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Veröffentlicht am 23.05.2020

Spannender postapokalyptischer Roman

Die Drachenwandler 1: Fire in your Eyes
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Inhalt
Romy ist gerade mit ihren Freunden im Park am lernen, als plötzlich ein Meteoritenschauer über Hamburg niedergeht. Recht schnell stellt sich heraus, dass die Feuerbälle nicht Meteoriten waren, sondern ...

Inhalt
Romy ist gerade mit ihren Freunden im Park am lernen, als plötzlich ein Meteoritenschauer über Hamburg niedergeht. Recht schnell stellt sich heraus, dass die Feuerbälle nicht Meteoriten waren, sondern Drachenwandler, die die Erde überfallen. Von einem Tag auf den anderen ist nichts mehr, wie es war: Hamburg ist zerstört, gleicht einem postapokalyptischen Schauplatz, die Drachenwandler unterjochen die Menschen und die wenigen, die überleben, verstecken sich und kämpfen. Romy schafft es gerade so, sich einer Gruppe anzuschliessen und muss sich fortan vor den Wandlern verstecken. Als sie aber auf einem ihrer Streifzüge einem Drachenwandler begegnet, spürt sie eine unglaubliche Anziehungkraft...

Meine Meinung
Vom Titel her hätte ich eine nette Wandler-Lovestory erwartet, vielleicht sogar mit ein bisschen Erotik. Entsprechend überrascht war ich, als sich die Geschichte in einen postapokalyptischen, ziemlich brutalen und teils sehr blutigen Roman verwandelt hat. Aber gefallen hat mir das tatsächlich sehr gut - und kam mir irgendwie auch gerade zum richtigen Zeitpunkt. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, stockt aber bei den Dialogen teilweise noch etwas; diese wirken etwas plump und unnatürlich. Ansonsten aber bin ich recht schnell durch die Geschichte geflogen, es hat mich gepackt und gefesselt und sobald ich das Buch weglegen musste, habe ich daran rumstudiert, es hat mich einfach nicht losgelassen.

Erst gerade hat sich Romy noch mit ihren Freunden getroffen und plötzlich schiessen Feuerbälle vom Himmel. Doch als wäre das nicht genug, handelt es sich um Drachenwandler von einem fremden Planeten. Romy traut ihren Augen kaum, aber Tatsache ist, dass sowohl die Bundeswehr an die Front rückt, als auch das Leben, wie es einmal war, plötzlich nicht mehr existiert. Auf der Flucht und der Suche nach einem geeigneten Versteck vor den Wandlern aber auch vor den brutalen raubtierartigen Bestien, die mit den Wandlern auf die Erde gekommen sind, landet Romy mit ihrer Mutter in einer kleiner Gruppe aus Soldaten und Zivilisten. Fortan besteht ihr Tagesablauf aus Überleben, aus der Suche nach Nahrung und Wasser und aus Kampftraining. Bis sie auf einem ihrer Streifzüge einen Wandler erblickt, zu dem sie sich seltsam hingezogen fühlt...

Die Geschichte von Romy spielt in Hamburg, was sich definitiv von den vielen Romanen abhebt, die in den USA Schauplatz haben. Das Geschehen nimmt ziemlich schnell ziemlich an Fahrt auf, und plötzlich ist man mitten drin. Mitten in den Feuerbällen, die vom Himmel fallen, mitten im Aufgebot der Armee, den Schiessereien, Bomben, schreienden Menschen. Es ist heftig und sicherlich nicht jedermanns Geschmack. Schwache Gemüter werden hier nicht viel Freude haben. Eine Triggerwarnung wäre unter Umständen angebracht gewesen, so à la "Enthält Gewalt, Blut und Kriegsszenen". Persönlich finde ich, dass es wirklich gut zur Geschichte passt und für mich auch sehr authentisch rüberkommt (wobei sich meine Erfahrungen darin zum Glück in Grenzen halten). Ich habe mich vor Ort gefühlt in dem ganzen Chaos, den Trümmern, der Dunkelheit in den U-Bahn-Tunneln, den leergeräumten Lebensmittelläden. Ich habe mitgelitten mit den Verwundeten, mit den Trauernden und mit Romy, die erste Anzeichen einer posttraumatischen Belastungsstörung aufzeigt.

