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Veröffentlicht am 16.12.2017

Vorsicht vor der weissen Kaninchenwolke!

Alice im Zombieland
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Inhalt
Alice Bell wächst mit einem psychisch gestörten und alkoholabhängigen Vater, einer diesem vollkommen ergebenen Mutter und einer süssen kleinen Schwester auf. Seine oberste Regel: Verlasse niemals ...

Inhalt
Alice Bell wächst mit einem psychisch gestörten und alkoholabhängigen Vater, einer diesem vollkommen ergebenen Mutter und einer süssen kleinen Schwester auf. Seine oberste Regel: Verlasse niemals das Haus, wenn es dunkel ist. Und so sind Alice und ihrer Schwester viele normale Dinge verwehrt. An ihrem Geburtstag schafft Alice es jedoch, ihren Vater zu überreden, sich die Tanzaufführung ihrer Schwester anzusehen. Doch der Abend endet in einer Katastrophe, in der Alice ihre gesamte Familie verliert. Und sie muss einsehen, dass die Monster, vor denen sich ihr Vater so gefürchtet hatte, real sind...

Meine Meinung
Für mich war es das erste Buch der Autorin - ich habe sie schon seit längerem im Blick und hatte das Buch beim Verlag gewonnen. Der Einstieg in die Geschichte ist mir leicht gefallen und schnell war klar: Der Schreibstil ist absolut meins! Spannend, sarkastisch, selbstironisch, humorvoll, einfach wirklich so, wie ich das mag. Kein Wunder sind die Seiten einfach geflogen. Dass es sich um eine Art Retelling von Alice im Wunderland handelt, sollte jedem nach dem Lesen des Titels klar sein, dennoch ist das Buch komplett anders. Vor allem die Titel der Kapitel lehnen an das Original an, aber ansonsten gibt es nur kleine Anspielungen in der Geschichte zu finden - was ich so sehr angenehm fand.

Alice wächst mit einem verrückten Vater, der sich vor Monstern fürchtet, auf. Als sie ihn überredet, trotz seiner Angst an die Schulaufführung ihrer Schwester zu gehen, ist sie unglaublich happy über den kleinen Sieg. Doch es passiert, was sie nie für möglich gehalten hat: Ihre Familie verunfallt, nur Alice überlebt. Dass sie am Unfalltag Monster gesehen hat, versucht sie fortan zu verdrängen, während sie ihren Weg zurück ins Leben sucht. Dann lernt sie Cole kennen, und mit ihm die Wahrheit...

Alice' Geschichte beginnt mit einem Vorwort von Alice höchstpersönlich und dann mit einer Rückblende. Der Leser lernt die etwas verrückte Familie der Protagonistin kennen. Der Vater seltsam und ein Alkoholiker, die Mutter liebevoll aber etwas vergesslich, die kleine engelsgleiche Schwester. Ich hatte sie recht schnell ins Herz geschlossen. Man erfährt, wie das Leben von Alice abläuft: Im Dunkeln nie rausgehen, keine Parties, keine Übernachtungen auswärts und ja nie auf einen Friedhof. Wobei letzteres kein grösseres Problem für Alice darstellt.

Die Story nimmt rasch an Fahrt auf, es passiert das Unausweichliche (was auch auf dem Klappentext schon angedeutet ist, was aber keineswegs spoilert, wie ich finde) und Ali's Leben ist nicht mehr wie bisher. Sie kommt bei ihren Grosseltern unter und auf eine neue Schule, versucht sich irgendwie wieder ins Leben zurück zu kämpfen. Obschon es irgendwie eine dieser Teenie-Stories ist, hat es mich hier nicht gestört. Viel Szenen in der Schule, Getratsche, verfeindete Grüppchen, ein wenig Unterricht - ich hatte es nicht erwartet, aber es hat mir gefallen.

