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Harakiri

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.11.2016

In einer nicht zu fernen Zukunft

Gut & Böse
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November 2031: Xavier Martello wird zusammen mit 300 anderen Schwerverbrechern auf einer einsamen Insel ausgesetzt.
8 Monate später ist auf der Insel kein Leben mehr zu sehen und so rückt die Armee aus, ...

November 2031: Xavier Martello wird zusammen mit 300 anderen Schwerverbrechern auf einer einsamen Insel ausgesetzt.
8 Monate später ist auf der Insel kein Leben mehr zu sehen und so rückt die Armee aus, um nach dem Rechten zu schauen. Was sie findet ist grauenhaft! Doch einer nutzt die Lage aus und flieht von der Insel. Als er auch noch die Gelegenheit bekommt, an einem geheimen Ort zur Forschung eingesetzt zu werden, greift er zu und verschwindet.
Seine Frau jedoch glaubt nicht daran, dass ihr Mann nicht mehr nach Hause kommt und vertraut sich seinem Freund Samuel an. Doch wer unbequeme Fragen stellt wird verbannt. Und zwar außerhalb des Grenzzauns des neuen Europas, der die Guten von den Bösen trennt.


Zugegeben: etwas konstruiert wirkt die Handlung schon und die Dystopie tritt auch ein wenig in den Hintergrund. Trotzdem war das Buch größtenteils spannend zu lesen. Vor allem ab der zweiten Hälfte. Als Samuel ausgesreent wird nimmt das Buch rasant an Fahrt auf. Die Szenen in der Grenzregion und die Schilderung der dortigen Zustände haben mich wirklich mitgenommen. Vor allem das Leben der Kinder, wobei der Autor hier nicht ganz so ins Detail ging, dass man so richtig mitleidet.

Am Ende blieben für mich ein paar Fragen offen und die letzten Szenen waren dann auch ein wenig zu „supermanlike“. Dennoch wollte ich das Buch bis zum Schluss nicht aus der Hand legen, denn Fröhlich’s Schreibweise hat mir gut gefallen. Man konnte sich gut in die Charaktere hineinversetzen, in ihr Denken und Handeln. Vor allem Alex, der Computernerd hat mir hier sehr gut gefallen und Lili, die das Kinderheim leitet.

Veröffentlicht am 24.11.2016

Stiefkind

Stiefkind
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Als Rachael mit ihrem frisch angetrauten Ehemann in dessen Haus in Cornwall zieht, scheint alles bestens: schwer verliebt, ein netter Stiefsohn und ein Haus, das Rachael umgestalten soll. Wenn da nicht ...

Als Rachael mit ihrem frisch angetrauten Ehemann in dessen Haus in Cornwall zieht, scheint alles bestens: schwer verliebt, ein netter Stiefsohn und ein Haus, das Rachael umgestalten soll. Wenn da nicht die Geheimnisse aus der Vergangenheit wären. Die erste Frau ihres Mannes ist nämlich in einem Bergwerksschacht ertrunken, ihre Leiche wurde nie gefunden und der 8 jährige Sohn Jamie verkraftet den Tod seiner Mutter nicht gut und hat Halluzinationen. Bald glaubt auch Rachael, Nina zu sehen und muss Angst haben, für psychisch krank erklärt zu werden. Und dann sind da auch noch die Vorhersagen von Jamie.

Ein Buch, das sich fast von allein liest. Man rast nur so durch die Seiten. Tremaynes Schreibstil ist sehr flüssig und durch viel direkte Rede auch sehr anschaulich und schnell. Allerdings handeln seine Protagonisten manchmal etwas unüberlegt wie ich finde. Rachael erforscht einen Todesschauplatz an ihrem vorhergesagten Todestag und denkt sich nur „Ist doch egal?“. Auch dass die Liebe zwischen Rachael und David so schnell endet fand ich etwas unglaubwürdig.

