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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.03.2017

Ein wenig zu viel des Guten...

Gefährtin der Dämmerung
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Inhalt
Halbvampirin Cat und ihr Angetrauter Bones beschützen die Menschheit weiterhin vor den bösen Vertretern ihrer Art. Als Cat's Tarnung immer wieder auffliegt und sie auf's brutalste angegriffen wird, ...

Inhalt
Halbvampirin Cat und ihr Angetrauter Bones beschützen die Menschheit weiterhin vor den bösen Vertretern ihrer Art. Als Cat's Tarnung immer wieder auffliegt und sie auf's brutalste angegriffen wird, ist klar: Jemand hat es auf sie abgesehen. Bones mobilisiert seine Sippe, um sie zu beschützen. Nach einem besonders perfiden Angriff steht fest: Das bedeutet Krieg!

Meine Meinung
Nachdem ich Band 1 toll und Band 2 genial fand, lässt mich der dritte Teil der Night Huntress mit gemischten Gefühlen zurück. Irgendwie war mir hier vieles too much: Zu viel Blut, zu viel Brutalität, zu viele Superkräfte, zu viel ... Andauernd wird gefoltert, geköpft und aufgeschlitzt, Blut en masse gesaugt (wobei das noch das einzige ist, womit ich bei einem Vampirroman ja rechnen musste), Vampire verwandelt, Sterbliche geschändet. Bones wird durch eine Vereinigung mit seinem Urahn noch mächtiger und kann neben fliegen plötzlich auch noch weitere fantastische Dinge, Cat ist mutig wie eh und je und metzelt Vampire nieder, obwohl sie als Halbvampirin rein theoretisch nicht ganz so überlegen sein sollte. Neue und auch alte Bekannte tauchen auf, unter anderem gleich zwei Berühmtheiten aus der Geschichte und alles ist so gehetzt und wild zusammengewürfelt. Alles in allem eben too much...

Andererseits habe ich - nachdem ich eine kurze Pause von der Geschichte einlegen musste, weil mir das viele Gefolter und die Selbstmordattentäter zu viel waren - besonders die zweite Hälfte so richtig verschlungen. Die Bücher lassen sich nunmal richtig schnell lesen und besagter Teil des Buches war dann wieder toll und hat die eine oder andere Überraschung hervorgebracht und konnte mit etwas Tiefe wieder punkten.

Wo ich in Band 1 und 2 Bones noch vergöttert habe, wird er mir hier etwas unsympathischer. Er nimmt sich Cat wann immer es ihm passt (was sie zwar freudig mitmacht, aber doch stört mich dieses Verhalten) und durch seine neuen Superkräfte wird er beinahe unbesiegbar. Solche Charaktere mag ich eigentlich nicht sehr. Wer mich dafür wirklich überzeugen konnte, war Vlad. Was es mit ihm auf sich hat, verrate ich hier nicht, aber seine Art, sein Humor hat mir wahnsinnig gut gefallen und ich wünschte mir, es gäbe ein Buch nur für ihn.

Fazit
Ein rasanter dritter Band, bei dem aber alles irgendwie ein bisschen zu viel des Guten war und der ziemlich zusammengewürfelt wirkt. Für mich der schwächste Teil bisher, ich hoffe, es geht wieder bergauf!

3.5 Sterne

Veröffentlicht am 12.03.2017

Konnte mich leider nicht verzaubern

Witches of Norway 1: Nordlichtzauber
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Inhalt
Die junge Kunststudentin Elis ist eine Hexe. Leider keine besonders gute, denn ihre Kräfte hat sie - wie alles andere in ihrem Leben - nicht wirklich im Griff. Nachdem ihre Verlobung geplatzt ist, ...

Inhalt
Die junge Kunststudentin Elis ist eine Hexe. Leider keine besonders gute, denn ihre Kräfte hat sie - wie alles andere in ihrem Leben - nicht wirklich im Griff. Nachdem ihre Verlobung geplatzt ist, beschliesst sie, ein wenig Abstand zu ihrem durcheinander geratenen Leben zu gewinnen. Sie besucht ihre entfernten Verwandten in Norwegen, wo sie als Kindermädchen für Kost und Logis arbeiten will und nebenbei auch etwas mehr über ihre Kräfte erfahren. Schnell lebt sie sich im Zuhause von den Andersons ein, doch nicht alle sind auf ihrer Seite. Ganz besonders bei Stian weiss sie nicht, woran sie ist, ist er doch so charmant, hat sie aber auf unehrenhafte Weise ausgetrickst...