Und was wäre ein Jugendbuch ohne Liebesgeschichte? Hier kommt sie in Form von Cole daher, einem finsteren Zeitgenossen, der öfters verwundet ist, als er wirklich im Unterricht sitzt - und vor dem alle Angst haben. Inklusive Ali, zumindest am Anfang. Aber dennoch ist sie fasziniert von ihm - und von den Tagträumen, die er bei ihr verursacht. Ich muss gestehen, obschon ich nicht auf Badboys stehe war ich sofort Feuer und Flamme für Cole.

Natürlich bietet das Buch noch viel mehr als Schulszenen und eine zarte Liebe: Dramatik, Trauer, witzige Unterhaltungen, Ali's wunderbare Selbstironie, Kämpfe, eklige Zombies, sehr viele Gefühle, Visionen, Herzschmerz, Bisse, Wunden und noch viel viel mehr. Der einzige klitzekleine Störfaktor war für mich das Thema Glaube - für mich hätte das hier nicht sein müssen. Aber ich kann darüber hinwegsehen. Ich hatte zwar etwas anderes erwartet, wurde aber wahnsinnig gut unterhalten und das Buch hat mich vollkommen überzeugen können.

Setting
Der erste Abschnitt spielt im Zuhause von Alice, der Rest dann bei ihren Grosseltern und in der Umgebung. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich keine Ahnung habe, wo die Story orthografisch angesiedelt ist, ich hatte aber vor meinem inneren Auge immer eine Kleinstadt in den USA - Jeeps, Supermärkte, High Schools, abgelegene Farmen - all das habe ich im Buch entdeckt und das hat in mir dieses Bild heraufbeschworen.

Mal abgesehen vom Setting, das irgendwie nebensächlich war, bin ich absolut begeistert vom Worldbuilding. Die Idee der Zombies in diesem Buch habe ich sonst noch nirgends entdeckt. Gut, ich stürze mich sonst nicht unbedingt auf Zombies, aber dennoch... Hier sind Zombies keine schlurfenden (na gut, doch, sie schlurfen schon ein wenig) verwesenden Körper, sondern infizierte Seelen, Geister. Nur wenige Menschen können sie sehen und sie bekämpfen, aber sie sind da. Immer. Und sie wollen das Schöne und Glückliche, was die Lebenden haben. Wer einmal infiziert ist, hat eindeutig ein Problem. Denn ein Zurück gibt es nur ganz kurz.

Charaktere
Alice "Ali" Bell ist die Hauptprotagonistin und trotz ihren 16 Jahren ziemlich angenehm. Ich fand sie auf Anhieb sympathisch, sie ist sarkastisch und mutig und stark und gleichzeitig total verängstigt und unsicher und in einem Schneckenhaus. Sie ist eine tolle Protagonistin, die über sich hinauswächst, ohne dass sie sich selbst verändert.

Cole ist der Badboy der Geschichte, ein Prügelknabe und Schulschwänzer. Und absolut faszinierend. Je mehr man über ihn erfährt, desto sympathischer und gleichzeitig geheimnisvoller wird er. Und desto mehr verliert man sein Herz an ihn.

Das Buch hat eine Menge toller Charaktere zu bieten, die ich allesamt sehr gelungen fand. Vor allem Kat, Ali's neue beste Freundin, fand ich toll. Sie ist ein Wirbelwind, aber einer der guten Sorte - und auch sie hat eine dunkle Seite, ein grosses Geheimnis. Ansonsten bin ich Ali's Grosseltern Pops und Nana ziemlich verfallen - vor allem ihren Verhören, wenn Ali einen Jungen mit nach Hause brachte. Zum Schreien komisch!

Fazit
Anders als erwartet, aber das Buch hat mich komplett überzeugt und wahnsinnig gut unterhalten! Dramatik, Humor, Zombies, Schmetterlinge im Bauch, Kämpfe, Familie, Trauer, Freundschaft - hier findet sich so unglaublich viel, dass man das schwer in einer Rezi erfassen kann. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 05.12.2017

Ein absolutes Wohlfühlbuch! Mike <3

Rock my Dreams
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Inhalt
Hailey Harper hat es nicht leicht im Leben; ihre Eltern sind fast pleite, sie selber kann sich nur Second-Hand-Klamotten leisten und ihr Studium wird von ihrem Onkel finanziert. Alles nicht so schlimm ...