Tremayne entwirft ein düsteres Szenario. Viel Schnee und Dunkelheit lassen den Leser schon beim Schmökern erschauern. Dazu noch Rachaels Gemütszustand und der Begriff Psychothriller bekommt ein wahres Gesicht. Das Buch startet noch relativ handzahm, nimmt dann aber schnell Fahrt auf und das Ende ist dann wirklich sehr überraschend und unerwartet. Auch wenn am Ende noch einige Fragen offen sind hat mir das Buch gut gefallen. Nicht zuletzt weil der Autor so schön mit dem Leser spielt. Immer wieder wirft er Brocken hin, um neugierig zu werden. „ was hat der Junge gesehen?“ „… aber wir verraten es niemandem..“ Die werden dann im Laufe des Buches auch weitgehend aufgeklärt.

Etwas zu lang waren mir die Erklärungen zu den Minen, die sich oft wiederholt haben.

Fazit: Das Zitat des Sundy Mirror auf dem Klappentext stimmt! Man rast wirklich durch die letzten Seiten, um endlich die Auflösung zu erfahren.

Veröffentlicht am 14.11.2016

Action pur

Ich bin der Zorn
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Ein Hochsicherheitsgefängnis mitten in der Wüste. Die Insassen werden von künstlicher Intelligenz überwacht. Doch was, wenn diese KI einmal streikt?
Zu dem Zwecke, dies zu testen wird Francis Ackerman ...

Ein Hochsicherheitsgefängnis mitten in der Wüste. Die Insassen werden von künstlicher Intelligenz überwacht. Doch was, wenn diese KI einmal streikt?
Zu dem Zwecke, dies zu testen wird Francis Ackerman jun. In die Haftanstalt eingeschleust. Der „Superverbrecher“, der sogar Lügendetektoren überlisten kann, findet auch schnell erste Schwachstellen, bzw. ist zu schnell für das System. Doch bleibt ihm keine weitere Zeit, denn ein massiver Anschlag steht bevor: ein Insasse plant den Ausbruch. Und das auf furiose Weise! Das Gefängnis wird komplett eingenommen und der Häftling wagt die Flucht. Doch hat er nicht mit Marcus – Ackermans Bruder – gerechnet. Denn der ist ihm dicht auf den Fersen.

Ein sehr rasanter Thriller, aber das sind wir von Ethan Cross ja gewohnt. Action von der ersten bis zur letzten Seite, fast wie bei James Bond. Ackerman ist ein Gangster, den man fast mögen kann. Sein schelmisches Wesen blitzt immer wieder durch, vor allem wenn er wieder eine List ersinnt, die den Gegner zu Fall bringt. Und in „Ich bin der Zorn“ bekommt er hierfür jede Menge Möglichkeiten. Denn seine Gegner sind nicht irgendwer. Zumindest in einem hat er (beinahe) seinen Meister gefunden, der ist ihm auf weiten Strecken absolut ebenbürtig. Was Ackerman nur noch sympathischer macht und ihn – zumindest für den Leser, selbst sieht er das ja ganz anders – ein klein wenig menschlicher macht. Zum Schmunzeln gebracht hat mich vor allem der Lügendetektortest, den Ackerman mal eben in die Knie zwingt. Herrlich! Erwähnenswert ist auch die Falle, die der Judas-Killer Marcus stellt – hier kam sein gesamtes Potential zum Vorschein. Seine Spielernatur, die er von seinem Vater geerbt hat.

Am Ende habe ich mich ein klein bisschen verzettelt bei den vielen Bösewichten und für mich waren nicht alle Fragen ganz abschließend geklärt. Aber das Buch hat mich bestens unterhalten und für jede Menge Kurzweil gesorgt.



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Spannung
  • Handlung
  • Psychologie
Veröffentlicht am 11.11.2016

man muss den Schreibstil schon mögen

King - Er wird dich besitzen
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Doe ist ohne Gedächtnis und sucht nach einem Beschützer. Blöd nur, dass auf der Bikerparty alles schief geht. Doch Tättowierer King wird auf sie aufmerksam. Doe bleibt bei ihm und es entwickelt sich eine ...

