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Harakiri

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2019

Zauberhaft

Es war einmal in der Metro
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Maya ist Produktmanagerin und lernt in der Metro den obdachlosen Roger kennen. Der sieht gar nicht aus wie ein Clochard und Maya will ihm helfen. Nach einigen missglückten Versuchen, sein Leben durch Marketing ...

Maya ist Produktmanagerin und lernt in der Metro den obdachlosen Roger kennen. Der sieht gar nicht aus wie ein Clochard und Maya will ihm helfen. Nach einigen missglückten Versuchen, sein Leben durch Marketing aufzubessern, gelingt ihr endlich der Durchbruch. Und als sie Nathan kennen lernt scheint ihr Glück perfekt. Doch der versteht ihr Engagement für Roger ganz und gar nicht.


Ein herrlich zauberhaftes kleines Abenteuer, das Maya hier erlebt. Und an dem der Leser teilhaben darf. Zwar werden auch einige Klischees bedient, aber alles in allem ist Paris halt doch die Stadt der Liebe.


Mayas Schusseligkeit und ihre Nächstenliebe machen uns die junge Frau gleich sympathisch und nahbar. Man muss sie einfach mögen. Auch Roger, der im Anzug gekleidet ist und nur durch eines dummes Unglück auf der Straße gelandet ist, mochte ich gleich sehr gerne. Karen Merran gelingt es in ihrem Roman den Zauber der in den Pariser Straßen weht, einzufangen, ohne kitschig zu werden. Ihre Schreibweise nimmt den Leser mit auf eine Reise. Und lässt ihn am Ende mit einem kleinen Tränchen im Auge zurück.



Fazit: Für mich war das Buch viel zu kurz!

Veröffentlicht am 14.07.2019

Böser gehts nicht

Das Spiel - Opfer
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Arthi und Jim sind gar nicht böse, sie wollen nur spielen. Und ihr Spielzeug soll die Familie Lambert sein. Vater Patrick, Mutter Amy und die Kinder Carrie und Caleb. Auf dem Weg zu einer einsam gelegenen ...

Arthi und Jim sind gar nicht böse, sie wollen nur spielen. Und ihr Spielzeug soll die Familie Lambert sein. Vater Patrick, Mutter Amy und die Kinder Carrie und Caleb. Auf dem Weg zu einer einsam gelegenen Blockhütte beginnt das Spiel. Arthi pirscht sich an die nichtsahnend Familie heran. Immer näher kommen er und sein Bruder den Lamberts und schließlich schlagen sie zu! Doch Patrick und Amy sind gar nicht so willige Opfer wie die beiden das gewöhnt sind. Ein blutiger Tag beginnt…



Von der Aufmachung und auch vom Inhalt her erinnert „Das Spiel“ ein wenig an die Bücher von Richard Laymon. Böse Buben, die morden um Spaß zu haben – diese Idee könnte auch von ihm stammen. Jedoch geht Menapace schnell eigene Wege. Was ganz gemächlich und perfide beginnt artet schnell zu einer Schlammschlacht aus aber ohne dass der Autor sich traut, den Weg zu Ende zu gehen. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Detail gewünscht und dass er nicht kurz vor der Erfüllung einen Rückzieher macht und Amy entkommen lässt. Glaubwürdiger wird Amys Wut, SPOILERwenn die Vergewaltigung gelingt.SPOILER. Was das Ganze letztendlich sehr spannend und mitfühlend werden lässt sind die Kinder. Denn die wecken das Mitleid und Mitbangen des Lesers. Müssen die doch alles miterleben, bis zum bitteren Ende.



Menapaces Schreibweise hat mir gut gefallen, das Buch ist sehr flüssig geschrieben, trotzdem stockt zwischendurch die Spannung etwas. Erzählt wird das Buch abwechselnd aus Patricks Sicht und aus der von Arthi und Jim. Wobei ich Letzere immer lieber gelesen habe. Ich mag einfach ein wenig Brutalität in einem Buch, aber wie gesagt: Menapace haut zwischendurch auch wieder die Bremse rein. Etwas stereotyp fand ich die Beziehung zwischen Patrick und Amy, die seit 12 Jahren megaverliebt und immer noch (täglich!!) scharf aufeinander sind. Nun ja, davon mag man halten was man will, so richtig glaubwürdig fand ich es nicht.



Sehr gut fand ich die Szene mit dem Reis! Die war mal so erfrischend anders und absolut neu. Das Ende kam mir etwas zu früh und ich dachte mir, was soll jetzt auf den letzten Seiten noch passieren? Die Albträume fand ich dann auch etwas überflüssig und das Ende doch etwas böse.



Fazit: ich habe das Buch gern gelesen, allerdings mit Einschränkungen.

Veröffentlicht am 14.07.2019

Dunkle Vergangenheit

Lieblingskind
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Was geschah mit Annie?
Der arme Erzähler! Macht so einiges mit im Leben. Wegen Spielschulden verfolgt und das Trauma des Todes seiner Schwester noch nicht verarbeitet, hangelt er sich mehr oder weniger ...

