen hat? Ihr Unfallgegner Evan scheint ...

Ein schwerer Autounfall ändert Auroras ganzes Leben. Ist es nicht merkwürdig, dass sie ihn ohne Verletzungen überlebt hat? Dass sie nur eine kleine Narbe davongetragen hat? Ihr Unfallgegner Evan scheint das nicht zu überraschen. Er erklärt ihr, dass sie nun eine Pantarch, das heißt eine Unsterbliche ist. Mit diesem Wissen muss sie nun für eine lebenswerte Zukunft, auch wenn sie noch nichts Gutes an ihrem neuen unsterblichen Leben erkennen kann und um ihr Leben kämpfen.

Der Einstieg gelingt leicht. Ohne lange Vorreden beginnt die Handlung und wir Leser werden gemeinsam mit Aurora in die Welt der Pantarche eingeführt. Wie Aurora damit umgeht, bekommen wird gut geschildert, denn die Geschichte ist unter anderem aus ihrer Sicht und aus der von Evan geschildert. Aber auch aus der Perspektive von anderen Charakteren bekommen wir Kapitel erzählt, die das ganze noch ein bisschen anreichern und uns neue Einblicke in die Gedanken und in das Verhalten von anderen Pantarch gewähren. Zudem wurde so der Kontrast der unterschiedlichen Ansichten unter anderem zu dem Thema Unsterblichkeit herausgearbeitet.

Beim Lesen hatte ich Schwierigkeiten, die Emotionen der Charakter nachzuvollziehen und diese zu fühlen. Diese Distanz könnte unter anderem mit der Erzählweise, erzählt wird hier in der dritten Person, aber auch damit zusammenhängen, dass wir erst nach und nach etwas von den Charakteren erfahren und sie so zeitweise etwas blass bleiben. Aber sobald sie sich ein bisschen geöffnet haben, kamen auch die Emotionen besser bei mir an und es gelang mir, etwas Nähe zu ihnen aufzubauen, sodass ich auch ihre Entwicklung gerne verfolgt habe. Es gibt auch Ansätze einer kleine Liebesgeschichte, die jedoch leise erzählt und eher im Hintergrund gehalten wird, sodass sie die Geschichte gut abrundet. Diese bildet nicht den Fokus, sondern eher der Aufbau der Welt der Pantarche und die Handlung.

Es gibt immer wieder kleine Details, die einen aufmerksam machen und Neugier wecken, was es mit diesen auf sich hat und welche Besonderheiten es noch alles in der Welt der Pantarch gibt. Diese Details kann man häufig im Laufe der Geschichte verknüpfen und den Handlungsverlauf so erahnen. Stückweise erfolgt der Weltenaufbau, bei dem auch die politischen und gesellschaftlichen Strukturen der Pantarch erklärt werden. Jedoch hätte ich mir noch mehr Informationen und mehr Einblicke in den Alltag gewünscht. Da kommt hoffentlich in Band 2 noch einiges an Hintergrundwissen.

Der Schreibstil ist flüssig und auch die vergleichsweise kurzen Kapitel fördern den Lesefluss, sodass man deshalb und auch durch die aufgebaute Spannung schnell lesen konnte.

Positiv finde ich, dass es kein Schwarz-Weiß-Denken gibt. So haben Charaktere beispielsweise Fehlentscheidungen getroffen, haben daraus aber gelernt und sind zu besseren Personen geworden. Das zeigt, dass die „Guten“ nicht immer nur richtige Entscheidungen getroffen haben, sondern dass sie zu „Guten“ werden, indem sie sich für die richtigen Ansätze eingesetzt und die bessere Seite gewählt haben.

Dieser Band ist in sich relativ abgeschlossen. Es gibt zwar noch einige offenen Fragen und es wurde Spannung aufgebaut, wie es weitergeht, aber einen fiesen Cliffhanger gibt es zum Glück nicht. So könnt ihr diesen Band ohne Bedenken jetzt schon lesen, auch wenn der zweite Band noch nicht erschienen ist.

Wenn ihr gerne eine Geschichte zum Thema Unsterblichkeit lesen möchtet, in der es gut aufgebaute politische und gesellschaftliche Strukturen sowie spannende Handlungsstränge gibt, es euch aber nichts ausmacht, wenn die Nähe zu den Charakteren noch nicht von Beginn an gegeben ist, lohnt es sich, euch das Buch mal näher anzuschauen.

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