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Veröffentlicht am 16.04.2019

Der Kampf gegen die Duster beginnt...

Des Sandes Widerhall
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Inhalt
Elrod vom Wasserplaneten Tshukma, bekannt als Der Reisende ist vor Jahrzehnten auf der Erde gestrandet und seiner Talente beraubt worden. Nun fristet er ein eher tristes Leben, ohne Hoffnung auf ...

Inhalt
Elrod vom Wasserplaneten Tshukma, bekannt als Der Reisende ist vor Jahrzehnten auf der Erde gestrandet und seiner Talente beraubt worden. Nun fristet er ein eher tristes Leben, ohne Hoffnung auf Wiederkehr in seine geliebte Heimat. Als er eines Tages auf unerwartete Weise mit der jungen Hexe Sunna in einen Kampf gerät, wendet sich sein Schicksal. Und plötzlich ist er Teil, ja gar Anführer einer Gruppierung von Menschen und Fremdweltlern, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, den Dustern - der grössten Bedrohung der Erde - endlich den Garaus zu machen...

Meine Meinung
Des Sandes Widerhall wurde mir auf Instagram empfohlen und ich hatte das Glück, das Werk im Rahmen einer Leserunde bei Lovelybooks lesen zu dürfen. Natürlich hat mich vorderhand das wunderschöne Cover angelockt, aber auch der Klappentext, der sowohl Fantasy als auch Sci-Fi versprach, hat mein Interesse geweckt. Der Schreibstil der Autorin ist wirklich wunderbar und teilweise herausragend poetisch, sodass mir das Lesen der Geschichte unglaublich viel Spass gemacht hat. Und zu all dem finden sich noch Zeichnungen/Illustrationen im Buch, die das Leseerlebnis noch besser machen (falls das überhaupt möglich ist). Einzig die Dialoge fand ich nicht sehr gelungen - im Vergleich zum sonstigen Schreibstil wirken sie leider irgendwie fehl am Platz.

Elrod stammt von einem fernen Wasserplaneten - doch er ist auf der Erde gestrandet, seiner Talente beraubt. Für ihn ist die Welt zu einem Gefängnis geworden und er hadert stark mit seinem Schicksal. Eines Tages beobachtet er eine junge Hexe, die von Dustern - der grössten Bedrohung für die Erde - aufgegriffen wird, und entscheidet sich, sie aus der Misere zu retten. Ehe er es sich versieht, steckt er mitten im Abenteuer seines Lebens.

Als Leser begleitet man Elrod auf seiner Reise, was unglaublich viel Spass macht. Mit ihrem Erstlingswerk hat die Autorin bewiesen, dass sie es beherrscht, mannigfaltige Charaktere zu einem Ganzen zusammenzuführen - ohne Rücksicht auf deren Gefühle. Denn die armen müssen teilweise recht ordentlich leiden.

Von Anfang an ist eine gewisse Grundspannung vorhanden, eine Art innere Unruhe, die das Buch innehat, und die die Geschichte noch spannender machen. Auch wenn man teilweise sagen kann, dass die Geschichte vor sich hinplätschert, passiert doch immer irgendetwas von Interesse. Natürlich haben die Gefährten einen langen Weg vor sich und einen mächtigen Gegner: Die Duster. Wesen aus Sand und Wind, die sich in menschlicher Form zeigen, und die alles Wasser von der Erde eliminieren wollen. Als Gegner finde ich sie sehr interessant und ich bin gespannt, was da noch alles auf uns zukommt!

Setting
Der grösste Teil der Geschichte spielt auf der Erde, mehrheitlich in den USA. Im Verlaufe der Geschichte werden aber auch andere Orte - auch extraterrestrische - besucht. Mir hat das Setting gut gefallen, vor allem die Abstecher an andere Ortschaften fand ich sehr gelungen und gut umgesetzt. Ich habe mich grösstenteils auch direkt vor Ort gefühlt, auch wenn ich manchmal ein wenig vertieftere Darstellungen geschätzt hätte. Ein solches Sci-Fi-/Fantasy-Werk darf durchaus zeigen, was es kann! Hinten im Buch findet sich ein Glossar mit der Auflistung der wichtigsten Planeten der Geschichte, die man als Leser doch schon mal zu Rate ziehen muss, um nicht den Überblick zu verlieren.

