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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.08.2018

Macbeth und die Macht

Macbeth
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Polizist Macbeth ist integer und gut in seinem Job. Bis er ein verlockendes Angebot erhält, dem er nicht widerstehen kann. Doch dazu muss er jemanden ermorden – ist der Preis zu hoch für die Macht, die ...

Polizist Macbeth ist integer und gut in seinem Job. Bis er ein verlockendes Angebot erhält, dem er nicht widerstehen kann. Doch dazu muss er jemanden ermorden – ist der Preis zu hoch für die Macht, die er dadurch erhält?

Das Buch beschreibt, was Macht aus einem Menschen machen kann. War mir Macbeth am Anfang noch sehr sympathisch mit seiner ruhigen und humorvollen Art, wurde er im Laufe des Buches immer mehr zu einem Widerling für mich. Drogen, Amtsmissbrauch und Mord – vor nichts schreckt dieser Held zurück. Und auch sonst waren mir wenige Personen in diesem Buch sympathisch. Und wenn, dann wurden sie dahingemetzelt. Einzig die Szenen, in denen Duff gejagt wurde, fand ich spannend und zum Mitfiebern.

Eigentlich kein typischer Nesbo und dann doch wieder – viele gewalttätige Szenen finden sich im Buch wieder. Allerdings manchmal eher willkürlich aneinandergereiht, denn als wirkliche Story. Der rote Faden „der Mächtigste“ zu werden, zog sich zwar durchs Buch, wurde aber an manchen Stellen doch arg gedehnt.
Fazit: Durch die kraftvolle Sprache Nesbos durchaus ein lesbarer Thriller, allerdings einer, der sehr unglaubwürdig ist und somit lange nicht an die Serie mit Harry Hole heranreicht.

Veröffentlicht am 23.08.2018

Die Wahrheit über Vero

Das zweite Opfer
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Die Wahrheit über Vero
Ein Autounfall, der mehr als mysteriös erscheint ruft die Polizei auf den Plan. Das Opfer verstrickt sich immer mehr in Widersprüche und so zweifelt die Polizei an ihrer Version. ...

Die Wahrheit über Vero
Ein Autounfall, der mehr als mysteriös erscheint ruft die Polizei auf den Plan. Das Opfer verstrickt sich immer mehr in Widersprüche und so zweifelt die Polizei an ihrer Version. Gibt es Vero wirklich? Oder hat Nicky Frank sie nur erfunden? Nach mehreren Stürzen scheint ihr Erinnerungsvermögen zu leiden und auch ihr Mann Thomas ist mehr als undurchsichtig. Als dann auch noch das Haus der Franks abbrennt, sind die beiden auf einmal Hauptverdächtige. Aber in was für einem Fall?

Lisa Gardner entwirft ein Szenario, das nicht neu, aber völlig neu interpretiert ist. Die Frau, die ihr Gedächtnis verloren hat, der undurchsichtige Ehemann und ein Ereignis aus der Vergangenheit, das langsam wieder an die Oberfläche gerät. Sie webt die Handlung derart undurchsichtig, dass der Leser von Anfang an in Unklarheit gelassen wird und schlägt dann Haken, die Wendungen zutage fördern, mit denen man nicht gerechnet hätte.
Teilweise fand ich das Buch allerdings etwas langatmig. Die Handlung tritt lange Zeit auf der Stelle und irgendwann nervte mich der Teil mit Vero nur noch. Allerdings wurde es dann doch nochmal richtig spannend, als man als Leser zu denken beginnt, man wüsste nun wie es ausgeht. Sehr raffiniert fand ich auch die Sache mit den Fingerabdrücken ausgetüftelt.
Was anfangs eher wie ein Unfall aussah, entpuppt sich im Laufe des Buches als spannendes Szenario rund um Kindesentführungen, Freundschaft, Tötung und Brandstiftung.
Fazit: beginnt recht behäbig, ist teilweise etwas langatmig, aber am Schluss klebt man dann nur noch an den Seiten.

Veröffentlicht am 22.08.2018

ein Mutmachbuch

Frauen, die ihre Stimme erheben. Roar. Jetzt verfilmt von und mit Nicole Kidman
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In „Frauen, die ihre Stimme erheben“ gibt Cecelia Ahern allen Frauen eine Stimme. Da ist die Frau, die sich langsam auflöst, die, die schreit, jene, die ihren Verstand verliert, die, die in eine Schublade ...

