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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.01.2019

Psychoterror vom Feinsten

Wovon du nichts ahnst
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Sarah Havenant ist Ärztin und führt ein schönes, ruhiges Leben mit Ehemann und drei Kindern. Doch ihre Ruhe wird jäh gestört, als ein gefaktes Facebookprofil von ihr auftaucht. Und das ist nur der Anfang! ...

Sarah Havenant ist Ärztin und führt ein schönes, ruhiges Leben mit Ehemann und drei Kindern. Doch ihre Ruhe wird jäh gestört, als ein gefaktes Facebookprofil von ihr auftaucht. Und das ist nur der Anfang! Bald weiß sie selbst nicht mehr, ob sie krank ist oder ob es jemand auf sie abgesehen hat. Und dann gerät Sarah auf einmal sogar in Lebensgefahr!
Das Buch startet gleich mit einem Paukenschlag und dem Verschwinden von Karen. Dieser Strang wird aber nicht weiter verfolgt und erst später im Buch aufgeklärt. Der Leser begibt sich sodann mit in Sarahs Alltag und lernt sie und ihre Familie kennen und mögen. Die Havenants sind eine ganz normale Familie, die sehr liebevoll miteinander umgehen. Das Blatt wendet sich und die Handlung nimmt an Spannung auf, als Sarah auf ihr zweites Facebookprofil aufmerksam gemacht wird. Von da an vertraut sie gar niemandem mehr und ihre Paranoia hat mich stellenweise auch ein wenig genervt. Da konstruiert sie für sich lauter Verdächtige mit teilweise abstrusen Gründen.
Ansonsten gibt es nichts zu meckern. Die Spannung bleibt bis zur letzten Seite sehr hoch und auch wenn ich bald einen Verdacht auf den Täter hatte, blieb doch immer noch das Motiv unklar. So habe ich also bis zur Auflösung munter weiter gerätselt.
Der Täter kommt in kurzen Zwischenschüben auch zu Wort, was die Spannung noch einmal erhöht.
Fazit: ein spannender Psychothriller in dem der Täter äußerst raffiniert vorgeht und die neuen Medien für seine Hetzkampagne nutzt, bis er sein Opfer in der Falle hat.

Veröffentlicht am 03.01.2019

Ein neuer Fall für DS Wolfe

Die Essenz des Bösen
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Ein neuer Fall für DS Wolfe
Hach, wie ist mir DS Wolfe im Laufe der Jahre ans Herz gewachsen. Seine Art ist zwar nicht immer ganz einfach, vor allem im Job, aber menschlich mag ich sehr, wie er mit seiner ...

Ein neuer Fall für DS Wolfe
Hach, wie ist mir DS Wolfe im Laufe der Jahre ans Herz gewachsen. Seine Art ist zwar nicht immer ganz einfach, vor allem im Job, aber menschlich mag ich sehr, wie er mit seiner Tochter und Stan zusammenlebt und mit ihnen umgeht.
In diesem Band greift der Autor ein heikles Thema auf: Terrorismus und Fremdenhass. Und wie beides aufeinander aufbaut. Denn Wolfe hat nicht nur den Fall des eingestürzten Einkaufszentrums zu lösen, nein, auch die Tatverdächtigen und deren Eltern gilt es zu überführen und zu schützen. Parsons gelingt es sehr gut, den Fokus auf die Familie zu legen, ohne zu moralisieren. Er fesselt den Leser von der ersten bis zur letzten Seite und auch Max Wolfes Privatleben war wieder sehr interessant. Allerdings muss ich hier dem Verlag (oder wer für den Text „über das Buch“ im E-Book sonst verantwortlich ist) etwas rügen, denn der Text verrät eindeutig zu viel.
Dieses Buch ist beherrscht von Gewalt. Und endet für Wolfe, wo es begann: in Trümmern. Persönlich nehme ich dem Autor aber das Ende, das man durchaus hätte anders gestalten können. Mein Verdacht lag eher auf einer anderen Person, aber auf dem richtigen Weg, der war einfach zu offensichtlich. Aber das schadet ja nicht und ich freue mich immer wieder, DS Max Wolfe auf seinem Weg begleiten zu dürfen. Parsons Schreibweise mag ich sehr gerne, sie ist flüssig und spannend und regt teilweise auch zum Schmunzeln an.
„Die Essenz des Bösen“ ist Teil 5 einer Reihe, kann aber eigenständig gelesen werden.
Fazit: Auch wenn das Privatleben manchmal den eigentlichen Kriminalfall in den Hintergrund treten lässt, wird beides spannend und authentisch erzählt und fesselt den Leser an die Seiten. Ich habe das E-Book gelesen, bei dem man ja nicht merkt, wie schnell das Buch nach hinten dünner wird, und war ganz überrascht, als ich so schnell schon beim Ende angelangt war. Ich konnte das Buch einfach nicht mehr zur Seite legen!