Inhalt
Hailey Harper hat es nicht leicht im Leben; ihre Eltern sind fast pleite, sie selber kann sich nur Second-Hand-Klamotten leisten und ihr Studium wird von ihrem Onkel finanziert. Alles nicht so schlimm für sie, wäre da nicht die Tatsache, dass sie dafür mit ihrer Cousine Danica zusammenleben muss. Während diese mit allen Mitteln versucht, ihren Ex-Freund zurück zu gewinnen, möchte Hailey nur gute Noten schreiben um möglichst schnell aus der finanziellen Abhängigkeit zu entkommen. Doch sie hat nicht mit Mike gerechnet, dem unglaublich süssen Drummer von The Last Ones to Know, für den sie sich mehr interessiert, als sie sich eingestehen will - und der ausgerechnet der Ex von Danica ist...

Meine Meinung
Der letzte Teil der Reihe um die Rockstars von The Last Ones to Know kommt mit dem gewohnt lockeren Schreibstil daher. Wie immer schafft es die Autorin aber, den Stil ihrer Protagonistin anzupassen, und so ist er in diesem vierten Band etwas verzweifelter, als bisher, aber dennoch wirklich überzeugend.

Hailey träumt von Klein auf davon, Tierärztin zu werden. Ihre Eltern besitzen eine Farm, aber für mehr reicht das Geld nicht, und so bezahlt ihr reicher Onkel ihr das Studium. Dazu gehört aber der Deal, dass Hailey mit ihrer Cousine Danica zusammenlebt und ihr möglichst ein wenig bei deren Studium hilft. Doch Danica ist eigentlich nur darauf aus, Mike zurück zu gewinnen - ihren Ex-Freund und Drummer der äusserst erfolgreichen Rockband The Last Ones to Know. Dass ausgerechnet dieser Mike so wahnsinnig süss ist und Hailey's Herz höher schlagen lässt, macht alles sehr viel komplizierter...

Ich mochte Mike vom ersten Band an. Er ist kein Frauenheld, sondern ein Romantiker, und ein kleiner Nerd noch dazu - zumindest was Videospiele angeht. Natürlich habe ich mich am meisten auf seine Geschichte gefreut und ich wurde nicht enttäuscht! Mike ist einfach ein Traum. Hailey als weibliche Protagonistin hat mir auch sehr gut gefallen - sie ist tierlieb, Vegetarierin, läuft in Second-Hand-Klamotten rum und es ist ihr egal, was die anderen denken. Natürlich bis auf das, was Danica denkt, denn von deren Launen hängt Haileys Zukunft ab. Und Danica ist ein echtes Biest! Ich habe sie über die Seiten mehr und mehr verabscheut und gleichzeitig fand ich sie toll, denn sie gibt eine - auf verquere Art und Weise - wunderbare Zweitbesetzung ab.

Ich könnte jetzt stundenlang über Mike schwärmen, wie toll er ist, wie romantisch, wie zuckersüss, wie gut gebaut, wie unglaublich er ist. Aber das müsst ihr wirklich selber erleben. Für mich war das Buch gut für die Seele, auch wenn ich phasenweise so mit Hailey gelitten oder Danica verabscheut habe - es war eines dieser Bücher, die einem einfach gut tun.

Auch hier hat mir das Setting wieder besser gefallen, als im ersten und zweiten Teil. Man erfährt viel über Hailey, deren Familie, und auch den kleinen Bruder. Die Familie steht eng zusammen, denn sie mussten einiges zusammen erleben. Hailey ist keine dieser Glamour Girls, was man auch daran merkt, dass sie viel Zeit mit Freiwilligenarbeit im Tierheim verbringt. Auch diese Szenen haben mir sehr gepasst und ich hatte die eine oder andere Träne in den Augen.

Auch der Einblick in den Aufstieg der Band hat mir gefallen: Das Reisen auf Welttournee, der Blick hinter die Kulissen, vor allem auch das Erstellen eines Musikvideos - das zu entdecken hat mir viel Freude gemacht.

