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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.10.2018

Berührend

Die Zeit der Kraniche
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Ein sehr emotionales, aufwühlendes, berührendes Buch.



Eigentlich bräuchte ich gar nicht mehr schreiben als o.g. Satz um das Buch zu beschreiben und zu überzeugen, dass es gelesen werden sollte. Es ...

Ein sehr emotionales, aufwühlendes, berührendes Buch.



Eigentlich bräuchte ich gar nicht mehr schreiben als o.g. Satz um das Buch zu beschreiben und zu überzeugen, dass es gelesen werden sollte. Es gibt ja viele Nachkriegsromane, aber selten ist mir einer begegnet, der so realitätsnah geschildert wurde. Das mag zum Teil auch daran liegen, dass die Autorin mit einem Charakter aus dem Buch Kontakt hatte und dieser ihr so weit als möglich bei der Recherche geholfen hat. Allerdings ist auch alles sehr gut von der Autorin umgesetzt und zum Leben erweckt worden. Und dabei ging es Freddy von Mansfeld ja noch relativ gut.



Die Zeit der Kraniche ist der abschließende Teil der Ostpreußen-Saga von Ulrike Renk. Man sollte die beiden Vorgängerbücher gelesen haben, damit man in den vollen Lesegenuss des 3. Bandes kommt. Ich habe schon Teil 1 und 2 verschlungen und konnte auch jetzt nicht mehr aufhören zu lesen. Das Ende war etwas schnell, da hätte man auch noch einen 4. Band daraus machen können.


Das Leiden der damaligen Zeit wurde mich auf jeder Seite spürbar und ich finde es schön, dass Fredericke viel Hilfe erfahren, aber auch viel Gutes bewirkt hat. In ihrem Leben ein wenig dabei sein zu dürfen, hat mir sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 14.10.2018

Die Suche

Die Suche
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In Scarborough verschwinden immer wieder junge Mädchen. Als eines tot aufgefunden wird und gleichzeitig die 14jährige Amelie verschwindet, ist zufällig DS Kate Linville von Scotland Yard vor Ort. Doch ...

In Scarborough verschwinden immer wieder junge Mädchen. Als eines tot aufgefunden wird und gleichzeitig die 14jährige Amelie verschwindet, ist zufällig DS Kate Linville von Scotland Yard vor Ort. Doch eigentlich ist sie ja dort nicht zuständig, kann aber eigene Ermittlungen nicht unterlassen. Und dann trifft sie auch wieder auf ihren alten Bekannten Caleb Hale. Kate findet das einzige lose Ende in dem Fall und gerät selbst in Gefahr.

Ein Buch, durch das man geradezu durchrast. Durch das Verschwinden der Teenager bekommt die Handlung eine besondere Brisanz, man fiebert einfach mehr mit als würden Erwachsene verschwinden. Auch die Charaktere sind – wie bei Charlotte Link gewohnt – hervorragend ausgearbeitet und durchwegs authentisch. Kate Linville kennt man als Leser schon aus dem Buch „Die Betrogene“, in dem sie – ebenfalls in Scarborough – den Mord an ihrem Vater aufklärt. Kate ist eine gute Ermittlerin, aber als Frau hat sie es eher schwer. Auch diesen Faktor baut Link überzeugend in ihre Handlung mit ein.
Auch in Mandy finden wir ein starkes Mädchen, von der ich immer wieder gern gelesen habe. Und mit dem Schauplatz – der etwas düstere Norden Englands – komplettiert Link die bedrückende Szenerie.
Das Buch hält einiges an überraschenden Wendungen parat und so musste ich am Ende die eine oder andere Stelle noch einmal lesen, um den gewissen AHA-Faktor zu haben. Auch der Täter hat mich sehr überrascht, wenngleich ich das Motiv nicht ganz schlüssig nachvollziehen konnte. Jedenfalls hat uns Link hier sehr lange im Dunkeln tappen lassen und ich hatte nicht den geringsten Verdacht.
Fazit: Einmal begonnen mag man nicht mehr aufhören.

Veröffentlicht am 03.10.2018

Was wäre wenn?

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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Helene arbeitet als Programmiererin beim Nationalen Sicherheitsamt. Zusammen mit Kollege Lettke ist sie dafür zuständig, Unregelmäßigkeiten in der Bevölkerung aufzudecken und somit versteckte Juden aufzuspüren. ...

Helene arbeitet als Programmiererin beim Nationalen Sicherheitsamt. Zusammen mit Kollege Lettke ist sie dafür zuständig, Unregelmäßigkeiten in der Bevölkerung aufzudecken und somit versteckte Juden aufzuspüren. Doch als die Abfrage persönlich wird, gerät Helene in Schwierigkeiten. Sie manipuliert die Programme.
Auch Eugen Lettke verwendet die Abfragen zu seinem eigenen Vorteil. Können die beiden ihre Mauscheleien verheimlichen oder trifft sie doch der Boomerang, indem sie selber schon in die Maschen der Abfragen geraten sind?