Phasenweise durchbricht ein Kapitel aus Sicht von Greyer den Erzählstrang. Greyer ist der Anführer der Drachenwandler, er hat sie auf die Erde gebracht und verfolgt stur sein Ziel. Was seine Beweggründe sind, werde ich hier nicht weiter erläutern - aus spoilertechnischen Gründen. Aber wie so oft ist nicht alles so, wie es auf den ersten Blick scheint.

Sehr positiv ist mir die Charakterentwicklung aufgefallen. Romy ist zu Beginn der Geschichte eine normale junge Frau, und plötzlich muss sie mehr sein: Kämpferin und Überlebende. Sie trauert, leidet, lernt sich zu behaupten und zu verteidigen. Tatsächlich mochte ich sie unglaublich gerne und ich kann ihre Sichtweise gut nachvollziehen. Sie versucht immer alle Seiten zu verstehen, aber nach so viel Leid fällt es ihr zunehmend schwerer.

Auch wenn das Buch bei Impress erschienen ist, einem Imprint das eher für romantisch-fantastische Geschichten bekannt ist, ist eben diese Romantik hier nicht Mittelpunkt des Geschehens. Es gibt entsprechende Aspekte, aber das Hauptaugenmerk liegt nicht darauf. Mir hat das hier durchaus zugesagt.

Über die Drachenwandler selber erfährt man einiges, aber noch vieles bleibt im Dunkeln. Ich bin sehr gespannt, wie die Geschichte um Romy weitergeht, was die Drachenwandler noch so planen, und ich freue mich sehr auf Band 2.

Fazit
Ein postapokalyptischer Fantasyroman, der mit Drachenwandlern, viel Spannung und erstaunlich wenig Romantik aufwartet. Wegen des Chaos, der Zerstörung und der Thematik des Buches nicht unbedingt für Zartbesaitete geeignet, mich hat es aber sehr gepackt und ich freue mich auf den Abschlussband.

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Veröffentlicht am 18.05.2020

Saga - Band 1

Saga 1
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Inhaltsangabe © Cross Cult
In SAGA geht es um die frischgebackenen Eltern Alana und Marko, die mit ihrer neugeborenen Tochter dem jahrzehntewährenden Krieg entkommen wollen, von dem der Rest der Galaxis ...

Inhaltsangabe © Cross Cult
In SAGA geht es um die frischgebackenen Eltern Alana und Marko, die mit ihrer neugeborenen Tochter dem jahrzehntewährenden Krieg entkommen wollen, von dem der Rest der Galaxis besessen zu sein scheint. Beide stammen von verschiedenen Spezies ab und sind Soldaten der jeweils gegnerischen Fraktion und doch kämpfen die zwei Liebenden mit allem was sie haben gegen das System und für das Überleben ihrer Tochter, die den politischen Führern beider Seiten ein Dorn im Auge ist.

Meine Meinung
Saga hatte ich Ewigkeiten auf dem Radar, und dank einer eBook-Aktion des Verlags zu Zeiten des Lockdowns, habe ich mir endlich endlich Band 1 geschnappt. Recht schnell war mir aber klar: Ich weiss nicht, ob es wirklich was für mich ist. Tatsächlich habe ich ein intergalaktisches Abenteuer erwartet - und das auch bekommen. Aber ebenfalls Tatsache ist, dass es mir oft etwas zu wild war. Riesenköpfe auf Frauenbeinen, Roboter mit Bildschirmköpfen (wortwörtlich), grosse Spinnenartige Kopfgeldjägerinnen, Raketenwälder - und das teils extrem sexualisiert. Geschmackssache. Meines war's nicht zu 100%...

Die Story beginnt mit der Geburt von Hazel, einem Mädchen, das gar nicht hätte geboren werden dürfen. Denn seine Eltern sind eine Aufseherin und ein Gefangener - und das erst recht noch aus zwei verschiedenen, sich seit Ewigkeiten im Krieg befindenden Spezies. Die Regierungen der beiden Heimatplaneten setzen alles daran, Alana und Marko unschädlich zu machen und Hazel in die Finger zu bekommen und so startet ein waghalsiges, teils brutales, teils ganz schön buntes Abenteuer um die Flucht der jungen Familie. Soweit so gut. Allein von der Story her liebe ich es! Alana finde ich zwar unglaublich unsympathisch, dafür gefällt mir Marko ganz gut. Auch den Freilanzer (Absicht oder übler Übersetzungsfauxpas?) "Der Wille" mit seiner Lügenkatze finde ich grossartig. Aber eben, es hat auch einiges gegeben, das mir weniger zugesagt hat. Sci-Fi kann zwar eigentlich alles, aber mir gefällt halt nicht alles. Und das obschon ich mir von Doctor Who, Sky Doll und einer Menge Sci-Fi-Literatur doch schon einiges gewöhnt bin.

