Profilbild von Harakiri

Harakiri

Lesejury Star
offline

Harakiri ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Harakiri über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2021

Faszinierende Geschichte

Solange es Liebe gibt
0

Eigentlich ist alles gut in Julies Leben, die Liebe zu ihrem Mann und ihren Zwillingen, das Studium, ein eigenes Haus. Doch dann schlägt das Schicksal gnadenlos zu und Julie verliert jeden Lebensmut. Erst ...

Eigentlich ist alles gut in Julies Leben, die Liebe zu ihrem Mann und ihren Zwillingen, das Studium, ein eigenes Haus. Doch dann schlägt das Schicksal gnadenlos zu und Julie verliert jeden Lebensmut. Erst als ihr Vater stirbt und sie sein Erbe antreten muss, gelingt ihr der Weg zurück ins Leben.
Dieses Buch sollte man nicht an einem dunklen Wintertag lesen und auch nicht, wenn es einem nicht gut geht. Denn die Grundstimmung ist – vor allem im ersten Teil – mehr als dunkel. Allerdings bringt die Autorin Julies Trauer sehr gut zu Papier. Man leidet sehr mit ihr mit.
Die Handlung ist auf zwei Ebenen aufgebaut: Klara im Jahr 1932 und Julie 2010. Beide Handlungen konnten mich fesseln und ich war neugierig (und später entsetzt) über Klaras Geheimnis.
Hanni Münzer schont ihre Charaktere nicht, hilft ihnen aber auch auf magische Weise wieder zurück ins Leben. Julie brauchte hierfür zwar lange, aber alles war logisch aufgebaut und miteinander verknüpft, so dass man ihren Weg zurück ins Leben gut nachvollziehen konnte.
Die Liebe zwischen Julie und ihrem Mann hat mir sehr gut gefallen. Die kleinen Überraschungen, die Post-Ist und ihr Umgang miteinander waren einfach schön. Umso stärker war dann der Schock.
Fazit: mitgelitten, mitgehofft, mitgeschmunzelt, mitgebangt – die ganze Gefühlspalette war beim Lesen dieses Buches inbegriffen.

Veröffentlicht am 13.07.2021

Wohlfühlbuch

Wir für uns
0

Josie und Kathi. Zwei sehr unterschiedliche Frauen. Josie ist 41 und das erste Mal schwanger, Kathi 70 und frisch verwitwet. Dennoch freunden sich die beiden Frauen an und helfen sich gegenseitig.
Eine ...

Josie und Kathi. Zwei sehr unterschiedliche Frauen. Josie ist 41 und das erste Mal schwanger, Kathi 70 und frisch verwitwet. Dennoch freunden sich die beiden Frauen an und helfen sich gegenseitig.
Eine sehr schöne Geschichte um Liebe, Verlust und Neubeginn. Kathi und Josie waren mir beide gleich sehr sympathisch. Wobei ich Josie anfangs gerne etwas geschubst hätte – zu vernarrt war sie in ihren Bengt, dass sie nicht gesehen hat, dass er sie nur ausnutzt. Auch Kathi fand ich manchmal etwas anstrengend, wenngleich ihre Art ein wenig auf die gelebten Jahre entschuldbar war. Gar nicht gingen für mich Max und Josies Mutter. Die Mutter so harsch und abweisend, dabei wäre ein Detail für Josie doch so wichtig gewesen. Und Max, der mir seine Mutter irgendwie etwas herablassend behandelt. Allerdings sind die Charakterzüge der Protagonisten doch sehr nachvollziehbar und lebensecht.
Die Story ist recht vorhersehbar, aber das tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Dieses Buch ist einfach ein Wohlfühlbuch.
„Man muss gut aufpassen, dass man das, was man liebt, nicht wieder verliert.“
Dies zu leben müssen Kunraths Charaktere aber erst wieder lernen. Einige Geheimnisse der Vergangenheit werden lebendig und einige schwierige Themen aufgegriffen. Aber alles auf lockere Art und ohne den Leser zu belasten.
Fazit: Ein schönes Buch, das einen zum Nachdenken bringt.

Veröffentlicht am 10.07.2021

gelungener Einstieg

Der Blutkünstler (Tom-Bachmann-Serie 1)
0

Ein bizarrer Mord bringt Profiler Tom Baumann aufs Tapet. Die Frau wurde gefoltert und an der Wand ihrer Galerie angenagelt. Parallelen zu ähnlichen Fällen in ganz Deutschland legen den Verdacht eines ...