Meine Meinung
Für mich war es das erste Buch von Jennifer Alice Jager. Als bekennender Hexen-Fan hat mich die Geschichte natürlich sofort angesprochen. Ich war auch recht schnell in der Story um Elis drin. Der Schreibstil lässt sich sehr angenehm lesen, ist aber meiner Meinung nach noch etwas unausgefeilt oder sagen wir mal, einfach ziemlich durchschnittlich.

In Elis Leben scheint alles schief zu laufen - ihre Beziehung geht in die Brüche, sie kann ihre Kräfte nicht beherrschen, ihr Leben ist alles andere als so, wie sie sich das erträumt hat. Leider wurde ich mit Elis nicht wirklich warm. Wenn ich sie in ein paar Sätzen zusammenfassen müsste, dann so: Läuft mit leerem Kopf durch die Gegend, ist naiv, passt nie auf und ist wohl die ambivalenteste Protagonistin, der ich je begegnet bin. Kurzum: Sie war mir unsympathisch. Das beginnt schon in den ersten Kapiteln; Elis will sich von ihrem Verlobten trennen, weil sie nicht mehr glücklich ist. Dann erfährt sie, dass er sich von ihr trennen will und heult rum, wie er sie bloss aufgeben könne etc. Dass sie sich gerade eben noch selber trennen wollte, vergisst sie dabei völlig. Und natürlich bringt sie dabei fast das Haus zum einstürzen, denn sie ist wie gesagt eine Hexe mit mächtigen Kräften, die sie aber so gar nicht unter Kontrolle hat (dagegen tut weder sie noch ihr Vater, der um ihr Problem weiss, etwas). Elis flieht erst zu ihren Eltern, dann zu entfernten Verwandten in Norwegen. Damit sie der Familie nicht auf der Tasche sitzt, arbeitet sie als Kindermädchen für die verzogenen Jungen der Familie, die sie aber trotz ihrer Verpeiltheit sofort in den Griff bekommt - was den vier oder fünf Kindermädchen vorher aber nie gelungen ist. Nun zieht sich die Geschichte in etwa 100 Seiten enorm, da nur der Tagesablauf von Elis beschrieben wird. Hütet Kinder, trifft auf Männer (die sie alle immer sofort sehr heiss findet), räumt Zimmer auf, lernt einfachste Zauberei, hütet Kinder, betrinkt sich mit anderen Hausangestellte, hütet Kinder und so fort. Spannung ist was anderes...

Ich war recht schnell recht ernüchtert. Von der im Klappentext erwähnten Zeitreise ins Norwegen anno 1905 ist lange nichts zu erkennen. Irgendwann passiert aber auch das und dort geht es im gleichen Takt weiter wie vorher; Elis wischt Kamine frei, versucht in Kontakt mit dem Hausherrn zu kommen, kommt in Kontakt mit besagtem Hausherr, wagt sich aber nicht, den Mund aufzumachen, wischt weiter Kamine und auch hier betrinkt sie sich mit anderen Hausangestellten...

Naja, wie ihr vermutlich auch schon bemerkt habt, hält sich meine Begeisterung in Grenzen. Für mich war "Nordlichtzauber" leider ein Fehlgriff mit einer furchtbar passiven, naiven und nicht gerade selbstständig denkenden Protagonistin und einer Geschichte, die eigentlich nur eine Aneinanderreihung von irrelevanten Geschehnissen war. Erst auf den letzten paar Seiten kommt Spannung auf, das Buch endet mit einem Cliffhanger, aber ich glaube, selbst der kann mich nicht motivieren, die Fortsetzung zu lesen.