Das Worldbuilding an sich fand ich auch ganz toll, wenn auch teilweise etwas wirr. So gibt es Talente, aber auch Magie, es gibt Unbegabte, und solche, die so stark begabt sind, dass sie gar nicht wissen, was sie alles können. Daneben tauchen auch fremde Rassen auf, aber auch uns bekannte wie Elfen und eine Art Vampir. Alles in allem also ein ordentliches Tohuwabohu, das mich manchmal etwas verwirrt zurückgelassen hat.

Charaktere
Elrod ist unser Hauptprotagonist und meiner Meinung nach ein ganz besonderer. Denn er ist ziemlich mürrisch, leider unter Hochmut, bemitleidet sich selbst ganz gerne und ja, er ist einfach alles andere als perfekt. Ich schätze es sehr, wenn mal nicht der muskelbepackte blonde Schönling zur Weltrettung heraneilt!

Im Laufe der Geschichte sammelt Elrod einige Gefährten um sich, die da unter anderem wären:
Sunna, eine junge Hexe mit tollen Tattoos
Ela'ine und Mikha, ein "Geschwisterpaar" vom Planeten Jeeva, deren Pflicht es ist, die Erde zu beschützen
Yvea, eine Elfe mit vielen Geheimnissen und dem Hang, Menschen zur Verzweiflung zu bringen
Anna, eine Menschenfrau, die aber Jahrtausende alt ist

So bunt und vielseitig wie die Welt, die die Autorin geschaffen hat, ist, so sind es auch die Charaktere. Es macht unglaublich viel Spass, die Personen im Buch kennen zu lernen. Leider hatte ich aber manchmal das Gefühl, die Charaktere bleiben etwas flach.

Fazit
Es macht einfach unglaublich viel Spass, Elrod auf seinem Weg zu begleiten. Die Geschichte bietet eine tolle Abwechslung, eine umfangreiche Welt, vielfältige Charaktere und ordentlich Spannung. Trotz ein paar kleinen Schwächen wurde ich wunderbar unterhalten und freue mich auf Band 2!

Veröffentlicht am 09.04.2019

Rundum gelungene Steampunk-Fantasy

Das schwarze Uhrwerk
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Inhalt
Auf den dreizehn Inseln regiert das schwarze Uhrwerk mit seinen 13 Stunden, mächtigen und starken Hybriden - halb Mensch, halb Metall. Obschon Frieden herrscht, sind nicht alle zufrieden mit der ...

Inhalt
Auf den dreizehn Inseln regiert das schwarze Uhrwerk mit seinen 13 Stunden, mächtigen und starken Hybriden - halb Mensch, halb Metall. Obschon Frieden herrscht, sind nicht alle zufrieden mit der Führung des Uhrwerks und im Untergrund brodelt es gewaltig: Ein Mann namens Schatten hat Rebellen unter sich versammelt, mit dem Ziel, die Regierung zu stürzen.

Taiden Belarron, Sohn von Adel, geplagt und zum Krüppel degradiert wegen seiner gelähmten Hand, wünscht sich nichts sehnlicher, der Garde beizutreten und für das schwarze Uhrwerk die Rebellen zu jagen, denn sie haben vor Jahren seine missliche Lage verursacht. Doch auf der Flucht vor seiner arrangierten Ehe gerät Taiden in Lebensgefahr - und ausgerechnet der Schatten rettet ihm sein Leben. Und sein Weltbild gerät gehörig aus den Fugen...

Meine Meinung
Steampunk ist ein Genre, das viel zu wenig Beachtung bekommt. Und von dem ich selber noch viel zu wenig gelesen habe. Also habe ich mich an Das schwarze Uhrwerk herangetraut, ohne wirklich zu wissen, was auf mich zukommt. Der Schreibstil der Autorin hat mir von Anfang an zugesagt. Er ist etwas besonderes, nicht so alltäglich, teilweise gar poetisch. Dadurch - und weil es einfach immer irgendetwas zu entdecken gab - bin ich sehr schnell vorangekommen.

