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Veröffentlicht am 01.07.2017

Urban Fantasy wie sie sein muss!

Stadt der Finsternis - Die Nacht der Magie
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Inhalt
Kate Daniels bestreitet ihren Lebensunterhalt als Söldnerin und beseitigt auf Auftrag die magischen Gefahren Atlantas; Untote, Vampire, Mischlingswesen und andere furchtbare Kreaturen. Als ihr bester ...

Inhalt
Kate Daniels bestreitet ihren Lebensunterhalt als Söldnerin und beseitigt auf Auftrag die magischen Gefahren Atlantas; Untote, Vampire, Mischlingswesen und andere furchtbare Kreaturen. Als ihr bester Freund und Mentor Greg ermordet wird, ermittelt sie auf eigene Faust, stösst dabei aber auf Ungereimtheiten: Warum lag ein geköpfter Vampir neben ihm und wessen nekromantische Magie ist dafür verantwortlich? Auf der Suche nach dem Mörder muss sie ungewollte Bündnisse eingehen, unter anderem auch mit den Gestaltwandlern und deren Anführer Curran... und plötzlich sind sie einer grossen Gefahr auf der Spur.

Meine Meinung
Nachdem das Buch eine lange Zeit ungelesen in meinem Regal stand, habe ich endlich danach gegriffen. Keine Ahnung, warum ich so lange gewartet habe, denn das Buch hat mich ziemlich schnell in seinen Bann ziehen können. Das Autorenpaar Ilona Andrews schreibt spannend, witzig, unterhaltsam, mit einer tollen Prise Sarkasmus, zwar manchmal etwas zu detailliert blutig, aber auf jeden Fall ist der Schreibstil einfach gelungen.

Kate Daniels ist eine magiebegabte Söldnerin, die sich mehr schlecht als recht mit kleineren Aufträgen über Wasser hält. Sich an die Gilde oder den Orden zu binden kommt für sie nicht infrage. Warum genau, erfährt der Leser nur stückchenweise. Nun wurde also Kate's Mentor ermordet und sie bekommt ein wenig Unterstützung vom Orden, kann aber praktisch im Alleingang ermitteln. Dass der Mord aussergewöhnlich war, ist schnell klar. Das Buch überzeugt also sowohl aus fantastischer Sicht, als auch aus krimitechnischer. Es macht wahnsinnig Spass, Kate bei ihren Ermittlungen über die Schulter zu schauen und ihre Welt zu entdecken. Diese sucht nämlich ihresgleichen.

Magische Wellen überspülen die Welt von Zeit zu Zeit. Während dieser sind magische Wesen besonders stark, Technik hingegen gibt meist den Geist auf. In den magiearmen Stunden ist es das genaue Gegenteil. Wie genau das funktioniert habe ich noch nicht zu 100 % begriffen, irgendwie ist die Welt recht komplex. Und definitiv anders, als alles, was ich bisher entdeckt habe. Die Menschen sind meist magiebegabt, es gibt aber auch Gestaltwandler und andere Wesen; Vampire, Zombies, Lindwürmer etc. Untote werden von nekromantisch Begabten gesteuert, Gestaltwandler besitzen drei verschiedene Formen (Mensch, Tier, Biest) etc. Und dann gibt es da noch Slayer, Kate's Schwert, das dauernd hungrig ist und immer mal wieder gefüttert werden muss. Diese Welt ist wunderbar und besonders und ich freue mich gerade sehr darüber, dass ich die Folgebände auch noch hier habe und direkt wieder in das magische Atlanta abtauchen kann.

Neben einem sehr geilen Setting bietet das Buch auch tolle Charaktere. Kate ist richtig Kick-Ass, weiss sich zu wehren und hat immer einen tollen (oft sehr zynischen) Spruch auf Lager. Ihre Vergangenheit bleibt noch im Dunkeln, ich bin aber sehr gespannt, was da noch kommt. Ganz besonders haben es mir aber die verschiedenen Gestaltwandler (Werwölfe, -bären, -katzen, -hyänen, die Liste ist unendlich lang!) angetan, es sind alles wunderbare Protagonisten. Und Curran ist doch ziemlich interessant, es lässt sich definitiv erahnen, was da noch kommt. Aber das ist auch ganz okay so!

Fazit
Ein magisches Buch, das mich fesseln, unterhalten und zum Lachen bringen konnte. Die Welt darin sucht ihresgleichen, die Charaktere sind rundum gelungen und ich freue mich wahnsinnig auf mehr!

