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Harakiri

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.06.2023

zauberhaft

Isaac und das Ei
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Isaac hat seine Frau verloren. Er kann den Verlust nicht überwinden und will von einer Brücke springen. Doch kurz bevor er loslässt hört er einen Schrei und findet im Wald ein flauschiges Etwas. Er nennt ...

Isaac hat seine Frau verloren. Er kann den Verlust nicht überwinden und will von einer Brücke springen. Doch kurz bevor er loslässt hört er einen Schrei und findet im Wald ein flauschiges Etwas. Er nennt es „Ei“ und nimmt es mit nach Hause. Ei hilft ihm über seinen Kummer hinweg und macht ihm wieder Mut zu leben. Denn Isaac hat etwas, für das es sich zu kämpfen lohnt.
Das Buch beginnt auf der Brücke, da weiß man noch gar nicht, welchen Kummer Isaac hat. Die ganze Geschichte entwickelt sich erst nach und nach. Schuld daran hat auch das kleine neugierige Ei.
Ich fand das Buch zauberhaft geschrieben. Die Annäherung der beiden, wie sie sich letztendlich zu verständigen lernen und wie Isaac langsam wieder Fuß fasst im Leben. Ein wenig hat die Geschichte etwas von ET, was auch öfters erwähnt wird. Als das Geheimnis Isaacs gelüftet wird, war ich nicht ganz so überrascht, ich hatte schon etwas geahnt und fand es sehr gut gelöst.
Fazit: Dem Klappentext nach hatte ich gedacht, dass mich ein trauriges Buch erwartet. Stattdessen war es eher heiter und hat mich sehr gut unterhalten.

Veröffentlicht am 09.06.2023

Nur 5 Worte

Nicht ein Wort zu viel
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5 Worte – mehr darf die Geschichte nicht haben, die das Leben eines Mannes retten soll, der in Folie eingewickelt auf einem Stuhl sitzt und auf Rettung hofft.
Winkelmann legt wieder einen Thriller vor, ...

5 Worte – mehr darf die Geschichte nicht haben, die das Leben eines Mannes retten soll, der in Folie eingewickelt auf einem Stuhl sitzt und auf Rettung hofft.
Winkelmann legt wieder einen Thriller vor, der es in sich hat. Allein, dass man die Todesqualen der Opfer miterlebt, das haut ganz schön rein.
Die Geschichte ist gut konstruiert und aus mehreren Perspektiven erzählt, so dass die kurzen Kapitel immer dazu animieren, noch eins zu lesen, weil man wissen muss, wie es weitergeht. Was mich allerdings gestört hat, waren die ganzen Alleingänge. Seien es Jaro oder Simon – natürlich bringen sie sich dadurch in Gefahr und das wirkt immer so unrealistisch.
Am Ende laufen die Stränge logisch zusammen und warten mit einer überraschenden Wendung auf. Und wie gut, dass am Ende der Scheherazade-Geschichte noch aufgeklärt wurde, sonst wäre ich sehr enttäuscht gewesen.
Fazit: „For sale. Baby shoes. Never worn“. – Allein dieser Satz und was darauf aufbaut verursacht schon Gänsehaut pur. Allerdings sind die Charaktere in diesem Band eher oberflächlich gehalten und das hat meinen Lesefluss teilweise etwas gehemmt.

Veröffentlicht am 31.05.2023

schöne Geschichte

Die verlorene Tochter
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Als Lily überraschend eine Nachricht ihrer vor vielen Jahren gestorbenen Großmutter bekommt, begibt sie sich auf Spurensuche in ihrer Vergangenheit. Was hat es mit dem Ausschnitt aus der Tageszeitung und ...

Als Lily überraschend eine Nachricht ihrer vor vielen Jahren gestorbenen Großmutter bekommt, begibt sie sich auf Spurensuche in ihrer Vergangenheit. Was hat es mit dem Ausschnitt aus der Tageszeitung und dem Rezept auf sich? Ihre Suche führt sie nach Italien, wo sie nicht nur ein Geheimnis aufdeckt, sondern auch die große Liebe findet.
Die Geschichte spielt auf zwei Ebenen. Mailand in der Vergangenheit und in der Toskana in der Gegenwart, was dem Leser immer einen kleinen Wissensvorsprung vor Lilys Suche gibt. Ich mochte beide Geschichten sehr gerne. Die in der Vergangenheit nimmt mehr Raum im Buch ein, was ich aber sehr zauberhaft fand, denn diesen Teil brauchte man einfach, um zu verstehen, warum alles genau so passiert ist.
Lanes Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Ich konnte mich gut in die Charaktere hineinversetzen und mochte sie sehr gerne. Zugegeben: das Buch war etwas vorhersehbar, aber das hat mich in keiner Weise gestört. Wie bei vielen Liebensromanen ist es ja so, dass der Weg das Ziel ist und auch die Umgebung. Ein wenig mehr Beschreibung der Toskana oder Mailands hätte mir aber gefallen.
Fazit: Lane verspricht 8 Geschichten und ich bin schon gespannt auf jede Einzelne und wohin die Reise führt.