Taiden wird als Kind von Adel gross, als treuer Diener des Systems seiner Heimat. Aufgrund einer Verletzung, die seine Hand verkrüppelt und unbrauchbar gemacht hat, wird er jedoch gemieden. Kein Wunder wünscht er sich nichts sehnlicher, als selber Jagd auf die Rebellen zu machen, haben diese doch die Verletzung verursacht. Selbst seine Verlobte ekelt sich vor ihm und so beschliesst Taiden, die arrangierte Ehe zu umgehen und flieht von Zuhause. Und bevor er es sich versieht, steht er direkt dem Schatten gegenüber, dem sagenumwobenen Rebellenkönig und erbittertesten Gegner des Uhrwerks. Doch dass dieser ihm hilft und sein Leben rettet, bringt all seine Überzeugungen ins wanken. Und langsam muss Taiden sein Weltbild neu gestalten...

Das schwarze Uhrwerk ist eines dieser Bücher, denen man mit einer Rezension kaum gerecht werden kann. Zu viel gibt es zu entdecken, zu beachten - und doch so wenig kann in die Buchbesprechung einfliessen, will man doch künftige Leser nicht spoilern.

Mir persönlich hat das Buch unglaublich gut gefallen. Es spielt über einen sehr grossen Zeitsraum hinweg und wenn mich nicht alles täuscht, vergehen zwischen Anfang bis Ende der Geschichte 10 Jahre oder mehr. Natürlich musste die Autorin da ein wenig tricksen, und ich finde, sie hat das unglaublich gut gemacht! Klar, man muss sehr aufmerksam lesen, damit man manchen Zeitsprung nicht überliest, aber sowieso verdient Das schwarze Uhrwerk ein konzentriertes Lesen.

Wer komplexe Geschichten mit tollem Worldbuilding und einer unglaublichen Vielfalt an Charakteren mag, wer ein faszinierendes Setting liebt, ein wenig Düsternis und Gewalt nicht scheut, wer gerne mit vollem Herzen und voller Konzentration beim Lesen ist, dem empfehle ich Das schwarze Uhrwerk. Aber Vorsicht: Bringt genug Zeit mit. Und Taschentücher.

Setting
Es empfiehlt sich, das Printexemplar der Geschichte zu lesen (Karte beim eBook nicht vorhanden) - oder im Internet nach der Karte der 13. Inseln zu suchen, da diese sehr komplex sind. Als Handlungsort hat mir diese Inselgruppe sehr gefallen. Die (Vulkan-)Inseln sind sich alle ähnlich und doch komplett unterschiedlich, sie bieten verschiedenen Völkern eine Heimat und ich habe es geliebt, das alles zu entdecken. Das Setting hat mir also komplett zugesagt und ich hoffe sehr, dass es Schauplatz von weiteren Geschichten werden darf.

Doch auch das Worldbuilding und vor allem das ganze System um das schwarze Uhrwerk, seine 13 Stunde, die Garde etc. sind extrem komplex. Also so richtig komplex. Wer nicht aufmerksam mitliest, kann hier schnell den Überblick verlieren. Ich gebe zu, so ganz komplett ohne Notizen habe ich es auch nicht geschafft. Eine solche Komplexität gefällt mir wahnsinnig gut, aber es ist sicherlich nicht jedermanns Sache.

Die Stimmung, die in der Geschichte um Taiden Belarron geherrscht hat, verdient hier noch besondere Aufmerksamkeit. Der Autorin ist es perfekt gelungen, die richtige Stimmung in ihre Welt einzubringen, und ich habe mich mitten drin gefühlt - ein wunderbares wenn auch bedrückendes Gefühl.

Charaktere
Taiden Belarron ist der Hauptprotagonist der Geschichte. Zu Beginn ist er ein leicht verwöhnter, aber ziemlich verbitterter junger Adliger, dem die Welt gefühlt (zumindest aus seiner Sicht) nur böses will. Ich muss sagen, eine Entwicklung wie Taiden macht kaum ein Protagonist je durch. Seine Entscheidungen waren mir nicht immer sympathisch, aber immer perfekt auf seinen Charakter zugeschnitten. Innert der fast 450 Seiten verwandelt sich Taiden vom treuen Uhrwerksdiener zu einem Zweifler und Kämpfer.

Auf seinem Weg begleiten ihn immer wieder andere Menschen, die alle auf ihre Art wundersam oder wunderbar oder beides zusammen sind. Sei es der beste Freund von Taiden, der Rebellenführer, oder die verrückte Tüftlerin Aurenna, sie alle wachsen einem irgendwie ans Herz und man leidet mit ihnen.