Veröffentlicht am 24.06.2017

Anders als erwartet aber sehr spannend und emotional

Paper Swan - Ich will dich nicht lieben
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Inhalt
Skye Sedgewick, verwöhnte Tochter eines reichen Geschäftsmannes, erwacht eines Abends geknebelt in einem stickigen Kofferraum. Sie ist sich sicher, dass ihr Entführer sie umbringt, doch er verschont ...

Inhalt
Skye Sedgewick, verwöhnte Tochter eines reichen Geschäftsmannes, erwacht eines Abends geknebelt in einem stickigen Kofferraum. Sie ist sich sicher, dass ihr Entführer sie umbringt, doch er verschont sie und verschleppt sie auf ein Boot, wo er sie gefangen hält. Als alle ihre Fluchtversuche scheitern, gibt Skye auf und verzieht sich in Gedanken zurück in ihre Kindheit, zurück in die Zeit, in der es nur sie und ihren besten Freund, Origami-Tiere, Erdbeeren und die fantastischen Geschichten ihrer Nanny gab. Beinahe gibt sie vollständig auf, bis Skye bewusst wird, wer sie da entführt hat...

Meine Meinung
Ja ich gebe zu, auf das Buch bin ich nur wegen des wunderschönen Covers aufmerksam geworden. Und das ist gut so. Denn "Paper Swan" hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Der Schreibstil ist angenehm, spannend, rasant und gleichzeitig sehr detailliert und mit vielen Infos versehen. Das Buch ist in fünf Abschnitte unterteilt, die jeweils die Sicht und Geschichte von Skye und ihrem Entführer darlegen.

Beginnen tut das Buch direkt damit, dass Skye im Kofferraum eines Autos erwacht. Die Gefühle der Protagonistin werden sehr intensiv und authentisch herübergebracht, ich hatte Angst um sie, hatte Herzklopfen, musste bangen. Skye ist zwar eine ziemlich verwöhnte, sehr versnobte junge Frau, dennoch hat sie mir unendlich leid getan. Natürlich nimmt der Klappentext viel vorweg und man hat ziemlich schnell die eine oder andere Vermutung, wer denn der geheimnisvolle Entführer sein könnte. Dennoch ist besonders der erste Teil wahnsinnig spannend gestaltet. Die weiteren Teile des Buches beleuchten den Entführer, dessen Vergangenheit und ich gehe jetzt nicht genauer darauf ein, da ich nicht spoilern will. Nur so viel; in "Paper Swan" steckt viel Geschichte, Spannung, Drama, Hintergrundwissen, viele Liebe zum Detail und es ist absolut lesenswert.

"Paper Swan" besticht mit seinem Setting, wie auch mit seinen Charakteren. Beide sind liebevoll ausgearbeitet, detailliert beschrieben und sehr authentisch. Da bei Geschichten wie diesen Spoilergefahr besteht, verzichte ich darauf, diese Punkte näher zu besprechen. Mich konnten aber sowohl die verschiedenen Handlungsorte als auch die Protagonisten überzeugen, vor allem auch der Wandel, den diese durchmachen.

Ein wenig Abzug muss ich dennoch geben, weil mich vor allem der zweite Teil etwas aus dem Lesefluss geworfen hat. Ich habe nämlich durchgehend eine Art Krimi erwartet, es hat sich dann aber eher richtig Familiengeschichte entwickelt. Auch interessant, nur eben nicht das, womit ich gerechnet habe. Der zweite Teil war etwas langatmig, mit dem dritten Teil ist dann die Spannung zurückgekehrt und ich hatte mich an das neue "Klima" angewöhnt. Den Rest der Geschichte habe ich praktisch inhaliert und zum Schluss hatte ich ordentlich Pipi in den Augen (was bei mir selten bis nie vorkommt).

Fazit
Ein spannendes Drama voller Leibe und Hass, Geheimnisse und Enthüllungen, Erinnerungen und verzweifelter Zukunft. Trotz einer kleinen Länge konnte mich das Buch packen, fesseln, überzeugen und lässt mich mit einem kleinen Bookhangover zurück.

Veröffentlicht am 18.06.2017

Wow! Einfach rundum gelungen, ich bin verliebt!