Setting
Der Grossteil der Geschichte spielt in Norwegen in heutiger Zeit. Die Autorin beschreibt die Landschaft sehr gekonnt, was mich vermuten lässt, dass sie selber schon dort war. Leider wird nicht allzu viel Zeit auf das Land an und für sich aufgewandt, hier hätte man sicher noch etwas herausholen können.

Die Szenen, die im Jahre 1905 spielen, haben mir sogar sehr zugesagt, denn an und für sich mag ich Geschichten mit Zeitreisen sehr. Hier haben mir die Details gut gefallen, auch der Tagesablauf und ich empfand es als glaubwürdig.

Natürlich kommt auch ein grosses Herrenhaus vor, dass die Autorin detailliert beschreibt. Leider zeigt ihre Protagonistin null Interesse, mehr vom Haus oder seinen Bewohnern zu erfahren, und so hätte auch hier etwas mehr Zeit aufgewendet werden dürfen.

Charaktere
Elis, 21 Jahre jung, ist die Hauptprotagonistin, eine unbegabte Hexe, die nichts in den Griff bekommt. Wie schon erwähnt fand ich sie nicht sympathisch. Sie kann sich nicht entscheiden, hört nie zu, läuft planlos durch die Gegend und hat keinen Durchhaltewille geschweige denn Durchsetzungsvermögen. Und im letzten Drittel des Buches bereut sie dann auf jeder Seite irgendetwas, zum Beispiel, dass sie in Geschichte nicht aufgepasst oder sich nicht mit ihren Ahnen auseinandergesetzt hat.

In der Geschichte kommen noch viele andere Charaktere vor, die mir alle ehrlich gesagt nicht wirklich gepasst haben, Ihre beste Freundin ist total daneben, ihr Vater drückt sich vor Verantwortung, Amelie Anderson, die Elis eine Stütze sein sollte, läuft genauso verpeilt durch die Weltgeschichte während ihre Cousine Anna ein Miststück par excellence ist, die Elis sogar mal beinahe umbringen will. Dann gibt es noch die Männerwelt, zum einen Elis' Verlobter, der gerne mal einen zu viel trinkt und anderen Weibern nachstellt, Stian, ein mächtiger Hexer, der sich nicht an die Regeln hält und vor dem aus unerklärlichen Gründen alle Angst haben und später taucht dann noch Kjell auf. Kjell war mir von allen der Liebste, auch wenn er unkontrollierte Wutausbrüche hat und damit an ein unerzogenes Kind erinnert...

Fazit
Ich habe viel erwartet und wurde leider enttäuscht. Anstatt einer spannenden Hexenstory mit Zeitreise habe ich eine Menge langweiliger Tagesabläufe beschrieben, eine unsympathische und unreife Protagonistin vorgesetzt und ein wenig magisches Chaos bekommen. Für mich war "Nordlichtzauber" leider nicht halb so toll wie erwartet und hat noch wahnsinnig viel Luft nach oben und es gibt ganz knappe 3 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 21.02.2017

Eine märchenhafte Geschichte mit einem schwachen letzten Drittel...

Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen
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Inhalt
Damit ihre Familie den harten Winter überleben kann, muss die junge Feyre einiges auf sich nehmen. Als sie eines Tages im Wald einen grossen Wolf erledigt, weiss sie noch nicht, was sie damit angerichtet ...

Inhalt
Damit ihre Familie den harten Winter überleben kann, muss die junge Feyre einiges auf sich nehmen. Als sie eines Tages im Wald einen grossen Wolf erledigt, weiss sie noch nicht, was sie damit angerichtet hat. Denn der Wolf war ein Fae, eines jener mächtigen und grausamen Wesen von der anderen Seite der Mauer. Die Fae fordern Wiedergutmachung für diesen Mord; ein Leben für ein Leben. Und so kommt es, dass Feyre ihre Vergangenheit hinter sich lassen und ihre Zukunft in Prythian, dem Reich der Fae, verbringen muss. Trotz ihrer Abneigung gegen die magiebegabten Wesen muss Feyre bald feststellen, dass die Fae nicht nur die blutrünstigen Monster sind, die sie aus den Geschichten kennt. Besonders Tamlin, auf dessen Anwesen im Frühlingshof sie fortan leben muss, ist ganz anders, als sie erwartet hat...