Neben den Sympathieträgern bietet so ein (wenn auch fiktives) regimekritisches Buch natürlich auch ordentliche Antagonisten. Manchmal wechselt der Status eines der Protagonisten auch von sympathisch zu fieser Gegner - oder umgekehrt. Aber alles hat irgendwie seine Richtigkeit, passt einfach perfekt zueinander.

Fazit
Die Geschichte um Taiden, der ein treuer Freund des Systems ist und dessen Weltbild ordentlich aus den Fugen gerät, ist wunderschön und spannend, rundum gelungen in eine steampunkartige Umgebung eingebetet, bietet Humor aber auch sehr viel Trauer, lebt mit einer Vielfalt von Charakteren, die man lieben oder hassen kann - und vor allem bietet Das schwarze Uhrwerk fantastische Lesestunden mit sehr viel Kopfkino.

Es mag sein, dass die Geschichte ein, zwei Schwächen hat, für mich war es jedoch das richtige Buch zur richtigen Zeit.

#Lieblingscupcake

Veröffentlicht am 02.04.2019

When Sawyer meets Finn...

Wild Hearts - Kein Blick zurück
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Finn stand auf seiner Veranda. Er drehte sich um und blickte finster zu mir herüber.
Das Grundstück. Die Stadt. Die Leute. Alles war neu für mich.
Aber wütende Männer waren nichts Neues für mich, und ich ...

Finn stand auf seiner Veranda. Er drehte sich um und blickte finster zu mir herüber.
Das Grundstück. Die Stadt. Die Leute. Alles war neu für mich.
Aber wütende Männer waren nichts Neues für mich, und ich würde mich auf keinen Fall von ihm einschüchtern lassen.
Nicht von meinen Ängsten.
Nicht von der Kirche.
Nicht von meinem Vater.
Von niemandem.
Nie mehr.
(Tolino S. 44)


Inhalt
Nach dem Tod ihrer Mutter steht für Sawyer fest: Sie muss weg von hier! Weg von ihrem fanatisch-gewalttätigen Vater, weg von der streng religiösen Gemeinde, die ihr nie geholfen hat, weg von diesem furchtbaren Leben. Im Nachlass ihrer Mutter entdeckt sie, dass sie nun Besitzerin eines kleinen Stückes Land sowie eines ziemlich verrosteten Campers ist - perfekt für einen Neustart. Doch sie hat nicht mit Finn gerechnet, ihrem neuen Nachbarn; ein missmutiger aber sehr attraktiver junger Mann, der ihr Interesse sofort weckt. Während Sawyer versucht, ihr neues Leben aufzubauen, versucht Finn, Sawyer von sich fernzuhalten. Doch als sie plötzlich in Gefahr schwebt, muss Finn seine Dämonen besiegen...

Meine Meinung
Zugegeben, mir hat es das Cover unglaublich angetan! Die dunklen Farben finde ich einfach zauberhaft! Für mich ist es das erste Buch der Autorin und ich habe mich sehr auf die Geschichte gefreut. Den Schreibstil habe ich als sehr angenehm und leicht zu lesen empfunden und ich bin sehr schnell in die Geschichte reingekommen.

Sawyer erbt von ihrer Mutter Land und einen alten Campingwagen. Perfekt für sie, wünscht sie sich doch einen Neustart fernab von ihrem gewalttätigen Vater und der ultrareligiösen, unterdrückenden Gemeinschaft. In der Gemeinde Outskirts findet sie eine neue Heimat, neue Freunde - und einen verdammt attraktiven Nachbarn namens Finn. Dumm nur, dass dieser für sich ein Eremitenleben vorsieht und Sawyer von sich weist. Aber auch sie geht ihm nicht mehr aus dem Kopf. Und während beide die Dämonen ihrer Vergangenheit bekämpfen, kommen sie sich näher als geplant...

Klingt nach einer süssen Liebesgeschichte mit teils schwerer Thematik, nicht? So habe ich es zumindest empfunden. In der ersten Hälfte der Geschichte habe ich das auch bekommen; Eine verletzliche junge Frau, eine schwierige Vergangenheit, ein mürrischer Kerl und ein kleines fast verlassenes Dorf irgendwo im Nirgendwo. Sawyer erkämpft sich ein neues Leben und sorgt mit ihrer Unwissenheit und Naivität für den ein oder anderen Lacher. Finn bleibt der geheimnisvolle Typ, dessen Vergangenheit man gerne erfahren würde, bisher aber darüber nur rätseln kann. Soweit so gut.