Ein bizarrer Mord bringt Profiler Tom Baumann aufs Tapet. Die Frau wurde gefoltert und an der Wand ihrer Galerie angenagelt. Parallelen zu ähnlichen Fällen in ganz Deutschland legen den Verdacht eines Serienkillers nahe. Aufgrund seiner kunstvollen Leichendrapierungen bekommt der Täter schnell den Namen „Blutkünstler“. Die Ermittlungen treten lange auf der Stelle, aber dann gibt es den entscheidenden Hinweis. Kann Tom den Täter noch rechtzeitig stoppen, bevor das nächste Opfer stirbt?
Sehr viel Handlung packt der Autor in dieses Buch. Da ist zum einen die Vorgeschichte von Tom und seinem Freund Aaron, zum anderen die Story mit dem Serienkiller und dann auch noch ein Rächer, der Jagd auf Pädophile macht. Leider war dafür dann der Umfang des Buches ein wenig zu dünn, manche Dinge hätte ich gerne noch vertieft gehabt.
Die Einlassung auf die Charaktere fand ich auch etwas schwierig. Vergleiche zu Chris Carter und Ethan Cross drängen sich auf, die beide aber ihre Protagonisten lebendiger und besser schildern.
Allerdings fand ich das Buch dennoch sehr gut geschrieben. Ich mag es, wenn man mit den Charakteren mitleiden darf, was besonders im Fall von Merle sehr gut gelungen ist. Die grausamen Szenen sind nichts für schwache Nerven, auch die Schilderung der Pädophilie hat mich zum Schlucken gebracht. Allerdings kommt man als versierter Thrillerleser sehr gut damit klar, denn die Erzählung ist nicht sensationsheischend oder in Splattermanier erzählt, sondern sachlich und gefühlvoll.
Fazit: ein rasanter Thriller, der den Auftakt zu einer Reihe bildet, bei der ich gerne weiterhin dabei bin.

Veröffentlicht am 06.07.2021

guter Plot

Die verschwundenen Studentinnen
0

Als die Traumatherapeutin Mariana von ihrer Nichte Zoe um Hilfe gebeten wird, zögert diese nicht eine Sekunde und eilt an die Universität von Cambridge, um Zoe beizustehen. Eine Kommilitonin ist ermordet ...

Als die Traumatherapeutin Mariana von ihrer Nichte Zoe um Hilfe gebeten wird, zögert diese nicht eine Sekunde und eilt an die Universität von Cambridge, um Zoe beizustehen. Eine Kommilitonin ist ermordet worden und Zoe geht es schlecht. Mariana will den Täter zur Strecke bringen und beginnt, Fragen zu stellen. Doch scheinbar kommt sie dem Täter zu nahe – und bringt sich selbst in Gefahr.
Ich fand etwas schwer in das Buch. Die griechischen Tragödien, die vielen Namen und Sebastians Schicksal - das erschwerte den Einstieg etwas. Als aber Mariana endlich an der Uni eintrifft war ich begeistert und konnte das Buch fast nicht mehr zur Seite legen. Leider hat die Spannung dann gegen Ende wieder etwas nachgelassen, bevor dann aber der Plot kam, mit dem ich nicht gerechnet hatte.
Ich beurteile ein Buch immer danach, ob ich es in einem Rutsch durchlese oder ob ich es öfter zur Seite lege. Bei den Studentinnen war es leider so, dass ich es nicht in einem Schwung lesen konnte. Vor allem die ganzen Ausführungen über die griechische Mythologie fand ich schwer, weil mich das noch nie interessiert hat. Ein klein wenig konstruiert fand ich die Handlung dann auch. Wie sich Mariana auf den Professor einschießt, das hatte schon etwas Manisches. Hier hätte ich mir dann vielleicht ein anderes Ende gewünscht.
Die Charaktere kamen mir irgendwie nicht so richtig nahe, lediglich Fred – warum es den aber gab, weiß ich nicht- fand ich erfrischend und von ihm hätte ich gerne mehr gelesen.
Verdächtige gibt es viele und das Buch lädt zum Mitraten ein.
Fazit: eigentlich eine gute Story, aber teilweise etwas langgezogen.

Veröffentlicht am 06.07.2021

Toller Auftakt

Die Verlorenen
0

Endlich etwas Neues von einem meiner Lieblingsschriftsteller.
Simon Beckett ist bekannt durch seine Hunter-Krimis, nun geht er neue Wege und ich war gespannt, ob mich das Buch genauso fesseln kann, wie ...

Endlich etwas Neues von einem meiner Lieblingsschriftsteller.
Simon Beckett ist bekannt durch seine Hunter-Krimis, nun geht er neue Wege und ich war gespannt, ob mich das Buch genauso fesseln kann, wie die Reihe.
Bereits der Einstieg ins Buch ist sehr gut gelungen, man klebt förmlich an den Seiten, spürt Jonahs Verzagtheit und leidet mit Nadine. Beckett schildert die Szene am Hafen so dramatisch, dass man gar nicht mehr aufhören kann zu lesen. Die Spannung bleibt bis zum Ende hoch und viele Wendungen und Überraschungen machen das Buch mehr als kurzweilig.
Allerdings ist das Buch auch nichts für schwache Nerven, denn Beckett schon seine Leser nicht und scheut auch nicht vor brutalen Szenen zurück. Aber wie schon bei der Hunter-Reihe gilt: Wo Beckett drauf steht, ist kein Schmusekrimi drin.
Jonah, der vor 10 Jahren seinen Sohn Theo verloren hat, war mir gleich sympathisch. Der Arme! Was muss der alles mitmachen. Jonah ist quasi Einzelkämpfer im Buch, es gibt wenig andere Charaktere, zumindest keine, die so viel Raum einnehmen, dass man sich groß ein Urteil über sie bilden könnte. Lediglich die beiden Polizisten, von denen ich Bennett gleich mochte,
Das Ende ist offen und bietet viel Raum für eine Fortsetzung.
„Die Verlorenen“ ist der Auftakt einer neuen Reihe, die ich sehr gerne weiterverfolgen werde. Vielleicht wird Theo ja noch gefunden?