Veröffentlicht am 23.12.2018

Atlantis des Nordens

Doggerland. Fehltritt (Ein Doggerland-Krimi 1)
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Ein fiktives Land mitten im hohen Norden, wortkarge Einwohner, ein Mord und eine engagierte Polizistin. Das zusammengemixt gibt einen Krimi, der am Ende mit einer Überraschung punktet.
Karen ist Polizistin ...

Ein fiktives Land mitten im hohen Norden, wortkarge Einwohner, ein Mord und eine engagierte Polizistin. Das zusammengemixt gibt einen Krimi, der am Ende mit einer Überraschung punktet.
Karen ist Polizistin und versucht, den Mord an Susanne aufzuklären. Doch ihre Bemühungen sind vergeblich. Es gibt keine Zeugen und die Beteiligten mauern. Auch ihr Vorgesetzter ist keine große Hilfe und zieht sie sogar von dem Fall ab. Doch dann sticht Karen in ein Wespennest und gerät selbst in tödliche Gefahr.
Nach dem überraschend guten Einstieg fand ich das Buch teilweise recht zäh. Über viele Seiten passiert nicht viel und die Ermittlungen stocken, wiederholen sich und treten auf der Stelle. Sicher: der Schreibstil der Autorin ist stark, sehr anschaulich und hat mir gut gefallen. Aber wie gesagt: es geht nicht so richtig voran und das hat mich mit der Zeit etwas gelangweilt, auch wenn die Autorin mit dem Schicksal Karens zwischendurch die Handlung etwas aufpeppt und durch Andeutungen die Spannung etwas hoch hält. Der Schluss ist dann allerdings sehr überraschend und auf die Idee wäre ich im Leben nicht gekommen.
Die Protagonisten haben mir teilweise recht gut gefallen. Karen, die den Schock verwinden muss, mit ihrem Chef geschlafen zu haben, Sigrid, dessen Tochter und vor allem der Obdachlose Leo.
Da ab 2/3 des Buches noch eine weitere Straftat eingeführt wird, die nicht zu Ende gebracht wird, bietet das Buch Potential für eine Fortsetzung, der ich auch gerne noch eine Chance geben werde.
Fazit: Doggerland ist das Atlantis des Nordens. Hier einen Krimi anzusiedeln hat mir sehr gut gefallen und auch die dort lebenden Menschen fand ich sehr authentisch.

Veröffentlicht am 23.12.2018

Solveig

Die Frauen vom Löwenhof - Solveigs Versprechen (Die Löwenhof-Saga 3)
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Nach dem Krieg werden kaum noch Pferde gebraucht und so schliddert der Löwenhof immer weiter in die roten Zahlen. Ein Verkauf scheint unumgänglich, doch Agneta hat Solveig das Versprechen abgenommen, den ...

