Zu wenig Geschichte, zu viel Familiendrama
Die Kaffeedynastie - Tage des AufbruchsLeider konnte mich das Buch überhaupt nicht überzeugen und das lag nicht nur daran, dass ich etwas anderes erwartet habe. Im Klappentext wird zuerst das Schicksal von Eberhart zu Kriegsende geteasert, ...
Leider konnte mich das Buch überhaupt nicht überzeugen und das lag nicht nur daran, dass ich etwas anderes erwartet habe. Im Klappentext wird zuerst das Schicksal von Eberhart zu Kriegsende geteasert, dann das von Corinne in der Gegenwart. Von Eberhart erfahren wir aber reichlich wenig im Buch, er bekommt nicht einmal 10 Kapitel gewidmet und die Kapitel, die wir bekommen, sind historisch sehr oberflächlich gehalten und bringen kaum interessanten Inhalt. Da wunderst es eine/n, wenn die Autorin im Nachwort schreibt, wie wichtig ihr dieser Teil war und wie betroffen sie von der Recherche über diese Zeit war. Bei einer wirklich tief schürfenden Recherche, die durchaus betroffen machen kann, hätte ich mir persönlich mehr Inhalt gewünscht.
Die Geschichte in der Gegenwart war kitschig und vorhersehbar. Bis auf diese eine große Enthüllung, die einfach nicht in dem Roman gepasst hat, heutzutage nicht so ein großer Schockmoment sein sollte und dann innerhalb von zwei Seiten abgehandelt wurde...
Ein weiterer Punkt, der meine Bewertung für dieses Buch rechtfertigt, ist, dass es teilweise wirkt, als hätte es ein Kind geschrieben. Sätze, die eigentlich zwei sein sollte, werden durch Beistriche verbunden und somit fast unlesbar. Im hochemotionalen Moment, wenn sich die beiden Geschwister endlich wieder verstehen, sagt der erwachsene Alexander: "Tut mir leid, dass ich so blöd zu dir war..." Blöd? Gibt es da kein besser Wort als "blöd"? Und was hat "Oki" in einem Roman zu suchen?
Für mich leider ein totaler Fehlgriff und komplett falsches Marketing. Ein Roman, der gefühlt nicht mal zu einem Fünftel in der Vergangenheit spielt, ist für mich nicht historisch...