Dann kommt die zweite Hälfte und damit das Näherkommen der beiden Protagonisten. Sawyer erbebt regelmässig, Finn tickt immer mal wieder aus, dann passiert was passieren muss. Und zwar immer öfter. Und auf sehr skurrile Art und Weise. Ich möchte hier nicht spoilern, deshalb kurz und knapp: Jedes Klischee wird bedient und die expliziten Szenen sind einfach nur schräg. Aber nicht nur das hat mich gestört: Finn weiss um die Vergangenheit von Sawyer, um ihren gewalttätigen Vater, verhält sich aber äusserst dominant ihr gegenüber und zwingt sich ihr fast auf. Den Hammer hat er dann aber mit dem ersten gemeinsamen Mal gebracht. Liebe NA-Autorinnen, was habt ihr nur immer mit der fehlenden Verhütung? Wäre es so schlimm, sich dafür kurz die Zeit zu nehmen?

Allgemein sind gegen Ende viele Dinge passiert, die meiner Meinung nach nicht hätten geschehen müssen. Man muss ja als Autorin auch nicht jedes Klischee bedienen - wobei das Frau Frazier offenbar anders sieht. Und sowieso. Ich weiss nicht, wann und warum. Aber die zweite Hälfte hat fast alles zunichte gemacht, was die erste aufgebaut hat. Keine Tiefe, nur noch künstlich hervorgebrachtes Drama, und oh wait! Noch mehr Klischees!

Charaktere
Sawyer als Protagonistn habe ich eigentlich ganz gern bekommen, obschon mir ihre Naivität in der zweiten Hälfte teils arg auf den Keks gegangen ist. Ich könnte hier eine tiefergehende Besprechung ihres Charakters machen, verzichte aber darauf, um mich nicht noch mehr darüber zu ärgern

Finn ist der typische geheimnisvolle Kerl, der eigentlich nicht wirklich viel zur Geschichte beigetragen hat, so mein Empfinden. Ja, so im Rückblick: Viel ist mir von dem Typen nicht geblieben. Ich fand ihn eher unsympathisch als heiss, Bookboyfriendmaterial war er für mich definitiv nicht. Weil er a) säuft und kifft, b) Sawyer seinen Willen aufdrängt und c) siehe oben, Thema Verhütung.

Ein bisschen Wind in die Sache haben Josh und Miller gebracht, die beiden besten Freunde von Sawyer (und ehemals Finn), die eine sehr explosive Beziehung führen - Cop und Drogendealer ist auch eine schwierige Kombi. Wobei auch Miller nach einer gewissen Zeit seine Sympathie komplett verliert. Ohne die beiden wäre die Geschichte aber trotzdem nur halb so unterhaltsam gewesen.

Fazit
Was gut angefangen hat, endet in Klischees, skurrilen Szenen und mit einem absolut unnötigen Cliffhanger (der übrigens sehr vorhersehbar war). Die Geschichte von Sawyer und Finn lässt sich zwar schnell und angenehm lesen, hinterlässt aber ein Gefühl, das Bücher nicht hinterlassen sollten: Unmut. Schade.

2.5 Sterne gibt es von mir

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Gefühl
Veröffentlicht am 10.03.2019

Wenn Kate Daniels mit einem Kampfpudel in den Krieg zieht...

Stadt der Finsternis - Magisches Blut
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"Wir leben in einer gefährlichen Welt. Wenn du eine Chance erkennst, glücklich zu werden, solltest du darum kämpfen, damit du später nichts bereuen musst."

[S. 299]

Inhalt
Kate Daniels erhält den Auftrag, ...

"Wir leben in einer gefährlichen Welt. Wenn du eine Chance erkennst, glücklich zu werden, solltest du darum kämpfen, damit du später nichts bereuen musst."

[S. 299]

Inhalt
Kate Daniels erhält den Auftrag, den Tatort einer Schlägerei zu untersuchen. Vor Ort findet sie Spuren grösster Brutalität - und Anzeichen einer hochansteckenden Krankheit. Doch es soll nicht bei diesem einen Vorkommnis bleiben - offenbar triebt ein uraltes und furchtbar mächtiges Geschöpf seinen Unfug in Kates Stadt. Und das kann sie sich nicht bieten lassen. Bewaffnet mit ihrem magischen Schwert Slayer und ihrem neuen Gefährten, zieht sie in den Kampf, um die zu beschützen, die sie liebt...