Die Zeichnungen aber haben mir wirklich wahnsinnig gefallen. Manchmal düster, oft bunt, immer gut gelungen. Und auch Hazels "Erzählstrang" hat mir zugesagt, teilweise war er richtig poetisch. Und das Ende? Nun ja, eines muss man den Autoren lassen: Auch wenn ich vom Comic selber nicht komplett überzeugt wurde, wegen des Endes will ich jetzt wissen, wie es weitergeht!

Fazit
Eine junge Familie die nicht sein darf auf der Flucht und mitten in einem interplanetaren Krieg. Saga ist der Auftakt zu einem faszinierenden Comic-Abenteuer, das mit wahnsinnig schönen Zeichnungen und einer interessanten Story überzeugt, für mich aber auch Aspekte mitbrachte, die nicht so ganz meins waren. Dennoch, Band 2 werde ich sicher noch lesen.

3.5 Sterne

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Veröffentlicht am 12.05.2020

Ich will mehr davon!

Crystal Skies. Erbin der Wächter
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Inhalt
Jenna-Phiona Sinclair hat ihr Leben mehr schlecht als recht im Griff: Jede Nacht verfolgt sie derselbe Albtraum und lässt sie schreiend aufwachen, ihre Mitschüler meiden sie und sie wird von Pflegefamilie ...

Inhalt
Jenna-Phiona Sinclair hat ihr Leben mehr schlecht als recht im Griff: Jede Nacht verfolgt sie derselbe Albtraum und lässt sie schreiend aufwachen, ihre Mitschüler meiden sie und sie wird von Pflegefamilie zu Pflegefamilie geschoben. Als sie im Schulunterricht einnickt und unwissentlich einen Dämon aus ihrem Englischheft beschwört, gerät ihre Welt komplett aus den Fugen. Und ausgerechnet Zac Cohen, der Typ, der ihr das Herz gebrochen hat und sie wie Müll behandelt, scheint der einzige zu sein, der weiss, was mit ihr los ist. Er bringt sie in die Gläserne Stadt, wo sie ihre Bestimmung finden und ausgebildet werden soll. Doch auch in dieser Welt herrscht das Chaos...

Meine Meinung
Zugegeben, das Cover hat mich nicht sehr angesprochen, der Klappentext dafür umso mehr! Mädchen beschwört aus Versehen Dämon aus Schulheft. Jap, damit kriegt man mich! Und Leute, ich habe es wirklich nicht bereut! Der Schreibstil der Autorin ist einfach genial - flüssig zu lesen, tolle Dialoge, viel Gefühl und einfach spannend.

Jenna ist ein Pflegekind und hat es nie einfach gehabt im Leben. Sie kann sich nicht an ihre Eltern erinnern, geschweige denn daran, was mit ihnen passiert ist, sie wird Nacht für Nacht von ein und demselben Albtraum geplagt und in der Schule trifft sie immer wieder auf Zac, der ihr das Herz gebrochen hat und sie seither nicht gerade freundlich behandelt. Als sie einmal mehr im Englischunterricht einnickt, beschwört sie aus Versehen den einarmigen Erec, einen Dämonen, aus ihrem Schulheft. Und plötzlich ist Zac an ihrer Seite und scheinbar der einzige, der weiss, was mit ihr passiert...

Fantastische Abenteuer mit Totenwächtern auf anderen Astralebenen
In den 430 Seiten dieses Buches steckt ein wahnsinns Abenteuer. Dämonen und Albträume sind erst der Anfang - die Welt, die sich einem in der Geschichte auftut ist fantastisch. Und zumindest ich habe noch nie etwas dergleichen gelesen. Die Gläserne Stadt, Totenwächter, die AoD (Academy of Death) - Wahnsinn! Und wahnsinnig gut!

Gerade das Konzept der Totenwächter fand ich sehr gelungen: Menschen die auf andere Astralebenen reisen können, um die Seelen der Verstorbenen der heiligen Justitia zu überbringen. Und Totenwächter wird man nicht, man ist es von Geburt an. Klar, dass sich da einige zu höherem berufen fühlen, während andere damit ihre Probleme haben und am liebsten nichts mit dieser Welt zu tun haben möchten.