Fazit
Mike ist der Traumtyp schlechthin, Hailey eine der sympathischsten Protagonistinnen überhaupt. Ihre gemeinsame Geschichte ist unglaublich romantisch, gefühlsintensiv, echt und einfach wunderbar. Auch die Antagonistin kann auf voller Länge überzeugen - und trotz ihr ist das Buch ein Feel-Good-Buch, Futter für die Seele, sorgt für Herzklopfen und viele Aaaach wie süss-Gedanken.

#Lieblingsbuch

Veröffentlicht am 27.11.2017

Interessante Story, schwache Umsetzung

Herrscherin der tausend Sonnen
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Inhalt
Kronprinzessin Rhee hat als einzige ihrer Familie ein Attentat überlebt und ist abgeschottet von ihrer Heimat aufgewachsen. In ihr brennt schon seit je her der Wunsch nach Rache, und so ist sie ...

Inhalt
Kronprinzessin Rhee hat als einzige ihrer Familie ein Attentat überlebt und ist abgeschottet von ihrer Heimat aufgewachsen. In ihr brennt schon seit je her der Wunsch nach Rache, und so ist sie im Kampf besser ausgebildet, als in politischen Belangen. Als sie kurz vor ihrem 16. Geburtstag zurück nach Kalu reisen soll um dort endlich den Thron zu besteigen, wird erneut ein Attentat auf sie verübt - das sie nur knapp überlebt. Ihr vermeintlicher Mörder, Aly, Star einer galaktischer Show, taucht ebenso unter, wie sie selber. Und während Rhee nach Rache sinnt, will Aly nur die Dinge richtigstellen, doch beide müssen einsehen, dass viel mehr hinter allem steckt, als erwartet.

Meine Meinung
Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, war ich überzeugt, dass mich das Buch komplett in seinen Bann ziehen kann. Rhee wird als "so stark wie Arya aus GoT" umschrieben und das Genre Sci-Fi/Space Opera ist genau mein Ding. Recht schnell habe ich aber feststellen müssen, dass der Schreibstil so gar nicht mein Ding ist. Dieser ist nämlich extrem unausgearbeitet. Komische Satzkonstellationen, der unnötige und vor allem falsche Gebrauch der Worte "Aber, Doch, Dann, etc." sowie die absolute Unfähigkeit der Autorin, Gefühle herüber zu bringen, haben "Herrscherin der tausend Sonnen" zu einem Kampf für mich werden lassen.

Rhiannon, genannt Rhee, ist die einzige Überlebende des Herrschergeschlechts Ta'an. Bis sie mit 16 Jahren den Thron besteigen soll, wächst sie auf dem Mond Nau Fruma auf. Doch anstatt sich auf den Thron vorzubereiten, schmiedet sie Pläne, wie sie Rache üben kann - an Seotra, dem momentanen Regenten und für sie dem Mörder ihrer Familie. Alyosha ist als Wraetaner kein gerne gesehener Mann, doch er hat es geschafft, sich in einer galaktischen Show einen Namen zu machen. Als ein Attentat auf Rhee verübt wird, glaubt alle Welt, sie sei tot. Und alle denken, dass Aly ihr Mörder ist. Doch Rhee lebt und sinnt noch mehr auf Rache, und Aly will nur endlich wieder normal leben...

So weit so gut. Trotz der etwas unglücklich gewählten Namen für die Planeten und Rassen (ja, das darf in der Sci-Fi schon mal wild zu und her gehen, aber man sollte nicht immer über die Wörter stolpern...) ist man als Leser recht schnell in der Geschichte drin. Abwechslungsweise begleiten die Kapitel Rhee und Aly in ihrem Leben. Jedes Kapitel endet mit einem Mini-Cliffhanger, und da kommt neben dem Schreibstil schon der zweite Kritikpunkt: Die Autorin löst die Cliffhanger nicht wirklich auf, nein, sie überspringt sie einfach. Da stürzen die Protas gerade mit ihrem Raumschiff auf einen Planeten zu - Szenenwechsel zum anderen Prota - und im nächsten Kapitel ist die Gefahr gebannt und es ist schon wieder einiges passiert. Das hat meiner Meinung nach viel vom Lesespass genommen.