Doe ist ohne Gedächtnis und sucht nach einem Beschützer. Blöd nur, dass auf der Bikerparty alles schief geht. Doch Tättowierer King wird auf sie aufmerksam. Doe bleibt bei ihm und es entwickelt sich eine Liebelei zwischen ihnen. Aber King ist nicht einfach! Und hat so seine ganz eigenen Probleme. Da passen Does eigentlich gar nicht dazu. Doch die beiden sind wie zwei Magnete und kommen nicht voneinander los.


Man muss das Genre schon mögen  Und auch den Schreibstil. Denn die ersten paar Seiten sind schon ziemlich derb in der Ausdrucksweise und sind sehr sexlastig. Auch eine richtige Handlung sucht man im Buch vergebens. Sicher, da ist Doe, die nach ihrer Vergangenheit sucht und King, der Mann mit dem weichen Herz, aber mit sehr rauher Schale. Ich mag Bücher nicht, in denen Verbrechen schön geredet werden, auch wenn die Protagonisten ein schweres Leben hatten. Sehr schön fand ich allerdings die gefühlvollen Schilderungen wenn King wieder einmal Herz bewies.
Mit den Protagonisten konnte ich allesamt nicht warm werden, da sie alle so klischeehaft gezeichnet waren. Doe, das scheue Reh, SPOILER die natürlich aus gutem Hause stammt SPOILERENDE. King, der böse Bube, der nur sein eigenes Ding durchzieht und Doe als sein Eigentum bezeichnet (nerv) und auch die anderen Charaktere waren allesamt überzeichnet und stereotyp.

Das Buch endet einem gemeinen Cliffhanger, der dann doch wieder Lust darauf macht, das nächste Buch zu lesen.

Veröffentlicht am 05.11.2016

Ein schönes Buch

Winterblüte
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Heiligendamm, 1902. Strenge Konventionen herrschen und die 20 Jährige Johanna sieht sich in einer bedrückenden Situation: sie soll heiraten. Aber keinen der beiden Kandidaten kann sie lieben. Ist sie doch ...

Heiligendamm, 1902. Strenge Konventionen herrschen und die 20 Jährige Johanna sieht sich in einer bedrückenden Situation: sie soll heiraten. Aber keinen der beiden Kandidaten kann sie lieben. Ist sie doch in einen ganz anderen verliebt – aber die Familien sind verfehdet! Eine ausweglose Situation. Als ihr Bruder Christian eine junge Frau halb ertrunken am Strand findet und sie bei der Familie aufnimmt, ist Johanna erst einmal von den eigenen Problemen abgelenkt. Denn was hat es mit dem Kirschzweig auf sich, den die Verünglückte so verzweifelt umklammert? Kann auch sie durch so einen Zweig ihr Glück finden?

Zugegeben: so richtig einfühlen konnte ich mich in die Situation nicht mehr. Zu anders sind die heutigen Zeiten und kein Mädchen wird in Deutschland mehr gegen ihren Willen verheiratet. Dennoch entstand eine sehr zauberhafte Atmosphäre im Roman, vor allem durch die immer wiederkehrende Sage der Hl. Barbara. Johanna ist eine toughe Person, die sich auch mal über Restriktionen hinwegsetzt, dennoch den allmächtigen Eltern kaum etwas entgegenzusetzen hat. Sie muss sich fügen, und kämpft dennoch mit allen Mitteln um ihr Glück.
Natürlich ist die Handlung, wie in den meisten Liebesromanen, sehr vorhersehbar und das Ende kam mir auch etwas zu abrupt. Dennoch ließ sich das Buch sehr angenehm lesen. Manchmal mutete es gar etwas spannend an, will man als Leser doch auch endlich das Geheimnis des Mädchens ohne Gedächtnis kommen.

Fazit: eine schöne Geschichte zum Abtauchen und Träumen an kalten Wintertagen