Was geschah mit Annie?
Der arme Erzähler! Macht so einiges mit im Leben. Wegen Spielschulden verfolgt und das Trauma des Todes seiner Schwester noch nicht verarbeitet, hangelt er sich mehr oder weniger durchs Leben. Doch er hat eine vermeintliche „Lebensversicherung“, die ihn zurück in sein Heimatdorf führt. Dort will ihn aber niemand haben und er sieht sich einer ganzen Reihe an Anfeindungen gegenüber. Und erst nach und nach wird erst aufgedeckt, was es mit Annie wirklich auf sich hatte.
Thriller, wie auf der Klappe steht, trifft es nicht ganz. Denn das Buch hat so ein wenig etwas von einem Buch von Stephen King. Mehr kann man jetzt nicht verraten, ohne fies zu spoilern. Die Atmosphäre des Buches ist auch teilweise recht düster und beklemmend und manchmal auch sehr brutal. Man muss also schon einen stabilen Magen haben, wenn man diesen Thriller liest.
Spannend ist es aber allemal. Wenn auch typisch britisch. Schwarzer Humor fehlt genauso wenig wie fiese Gesellen und eine verschworene Dorfgemeinschaft. Ich habe mich beim Lesen sehr gut unterhalten, wenn ich mich auch anfangs erst an die Ich-Erzählung gewöhnen musste. Tudor hat so einige Überraschungen für den Leser in petto und auch der Plot war dann unerwartet.
Fazit: toller Schreibstil, viel Gewalt und ein Geheimnis aus der Vergangenheit machen diesen Thriller sehr lesenswert.

Veröffentlicht am 14.07.2019

Meisterlich

Der Jungfrauenmacher
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Eine Leiche wird angespült am Strand von Valandsiel. Doch wie eine typische Wasserleiche sieht sie nicht aus. Kommissar Knut Jansen, der die Leitung des kleinen Polizeireviers gerade erst übernommen hat, ...

Eine Leiche wird angespült am Strand von Valandsiel. Doch wie eine typische Wasserleiche sieht sie nicht aus. Kommissar Knut Jansen, der die Leitung des kleinen Polizeireviers gerade erst übernommen hat, ist anfangs etwas überfordert. Doch dann taucht Helen Henning auf. Eine Profilerin, die die Polizei tatkräftig unterstützt. Denn bei einer Leiche bleibt es nicht –und das nächste Mädchen ist schon verschwunden. Gelingt es dem Pärchen, sie zu retten?


Bereits im Prolog beginnt der Spannungsbogen und wir dürfen in die Psyche des Mörders eintauchen. Dann lernen wir zuerst alle Protagonisten kennen und ein Stückweit ihrer Vergangenheit. Knut ist geschieden und trauert seiner Frau noch nach und Helen hat ein Geheimnis: ihre Fußprothese. Was es mit dieser auf sich hat, erfährt der Leser nicht, aber da „Der Jungfrauenmacher“ der Beginn einer Serie ist, bin ich zuversichtlich, dass das noch Thema werden wird.



An sich sind die Protagonisten gut gezeichnet, aber teilweise haben sie mich dann doch genervt. Knut, der im Schatten seines Vaters steht, allen voran. Helen hingegen fand ich sehr gelungen. Sie hat sichtlich Angst vor einem Mann in ihrer Vergangenheit und ihre Profilingfähigkeiten habe ich genossen. Auch Jasmin, eins der entführten Mädchen, mochte ich total gern. Sie ist tough und tapfer und man kann sehr gut mit ihr mitfühlen.


Meister unterhält, ohne allzu grausame Szenen detailliert zu beschreiben. Allerdings fand ich die Idee, die der Autor da entwickelt erfrischend neu und anders. Zudem ist seine Schreibweise sehr flüsssig und anschaulich, was dem Buch weiter das gewisse Extra gibt. Kleinere Längen, die sich vor allem im Mittelteil tummeln, kann man gut verzeihen. Vor allem wenn man beim Showdown angelangt ist. Denn DA wird man wirklich überrascht und teilweise auch traurig zurückgelassen.


Fazit: Sehr lesenswertes Buch, das den Auftakt einer neuen Serie beginnt, die ich sehr gerne weiterlesen würde

Veröffentlicht am 14.07.2019

Neugierde

Kalte Wasser
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Nach der Geburt ihrer Zwillinge gerät Lauren in einen Strudel aus Angst. Denn noch im Krankenhaus will ihr eine Frau ihre Kinder rauben. Lauren kann sich erst einmal retten, aber bei einem Ausflug passiert ...

Nach der Geburt ihrer Zwillinge gerät Lauren in einen Strudel aus Angst. Denn noch im Krankenhaus will ihr eine Frau ihre Kinder rauben. Lauren kann sich erst einmal retten, aber bei einem Ausflug passiert es doch: ihre Söhne werden entführt. Als die beiden wieder auftauchen ist Lauren klar: das sind nicht ihre Kinder! Doch niemand glaubt ihr.

Schon der Klappentext hat mich neugierig gemacht, was es denn mit dem Tausch der Kinder auf sich haben könnte.

Der Anfang zieht sich ein wenig, die Geburt wird sehr in die Länge gezogen, aber das Buch steigert sich dann mit jeder Seite und zum Ende hin mag man es dann auch gar nicht mehr weglegen, weil die Spannung steigt. Auch als Leser weiß man nie so genau, woran man ist. Verdächtige gibt es viele und die Autorin vermag es, mit wenigen Worten die Handlung wieder zu drehen, so dass die eigene Vermutung dann doch wieder widerlegt ist.
Kommissarin Harper hat mir von Anfang an gut gefallen. Zu Lauren konnte ich keine Sympathien aufbauen, geschweige denn zu ihrem Ehemann. Die mystische Komponente fand ich gut eingestreut, sie hat die Handlung auch nicht dominiert und der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und anschaulich. Man meint fast, sie wurde auch vor kurzem Mutter, zu gut beschreibt sie die Situation der jungen Mutter. Das Ende hätte ich mir ein wenig anders gewünscht.
Fazit: gelungener Mysterythriller, der gut unterhält, aber etwas Anlaufschwierigkeiten hat.