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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.04.2019

Lia und Rafe

Das Herz des Verräters
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Lia und Rafe wurden ins Königreich Venda verschleppt und sollen getötet werden. Doch beide können dem Komizar noch nützlich sein, und so schreckt dieser erst einmal vor einer Hinrichtung zurück. Lia und ...

Lia und Rafe wurden ins Königreich Venda verschleppt und sollen getötet werden. Doch beide können dem Komizar noch nützlich sein, und so schreckt dieser erst einmal vor einer Hinrichtung zurück. Lia und Rafe schmieden Fluchtpläne, aber wie soll man aus einer solchen Festung entkommen? Schon bald gewinnt Lia jedoch die Sympathien der Bewohner – und soll sogar Königin werden. Aber nicht alle sind ihr wohl gesonnen…



Der zweite Band der Chroniken der Verbliebenen steht dem ersten in nichts nach. Anfangs brauchte ich ein, zwei Takte bis ich in der Handlung drin war, aber bald hatte sie mich wieder gefangen. Lia ist einfach ein toller Charakter und auch die Gefangenschaft kann ihr nichts anhaben. Ihr Herz schlägt für Rafe – aber auch Kaden rechnet sich noch Chancen aus. Eine klassische Dreiecksgeschichte, aus der dann sogar noch ein weiterer Verehrer erwächst. Kaum vorstellbar, wer Lia letztendlich bekommen wird.


Pearsons Story ist mitreißend. Sie zieht einen in den Bann, woran ihre Schreibweise, aber auch die Gestaltung ihrer Charaktere, Schuld haben. Sie entwickelt eine Welt, in der Gut nicht nur Gut, Böse aber auch nicht nur Böse ist. Ihre Figuren leben in den Köpfen der Leser und lassen diesen nägelkauend hoffen, dass Lia die Flucht gelingt.



Das Ende wartet mit einem Cliffhanger auf und ich hoffe, dass die Autorin schnell einen weiteren Band zu Papier bringt.

Veröffentlicht am 29.04.2019

Auf der Flucht

Die Gabe der Auserwählten
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Auf der Flucht


Lia und Rafe ist die Flucht aus Venda gelungen. Mehr tot als lebendig kämpfen sie sich zu einem sicheren Unterschlupf durch. Dort erfährt Rafe, dass sein Vater gestorben ist, und er somit ...

Auf der Flucht


Lia und Rafe ist die Flucht aus Venda gelungen. Mehr tot als lebendig kämpfen sie sich zu einem sicheren Unterschlupf durch. Dort erfährt Rafe, dass sein Vater gestorben ist, und er somit der neue König.


Auch ihre Liebe hat nun endlich eine Chance. Doch nicht lange, dann erfährt Lia, dass ein Krieg droht und sie will zurück nach Morrighan. Rafe und sie geraten in Streit. Ist das nun die Chance für Kaden?

Der dritte Band der Serie bringt die Handlung nicht weit voran. Lia flieht und kehrt zurück. Dennoch kann man auf diesen Teil nicht verzichten, denn er erklärt einige Umstände. Nahtlos knüpft dieser Band wieder an den letzten an. Ich empfehle daher, die Serie in der richtigen Reihenfolge und nicht allzu lang auseinander zu lesen, damit man nicht vieles wieder vergisst. Die Handlung wird nämlich mittlerweile doch etwas komplexer.


Die Streitereien zwischen Lia und Rafe waren mir teilweise etwas zu viel. Schön fand ich jedoch die Versöhnungen ;) Kadens Motive bleiben mir weiterhin unklar und ich bin gespannt, ob sich alles im finalen Band zufriedenstellend auflöst.

Veröffentlicht am 29.04.2019

Bewegend

Bis ans Ende der Geschichte
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Sage Singer fühlt sich schuldig am Tod ihrer Mutter, weil sie das Auto gefahren hat, in dem diese bei dem Unfall starb. Sage verkriecht sich in ihrer Backstube, geht aber regelmäßig zu einer Trauerbewältigungsgruppe. ...

Sage Singer fühlt sich schuldig am Tod ihrer Mutter, weil sie das Auto gefahren hat, in dem diese bei dem Unfall starb. Sage verkriecht sich in ihrer Backstube, geht aber regelmäßig zu einer Trauerbewältigungsgruppe. Dort lernt sie den 90 Jährigen Josef Weber kennen, dem es gelingt, sie wieder ein Stückweit ins Leben zurück zu holen. Die beiden entwickeln eine tiefe Freundschaft zueinander. Bis zu dem Tag an dem Josef Sage etwas gesteht. . Das Nazi-Regime hat ihn nach Auschwitz gezwungen. Hier war er Zeuge der Ermordung Tausender Menschen. Josef bittet Sage um Vergebung, doch auch noch um mehr: darum, ihm dabei zu helfen, seinem Leben ein Ende zu setzen.

Wieder einmal gelingt es der Autorin, ein Szenario zu entwerfen das fesselt und zutiefst bewegt. Ein Roman, der nachdenklich stimmt und Tiefgang hat.



Die Erzählweise ist aus Sicht mehrerer Personen, besonders hat mir die Geschichte von Minka, der Großmutter, gefallen, die den Holocaust überlebt hat und authentisch von dem Schrecken den sie erlebt hat erzählt. Ich selbst habe schon viele Bücher zu dem Thema gelesen, aber selten hat mich eine Erzählung so berührt.



Sehr schön fand ich auch Josefs Teil der Geschichte. Hier wird nicht gewertet, doch er konnte gar nicht anders! Hätte er sich dem Regime widersetzt, hätte er dafür büßen müssen und nichts hätte sich geändert. So entsteht eine Ahnung, dass auch die Aufseher der Lager nicht nur Bösewichte waren.