Love & Revenge 1: Zirkel der Verbannung
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Inhalt
Auf Planet Isis haben sich die Menschen ein neues, besseres Leben aufgebaut, voller Luxus, voll automatisiert und überwacht vom Circle. Danina steht kurz vor ihrem 21. Geburtstag, doch sie kann ...

Inhalt
Auf Planet Isis haben sich die Menschen ein neues, besseres Leben aufgebaut, voller Luxus, voll automatisiert und überwacht vom Circle. Danina steht kurz vor ihrem 21. Geburtstag, doch sie kann sich nicht wirklich darauf freuen. Denn mit ihrem 21. Lebensjahr erhält der Circle die Macht, über ihre Zukunft zu entscheiden. Bevor dies geschieht, will Danina einmal richtig feiern. Und wo könnte man das besser als im Rebellenlager, bei den Wilds? Aber Danina hat ihre Rechnung ohne Rave gemacht, dem Anführer des Widerstands, der sie sofort in ihren Bann zieht...

Meine Meinung
Für mich war es das erste Buch der Autorin und als Dystopie-/Sci-Fi-Fan war mit dem Aufhänger "Romeo und Julia in Space" mein Interesse schnell geweckt. Das erste Kapitel hatte es mir dann auch schon angetan; der Schreibstil wirkt geübt, lässt sich flüssig lesen, birgt einen Hauch Sarkasmus, Humor und viel Emotionen - ganz so wie ich das mag. Die Geschichte beleuchtet mal das Leben von Dan (Danina), dann wieder das von Rave. Diese Abwechslung macht das Buch sehr spannend und man kann eine Beziehung zu den Protagonisten aufbauen.

"Zirkel der Verbannung" ist eins dieser Bücher, dem eine Rezension kaum gerecht werden kann. Es passiert so viel und es gibt Unmengen zu entdecken, ich kann hier gar nicht auf alles eingehen, ohne zu spoilern... und deshalb: Lest es am besten selber und lasst euch überzeugen.

Die Geschichte um Dan, die am System zweifelt, und von Rave, der nur auf Rache sinnt und die Rebellen anführt, hat mich von der ersten Seite an gepackt. Beide Charaktere sind einzigartig und natürlich knallt es gewaltig, als sie aufeinander treffen. Rave, der eigentlich gegen alles vom Circle ist, beginnt plötzlich, Dan zu schützen, denn sie hat sich gehörig in die Sch**** geritten. Natürlich ist dieses Zusammensein alles andere als immer harmonisch und Dan wehrt sich, wo sie nur kann, obschon sie sich sehr zu Rave hingezogen fühlt. Die langsam aufkommende Liebesgeschichte der beiden fand ich sehr schön, und auch wenn der Titel der Dilogie es vermuten lässt, ist hier der Fokus nicht auf haufenweise schnulziges Liebesgedöns gerichtet, sondern auf eine soziale Ungerechtigkeit, ausgeübt durch den Staat,

"Zirkel der Verbannung" ist eine wunderbar gelungene Dystopie, von A bis Z durchgeplant, spannend, fesselnd. Immer passiert etwas, man kommt auch als Leser kaum zur Ruhe und muss miträtseln, wem man vertrauen kann, und wem nicht. Die eine oder andere (böse und gute) Überraschung haut einem total von den Socken. Ich bin restlos begeistert von diesem Auftakt und will sofort Band 2 (nicht nur wegen dem absolut fiesen Ende).

Setting
"Love & Revenge" spielt auf einem fiktiven erdähnlichen Planeten namens Isis, auf dem sich die Menschen eine neue Existenz aufgebaut haben. Dan's Geschichte beginnt in ihrem Zuhause, Fortress Island, einer Region, die vom sogenannten Circle geführt wird. Mit viel Technik und Schnickschnack ausgerüstet, geht es den Menschen in diesem Teil sehr gut. Dass sie durch den Circle total überwacht und kontrolliert werden, merken die wenigsten. Diese unterschwellige Kritik an der totalen Überwachung vom Staat durch Technik fand ich hier sehr gelungen.

In der Stadt D-Town spielt die Geschichte von Rave, dort herrschen die Wilds. Sie begehren gegen den Circle auf, verweigern die Überwachung und wollen Freiheit. Natürlich geht das nicht ganz ohne Gewalt und so sind die Wilds ein ziemlich abgebrühter Haufen, aber komplett durchorganisiert. Loyalität ist ihnen ebenso wichtig wie ihre Freiheit.

