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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.12.2018

Ein Buch mit Tiefgang

Nachtblumen
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Jana ist eine Waise und hat massive Probleme. In einer Wohngruppe auf Sylt bekommt sie eine neue Chance: sie kann dort in einer Familie wohnen und eine Ausbildung machen. Doch ihre Vergangenheit quält ...

Jana ist eine Waise und hat massive Probleme. In einer Wohngruppe auf Sylt bekommt sie eine neue Chance: sie kann dort in einer Familie wohnen und eine Ausbildung machen. Doch ihre Vergangenheit quält sie. Sie tut sich schwer. Immer wieder sucht sie die Einsamkeit. Dann trifft sie Collin. Der lebt in derselben Wohngruppe wie sie und ist auch nicht problemfrei. Die beiden kommen sich näher und verlieben sich. Allerdings ist es schwer, eine Beziehung zu haben, wenn sich keiner so richtig öffnen mag. Hat ihre Liebe eine Chance?



Ich hatte mich sehr auf das neue Buch von Carina Bartsch gefreut. Nach ihren Farbenromanen war ich total begeistert und so hoffte ich auch hier auf einen schönen sommerlichen Roman. Leider wurde ich in der Hinsicht etwas enttäuscht. Das Buch ist nichts für mal eben. Es ist, durch seine problembehafteten Protagonisten, doch eher etwas schwer und manchmal sehr zäh zu lesen Die vielen Wiederholungen haben mich auch etwas gestört.

Dennoch hat das Buch auch seine guten Seiten. Die Schreibweise von Frau Bartsch ist wieder mitreißend und gut. Durch die Thematik besitzt das Buch mehr Tiefgang als seine – unabhängigen – Vorgängerromane. Doch leider konnte ich keine richtige Beziehung zu den Protagonisten aufbauen, was etwas schade war. Auch die Landschaftsbilder blieben mir dieses Mal etwas flach.

Janas Vorgeschichte bleibt zuerst etwas geheimnisvoll, wird dann aber in Gesprächen mit ihrer Psychologin aufgeklärt. Doch das dauert. Und so fehlt dem Leser sehr lange der Anfang.



Die Liebesgeschichte rückt für mich zu sehr in den Hintergrund, so konnte ich das Buch nicht so locker lesen, wie ich es gern getan hätte.


Fazit: Ein Buch mit Tiefgang, auf das man sich aber einlassen können muss.

Veröffentlicht am 17.12.2018

Tue nichts Böses

The Fourth Monkey - Geboren, um zu töten
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Wir alle kennen die 3 Affen: nichts hören, nichts sehen, nichts sagen. Doch dass es noch einen vierten gibt, wissen die wenigsten: tue nichts Böses.

Nach diesem Motto handelt ein raffinierter Serienkiller ...

Wir alle kennen die 3 Affen: nichts hören, nichts sehen, nichts sagen. Doch dass es noch einen vierten gibt, wissen die wenigsten: tue nichts Böses.

Nach diesem Motto handelt ein raffinierter Serienkiller seit Jahren. Er entführt Töchter reicher Eltern und verschickt die Ohren, die Augen und die Zunge per Post bevor er die Mädchen tötet.

Als ein Mann von einem Bus überfahren wird, deutet alles auf ihn als Killer hin. Doch so einfach macht es der Täter den Ermittlern nicht…



Wow, was für ein Buch. Und was für ein kranker Täter! Ganz sicher nichts für schwache Nerven, denn das Buch geht ganz schön ans Eingemachte. Vor allem die Szenen, die aus dem Tagebuch des Mörders hervorgehen und die seine Motive und seine Motivation aufdecken. Und da zeigt sich, dass der Autor eine sehr blühende Fantasie in Sachen Grausamkeiten hat.



Die Ermittlungen auf der Suche nach der entführten Emory geraten dabei fast etwas ins Hintertreffen. Ein erster Verdacht nach dem Mörder wird im Buch gestreut und der hat sich bei mir dann auch bestätigt. Was ein wenig schade war. Denn diesen einen Satz hätte man gut aus dem Buch herauslassen können, dann wäre es noch spannender geworden. Ein ebenso winziger Kritikpunkt ist auch, dass anfangs einer wichtigen Spur nicht nachgegangen wird, diese wird dann erst später wieder aufgegriffen.



Aber ansonsten war ich von der ersten Seite an an das Buch gefesselt. Als ich zu lesen begonnen hatte war es noch hell. Als ich das erste Mal aufschaute, auf S. 250, bereits dunkel. Ich hatte mich regelrecht festgebissen und musste mich von dem Buch losreißen.

Ich habe bisher weder von dem Autor gehört, noch ein Buch von ihm gelesen und hoffe, dass er dran bleibt und es noch eine oder mehrere Fortsetzungen mit den Charakteren aus „The fourth monkey“ geben wird.

Veröffentlicht am 16.12.2018

Eishockeyfieber

Kleine Stadt der großen Träume
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Eine einsame Stelle im Wald, ein Teenager drückt einem anderen eine Schrotflinte an die Stirn und drückt ab …

So beginnt „Kleine Stadt der großen Träume“

Der neue Roman von Fredrik Backman ist ganz im ...

Eine einsame Stelle im Wald, ein Teenager drückt einem anderen eine Schrotflinte an die Stirn und drückt ab …

So beginnt „Kleine Stadt der großen Träume“

Der neue Roman von Fredrik Backman ist ganz im Eishockeyfieber. Ein kleines Dorf im Norden Schwedens kennt kaum ein anderes Thema als Eishockey und den Gewinn der Juniormeisterschaft.