Meine Meinung
Ich habe recht schnell in die Geschichte hinein gefunden. Der Schreibstil ist wirklich sehr schön, teilweise fast schon poetisch, was mir persönlich grosse Freude bereitet hat. Ein wenig mehr Informationen wären zu Beginn doch angenehm gewesen, da man mit Begriffen wie Fae und High Lord konfrontiert wird und sich noch nicht wirklich einen Reim darauf machen kann.

Die Geschichte ist aus der Sicht von Feyre geschrieben, einem jungen Menschenmädchen, das ein hartes Schicksal erlitten hat; sie ist Halbwaise, ihre Familie bettelarm und doch ist sie die einzige, die den Willen hat, ums Überleben zu kämpfen. Ihre beiden Schwestern sind ihr keine grosse Hilfe, die eine schwach, die andere grausam, und auch der Vater hat längst den Lebenssinn verloren. So kommt es, dass Feyre all das erlernt hat, was sie zum Überleben braucht: Kämpfen, Jagen, Töten. Als sie aus Versehen einen Fae erledigt, nimmt ihr Schicksal eine krasse Wendung; um Wiedergutmachung zu leisten, soll sie bis zum Lebensende im Land der Fae bleiben. Da sie die Fae nur als Monster aus uralten Geschichten kennt, fürchtet sie sich und plant ihre Flucht, sucht nach einem Ausweg. Doch schnell stellt sie fest, dass die Fae anders sind, als die Mythen und Legenden sagen. Tamlin, Herr des Hauses, in dem sie fortan leben soll, ist ein zuvorkommendes Wesen und auch sein Berater, Lucien, ist zwar den Menschen gegenüber eher abgeneigt und doch lässt er sie in Ruhe und Frieden leben.

Die Geschichte nimmt ihre Wendungen, Feyre entdeckt nach und nach, was hinter den Fae steckt, entdeckt Geheimnisse und erforscht die Umgebung ihres neuen Zuhauses. Ihre Zuneigung zu den Fae, insbesondere zu Tamlin wächst und wächst. Die Entwicklung in dem Buch hat mir sehr gut gefallen - Feyre wird von der notgedrungenen Jägerin zu einer selbstbewussten jungen Frau, eine zarte Liebe bahnt sich an und doch hat es genügend Überraschungen und Wendungen, dass einem der Lesespass erhalten bleibt. Dass die Geschichte eine Adaption von "Die Schöne und das Biest" ist, hat mir natürlich ganz besonders gefallen.

Etwas negativ aufgefallen ist mir, dass sich Logikfehler eingeschlichen haben. So weiss Feyre nicht, wo sie sich genau im Land der Fae befindet und kann es trotzdem benennen. Sie hat noch nie ein bestimmtes Wesen gesehen, schafft es aber, es fast haargenau zu malen. Personen haben mal rotblondes, mal schwarzes Haar. Eine Fae wird später immer als "Sterbliche" bezeichnet... Ich weiss nicht, ob sich die Fehler in der Übersetzung eingeschlichen haben, oder woran das lag, mich hat es aber ein wenig gestört.

Gefallen hat mir dafür sehr, wie sich die Beziehung zwischen Feyre und Tamlin aufgebaut hat, wie die einzelnen Stränge der Geschichte zusammengelaufen sind, die Tiefe der Story an sich und hach ... lest es am besten selbst, es ist wirklich schwer, die richtigen Worte zu finden.

Was mich dann aber richtig gestört hat, war das letzte Drittel der Geschichte... Es ist schwer, dieses zu beschreiben, ohne gross zu spoilern, deshalb hier eine kleine Spoilerwarnung. Sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt...

SPOILER
Konkret rede ich hier von der Szene an, als sich Feyre unter dem Berg befindet. Ich rede vom Rätsel, dessen Lösung so offensichtlich ist, ich rede vom Labyrinth, von komischen Aufgaben, die unnötig brutal gestaltet sind, und deren Ausgang doch schon von vornherein klar sind und ich rede auch von unnötigen Szenen, in denen Ekelpaket Rhysand Feyre unter Drogen setzt und sie tagtäglich dazu zwingt, vor hunderten Fae halbnackt zu tanzen.