Das Setting & Worldbuilding hat mich komplett überzeugt. Es hat echt Spass gemacht, die Orte zu entdecken, mehr über das Leben auf Isis zu erfahren und die Ungeheuerlichkeiten des Circles aufzudecken. Und dank dem grossartigen Schreibstil war ich immer mitten im Geschehen, direkt vor Ort, hatte Kopfkino der Extraklase.

Charaktere
Danina, Dan genannt, ist 20 Jahre alt. Ihr Bruder ist ein hochangesehener Staatsanwalt und hat sein Leben vollkommen dem Circle verschrieben. Dass Dan sich mit der Überwachung nicht so recht anfreunden kann und immer wieder aufbegehrt, sieht er als jugendliche Rebellion. Dan hingegen zweifelt andauernd am Circle und hadert mit sich selbst. Dass sie den Wilds heimlich zugetan ist, verwundert nicht weiter. Diese innere Unruhe hat Dan zu einer sehr authentischen Protagonistin gemacht. Sie war mir auf Anhieb sympathisch und ich hatte ziemlich Mitleid mit ihr, habe mir ihr gehofft und gebangt.

Rave Hawkins ist der Anführer der Rebellen, der Wilds. Er ist ein harter Kerl mit guter Kampfausbildung und er sinnt nach Rache. Denn er hat einiges in seinem Leben verloren und will Gerechtigkeit und seinen Seelenfrieden. Er ist loyal, seiner Sache sicher, beschützt seine Leute, kämpft für was er als richtig empfindet. Und gleichzeitig ist er unglaublich sanft und ein wunderbarer Mensch. Ja, ich bin verliebt in Rave. Bookboyfriendalarm!

Die Charaktere in "Zirkel der Verbannung" haben mich allesamt in ihren Bann gezogen und mich überzeugen können. Sie haben alle eine Tiefe und Komplexität, die ich in anderen Büchern oft vermisse. Sie sind durch ihre Vergangenheit geprägt und wachsen am Verlauf der Geschichte. Nicht nur Dan und Rave, sondern auch die Nebencharaktere sind einfach wunderbar ausgearbeitet.

Fazit
Was soll ich sagen? Ich liebe es! Ich liebe die Geschichte, liebe Dan, liebe Rave (und wie!), liebe die beiden zusammen, liebe das Worldbuilding, das Setting, liebe die Hintergründe, liebe die Komplexität, liebe die unerwartete Wendung, ja sogar das brutal fiese Ende liebe ich. Für mich ist der erste Band der Dilogie "Love & Revenge" einfach rundum gelungen. Absolute Leseempfehlung für dieses Lieblingsbuch!

Veröffentlicht am 13.06.2017

Spannend ist anders... nach 100 Seiten weggelegt

Die Schule der Nacht
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Inhalt
Als Cassandra ein geheimnisvolles Paket mit einem Foto ihrer Mutter in Oxford und einer kurzen seltsamen Nachricht für ihre Mutter erhält, beschliesst sie, diesem Geheimnis nachzugehen. Sie schreibt ...

Inhalt
Als Cassandra ein geheimnisvolles Paket mit einem Foto ihrer Mutter in Oxford und einer kurzen seltsamen Nachricht für ihre Mutter erhält, beschliesst sie, diesem Geheimnis nachzugehen. Sie schreibt sich in das renommierte Raleigh-College in Oxford ein, wo sie nach Spuren von ihrer Mutter sucht und dem, was damals passiert sein könnte. Auf der Suche nach der Vergangenheit stösst sie auf noch grössere Geheimnisse..

Meine Meinung
Irgendwo stand mal "Für Fans von Deborah Harkness". Da habe ich natürlich sofort aufgehorcht. Dann spielt das Buch auch noch in Oxford, wo ich selber schon war. Eine wunderschöne Stadt. Bücher, die dort spielen, finde ich immer automatisch interessant. Also habe ich mich an " Die Schule der Nacht" herangewagt. Der Epilog, der zu Beginn des Buches steht (was mich schonmal stutzig werden liess...) klingt spannend und hat meine Neugierde geweckt. Leider war dann die Luft aber auch schon raus...

