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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.12.2019

jeder ist liebenswert

Feel Again
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In Band 3 der Woodhill-Reihe dreht sich alles um Sawyer. Sie will für ihr Abschlussprojekt aus dem grauen Mäuschen Isaac einen Bad Boy machen und dies auf Fotos festhalten. Die Verwandlung gelingt – doch ...

In Band 3 der Woodhill-Reihe dreht sich alles um Sawyer. Sie will für ihr Abschlussprojekt aus dem grauen Mäuschen Isaac einen Bad Boy machen und dies auf Fotos festhalten. Die Verwandlung gelingt – doch dann verliebt sich Sawyer in Isaac. Und da ist ja auch noch ihre Vergangenheit, die sie so gefühllos werden ließ. Bekommen die beiden eine Chance?

Klingt spannend, ist es auch. Sawyer und Isaac – vom Nerd zum Model. Der Teil hat mir wirklich sehr gut gefallen. Es war gefühlvoll geschrieben und amüsant zu lesen. Auch die Fetzen, die zwischen den beiden fliegen und wie sie sich gegenseitig zum Lachen bringen fand ich herrlich. Natürlich knistert es gewaltig zwischen den beiden. Aber dann stehen sie sich irgendwie gegenseitig im Weg. Vor allem Sawyer hat mich in der Hinsicht etwas genervt. Sie geht ständig davon aus, dass sie so gar nicht liebenswert ist und bringt sich deshalb selbst um ihr Glück. Ich hätte sie schütteln mögen!

Allerdings sind diese Szenen vielleicht ein wenig hilfreich für junge Mädchen mit geringem Selbstwertgefühl. „ Wir sind nicht das, was sie über uns sagen, Sawyer. Lass dir das nicht einreden“ und „mach es so, wie du es für richtig hälst und höre nicht auf die anderen“.

Die Szenen geben Mut, auch wenn man anders ist als die beliebtesten Girls in der Klasse. Jeder ist liebenswert, jeder hat tolle Seiten.



Die Vergangenheitsbewältigung von Sawyers Schock fand ich manchmal etwas heavy und zu viel. Die Familienszenen mit Isaac hingegen zauberhaft. Ein Buch der Gegensätze also. Zwei total unterschiedliche Charaktere, zwei unterschiedliche Lebensweisen, zwei verschiedene Werdegänge – und doch, oder gerade – die totale Anziehungskraft.



Auch das Wieder“sehen“ mit Dawn und Spencer, Allie und Kaden hat mir sehr gut gefallen.



Mona Kasten arbeitet schon an einer neuen Trilogie und ich bin sehr gespannt darauf.

Veröffentlicht am 05.12.2019

Schade

Angstbringer
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Detective Marc Heckenburg und sein Team bekommen eine neue Aufgabe: sie sollen die meistgesuchten Verbrecher Großbritanniens finden und dingfest machen. Allerdings sind das auch die schlausten und schon ...

Detective Marc Heckenburg und sein Team bekommen eine neue Aufgabe: sie sollen die meistgesuchten Verbrecher Großbritanniens finden und dingfest machen. Allerdings sind das auch die schlausten und schon lange untergetaucht. Durch solide Ermittlungsarbeit bekommt Heck ein Video zu sehen, in dem einer der Gesuchten zu sehen ist – in einem Snuff-Video. Plötzlich geht es um Leben und Tod – auch für Heck und sein Team.
Normalerweise mag ich Finch und seinen Heckenburg sehr gerne, aber dieses Mal konnte mich das Buch nicht ganz so vom Hocker reißen. Die alten Fälle, die die Sonderkommission aufklären soll und der Zufall, dass genau die Täter zu Opfern werden, das war mir zu weit hergeholt. Und dann die vielen privaten Dinge der Protagonisten und zum zigsten Mal die Mitteilung, dass die Mordkommission liefern muss, sonst wird sie aufgelöst, das war mir alles zu viel. Außerdem nehme ich das Ende dem Autor persönlich übel! An der Schreibweise von Finch hat sich nichts geändert, die ist wie immer sehr anschaulich und mitreißend. Heckenburg ist ein Charakter, den man entweder liebt oder hasst, ich liebe ihn. Auch wenn er mit seinen Einzeleskapaden nicht überall gut ankommt, aber ich mag seine Schläue und wie er die Handlung dadurch voranbringt.

Im Buch gibt es einiges an Actionszenen, die zwar teilweise sehr spannend geschildert, mit der Zeit aber auch überhandgenommen haben. Ist doch kaum glaubhaft, dass Heckenburg sich gegen zwei Elitekämpfer wehrt und davon kommt (ich denke, das ist kein Spoiler, als Leser weiß man ja, dass sonst das Buch zu Ende wäre  ) Auf die Auflösung einer Handlung bin ich jedenfalls mehr als gespannt, aber dazu wird es erst in einem Folgeband kommen. Denn dass einer erscheinen muss, das ist am Ende mehr als klar.

Fazit: Wenn man das Buch etwas gestrafft hätte und nicht so viel Privates und Polizeihierarchie eingebaut hätte, dann wäre der wahre Täter am Ende wohl noch gefunden worden. So braucht es einen zweiten Band, was ich etwas unglücklich gelöst finde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.12.2019

Ein etwas anderer Donner

Tod und kein Erbarmen
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Und das nicht nur, weil es um einen Cold Case geht, sondern auch, weil Donner über weite Strecken gar keine große Rolle spielt.
Ein Mädchen verschwindet und 10 Jahre später scheint es eine neue Spur zu ...