Nach dem Krieg werden kaum noch Pferde gebraucht und so schliddert der Löwenhof immer weiter in die roten Zahlen. Ein Verkauf scheint unumgänglich, doch Agneta hat Solveig das Versprechen abgenommen, den Hof zu behalten. So muss Solveig sich etwas einfallen lassen, und schafft es mit Hilfe des Marketingkaufmanns Jonas, dem Hof neuen Schwung zu geben.
Ich habe mich sehr über den finalen Band der Löwenhofsaga gefreut und wurde wieder einmal nicht enttäuscht. Die Handlung ist wieder so spannend geschrieben, dass man förmlich durch die Seiten rast. Ich hatte das Buch in zwei Tagen durch. Solveig war mir – wie Agneta und Mathilda vorher auch – gleich sympathisch. Ihr schlimmes Schicksal hat mich tief berührt, aber auch die Art, wie sie dem Löwenhof wieder zu neuem Glanz verhilft.
Corinna Bomann lässt eine Zeit aufleben, in der es den Protagonisten nicht leicht gemacht wird. Persönliche Schicksale und Intrigen geben der Handlung zusätzlich Würze und so mag man wieder einmal gar nicht aufhören, das Buch zu lesen.
Fazit: 3 starke Frauen, 3 individuelle Schicksale, aber ein gemeinsames Ziel: den Leser bestmöglich zu unterhalten. Das ist Frau Bomann mit ihrer Trilogie wunderbar gelungen.

Veröffentlicht am 23.12.2018

Freunde kann man sich aussuchen, Familie nicht

Der Verrat
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Nane wird nach 20 Jahren aus dem Gefängnis entlassen. Ein Neubeginn fällt schwer, zumal sie sich vom Leben stark benachteiligt fühlt und unbedingt die Antwort auf eine wichtige Frage benötigt. Doch diese ...

Nane wird nach 20 Jahren aus dem Gefängnis entlassen. Ein Neubeginn fällt schwer, zumal sie sich vom Leben stark benachteiligt fühlt und unbedingt die Antwort auf eine wichtige Frage benötigt. Doch diese wird ihr – aus gutem Grund – verweigert. Denn Pia, ihre Schwester, hat ein Geheimnis…

Ein Weingut an der Saar ist der Hauptschauplatz dieses neuen Romans von Ellen Sandberg.
Der Fall ist toll aufgezogen, allerdings nach einer Weile doch auch vorhersehbar. Macht aber nichts, weil man vorher schon genug gerätselt hat. Sandberg lässt den Leser lange zappeln, lockt ihn immer wieder mit einem Wurstzipfel und dreht dann die Handlung doch noch. Das ist aber auch ein winziger Kritikpunkt: das entscheidende Telefongespräch nahm mir mit der Zeit zu überhand, hier fühlte ich mich irgendwann nur noch hingehalten.
Die Erzählung ist in zwei Stränge unterteilt: die Gegenwart und die Vergangenheit. Der Leser erfährt durch die Handlung in der Vergangenheit, was damals geschah und weiß somit mehr als die Protagonistin, die sich die Aufklärung mühsam selber zusammenreimen muss.
Sandberg flicht in ihrem neuen Krimi Liebe, Verrat, Angst, Schuld und Geschwisterrivalität zu einem dichten Netz, aus dem es so leicht kein Entkommen zu geben scheint.
Die Charaktere haben mir überwiegend gut gefallen, vor allem die jüngere Generation, die versucht, die Fehler der älteren auszumerzen. Mit Pia wurde ich nicht recht warm und Birgit fand ich fast überflüssig, aber vor allem Sonja und ihren Freund David habe ich gleich ins Herz geschlossen.
Fazit: Freunde kann man sich aussuchen – Familie nicht. Der neue Roman von Ellen Sandberg legt den Fokus auf eine spannende Familiengeschichte, die einen kleinen Fehler in der Vergangenheit zu etwas Großem werden lässt.