Die junge Cassie (sie müsste, falls ich das richtig verstanden habe, um die 25 Jahre alt sein) hat sich entschieden, sich im altehrwürdigen Raleigh College einzuschreiben. Doch sie will nicht wie alle anderen studieren und vom guten Ruf der Schule profitieren, nein, sie will vor allem über die Vergangenheit ihrer Mutter recherchieren. Denn sie hat ein sehr seltsames Päckchen für ihre verstorbene Mutter erhalten und möchte nun erfahren, was dahintersteckt. Recherchieren tut sie dann auch, ziemlich aussichtslos und ziemlich oft. Passieren tut also sozusagen nichts. Nach 100 Seiten habe ich es aufgegeben, Spannung kommt keine auf, mit Cassie kann ich nicht mitfühlen, und irgendwann habe ich mich über die Fehlerchen im Buch angefangen zu ärgern. Und wenn mich ein Buch richtig ärgert, ist für mich schluss...

Der Schreibstil lässt sich eigentlich ganz angenehm lesen, obschon er manchmal auf einen etwas hochgestochenen Wortschatz zurückgreift, in Anbetracht der Location ist dies aber in Ordnung. Was nicht in Ordnung war, sind die Fehler. So hat Charlie (ich glaube er hiess so) bei der ersten Begegnung blonde Haare, bei der zweiten dann braune. Cassie geht frühmorgens joggen, kehrt heim und plötzlich weht ihr Nachmittagswind um die Nase, dann kommt ihre Mitbewohnerin heim, sie wechseln ein paar Worte und schauen raus in den vom Vollmond eingenommenen Nachthimmel. Ähm warte was bitte? In einem Kapitel denkt Cassie an ihre schwierige, psychisch total abgestumpfte Mutter zurück, die Wutanfälle hatte und sie immer angeschrien hat, es sei alles Cassie's Fehler. Ein paar Kapitel später ist dieselbe Mutter plötzlich eine liebe, sorgende Mutter, die alles für ihre Tochter tut. Solche Logikfehler stören mich immens. Es wirkt auf mich, als kenne die Autorin ihre eigene Geschichte nicht. Und wenn man schon den Fokus auf die Tageszeit legen muss, dann bitte so, dass es Sinn macht.

Neben den Fehlern und der fehlenden Spannung bin ich auch mit Cassie nicht warm geworden. Sie soll wohl geheimnisvoll wirken, da sie ja alle Brücken hinter sich abgerissen hat und nirgends wirklich erfasst ist. Und sie soll neugierig und vielleicht ein wenig besessen von ihrer Mutter resp. deren Vergangenheit wirken. Hat aber für mich nicht funktioniert. Ich habe sie als kühl und distanziert empfunden und irgendwie weiss sie nie so recht, was sie will.

Der versprochene Geheimbund taucht nicht wirklich auf bis dort, wo ich aufgegeben habe, und nach kurzem Austausch mit anderen Lesern habe ich erfahren, dass die Auflösung und besagter Bund erst sehr spät kommen und auch nicht wirklich zufriedenstellend sind.

Das einzig tolle an der Geschichte ist das Setting, ich liebe Oxford einfach, und der kurze Einblick in gewisse College's. Das war's für mich aber dann auch schon.

Fazit
Anstatt ein spannendes Buch über eine mystische Geheimgesellschaft und interessante Einblicke in die Geschichte Oxfords habe ich eine fade Protagonistin, viele Fehler und kaum Spannung bekommen. Für mich eine Enttäuschung, und bevor ich mich zu sehr ärgere, breche ich ab.

Veröffentlicht am 07.06.2017

Ein unglaublich fesselnder zweiter Teil

Cupid. Unendliche Nacht (Die Niemandsland-Trilogie, Band 2)
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Fazit
Nachdem die Watcher Jolette und Cy mit ihrem Schützling Patience vor deren grausamen Vater und dessen schrecklichen Plänen geflohen sind, scheint vorerst Ruhe in das Leben der drei eingekehrt zu ...

Fazit
Nachdem die Watcher Jolette und Cy mit ihrem Schützling Patience vor deren grausamen Vater und dessen schrecklichen Plänen geflohen sind, scheint vorerst Ruhe in das Leben der drei eingekehrt zu sein. Doch solange die Chips der beiden Watcher können sind sie nicht endgültig in Sicherheit. Und so fasst Jolette den Plan, mithilfe des Halb-Cupids Skinner in einer waghalsigen Expedition die Hauptzentrale zu stürmen und die Chips endgültig abzuschalten. Ihre Rechnung haben sie aber nicht mit Cy und Patience gemacht - und nicht mit den Cupids, die sich neu formatieren und an ihre Fersen heften...