Und das nicht nur, weil es um einen Cold Case geht, sondern auch, weil Donner über weite Strecken gar keine große Rolle spielt.
Ein Mädchen verschwindet und 10 Jahre später scheint es eine neue Spur zu geben. Donner ist zufällig gerade in der Stadt, bereut das aber schnell, weil ihm scheinbar jemand einen Mord anhängen und seinen Tod möchte.
Ein sehr rasanter Thriller, manchmal zu rasant. Der Fall an sich war klasse, aber die Umsetzung hat mir nicht so gut gefallen. Ich fand die Dorfpolizisten zu hektisch und den kauzigen Kommissar Vogel zu unsympathisch. Sehr realistisch jedoch fand ich Hallers Auftreten. Nach dem Tod seiner Lebensgefährtin ist er in tiefer Trauer und nahe am Absturz. Doch der Fall hält ihn auf Trab und hilft ihm ein Stückweit, sein Leid zu vergessen.
Haller schreibt wie immer sehr flüssig, man fühlt sich dem Geschehen immer sehr nahe.
Tod und kein Erbarmen ist der Auftakt einer neuen Reihe um Kommissar Erik Donner, was mich sehr freut, denn ich mag den Protagonisten einfach sehr gerne.

Veröffentlicht am 01.12.2019

etwas zäher Beginn, aber steigerte sich dann total

Die Sonnenschwester
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Das erfolgreiche Supermodel Elektra hat es auch nicht so einfach, wie es scheint. Drogen- und Alkoholsucht machen ihr das Leben schwer, bis sie irgendwann einmal erkennt, dass sie etwas ändern muss. Bei ...

Das erfolgreiche Supermodel Elektra hat es auch nicht so einfach, wie es scheint. Drogen- und Alkoholsucht machen ihr das Leben schwer, bis sie irgendwann einmal erkennt, dass sie etwas ändern muss. Bei einer Entziehungskur lernt sie Miles kennen und merkt, dass sie durch ihren Erfolg auch viel Gutes bewirken kann. Und dann ist da ja auch noch ihre Vergangenheit, die es zu entschlüsseln gilt.
Auch der 6. Teil der Sonnenschwestern konnte mich wieder sehr begeistern. Wenngleich der Anfang in meinen Augen etwas schwach und langgezogen war. Aber spätestens mit Eintritt von Großmutter Jackson nahm das Buch an Fahrt auf und hat mich nicht mehr losgelassen. Wie die Vorgängerbände auch wird das Buch in zwei Ebenen erzählt: Vergangenheit, die in diesem Fall Elektras Großmutter erzählt und die Gegenwart, in der Elektra zu sich selbst findet. Vor allem die Vergangenheit hat es in diesem Band sehr in sich. Das Buch ist nicht nur ein Roman, es geht auch in die Tiefe und macht die Rassentrennung zur Mitte unseres Jahrhunderts zum Thema.
Sehr schön fand ich auch, dass man wieder ein Stück am Leben der anderen Schwestern teilhaben durfte (aber wer nennt sein Kind denn „Bär“??) und am Ende gab es dann den berühmten Cliffhanger mit winzigem Ausblick auf das 7. und letzte Buch und das Geheimnis der 7. Schwester, auf das ich schon sehr gespannt bin. Denn einige Fragen bleiben weiterhin offen am Ende dieses 6. Bandes.
Fazit: nach einem etwas langatmigen Auftakt wieder ein Buch zum Hineinversinken.

Veröffentlicht am 28.11.2019

ein etwas schwächerer Deaver

Der Todbringer
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Ein Mord an einem Diamanthändler beschäftigt Lincoln Rhyme und Amelia Sachs ganz besonders. Denn der vordergründig recht einfache Fall entpuppt sich als Marionettenspiel par excellence. Und dieses Mal ...

Ein Mord an einem Diamanthändler beschäftigt Lincoln Rhyme und Amelia Sachs ganz besonders. Denn der vordergründig recht einfache Fall entpuppt sich als Marionettenspiel par excellence. Und dieses Mal sind es tatsächlich die Täter, die schlauer sind als Sachs und Rhyme.
Ein wenig unspektakulär und unspannend beginnt der neue Krimi des Bestsellerautors Jeffery Deaver. Anfangs kam die ganze Bandbreite von Rhymes‘ Genie gar nicht zum Tragen und ich brauchte lange, bis ich in die Handlung hinein fand. Aber Deaver wäre nicht Deaver wenn er nicht noch jede Menge Überraschungen für den Leser bereit hielte. Und die zu durchschauen sind auch manchmal tatsächlich etwas schwierig. Vor allem ob der komplexen Handlung, die mehrere Fälle in sich vereint: der Bombenleger, der Verlobte, der Terrorist.
Mir hat in diesem Buch ein wenig die Spannung gefehlt. Und das typische Rätselraten von Rhyme. Sicher, es war da, vor allem gegen Ende. Aber bis zur Hälfte des Buches plätschert die Handlung so vor sich hin und als Leser wird man über die Kunst des Diamantschleifens aufgeklärt, was ich absolut zum Gähnen fand. Sehr sympathisch war mir aber der junge Diamantschleifer, den hätte man ruhig noch mehr in die Handlung einbinden können.
Der Schluss wartet mit einem wahren Feuerwerk an Überraschungen auf, wenn auch Deaver schon früher im Buch ein Stück Lunte zieht und dem Leser für meinen Geschmack schon viel zu viel verrät. Die Handlung hat mehrere Stränge und zuerst dachte ich, dass diese alle irgendwie ins Leere laufen, sie werden aber zum Schluss hin zusammengeführt und aufgeklärt und hier setzte dann tatsächlich wieder die Einfallskraft Deavers ein.
Fazit: ein etwas schwächerer Deaver, der aber gegen Ende doch noch überzeugen konnte.