Dabei hätte es so gut werden können! Eine Prinzessin, die auf Rache sinnt, ein gejagter Star und eine Menge intergalaktischer Action und Geheimnisse. Bei der Umsetzung ist aber hier definitiv viel daneben gegangen. So ist Rhee keine Arya, sondern ein nerviges, dummes, kleines Kind. Ein Wunder dass sie kämpfen kann, denn sonst kann sie gar nichts. Vor allem nicht denken. Aly seinerseits ist einiges sympathischer, aber er ist gleichzeitig total flach geblieben. Nicht nur Gefühle kann die Autorin nicht rüberbringen, sondern auch Beschreibungen. So wusste ich erst ca. Mitte des Buches, wie ein Wraetaner überhaupt aussieht. Ist ja auch nicht wichtig, ist ja nicht so, dass der männliche Protagonist einer ist...

Setting
Ich würde das Worldbuilding gerne loben, aber manchmal hatte ich das Gefühl, dass sich die Autorin in ihrem Welten ein wenig verrannt hat. Es wird so schnell hin und her gewechselt, und es kommen so viele Rassen und Worte und Sprachen und Rituen vor, dass das alles nur knapp angesprochen wird und irgendwie oberflächlich bleibt. Es kommt zwar alles vor, was es braucht, aber es ist eben schlecht ausgearbeitet und zu wenig thematisiert.

Der Leser lernt einige Planeten und Monde kennen, die alle eigentlich interessant wären, aber man kann sich gar nicht darauf einlassen, denn schwupps ist man schon wieder an einem anderen Ort. Das fand ich sehr schade. Ausserdem waren die Beschreibungen der Autorin eher knapp und vieles konnte ich mir gar nicht recht vorstellen.

Charaktere
Rhee hätte wohl eine kleine Kämpferin werden sollen, die die Sympathie der Leser bekommen soll. Da ist aber ordentlich was schiefgelaufen. Denn sie ist nicht sympathisch und auch nicht wirklich kämpferisch. Ihre Rachepläne sind nur wilde Fantasien und wenn es drauf ankommt muss sie sich immer von jemandem den Allerwertesten retten lassen. Ganz ehrlich, irgendwie wäre die Geschichte auch ohne sie ausgekommen.

Aly ist Wraetaner, eine Rasse, die von den Kaluanern (?) nicht gerade hoch geschätzt wird. Dennoch kämpft er sich durch, ist nett und freundlich und schafft es zum Star von DroneVision, einer intergalaktischen Show. Er ist ziemlich sympathisch, aber bleibt irgendwie blass.

Neben den beiden Protagonisten tauchen noch andere Charaktere und natürlich Antagonisten auf. Von den Charakteren konnte mich eigentlich niemand wirklich überzeugen, weder der "Mönch" Dahlen, noch der Regent und vermeintliche Mörder Seotra, und schon gar nicht Nero, der allgegenwärtige Kommentator von einfach allem. Wer mir fast am meisten gefallen hat waren Pavel - ein Droide, der ziemlich witzig war - und Kara. Allein wegen ihr werde ich vielleicht weiterlesen.

Fazit
Es hätte so gut werden können. Doch der Schreibstil war zu trivial, die Protagonisten entweder unsympathisch oder flach und alles wurde nur mässig und oberflächlich beschrieben, so dass nichts wirklich hängen geblieben ist. Die Story an sich konnte mich packen, dennoch war ich oft kurz davor, das Buch wegzulegen. Von mir gibt es ganz knappe 3 Sterne.

Veröffentlicht am 13.11.2017

Eine unglaublich stimmungsvolle Geschichte - mit einem kleinen Manko

Immortal Love. Ein Hauch von Menschlichkeit
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Inhalt
Als Sarah Heys auf der Heimfahrt von einer Party kurz einnickt, verunfallt sie schwer. Dem Tode nah bekommt sie nur noch mit, dass ein Mann an die Unfallstelle kommt, sie aus ihrem Wagen und damit ...