Eschbach entwirft ein fiktives Szenario, das erschrecken und aufrütteln soll. Denn das, was er Anfang des 2. Weltkrieges ansiedelt, ist leider teilweise schon grausame Realität. Jeder Mensch, der einen Computer, EC-Karte oder Handy benutzt, ist gläsern. Eschbach geht hier aber noch einen Schritt weiter, indem er den Abfragen einen Namen gibt: was damit alles möglich ist und wie schnell man sich dadurch verdächtig machen kann.

Helene macht im Laufe des Buches eine Wandlung durch: von der unbedarften „Programmstrickerin“, hin zu jemand, der auch mal hinterfragt, was er überhaupt durch seine Arbeit anrichtet. Mir gefiel die Stelle, als Helene endlich aufwachte sehr gut. Dann nämlich, als die Opfer Namen bekamen, bzw. als ihr aufging, dass auch ihr Glück in Gefahr sein könnte.

Verbindungen zu Anne Frank und Die weiße Rose machen das Buch noch authentischer und fassbarer.

Eugen war mir von Anfang an unsympathisch. Seine Art, mit Frauen umzugehen, war einfach nur widerwärtig.

Das Ende hätte ich mir persönlich anders gewünscht, allerdings ist es in der Form, die Eschbach wählt, realistischer.

Fazit: Was wäre wenn? Wenn es im 3. Reich schon Computer gegeben hätte? Dieses „Wenn“ erzählt Eschbach spannend, logisch und aufrüttelnd.

  • Einzelne Kategorien
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  • Geschichte
  • Charaktere
  • Spannung
Veröffentlicht am 15.09.2018

Winterwonderland

Der Weihnachtswald
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Was gibt es für eine schönere Zeit, als eine Liebesgeschichte zur Weihnachtszeit anzusiedeln?



Eva ist wie jedes Jahr zu Besuch bei ihrer Großmutter in München. Ihr droht die Zwangsversteigerung ihres ...

Was gibt es für eine schönere Zeit, als eine Liebesgeschichte zur Weihnachtszeit anzusiedeln?



Eva ist wie jedes Jahr zu Besuch bei ihrer Großmutter in München. Ihr droht die Zwangsversteigerung ihres Hauses, doch Eva hat da auch ein Wörtchen mitzureden. Allerdings würde sie das Haus am liebsten verkaufen. Das ändert sich aber, als sie mit Antonie, einem Waisenmädchen und Philipp, dem Sohn der Hauswirtschafterin einen märchenhaften Ausflug unternimmt…



Hach, eine herzerwärmende Geschichte! Auch wenn sie, zugegebenermaßen, etwas kitschig ist. Aber wann, wenn nicht in der Adventszeit, mit heißem Tee und Plätzchen, macht es mehr Sinn, solch eine Geschichte zu lesen?



Die Autorin erzählt eine Story und erschafft Charaktere mit denen man mitfiebert. Mit manchen im wahrsten Sinne des Wortes. Ihr selbst kam die Idee zu diesem „Märchen“ als sie selbst eine ähnliche Geschichte hörte und ich fand die Idee ganz zauberhaft.



Fazit: am schönsten, wenn es draußen schneit, aber auch sonst eine tolle Geschichte mit ein klein wenig fantastischem Einschlag.

Veröffentlicht am 15.09.2018

Eine Ära geht zu Ende

Winter eines Lebens
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Mit dem neuen und finalen Band der Clifton-Saga schließt Archer seine Familiensaga nun ab. Wie immer ist das Buch voller Intrigen, Verwicklungen und kleinen Ausflügen in die Welt der Politik. Gerade ...



Mit dem neuen und finalen Band der Clifton-Saga schließt Archer seine Familiensaga nun ab. Wie immer ist das Buch voller Intrigen, Verwicklungen und kleinen Ausflügen in die Welt der Politik. Gerade letztere haben mich allerdings etwas gelangweilt. Alles lief zu glatt, nur die Tatsache, dass sich zwei Geschwister bei einer wichtigen Debatte gegenüber standen, hat mich begeistert.



Archer kann schreiben, unbenommen. Seine Charaktere sind voller Leben. Und auch wenn sie alle reich oder adelig sind, kann man sich doch gut mit ihnen identifizieren.

Im letzten Band werden endlich einige der Rätsel der letzten Bücher aufgeklärt, Menschen werden geboren und sterben. Aber am Ende ist der Leser zufrieden. Alle Fäden wurden verknüpft, lose Bande aufgeklärt und durch die Rede von Giles noch einmal eine kleine Zusammenfassung gegeben.



Das Ende war schnell. In einem Fall fast zu schnell!



Durch die Verknüpfung der beiden Familien ist es gut, dass es im Buch noch einen Stammbaum gibt. Allzu schnell verliert man sonst die Übersicht, wenn man die Bücher (gierig wie ich) gleich nach Erscheinen liest und nicht wartet, bis man alle nacheinander verschlingen kann.


Fazit: Ein Ende mit dem ich gerechnet habe, das mich allerdings auch etwas traurig gemacht hat. Seit vielen Jahren verfolge ich nun die Abenteuer der Cliftons und Barringtons und muss mich nun verabschieden.