Meine Meinung
Fast genau ein Jahr ist es her, dass ich den ersten Band gelesen habe. Dass ich erst etwas Schwierigkeiten hatte, mich in dieser doch einigermassen komplexen Welt wieder zurecht zu finden, ist da nicht verwunderlich. Dennoch habe ich mich Seite um Seite wieder wohler und sicherer gefühlt und konnte das Buch fast nicht aus der Hand legen. Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen, ist spannend und emotional. Der Leser begleitet wiederum die Watcherin Jolette in ihrem Kampf in ihrem neuen Leben. Das ist nämlich gehörig auf den Kopf gestellt worden, denn die Welt ist nicht so, wie man sie hat glauben lassen. Einzelne Kapitel sind auch wieder aus der Sicht einer Cupid geschrieben, was mir gut gefallen hat. Tatsache ist, dass die kurzen Kapitel den Lesefluss nur fördern.

Jo ist nun also mit Cy, den sie liebt und Patience, ihrem gemeinsamen Schützling, auf einer Insel gestrandet. Dort wollen sie eine neue Gemeinschaft aufbauen; zusammen mit anderen Watchern und Heilerkindern. Und mit Skinner, einem Halb-Cupid, der ihnen bei der Flucht geholfen hat. Da die Chips in Jo's und Cy's Körper aber eine ständige Gefahr sind, will Jo mit Skinner auf's Festland zurück um diese endgültig zu löschen. Doch einfacher gesagt als getan und ihre Mission bringt sie in grosse Gefahr; bald schon kleben ihnen die Cupids an den Fersen und auch Cy und Patience wollen nicht einfach abwarten. Richtig spannend jagt ein Ereignis das andere und gleichzeitig deckt Jo immer und immer mehr Wahrheiten und Unwahrheiten auf.

Wie schon im ersten Teil, kann ich das Worldbuilding nur loben. Es ist aussergewöhnlich. Die "Niemandsland-Trilogie" scheint einer dieser Dystopien zu sein, die von vorne bis hinten perfekt durchdacht ist, und die dem Leser diese unglaubliche Bedrückung schenken, die diese Zukunftsvisionen in einem hervorrufen. Die Welt, in der die Protagonisten leben, wird von den Industriellen - allen voran von Darian Leigh - beherrscht. Und mit jeder Seite, mit jedem Kapitel werden mehr Ungerechtigkeiten, mehr Ungeheuerlichkeiten aufgedeckt.

Jolette, die ihr Leben lang eine treue Watcherin war, hat ihre liebe Mühe, sich an das neue Weltbild zu gewöhnen. Nur ihre Liebe zu Cy und Patience hält sie am Leben und am Funktionieren. Dass gerade letztere sich in Cy verliebt hat, macht ihr schwer zu schaffen. Innerlich zerreisst sie fast daran, ihre Verzweiflung ist beinahe greifbar. Unterstützung bekommt sie von Skinner, der ihr immer wieder die Augen öffnet. Cy bleibt in diesem Band etwas Nebensächlich, die Story konzentriert sich auf Jo, die sich mit der neuen Wahrheit arrangieren muss, Patience, die reift und an ihren Aufgaben wächst und auf die Cupids und deren Geschichte.

Die Charaktere waren genauso wunderbar ausgearbeitet, wie die Welt und das Setting selber. Jolette, die immer wieder mit sich hadert, Skinner, der sich beweisen will und dennoch sich selbst treu bleiben möchte, die Cupids, Darian Leigh, Cy, Patience; sie alle haben eine unglaubliche Tiefe und es steckt wahnsinnig viel hinter ihnen. Auch die Geschichte der Cupids hat es mir hier angetan; ganz besonders diejenige von Slade, dem Anführer der Kinderfänger.

Die Welt, die die Autorinnen schaffen, die vielschichtigen Charaktere, die unglaubliche Bedrückung, die Ungeheuerlichkeiten, der rasante Fortlauf der Geschichte - all das konnte mich vollkommen überzeugen und mitreissen. Ich war mitten im Geschehen, stand neben den Protagonisten, habe mitgelitten und so gehofft... für mich ein unglaubliches Leseerlebnis.

Fazit
Ein unglaublich fesselnder zweiter Teil, der mit einem perfekten Setting, vielschichtigen Charakteren, unerwarteten Wendungen und Spannung pur überzeugen kann. Ich bin ziemlich begeistert von der Vielfältigkeit dieser Geschichte; von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.