Fazit: Wieder einmal hat sich bestätigt: Jodi Picoult schreibt immer wieder außergewöhnliche und sehr spannende Geschichten, die den Leser tief bewegen.

Veröffentlicht am 29.04.2019

Super

Die Spuren meiner Mutter
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Die dreizehnjährige Jenna ist auf der Suche nach ihrer Mutter, die verschwand als Jenna 3 Jahre alt war. Die beiden lebten zusammen mit Jennas Vater und drei Tierpflegern in einem Elefantenreservat in ...

Die dreizehnjährige Jenna ist auf der Suche nach ihrer Mutter, die verschwand als Jenna 3 Jahre alt war. Die beiden lebten zusammen mit Jennas Vater und drei Tierpflegern in einem Elefantenreservat in Neu-England, wo sie ehemaligen Zirkus- und Zooelefanten das Gnadenbrot boten. Als Jenna 3 Jahre alt ist, gibt es einen Todesfall in dem Reservat und Jennas Mutter Alice verschwindet.

10 Jahre später will Jenna sie unbedingt finden und findet ein Medium und einen Privatdetektiv, die ihr bei der Suche helfen.



Ganz so begeistert war ich anfangs nicht von dem Buch. Allerdings hat das Ende dann wieder einen Wow-Effekt, wie man es von Picoult kennt. Und dennoch ist das Buch diesmal anders. Sonst verfolgt die Autorin immer kontroverse Themen und baut diese aus, dieses Mal basiert ihr Roman auf dem Leben der Elefanten. Außerdem haben mich die übersinnlichen Effekte, die gerade am Anfang noch vermehrt vorkamen, sehr gestört. Entweder ich lese einen Roman, oder Sci-Fi. Beides zusammen passt nicht in mein rationell denkendes Gehirn.



In mehreren Handlungsebenen erzählt Picoult die Geschichte von Alice, Virgil, Jenna und Serenity. Besonders in dem Strang von Alice war es mir manchmal schon etwas zu viel Input über Elefanten für einen Roman. Dennoch fand ich das Buch wieder toll recherchiert und mit Fakten unterlegt und was man jetzt nicht über die Trauerarbeit von Elefanten weiß, gibt es nicht ;)





Wieder einmal gelingt es Picoult, den Leser zu fesseln. Förmlich fühlt man sich mit ihr in die Savanne genommen und mit den Elefanten umgehen. Auch ihre Charaktere sind liebenswert und sympathisch. Allen voran Jenna, die freche Göre, deren Schlagabtäusche mit Privatdetektiv Virgil ich geliebt habe. Unaufhörlich strebt die Handlung auf den Höhepunkt zu, nicht ohne von der Autorin so manches Mal wieder gedreht zu werden. Und am Ende wartet dann auch noch eine Überraschung auf den Leser, die ich nie vermutet hätte, auch wenn die Autorin im Laufe der Handlung ein paar Hinweise einwebt.

Veröffentlicht am 29.04.2019

Pageturner

STRAFE
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Max Schmeling bekommt eines Tages einen Brief von einem alten Schulkameraden. Der ist todkrank und möchte, dass Max ihm einen Wunsch erfüllt. Dazu soll er die Lebensgeschichte von ihm, Tibor lesen, dann ...

Max Schmeling bekommt eines Tages einen Brief von einem alten Schulkameraden. Der ist todkrank und möchte, dass Max ihm einen Wunsch erfüllt. Dazu soll er die Lebensgeschichte von ihm, Tibor lesen, dann würde er schon verstehen. Max ist anfangs zurückhaltend, doch mit der Zeit, und fortschreitender Geschichte, packt ihn der Ehrgeiz. Dass er damit in eine Falle tappt merkt er erst als es schon zu spät ist.







In Strafe nimmt uns Herr Nesser wieder mit auf ein Erlebnis der anderen Art. Gekonnt baut er eine Handlung auf, die den Leser fesselt, nur um ihn dann doch am Ende aufs Glatteis zu führen. Es ist nichts wie es zu sein scheint. Zuerst war ich ja irritiert von den beiden Namen auf dem Titel und habe mir überlegt, ob da wohl Hakan Nesser seinen guten Namen für eine Newcomerin hergibt. Mit dem Lesen des Buches hat sich dann alles geklärt und die Verwirrung wich purer Überraschung.

Das Buch ist in 3 Teile gegliedert. Im ersten schreibt Max, im zweiten Paula und im dritten wechseln die Protagonisten sich ab. Es ist ein wenig schwer, nachzuvollziehen, wer gerade aktiv ist. Allerdings schreibt Paula in ICH-Form, was es dann doch wieder etwas einfacher macht, aber verwirrend ist es anfangs allemal. Zudem wechselt im ersten Teil die Erzählperspektive noch in Ausschnitte aus Tibors Aufschrieb – was für etliche Cliffhanger sorgt.

Hakan Nesser hat mich mit diesem Buch sehr überrascht. Seine Schreibweise ist gewohnt flüssig und gut zu lesen, aber die Ironie im Buch und die Perfidie, mit der er alles aufbaut und ausschmückt – das ist klasse! Bis zum Schluss weiß der Leser nicht, was hier eigentlich wirklich los ist und vor allem: WARUM! Die Lösung gibt es erst ganz am Ende und die ist dann doch ganz unerwartet.

Fazit: Wieder mal ein gelungener Pageturner aus der Feder von Hakan Nesser.

Und das Anagram: Pirmasen/anders macht mich noch irre, ich komme nicht drauf 