Inhalt
Als Sarah Heys auf der Heimfahrt von einer Party kurz einnickt, verunfallt sie schwer. Dem Tode nah bekommt sie nur noch mit, dass ein Mann an die Unfallstelle kommt, sie aus ihrem Wagen und damit ihr Leben rettet. Wochen später trifft sie im Café ihrer Eltern auf IHN, den Mann, der sie gerettet hat, von dem alle glauben, sie habe ihn sich in ihrer Not ausgedacht. Doch er gibt sich unnahbar und geht nicht auf sie ein. Sarah forscht weiter, findet heraus, dass er ein Erbe der Stackmores ist, auf denen ein Fluch liegen soll und die alle aus ihrem Ort meiden. Doch sie fühlt sich unerklärlich zu ihm hingezogen, und sowieso, Flüche gibt es nicht, das sind alles alte Legenden...

Meine Meinung
Das Cover hat mich von Anfang an extrem angesprochen. Ich habe schon den einen oder anderen Roman in diese Richtung gelesen, weshalb ich erst etwas skeptisch war, aber dann habe ich mich einfach in die Seiten gestürzt. Und ich wurde nicht enttäuscht. Der Schreibstil der Autorin ist unglaublich schön und mystisch, passt perfekt zum Buch und der Stimmung, und die kurzen Kapitel sorgen dafür, dass man regelrecht durch die Geschichte fliegt.

Sarah Heys nickt auf der Heimfahrt in ihrem Auto ein und verunfallt schwer. Nur knapp entrinnt sie dem Tod und sie ist sich sicher, dass ein geheimnisvoller Fremder sie gerettet hat - doch niemand will ihr glauben. Bis der Fremde ausgerechnet im Betrieb ihrer Eltern auftaucht. Er stellt sich als Zachary Stackmore heraus, Erbe des Schloss Glamis, um das sich grausame Legenden ranken. Doch Sarah gibt nicht viel auf Legenden und das Geschwätz der anderen, auch wenn die anhaltende Dunkelheit in ihrer Ortschaft ihr langsam etwas seltsam vorkommt - genauso wie der Umstand, dass sie sich öfters verletzt, ohne Schäden davon zu tragen. Und genauso wie der Umstand, dass sie sich ungewöhnlich stark zu Zachary hingezogen fühlt, auch wenn sie ihn kaum kennt.

Die Geschichte startet mit einem Rückblick auf Schloss Glamis, mit dem Ursprung einer Legende, eines furchtbaren Fluches. Recht schnell ist klar, dass wir es hier mit Vampiren zu tun bekommen - aber mit völlig anderen, als wir es uns gewohnt sind. Denn hier ist der Vampirismus ein Fluch, etwas Furchtbares, und so umgesetzt, wie ich es definitiv noch nie erlebt habe. Und es hat mir wirklich unglaublich gut gefallen.

Mit einem ganz besonderen Stil führt die Autorin durch die Geschichte. Richtig mystisch und geheimnisvoll, irgendwie schwer, und ich hatte das Gefühl, nonstop unter verstärktem Herzklopfen zu leiden - etwas, was ich so schon lange nicht mehr in einem Buch gefunden habe. Während sich alle und jeder gegen Sarah und vor allem gegen Zachary wendet, kommen die beiden sich näher und Sarah dem Geheimnis der Familie Stackmore immer mehr auf die Spur.

"Immortal Love" war für mich ein absoluter Höhenflug mit einer etwas ruppigen Landung. Denn das Ende ist zwar ganz nach meinem Geschmack, aber irgendwie hat hier der Schreibstil urplötzlich nachgelassen, ist von wunderschön zu durchschnittlich gewechselt, was mich ehrlich gesagt etwas enttäuscht hat. Gerade auf der Zielgeraden sollte eine Geschichte nicht plötzlich in der Qualität nachlassen.

Setting
Mit grosser Freude habe ich bei Recherchen festgestellt, dass der Handlungsort Forfar in Schottland nicht etwa fiktiv sondern ganz und gar real ist. Sogar das Schloss Glamis, auf dem die Stackmores Leben, existiert!

