Profilbild von Harakiri

Harakiri

Lesejury Star
offline

Harakiri ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Harakiri über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.09.2022

Macht Spaß :)

Achtsam morden im Hier und Jetzt
0

Bereits zum 4. Mal begleite ich Björn Diemel sehr achtsam. Im neuen Band von Karsten Dusse gerät der Protagonist durch ein Missverständnis wieder in verzwickte Situationen.
Beim Lesen von Karsten Dusses ...

Bereits zum 4. Mal begleite ich Björn Diemel sehr achtsam. Im neuen Band von Karsten Dusse gerät der Protagonist durch ein Missverständnis wieder in verzwickte Situationen.
Beim Lesen von Karsten Dusses Romanen liegt mir ein ständiges Grinsen auf dem Gesicht, das sich teilweise zu lauten Prustern steigert. Dusse verbaut einen Wortwitz, der einen einfach mitreißt. „Umgekehrte Peristaltik der Speiseröhre“, aber auch tiefere Weisheiten verwebt er in seine Handlung, die zum Nachdenken bringen.
In „Achtsam morden im Hier und Jetzt“ beschreibt der Autor die Vergangenheit des Achtsamkeitslehrers Joschka Breitner und wie er zu seinem Beruf kam. Dass es dabei natürlich auch Tote gibt, die dann Björn Diemels Weg kreuzen und wie er mit ihnen umgeht ist wieder eine begeisternde Story, die man mit Spannung verfolgt.
Besonders gelungen fand ich auch wieder die Verknüpfungen innerhalb des Buches und wie sich schlüssig alles auflöst. Man benötigt ein E-Auto zur Opferbeseitigung? Wird vom Autor praktisch und praktikabel verknüpft, ohne dass es angestrengt gewollt klingt.
Fazit: Björn Diemel? Immer wieder sehr gerne.

Veröffentlicht am 06.09.2022

Der 6. Fall für die Privatdetektive

Das tiefschwarze Herz
0

Ein neuer Auftrag für Strike und Ellacott

Ein Buch für Liebhaber von Wälzern. Der neue Cormoran Strike hat es mit 1360 Seiten echt in sich. Doch der neue Fall benötigt diese Seiten auch. Jedenfalls weitgehend. ...

Ein neuer Auftrag für Strike und Ellacott

Ein Buch für Liebhaber von Wälzern. Der neue Cormoran Strike hat es mit 1360 Seiten echt in sich. Doch der neue Fall benötigt diese Seiten auch. Jedenfalls weitgehend. Teilweise wirkte das Buch wieder sehr langgezogen und zäh. Weniger wäre hier manchmal mehr und die Handlung hätte man gut etwas straffen können. Gefühlt auf jeder zweiten Seite liest man von den Schmerzen von Strikes Stumpf. Zudem tritt die Handlung sehr auf der Stelle.
Zugegeben: der neue Fall macht es den beiden Privatdetektiven auch mehr als schwer. Haben sie doch zur Lösung nur wenige Angaben und sollen den User „Anomie“ entlarven, der mutmaßlich einen Mord und einen Mordversuch unternommen hat. Durch akribische Online-Ermittlungen, an denen der Leser ausführlich teilnimmt, müssen Robin und Cormoran einen Verdächtigen nach dem anderen ausschließen.
Dies tun sie durchaus amüsierlich und auch die privaten Verwicklungen der beiden konnten mich wieder überzeugen. Manchmal denke ich, dass ich die Bücher nur wegen der beiden lese und wann sie endlich zusammenkommen.
Galbraith schreibt sehr anschaulich und baute nach ¾ des Buches eine Wendung ein, die mich zum Schmunzeln gebracht hatte. Erst das letzte Drittel des Buches wird dann wirklich spannend und man mag es dann nicht mehr aus den Händen legen.
Ein wenig ermüdend fand ich die Chats der Onlinespieler. Denn die wurden dreispaltig über mehrere Seiten geführt und hier musste man entweder ständig hin- und herblättern oder die Spalten nacheinander lesen und sich die Inhalte gut merken. Gut merken musste man sich auch die ganzen Namen. Denn nicht nur die Klarnamen, auch die Nicknames musste man im Hinterkopf behalten, um alles richtig zuordnen zu können.
Den Fall an sich fand ich spannend und klug aufgebaut. Die Online-Welt verzeiht keinen Fehler und macht jeden auffindbar. Das wurde mir beim Lesen wieder allzu bewusst.
Fazit: Man muss schon wieder dranbleiben und etwas Geduld mitbringen, um die komplexe Handlung zu verstehen. Ein wenig Straffung hätte dem Buch sicher auch nicht geschadet. Ich vergebe 3,5 *, weil ich zeitweise doch etwas frustriert war, dass die Handlung so gar nicht voranging.


Veröffentlicht am 03.09.2022

#inkürzetot

Stille blutet
1

Mit ihrem neuen Thriller beginnt Ursula Poznanski eine neue Reihe um die Polizistin Fina. Fina ist neu im Team in Wien und nicht von allen geduldet.
Bizarre Todesfälle bilden den Auftakt zu ihrem ersten ...