Meine Meinung
Ich liebe die Reihe rund um Kate Daniels. Mit viel Humor, Action und Liebe zum Detail wird der Leser in ein grandioses Abenteuer nach dem anderen entführt.

Kate sieht sich einer alten Gottheit gegenüber, die Atlanta mit Seuchen und Krankheit überziehen will. Da sie zurzeit nicht auf Curran, den Herrn der Bestien, zählen kann (die beiden haben ihren ersten Streit, wie niedlich!), zieht sie alleine in den Kampf. Dumm nur, dass ihr Gegner um ihre wahre Herkunft weiss und ebenfalls über die Blutmagie verfügt. Aber Kate lässt sich nicht unterkriegen...

Im 4. Teil der Reihe habe ich etwas ziemlich vermisst: Curran. Denn Kate und Curran sind beide in ihren gigantischen Egos verletzt und reden nicht miteinander. Dafür nimmt Kate einen Streuner bei sich auf, einen mächtig gefährlich aussehenden Hund - der sich jedoch nach einem Bad und einem Haarschnitt als Pudel herausstellt. Welch Schmach für Kate. Welch grandiose Vorlage für die lustigsten Witze des Buches!

Erst nachdem die Geschichte Fahrt aufgenommen hat, bekommen Curran und die Gestaltwandler wieder ihre Bühne. Es hat so viel Spass gemacht, dem Geschehen zu folgen und ja, auch ich habe auf ein Zusammenkommen zwischen Kate und Curran hingefiebert. Endlich endlich passiert in dieser Hinsicht was. Und wie! Ich sage dazu nur: Katzenminze!

Trotz der Spannung, dem genialen Humor, den neuen Charakteren und Antagonisten... der 4. Teil ist für mich der bisher schwächste. Irgendwie waren da unnötige Längen und ja, alles ist ein wenig zu unrealistisch. Wie, hier geht es doch um Magie? Was erwartest du denn bitte?, mögt ihr euch jetzt fragen. Was ich meine ist; Kates Gegner ist nahezu unbesiegbar und auch Kate selber wird nahezu unbesiegbar. Alles ist einfach ein wenig zu gross angelegt. Das nimmt einem fast ein wenig den Spass an der Sache ...

Das Ende dann wiederum... nur so viel: Ich hatte Tränchen in den Augen!

Fazit
Kate Daniels rettet einmal mehr die Welt (oder zumindest Atlanta). Das tut sie auf ihre typische Art: schlagfertig, sarkastisch und mit einer ordentlichen Portion wumms. Mit viel Humor und ordentlich Spannung stürzt sie sich in ihr 4. Abenteuer - das mich aber aufgrund kleinerer Schwächen dieses Mal nicht zu 100 % überzeugt hat..

4.5 Sterne

Veröffentlicht am 19.02.2019

Im Herzen ein Kleinstadtmädchen

Im Herzen ein Schneeleopard (Heart against Soul 1)
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Manchmal, wenn man schläft und schlecht träumt, hat man dieses schreckliche Gefühl, das einen durch den ganzen Tag begleitet. [...] Und ohne dass der Tag begonnen hat, weiss man schon, er ist gelaufen.
[Tolino ...

Manchmal, wenn man schläft und schlecht träumt, hat man dieses schreckliche Gefühl, das einen durch den ganzen Tag begleitet. [...] Und ohne dass der Tag begonnen hat, weiss man schon, er ist gelaufen.
[Tolino S. 163]

Inhalt
Während all ihre Freunde auf die Uni gehen, ist Emma allein in ihrem Heimatort geblieben. Mit kleineren Jobs spart sie ihr Geld zusammen, um sich den Traum des Architekturstudiums zu erfüllen - doch mit einem in die Jahre gekommenen Haus, einer Grossmutter, die selber nichts mehr verdient und dem alten, reparaturbedürftigen Wagen ihres Grossvaters, liegt dieser Traum noch in weiter Ferne. Nur in der Kunst findet sie die gewünschte und nötige Abwechslung von ihrem eher tristen Leben - und in Nate, dem geheimnisvollen Neuling in der Ortschaft. Dem unwiderstehlichen Typen liegen die gelangweilten Frauen aus dem Ort schnell zu Füssen. Und auch Emma findet ihn interessanter, als sie sollte. Komisch nur, dass mit seiner Ankunft auch ihre seltsamen Träume des Nachts immer intensiver und brutaler werden...