Forfar ist eine typisch schottische Kleinstadt - jeder kennt jeden, es wird viel getratscht und getuschelt, die Jugend will irgenwie weg von dort und doch bei ihrem Wurzeln bleiben. Kurzum: Forfar ist unglaublich charmant und ich habe mich sehr wohl gefühlt. Hauptschauplatz sind das "Poppy's" - ein traditionsreiches Café - und Schloss Glamis, um das sich furchtbare Legenden ranken, und das ich gerne noch etwas mehr erkundet hätte.

Mit dem Fluch hat die Autorin eine wunderbare Alternative zu den glitzernden und actionliebenden Vampiren der Buchwelt erschaffen, die mich unglaublich packen und mitreissen konnte. Vampire sind hier nicht wirklich eine eigene Spezies, sondern eben eher Verfluchte, und natürlich gibt es auch dazu den Gegenpart in Form der Jäger der Gilde. Mich konnte diese Konstellation komplett überzeugen.

Charaktere
Sarah Heys ist eine junge Frau, die ihren Eltern im Café aushilft, obschon sie eigentlich von grösserem, genauer gesagt von der Universität in Edinburgh träumt. Nach ihrem Unfall verändert sie sich jedoch, nicht nur passieren ihr immer merkwürdige Dinge, sondern sie scheint nahezu magisch zu Zachary hingezogen. Ihre Gefühle spielen komplett verrückt und gleichzeitig ist sie sich sicher, dass sie das Richtige tut. Sarah war mir von Anfang an sehr sympathisch, sie ist ein guter Mensch mit einem guten Herzen, sehr auf die Familie bedacht und genügsam.

Zachary ist der Erbe der Stackmores und ein Geheimnis für sich. Er wirkt unnahbar und zu Beginn auch sehr kalt, aber schnell ist klar; da steckt mehr dahinter! Ich habe tatsächlich ein Teil meines Herzens an ihn verloren, denn er ist ein rücksichtsvoller Gentleman, eine traurige Seele, verloren in einer Welt, die ihm nur Böses will und ihm eine Menge abverlangt. Ein Held, der selber gerettet werden muss.

Neben den beiden Protagonisten bietet das Buch noch eine Menge anderer Darsteller, so zum Beispiel die liebenswürdigen Eltern von Sarah (ein absolutes Traumpaar und Vorbild), ihre beste Freundin, von der ich jetzt noch nicht weiss, was ich von ihr halten soll, Carl, den Bürgermeister und sein ekelerregender Sohn Hamish, Murdoch, den brutalen Jäger, die Gräfi Stackmore, die so undurchsichtig und geheimnisvoll wie Zachary ist und natürlich noch andere Menschen und Nichtmenschen. Alle Charaktere fand ich sehr gelungen und authentisch, liebenswert oder verabscheuungswürdig, alle richtig ausgefeilt und mit einer eigenen Geschichte.

Fazit
"Immortal Love" ist eine wunderschön ausgearbeitete Geschichte um eine alte Legende, einen schrecklichen Fluch, die nie endende Hoffnung und die einzig wahre Liebe. Magisch und mystisch und unglaublich stimmungsvoll geschrieben, mit überzeugenden Charakteren und einem wunderbaren Setting.

4.5 Sterne

Veröffentlicht am 13.11.2017

Kit & Shawn - der bisher beste Teil der Reihe <3

Rock my Soul
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Inhalt
Seit Kit in jungen Jahren Shawn Scarlett zum ersten Mal Gitarre spielen sah, ist es um sie geschehen. Nicht nur hat er in ihr ihre Leidenschaft für die Musik und das Gitarrespielen geweckt, sondern ...

Inhalt
Seit Kit in jungen Jahren Shawn Scarlett zum ersten Mal Gitarre spielen sah, ist es um sie geschehen. Nicht nur hat er in ihr ihre Leidenschaft für die Musik und das Gitarrespielen geweckt, sondern auch ihr Herz für den Rockstar entflammt. Doch nach einem One-Night-Stand auf einer Abschlussparty hört Kit nie wieder von Shawn und sie bleibt mit gebrochenem Herzen zurück. Jahre später sucht Shawn's Band The Last Ones to Know einen neuen Gitarristen und Kit will es wagen: Sie will ihren Traum leben, ihren Lebensunterhalt mit Musik verdienen, auf Tournee gehen. Wäre da nur nicht Shawn, der ihr Herz wieder entflammen lässt...