Um dieses Spiel herum baut Backman seine Geschichte auf. Bzw. Geschichten. Denn jeder der Einwohner hat ja seine eigene. Und die meisten sind eher traurig. Doch trotz dieser eher düsteren Grundstimmung fasziniert das Buch. Naja, nachdem man sich mal durch die ersten 200 Seiten gequält hat, in der quasi in jeder Zeile von Eishockey die Rede ist. Das hat das Buch leider einen Stern gekostet.


Anschließend kann man aber voll in die Geschichte eintauchen. Und die hat es in sich: ein Mädchen wird auf einer Party vergewaltigt. Und die ganze Stadt stellt sich gegen sie. Weil nämlich jemand aus der Eishockeymannschaft der Täter ist, und die hält bekanntlich zusammen. Und immer hat man ja dieses erste Kapitel im Hinterkopf und fürchtet sich vor dem, was passiert.


Backmans Schreibstil ist anders als der anderer Autoren. Poetisch, nachdenklich, teils düster, teils sehr humorvoll, sprunghaft und ein klein wenig anstrengend. Backmans Bücher kann man dafür aber auch mit allen Sinnen erleben. Die Story um Kevin, Amat, Maya, Ana, Bobo und Benji macht nachdenklich, fesselt und wirkt sehr realistisch. Einige der Charaktere haben mich überrascht. Sie waren sehr komplex aufgebaut, verstanden es zu begeistern.



Fazit: Ein Buch, auf das man sich einlassen muss, um es mit allen Facetten zu verstehen. Eishockey steht hier wohl symbolhaft. Es könnte auch Fußball oder Handball sein. Denn eine Mannschaft steht zusammen!

Veröffentlicht am 16.12.2018

Hinter Gittern

D.I. Helen Grace: Eingeschlossen
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Helen Grace ist im Gefängnis. Für Taten, die sie nicht begangen hat. Ihr Neffe hat sie ganz schön hereingelegt. Doch an den ist kaum ranzukommen, so raffiniert agiert dieser. DS Brooks stößt bei ihren ...

Helen Grace ist im Gefängnis. Für Taten, die sie nicht begangen hat. Ihr Neffe hat sie ganz schön hereingelegt. Doch an den ist kaum ranzukommen, so raffiniert agiert dieser. DS Brooks stößt bei ihren Bemühungen, Grace‘ Unschuld zu beweisen zudem noch auf eine Mauer der Abblockung.



Und dann geschieht auch noch ein Mord im Knast. Ist Helen auch in Gefahr?



Nachdem der Leser ja wusste, dass Grace zu Unrecht eingesperrt wurde, bangt man jetzt mit, ob ihre Kollegin Erfolg hat. Die Anfeindungen verschiedener Personen gegen Grace ziehen sich ja wie ein roter Faden schon durch die ganzen Bände. Und immer wenn man denkt, dass Grace obenauf ist, geht es wieder abwärts. Das macht mit den Charme der Bücher aus. Man wartet immer darauf, wer nun wieder etwas gegen wen ausheckt und wie derjenige das abbiegt.

Ein Gefängnis ist ja ein sehr abgeschiedener Ort, dennoch ist die Zahl der Verdächtigen bei Morden natürlich ungleich höher und zudem sind alle auf einen Fleck konzentriert. Da wundert doch einige Male, wie kaltblütig manche Charaktere hier agieren.



Der Thriller bietet einen guten Einblick in das Gefängnisleben und oft genug hatte ich einen Schauder, wenn ich dachte, dass die Schilderungen wohl gar nicht so abwegig sind. Den Willkür der Wärter ausgesetzt, Anfeindungen von Mitinsassen, aber auch die eine oder andere Zweckgemeinschaft – mir kam das Buch hier sehr authentisch vor.


Fazit: Endlich hatte das Warten ein Ende. Nachdem der Vorgänger ja mit dem fiesen Cliffhanger geendet hatte, war ich sehr gespannt, wie es Grace im Gefängnis ergeht. Und ich muss sagen: Das Warten hat sich gelohnt. Es bleiben zwar kleinere Fragen offen und nicht immer erschien alles logisch, aber das Buch unterhält sehr gut und lässt sich flüssig lesen

Veröffentlicht am 16.12.2018

Woher kommts?

War ja nur so 'ne Idee ...
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Wer weiß eigentlich, wer die Hot Pants erfunden hat? Oder den Kugelschreiber? Dinge, die wir im Alltag ganz selbstverständlich benutzen, ohne uns zu fragen, woher die Idee eigentlich stammt.


Christian ...

Wer weiß eigentlich, wer die Hot Pants erfunden hat? Oder den Kugelschreiber? Dinge, die wir im Alltag ganz selbstverständlich benutzen, ohne uns zu fragen, woher die Idee eigentlich stammt.


Christian Kämmerling hat aus vielen tausend Gegenständen die 300 herausgesucht, die er persönlich am interessantesten fand. Hier gibt es von A wie Amazon, Air Bag und Autobahn, über L wie Leggings, Lichtschutzfaktor und Lego bis zu Z wie Zahnseide und Zentralverriegelung allerhand Wissenswertes. Oft mit dem AHA-Effekt.



Der Autor schreibt kurz und prägnant in kurzen Absätzen von Erfindungen, die geplant, teilweise aber auch durch Zufall entstanden sind. Und von welchen, die zuerst gar nicht zum Zug kamen, dann aber doch eine riesige Welle verursachten. Dabei kommt auch der Humor nicht zu kurz und Kämmerlings Schreibweise ist locker und einfach zu lesen.

Besonders interessant fand ich die Abschnitte mit der neuen Technik. Whats app, WLAN, Blog usw.


Wer wissen möchte, wie der Kaugummi erfunden wurde oder wie lange es den Roten Teppich schon gibt – Verblüffendes aber auch Lehrreiches findet man in diesem Buch der 300 Einfälle, die unsere Welt verändert haben.