Zugegeben, die ganze Sache mit den Astralebenen fand ich manchmal etwas... kompliziert. Ja, ich bin ehrlich, ich bin nicht ganz dahintergekommen. Das hat aber weder den Lesefluss gehindert noch das Lesevergnügen geschmälert. Ich bin tatsächlich hin und weg von der Idee!

Sarkasmus, leidende Protagonisten und geniale Nebendarsteller
Mit Jenna habe ich sofort mitgefiebert. Sie ist ziemlich abgestumpft durch das, was sie alles mitmachen musste. Das und der nächtliche Albtraum, der ihr Schlafentzug beschert, hat sie unglaublich sarkastisch werden lassen. Ehrlich, Jenna und ich sind was das angeht Zwillinge. Ich hab sie so gefeiert!

Als Gegenpart dient Zac Cohen: aus guter Familie, Sportler, angesehen - und offenbar ein Totenwächter, der mit seinem eigenen Schicksal hadert. Mochte ich Zac? Definitiv! Konnte ich ihn und seine Beweggründe verstehen? Jap. Hab ich ihn trotzdem am liebsten schütteln wollen? Sowas von...

Auch Nebencharaktere bietet die Geschichte, und zwar von der ganz besonderen Sorte. Vor allem Granny Cohen war der Brüller. Daneben habe ich vor allem Babs in mein Herz geschlossen, aber auch Elijha und Connor. Wunderbare Charaktere, die der Geschichte die besondere Würze verleihen.

Da war doch noch was mit Gefühlen?
Wer jetzt eine schnulzige Liebesgeschichte mit ein bisschen Fantasy erwartet, dem sei gesagt: ihr liegt falsch. Zwar gibt es eine Liebesstory, aber die ist komplett anders, als ihr vielleicht denkt, und genau deswegen habe ich sie so geliebt! Und ein bisschen Fantasy? Ist in Wahrheit sehr solide, spannende Urban Fantasy, die einen so richtig fesseln kann.

Der einzige richtige Minuspunkt für mich? Es ist ein Einzelband. Ich sähe da definitiv noch viel Stoff für mindestens 2-3 weitere Bücher in dieser Welt, und ich hoffe, dass sich Crystal Skies so gut verkauft, dass Verlag und Autorin sich entschliessen, die Geschichte weiter zu erzählen!

Fazit
Solide Urban Fantasy mit einer Idee, die ich so noch nicht gelesen habe, unglaublich tollen Protagonisten, einer fesselnden Storyline und einer Menge Gefühl. Ich hoffe auf mindestens einen Folgeband, denn ich will mehr davon!

#Lieblingsbuch

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Veröffentlicht am 24.04.2020

Leichte Lektüre für zwischendurch

Wild Kingdom 1: Thron der Leoparden
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Inhalt
Kender, das Land der Gestaltwandler, ist seit Jahrzehnten im Krieg. Um diesen endlich beizulegen, macht der sterbende König von Oberkender dem König aus Unterkender, Verion, das Angebot, eine Frau ...

Inhalt
Kender, das Land der Gestaltwandler, ist seit Jahrzehnten im Krieg. Um diesen endlich beizulegen, macht der sterbende König von Oberkender dem König aus Unterkender, Verion, das Angebot, eine Frau aus seinen Reihen zu ehelichen. Widerwillig nimmt Verion das Angebot an, um seinem Volk endlich den langersehnten Frieden zu schenken. An einem Maskenball will er seine Zukünftige aussuchen. Seine Wahl trifft auf Viktoria, die alles andere als begeistert ist, Königin zu werden. Dies auch, weil ihr Herz einem anderen Wandler gehört. Doch dann verunfallt Viktoriar und ihr Onkel beginnt ein brutales Spiel um seine Macht zu behalten.

Meine Meinung
Wandler-Geschichten mag ich ja. Meist kommen sie auch mit einer ordentlichen Portion Erotik daher, und mir war einfach gerade nach so einer Geschichte. Leoparden-Wandler kannte ich bisher noch nicht, also habe ich mich an Thron der Leoparden gewagt. Der Schreibstil ist ziemlich simpel gehalten, aus der Ich-Perspektive und dies zu meinem Leidwesen von mehreren Protagonisten - vier insgesamt. Meiner bescheidenen Meinung nach, sollte die Ich-Perspektive auch nur bei einem Protagonisten benutzt werden. Oder zumindest besser umgesetzt werden. Trotzdem liess sich das Buch rasch lesen, innert zwei Tagen war ich durch damit.