Veröffentlicht am 27.05.2023

es fließt viel Blut

Der Follower (Tom-Bachmann-Serie 3)
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Schreckliche Morde im Umfeld von Social Media rufen Tom Bachmann und sein Team auf den Plan. Die Opfer sind alle bei Instagram aktiv. Was ist das Motiv des Täters? Anfangs finden Bachmann und seine Kollegen ...

Schreckliche Morde im Umfeld von Social Media rufen Tom Bachmann und sein Team auf den Plan. Die Opfer sind alle bei Instagram aktiv. Was ist das Motiv des Täters? Anfangs finden Bachmann und seine Kollegen kaum Anhaltspunkte, dann aber macht der Täter einen Fehler. Gelingt es noch rechtzeitig, das nächste Opfer zu retten?

Bereits der Einstieg in das Buch ist mehr als blutig. Als Leser ist man quasi live bei einem Mord dabei. Das verlangt nach einem starken Magen und etwas Abgebrühtheit beim Lesen.

Meyer entwickelt ein Szenario, das grausamer kaum sein könnte und verlangt auch seinen Ermittlern einiges ab. Auch der Nebenschauplatz hat es wieder in sich. Die „Kinder“ von Bachmann lehnen sich auf und wollen ehrbar werden. Da bin ich gespannt, ob ihnen das gelingt und hoffe auf eine Fortsetzung.

Allerdings fand ich die Sache mit Katja etwas störend. Wieso wird sie auf einmal so stiefmütterlich abgehandelt?

Fazit: wer es gern blutig mag, kommt bei „Der Follower“ voll auf seine Kosten.

Veröffentlicht am 30.04.2023

Die Reise geht weiter

Das Bücherschiff des Monsieur Perdu
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Die Reise geht weiter
Ein Leben ohne Bücher? Undenkbar. Vor allem für Jean Perdu, den literarischen Apotheker. 4 Jahre ist es her, seit er mit seinem Bücherschiff losgezogen und die Welt hinter sich gelassen ...

Die Reise geht weiter
Ein Leben ohne Bücher? Undenkbar. Vor allem für Jean Perdu, den literarischen Apotheker. 4 Jahre ist es her, seit er mit seinem Bücherschiff losgezogen und die Welt hinter sich gelassen hat. Mit Catherine hat er den Sinn des Lebens wiedergefunden. Aber so ganz zufrieden ist er nicht und so begibt er sich wieder auf eine Reise - mit anderen, aber vor allem zu sich selbst.
4 Jahre nach dem ersten Band angesiedelt, aber unabhängig zu lesen.

Ich habe mich sehr gefreut, wieder von Jean Perdu und seinen Freunden zu lesen. Viel ist passiert in den letzten Jahren und mir gefiel es, dass Perdu so gut in seiner neuen Heimat angekommen ist. Allerdings merkt er, dass irgendetwas fehlt. Liebevoll unterstützt von Catherine trifft er die Entscheidung, die sein Leben erneut verändert.

Überwog in „Das Lavendelzimmer“ noch eher die Trauer, ist das neue Buch über Jean Perdu eher im heiteren Bereich angesiedelt. Wie er die Menschen und Tiere auf seinem Schiff empfängt und wie diese zur „Arche“ wird, fand ich sehr schön. George schreibt wieder sehr poetisch und einfühlsam und sorgt beim Lesen für Wohlfühlmomente.

Etwas störend fand ich die Einschübe der „Großen Enzyklopädie der Kleinen Gefühle“ in jedem Kapitel. Obwohl die auch sehr poetisch geschrieben waren, störten sie doch den Lesefluss. Ich bin irgendwann dazu übergegangen, sie zu überspringen und am Ende des Buches gesammelt zu lesen.

Fazit: nicht ganz so zauberhaft wie der erste Teil, aber dennoch sehr lesenswert.