Meine Meinung
Band 3 der Reihe kommt mit gewohnt locker-leichtem Schreibstil und dennoch einer Spur Tiefgang daher. Mir gefällt, wie die Autorin von Band zu Band ihrem Schreibstil treu bleibt und sich dennoch der jeweiligen Protagonistin anpasst. So ist dieser dritte Band wieder anders als seine Vorgänger, dieses Mal irgendwie frecher und gleichzeitig zerbrechlicher.

Kit verliert mit 15 ihre Jungfräulichkeit und ihr Herz an den aufsteigenden Rockstar Shawn Scarlett. Doch er ruft sie nicht an und zerbricht so ihren Traum. Dennoch hat er in ihr auch eine ganz tiefe Liebe zum Gitarrenspielen entfacht, und so mausert sich Kit zu einer begnadeten Musikerin. Als Shawn's Band einen neuen Gitarristen sucht, bewirbt sie sich und erhält den Platz auch prompt. Für sie geht dafür ein Traum in Erfüllung, aber gleichzeitig stellt sie dies vor die Herausforderung ihres Lebens: Jeden Tag mit Shawn zu verbringen, ohne sich nochmals in ihn zu verlieben, ohne sich nochmals das Herz brechen zu lassen.

Ich muss gestehen, dass mir dieser Teil der Reihe bis jetzt am absolut besten gefallen hat. Dies liegt wohl vor allem daran, dass ich mich total mit Kit identifizieren kann. Sie ist das schwarze Schaf der Familie und wird doch geliebt, sie kümmert sich nicht darum, was andere denken und ist trotzdem zutiefst verunsichert. Kit ist eine wahre Powerfrau mit ganz vielen Rissen in ihrem Herzen und das hat sie unglaublich sympathisch gemacht.

Shawn habe ich in den ersten beiden Bänden nicht wirklich wahrgenommen, was ich jetzt fast nicht verstehe, denn er ist unglaublich heiss! Und nicht nur das, er ist ein wunderbarer Kerl, er liest, er kümmert sich liebevoll um seine Familie, er trägt zum lesen eine Brille, er verliert sich total in seiner Musik und habe ich schon erwähnt, dass er liest?

Was mir an "Rock my Soul" auch gut gefallen hat, ist das ganze drum herum. Und so bringt Kit nicht nur ein gebrochenes Herz, ein paar Geheimnisse und ziemlich viel Ärger mit sich, sondern auch noch vier Brüder, die einfach zum schreien sind. Ihre drei älteren Brüder sind die Aufpasser-Gorillas schlechthin, aber super sympathisch, und ihr Zwillingsbruder Kale hat ziemlich schnell mein Herz erobert. Denn sein Geheimnis ist noch grösser als Kit's - denn er ist mehr an Männern interessiert, als an Frauen. In einem testosterongeschwängerten Zuhause ist das aber gar nicht so einfach. Gut, dass Kit mit den Jungs aus der Band auch Leti als Freund gewinnt. Ganz ehrlich? Ich wünschte, Leti und Kale bekämen ihr eigenes Buch.

Der Einblick in das Tourleben ist mit Kit als neuem Bandmitglied natürlich noch intensiver und spannender und mir hat das grossen Spass gemacht. Ich wäre am liebsten wirklich live dabei gewesen, auch wenn es im Tourbus manchmal etwas gar eng wurde...

Fazit
Der dritte Teil der Reihe toppt für mich seine Vorgänger um Längen. Mit Kit und Shawn bekommen wir ein absolutes Traumpaar. Das Buch ist romantisch, wild, gefühlsintensiv, dramatisch, humorvoll und für mich von der ersten bis zur letzten Seite einfach rundum gelungen.