Um seinem Volk endlich den langersehnten Frieden zu bringen, geht König Verion von Unterkender auf die Bedingung ein, eine Frau aus Oberkender zu nehmen. Damit er sich eine Adelstochter aussuchen kann, wird ein Maskenball veranstaltet. Auch Viktoria wird dahin eingeladen, doch sie versucht möglichst nicht aufzufallen. Denn Königin möchte sie nicht werden, und ihr Herz schlägt für einen anderen Wandler. Doch ausgerechnet sie hat sich Verion ausgesucht. Kurz vor der Hochzeit verunfallt Viktoria jedoch, und so schickt ihr bösartiger Onkel an ihrer statt ihre Zwillingsschwester an den Hof...

Wandler... nun, wer sie mag, wird hier ehrlich gesagt zu kurz kommen. Tatsächlich habe ich die für Wandler aller Art übliche Sexyness hier vergebens gesucht. Zwar können sich alle in Raubkatzen grösserer und kleinerer Art wandeln und gehen auch mal auf die Jagd, aber das war's dann irgendwie auch schon. Die Geschichte hätte auch ganz gut funktioniert, wenn es sich um stinknormale Menschen oder Aliens oder Elfen oder Trolle oder Marienkäfer gehandelt hätte.

Apropos funktioniert: Die Story funktioniert zwar, aber ist nichts neues und vor allem leidet sie unter den gleichen "Fehlern" wie x andere Geschichten vor ihr: Die Protas verlieben sich nach zwei Sekunden, es gibt sehr Gut und extrem Böse, Adlige sind arrogant, die weiblichen Protas aber gütig und ganz besonders schön, die männlichen Protas stark und sooo attraktiv. Ja, Viktoria spricht gar von Liebe, nachdem sie ihren Wandler erst einmal kurz gesehen und mit ihm getanzt hat. Und König Verion liebt die Frau, die er widerwillig geheiratet hat schon nach einer Woche über alles.

Alles in allem eine leichte Lektüre die ich schnell durch hatte, die mich zwar unterhalten hat, aber auch einige Mängel aufweist. Band 2 werde ich nicht mehr lesen, ausser ich brauche mal wieder genau so ein Buch.

Fazit
Wer leichte Lektüre sucht, die sich schnell und unkompliziert lesen lässt, mit etwas (stark konstruierter) Liebe, ein bisschen (ebenso stark konstruiertem) Drama und einer Fantasy-Welt voller Wandler (aber ohne übertriebene Erotik), der wird hier sicherlich fündig.

2.5 Sterne

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Veröffentlicht am 21.04.2020

Die Hüter des Todes

Scythe – Die Hüter des Todes
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Inhalt
Unsere Welt in der Zukunft: Die Menschheit hat Krankheiten, den Tod, Kriege, Regierungen hinter sich gelassen und ist unsterblich und perfekt geworden, angeführt resp. unterstützt von der Cloud, ...

Inhalt
Unsere Welt in der Zukunft: Die Menschheit hat Krankheiten, den Tod, Kriege, Regierungen hinter sich gelassen und ist unsterblich und perfekt geworden, angeführt resp. unterstützt von der Cloud, dem Thunderhead. Um die Weltbevölkerung im Griff zu behalten, gibt es die Scythe: Die einzigen Menschen, durch deren Hand man definitiv und unwiderruflich sterben kann. In dieser Zeit sind Citra und Rowan zwei grundverschiedene und doch sehr normale Teenager. Bis Scythe Farraday sie auserwählt, seine Lehrlinge zu werden. Doch das Scythetum mag keine Überraschungen und dass ein Scythe gleich zwei Lehrlinge hat, stösst auf heftige Kritik. So wird festgelegt dass nur einer der beiden Schützlinge am Ende ein Scythe werden kann - und als Strafe den anderen nachlesen, also töten muss.

Meine Meinung
Für mich war es das erste Buch des Autors. Ich war positiv überrascht über den Schreibstil, der phasenweise sehr poetisch ist, oft sehr tiefgründig und definitiv etwas ganz besonderes. Die Geschichte lässt sich sehr flüssig lesen, trotz des herausragenden Stils. Die Kapitel werden aus der Sicht von Citra und Rowan geschrieben, manchmal werden auch andere Szenen beleuchtet. Vor jedem Kapitel ist ein Auszug aus dem "Nachlese-Tagebuch" eines wichtigen Scythes zu finden. Diese Einschübe habe ich sehr gemocht. Sie versorgen einen mit Zusatzwissen und bieten Einsicht in das Scythetum.