Meine Meinung
Ich bin eine Weile um die Geschichte herumgeschlichen. Das Cover hat mich schon seit Veröffentlichung angesprochen und schliesslich habe ich den Schritt gewagt. Recht schnell habe ich in die Geschichte hineingefunden, die zwar eher langsam und gemütlich vor sich hinplätschert, für mich zurzeit aber genau das Richtige ist. Der Schreibstil liest sich angenehm, auch wenn er stellenweise doch noch sehr unausgereift wirkt. Man merkt, dass die Autorin noch nicht allzu viel Erfahrung hat. Aber dennoch fand ich ihren Stil nett und man kann ihn gut und flüssig lesen.

Emma lebt das typische Kleinstadtleben: Job im Kaffee, immer die gleichen Menschen um sich, nicht viel los. Bis Nate Solter, Erbe der abgeschottenen Villa der Ortschaft auftaucht. Während Emma versucht, ihm aus dem Weg zu gehen - schliesslich will sie sich Ärger vom Hals halten und für ihren Traum, ein Architekturstudium, sparen - bemerkt dieser die schüchterne Emma rasch; und vor allem ihr Zeichentalent. So stellt er sie mir nichts dir nichts als Innenarchitektin für die alte Villa an - und Emma fällt es immer schwerer, Nate aus dem Weg zu gehen. Besonders, weil die bedrohlichen Träume, die sie nachts heimsuchen, mit seiner Ankunft immer realistischer werden...

Ja, an gewissen Stellen könnte man das Buch als langweilig bezeichnen. Ja, durchschnittliches und schüchternes Mädchen trifft attraktiven, geheimnisvollen Jungen ist nichts Neues. Ja, als Leser kommt man (auch dank des offensichtlichen Covers) schnell dahinter, wohin die Geschichte führt. Aber dennoch - und wie schon erwähnt - für mich war es die richtige Geschichte zur richtigen Zeit und ich wurde gut unterhalten!

Das Kleinstadtfeeling hat mir zugesagt - es hat mich an meine eigene Jugend erinnert; nicht komplett ab vom Schuss und dennoch weit von dem entfernt, was sich eine Jugendliche wünscht. Die Nachbarn/Miteinwohner wissen alles und richten schärfer als Gott. Die Damen (Weiber?) tratschen, die älteren Herren flirten, und allgemein ist der Altersdurchschnitt doch eher Ü50 als U30. Ein gewisser Charme wohnt dem ohnegleichen inne, dennoch wünscht man sich manchmal einfach nur weg. Das Setting - eine Kleinstadt mitten in Maryland, USA - fand ich dementsprechend gelungen; es hat mir wirklich gut gefallen.

Emma fand ich sehr sympathisch. Was wohl am ehesten daran lag, dass ich mich total in ihr wiedererkannt habe. Ihre Art ist der meinen so ähnlich und ich konnte ihre Gedankengänge und ihre Entscheidungen immer nachvollziehen. Vielleicht ist sie ein wenig eine graue Maus, vielleicht bin ich das auch, aber in die Geschichte passt sie perfekt.

Nate Solter spielt den männlichen Part. Er ist ein wenig geheimnisvoll, wirkt von seiner Vergangenheit geplagt und ja, ich fand ihn interessant. Der Funken ist zwar nicht übergesprungen, aber es hat Spass gemacht, ihn kennenzulernen.

Neben den beiden sind die wichtigsten Protagonisten: Die Oma von Emma, die von Kapitel zu Kapitel seltsamer wird (denk nach Emma, denk nach!), der beste Freund von Emma - Daniel - der echt ein armes Kerlchen ist (die Friendzone lässt grüssen) und die Kumpels von Nate - Liam und Lana - die ich echt mag.

Fazit
Eine Kleinstadt, seltsame Träume, ein geheimnisvoller Neuer, ein bisschen Drama, eine grosse Portion Gefühle und fertig ist die perfekte Lektüre für zwischendurch.