Mit ihrem neuen Thriller beginnt Ursula Poznanski eine neue Reihe um die Polizistin Fina. Fina ist neu im Team in Wien und nicht von allen geduldet.
Bizarre Todesfälle bilden den Auftakt zu ihrem ersten Fall: die Morde werden angekündigt und vorher öffentlich gemacht. Fina und ihr Team finden keinen Einstieg, treten auf der Stelle. Verdächtig ist der Ex-Freund des weiblichen Opfers. Doch der ist unschuldig – und muss das beweisen.
Ich habe mich sehr über das neue Buch der Autorin gefreut. Auch, dass es wieder eine Reihe wird. Die Handlung wird aus mehreren Sichtweisen erzählt, die dazu beitragen, dass alles rätselhaft und spannend bleibt. Wobei die Spannung mir teilweise etwas nachgelassen hat, weil die Ermittler so gar nicht vorankamen und sich die Handlung so nicht viel vorwärtsbewegt hat. Zudem lag mir der Fokus von Anfang an zu stark auf Tibor und auch hier gab es zahlreiche Wiederholungen. Erst gegen Ende steigt die Kurve wieder so an, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Der Plot am Ende kam überraschend, aber logisch und konnte mich auch überzeugen.
Der Reihenauftakt ist sehr gut gelungen und ich verfolge diese auf jeden Fall weiter. Zumal die Autorin mit „Der Stimme“ eine geheimnisvolle Komponente einfügt, die sehr undurchsichtig ist, aber wohl etwas mit Finas Vergangenheit zu tun hat. Jedenfalls bin ich sehr gespannt, was mich im nächsten Buch erwartet.
Fazit: Durch die zähe Ermittlung teilweise nicht ganz so spannend. Jedoch raffiniert konstruiert und aufgebaut und auf jeden Fall mit überraschendem Ende.

Veröffentlicht am 30.08.2022

abartig gut

Blutige Stufen (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 12)
1

Carters Thriller sind definitiv nicht geeignet für Verfilmungen fürs Vorabendprogramm.
Auch der mittlerweile 12. Fall für Hunter und Garcia hat es wieder in sich. Mehrere Morde, die grausamer nicht sein ...

Carters Thriller sind definitiv nicht geeignet für Verfilmungen fürs Vorabendprogramm.
Auch der mittlerweile 12. Fall für Hunter und Garcia hat es wieder in sich. Mehrere Morde, die grausamer nicht sein könnten, gilt es aufzuklären. Doch es gibt keinerlei Verbindung zwischen den Opfern und das erschwert den Ermittlern die Lösung. Erst ein winziges Detail führt sie auf die Spur des Täters, der ihnen aber weiterhin einen Schritt voraus ist.
Die Frage bei Carter ist nicht die Frage, ob er schockt, sondern wie. Und das ist ihm wieder meisterhaft gelungen. Kein anderer Autor denkt sich solche Morde aus und keiner beschreibt sie so schonungslos wie er. Eigentlich gehört eine Warnung aufs Cover, denn einen starken Magen benötigt man bei der Lektüre des aktuellen Buches auf jeden Fall auch wieder.
Seine Opfer führt Carter immer sehr menschlich ein, so dass man beim Lesen auf jeden Fall Gefühle für sie entwickelt und mitleidet. Mit Hunter und Garcia ist Carter ein Ermittlerduo gelungen, das man einfach mögen muss. Private Verbindungen finden sich in diesem Band allerdings kaum, dafür sind die beiden viel zu beschäftigt.
Fazit: wieder ein sehr gelungener Thriller, der von der ersten Seite an fesselt und dessen Spannung bis zur letzten Seite anhält. Allerdings auch einer, der schockt und nichts für schwache Gemüter ist.

Veröffentlicht am 30.08.2022

Ich verbinde

Fräulein vom Amt – Die Nachricht des Mörders
0

„Ich verbinde“
Baden-Baden 1922. Die beschauliche Kurstadt wird von zwei Todesfällen erschüttert. Alma Täuber wird durch ein belauschtes Telefongespräch in die Szenerie gerissen. Die Worte „ich wollte ...

„Ich verbinde“
Baden-Baden 1922. Die beschauliche Kurstadt wird von zwei Todesfällen erschüttert. Alma Täuber wird durch ein belauschtes Telefongespräch in die Szenerie gerissen. Die Worte „ich wollte nur melden, dass der Auftrag erledigt ist…“ wecken ihre Neugierde. Da die örtliche Polizei zu träge bei ihren Ermittlungen agiert, schaltet sich Alma in die Nachforschungen ein – mit nicht geringem Erfolg.
Schon das Cover des Romans hätte mich in der Buchhandlung nach dem Buch greifen lassen.
Der Inhalt konnte mich dann auch voll und ganz überzeugen. Alma und Emmi spiegeln den Zeitgeist der 20er Jahre perfekt wieder. Die Schilderung ihrer Hauswirtin und der damaligen Verhältnisse setzen die beiden Autorinnen gekonnt um. Als Leser war ich immer mitten in der Handlung und konnte mich gut in die Protagonisten hineinversetzen.
Almas Ermittlungen bringen die Polizei einen großen Schritt weiter und Polizeikommisarsanwärter Ludwig Schiller ist ihr hier große Unterstützung. Und noch mehr.
Das Buch ist als Roman tituliert, könnte aber auch als Krimi durchgehen. Der Fall der ermordeten Frauen ist logisch aufgebaut und wurde auch sehr schlüssig beendet.
Fazit: ich freue mich schon auf die Fortsetzung im Frühjahr 2023.