Die Welt, die der Autor geschaffen hat, ist faszinierend und beängstigend zugleich: Krankheit, Krieg und co. wurden ausgerottet, der Tod ist besiegt, wer durch einen Unfall, die eigene Hand oder sonst wie stirbt, wird in ein Revivalzentrum gebracht und ist nach ein paar Tagen wieder topfit. Wer ein gewisses Alter erreicht hat, kann "über den Berg" gehen und wird geresettet, sprich auf auf eine jüngere Version von sich selbst zurückgesetzt. Schwere Verletzungen und alles, was an Krankheit grenzt, wird von Naniten im Körper der Menschen sofort behandelt. Einerseits ein schöner Gedanke, dass vor allem Schmerzen nicht mehr so allgegenwärtig sind - andererseits, wenn man starke Gefühle hat; traurig, wütend oder dergleichen ist, werden auch diese von den Naniten im Körper "behandelt". Eine gefühllose, gleichgültige Menschheit ist das Ergebnis.

Um die Weltbevölkerung im Griff zu haben, wurden die Scythe eingeführt: Menschen die ausgebildet werden um andere Menschen unwiderruflich zu töten. Die Scythe werden gleichermaßen gefürchtet als auch verehrt. Um die Scythe zu steuern und kein sinnloses Abschlachten von Menschen zu fördern, haben sie eine gewisse Anzahl/Quote von Menschen, die sie innerhalb eines Jahres "nachlesen" müssen und sie leben nach strengen Regeln. Jeder Scythe hat andere Vorlieben was Vorgehen, Waffe, Auswahl der Menschen angeht. Ein sehr erschreckender Job. Ein sehr belastendes Leben, denn einmal Scythe, immer Scythe. Und natürlich gibt es auch Scythe, die sich gegen die Regeln auflehnen und ein unbegrenztes und unkontrolliertes Nachlesen anstreben.

So faszinierend ich diese Storyline fand, so abstoßend finde ich die Idee, dass die Menschheit unsterblich wird. Langeweile und Gleichgültigkeit beherrschen die meisten Menschen, Gefühle sind nicht mehr so wichtig, denn niemand muss Angst haben oder traurig sein. Diese Distanziertheit spiegelt sich auch im Schreibstil wieder. Erst fand ich das sehr gelungen, aber nach einer Weile hat es mich angefangen zu stören. Es passt zwar super zur Geschichte und zum Setting, aber dieses fehlen von Gefühlen hat schlussendlich auch dafür gesorgt, dass mir das Buch irgendwie nicht zugänglich war. Ich habe nicht mit den Figuren mitgefiebert und sie waren mir mehrheitlich weder sympathisch noch das Gegenteil. Eher einfach gleichgültig. Klar war der Antagonist hassenswert (und das irgendwie auf übertriebene Art, er war mächtig überzeichnet) aber zu den Protagonisten habe ich keinen Zugang gefunden und auch sonst habe ich mich mehr wie ein unbeteiligter Beobachter denn eine mitfiebernde Leserin gefühlt.

Vielleicht war es auch einfach das falsche Buch zur falschen Zeit. Mir geht gerade viel durch den Kopf und da passt ein Buch mit so starker moralischer Thematik nicht auch noch rein. Wobei ich zu Beginn noch sehr begeistert war. In der zweiten Hälfte habe ich dann aber etwas die Lust verloren, ich hatte ewig dafür. Von da an fand ich es auch eher vorhersehbar denn faszinierend, und gewisse Szenen wurden mir einfach zu schnell abgehandelt (so à la "3 Monate später...").

Was mir bleibt ist das Wissen, dass perfekter nicht zwangsläufig gleich besser bedeutet. Ob ich Band 2 noch lesen werde, weiss ich noch nicht. Wir werden sehen.

Fazit
Der Autor hat eine faszinierende Zukunftsvision zu Papier gebracht, die mich zu Beginn richtig begeistern konnte. Vor allem der Schreibstil war herausragend, einfach unglaublich toll. Irgendwann aber war die Luft raus, der distanzierte Schreibstil hat mich eher abgeschreckt und ich fand vieles zu konstruiert und vorhersehbar.

3.5 Sterne

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