In „Frauen, die ihre Stimme erheben“ gibt Cecelia Ahern allen Frauen eine Stimme. Da ist die Frau, die sich langsam auflöst, die, die schreit, jene, die ihren Verstand verliert, die, die in eine Schublade gesteckt wird oder die, welche im Boden versinkt.
In 30 locker geschriebenen Storys bricht Ahern eine Lanze für die Frauen. Für all jene, die ganz normal sind, das aber manchmal nicht so empfinden. Oder für die, denen etwas peinlich ist. Ohne zu moralisieren legt sie den Finger in die Wunde und zeigt Auswege an. Denn welche Frau kennt nicht diese Situation, in der sie sich am liebsten in Luft auflösen würde oder in der sie total überfordert ist?
Das Buch regt an zum Nachdenken. Es ist keins, das man mal eben liest und dann aus den Händen legt. Ich finde, es gehört ins Bücherregal, um immer es immer wieder einmal hervorzuholen und sich bewusst zu machen, dass man nicht alleine mit seinem Problem da steht. Denn Ahern gelingt es wunderbar, Frauen zu vermitteln, dass sie zwar einzigartig, aber nicht allein sind.
Besonders gut gefallen haben mir die Geschichten mit der Ente, den verspeisten Fotos, der Frau, die in den Schuhen ihres Mannes ein neues Lebensbild fand, die Frau, die fand, dass das Gras woanders immer grüner war und besonders die Frau, die in eine Schublade gesteckt wurde.
Fazit: schon eher was für Frauen, aber auch Männer könnte das Buch teilweise ansprechen, vor allem, wenn sie ihre Frauen besser verstehen möchten 

Veröffentlicht am 20.08.2018

Blinder Hass

D.I. Helen Grace: Blinder Hass
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In Southampton geschehen scheinbar willkürliche Morde. Ein Pärchen erschießt mit einer Schrotflinte Menschen. D.I Helen Grace und ihr Team haben schnell einen Verdächtigen, doch der ist ihnen immer einen ...

In Southampton geschehen scheinbar willkürliche Morde. Ein Pärchen erschießt mit einer Schrotflinte Menschen. D.I Helen Grace und ihr Team haben schnell einen Verdächtigen, doch der ist ihnen immer einen Schritt voraus und mordet immer weiter. Erst als die Mordkommission auf einen Zusammenhang zwischen den Toten stößt, können sie versuchen, diesem zuvor zu kommen. Doch ganz so einfach ist die Sache dann doch nicht und so geraten mehrere Beamte unvermittelt selbst in Gefahr.



Nur einen Tag umfasst die rasante Handlung, die sich durch die kurzen Kapitel schnell lesen lässt. Manchmal etwas zu schnell. So fand ich in diesem Band, dass Arlidge nicht ganz so ins Detail ging wie in den Vorgängerbüchern. Nach dem letzten Band, in dem Helen im Gefängnis war, hat seine Protagonistin nun auch noch ein wenig mit ihren Dämonen zu kämpfen. Allerdings hat sie mir das alles zu schnell weg gesteckt.



Dennoch fand ich manche Szenen sehr eindringlich. Die Frau mit ihrem Baby, der Händler, die Bewährungshelferin… Arlidge führt diese kurz ein, so dass man noch einen Bezug zu ihnen aufbaut, bevor sie in Gefahr geraten. Das gefällt mir sehr gut, dann bangt man mehr mit. Die Morde sind sehr „zahm“ gehalten, so dass man sich nicht zu sehr gruselt beim Lesen.



Aranita war mir in diesem Buch aber auch etwas zu zahm. Mir gefielen die Schlagabtäusche zwischen ihr und Grace immer sehr gut. Schade fand ich auch, dass eine Person wohl jetzt leider übrig war. Hier hätte ich mir einen anderen Verlauf gewünscht.



Fazit: Nach ihrem Gefängnisaufenthalt scheint D.I Helen Grace noch nicht so ganz wieder in der Spur zu sein J

Veröffentlicht am 20.08.2018

Amüsant

Die Elternsprecherin
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Jennifer wird wider Willen zur Elternsprecherin in der Vorschulklasse ihres Sohnes gewählt. „wenn schon, denn schon“ denkt sie sich und macht sich gleich mit ihrer ersten E-Mail bei den Eltern der Mitschüler ...

Jennifer wird wider Willen zur Elternsprecherin in der Vorschulklasse ihres Sohnes gewählt. „wenn schon, denn schon“ denkt sie sich und macht sich gleich mit ihrer ersten E-Mail bei den Eltern der Mitschüler unbeliebt. Denn Jennifer geht erfrischend anders an das Thema Elternsprecher heran. Was habe ich mich über ihre E-Mails amüsiert! Als Mutter von zwei (ehemaligen) Schülern konnte ich mich auch gut in manche Situation hineinversetzen, wenn auch ein paar Dinge sehr überspitzt beschrieben waren.
Der Schreibstil des Buches ist sehr locker und ansprechend und hat auch nicht nur das Thema Schule als Thema. Auch das Drumherum der Protagonistin fand ich erfrischend und lebensnah. Sie hat ein bewegtes Leben hinter sich, fragt sich aber dennoch, ob das mit 48 Jahren denn schon alles gewesen sein soll und beginnt einen Flirt mit ihrem Jugendschwarm. Sehr erfrischend fand ich auch den Kleidergeschmack von Jennifers Sohn Max
Fazit: Lockere Ferienlektüre, die mit einem zwinkernden Auge der Elternwelt den Spiegel vorhält