Vorneweg muss ich sagen, ich habe eine grosse Abneigung gegen Labyrinthe in Büchern. Für mich ist das ein Zeichen, dass ein Autor nicht weiss, wie er seine Geschichte spannend halten soll. Dies ist lediglich meine Meinung, ich erkläre das hier nur, damit ihr meine Bewertung versteht.
Feyre kriegt drei Aufgaben gestellt. Auch das war mir ein Dorn im Auge. Ganz ehrlich? Die Aufgaben sind zwar brutal, dennoch waren sie für mich unglaubhaft. Eine furchtbare Herrscherin, die sich solche Spiele ausdenkt. Für mich einfach nicht glaubhaft. Bis Feyre in den Berg geht habe ich "Dornen und Rosen" als Jugend- und Erwachsenenbuch empfunden. Mit dem Labyrinth, den Rätseln, den Aufgaben ist es aber zu einem (zugegebenermassen recht brutalen) Kinderbuch mutiert. Für mich ging es von da an einfach nur noch bergab.
Auch dass Rhysand auftaucht, der in den Social Media regelrecht vergöttert wird, hat hier nichts retten können. Mich hat er leider nicht überzeugen können und seine Handlungen - wenn auch später erklärt - sind für mich unverzeihbar.
SPOILER ENDE

Viele Punkte in der Geschichte empfand ich als vorhersehbar, so leider auch das Ende. Für das obgenannte und das Ende muss ich leider einen fetten Punkt Abzug geben.

Setting
Die Geschichte um Feyre spielt in einer fiktiven Welt. Vorne im Buch befindet sich eine wunderschöne Karte, der man entnehmen kann, welche Orte wie heissen und welches Territorium das der Fae und der Menschen ist. Das World-Building hat mich vollkommen überzeugen können. Auch wenn erst etwas Ratlosigkeit geherrscht hat, was denn nun Fae und High Lords und all die anderen Wesen sind.

Die Fae sind ein faszinierendes Volk mit einer Menge Artenvielfalt. Je nach dem, woher die Fae stammen, sehen sie vollkommen anders aus, als ihre Artgenossen. So gibt es auch blauhäutige Fae, solche die wie Schatten sind und solche mit borkenähnlicher Haut. Bei gewissen Arten hatte ich meine Mühe, sie mir vorzustellen, und doch war ich sehr begeistert von der Welt der Fae.

Ein Grossteil der Geschichte spielt im Frühlingshof, der Heimat von Tamlin und Lucien. Der Frühlingshof hat mir persönlich sehr gut gefallen, da ich blühende Blumen, frische Windböen und zarte Regentropfen einfach mag. Die Beschreibung der Orte war wirklich meisterhaft und ich habe mich direkt vor Ort gefühlt.

Charaktere
Feyre ist eine junge Menschenfrau, die es im Leben nicht einfach hat. Im Gegenteil, ihre Familie ist ihr gegenüber unfair und undankbar. Ich hatte schon von Beginn an Mitleid mit ihr, auch wenn sie alles tut, dass sie eben dieses Mitleid nicht braucht. Feyre ist ein starker Charakter, hat Eigenwille und Mut, ist aber auch ein wenig naiv. Ihr grösste Schwäche ist ihre Unwissenheit. Teilweise hatte ich zwar etwas Mühe mit ihr, weil sie nicht gesehen hat, was um sie herum passiert ist und dass Tam eigentlich nichts böses will, trotzdem war sie mir von Anfang an sehr sympathisch und ich habe richtig mit ihr gefiebert.

Tamlin ist ein Fae, der die Gestalt wandeln kann. Er hat ein grosses Geheimnis und eine schreckliche Bürde, die auf ihm lastet. Seine Geheimnisse werden nur nach und nach aufgedeckt. Spätestens aber nach dem ersten Drittel hat er mein Herz für sich gewonnen. Er ist ein zarter Fae, sanftmütig im Herzen, wenn auch manchmal hart gegen aussen. Ganz ehrlich, ich bin total verknallt in ihn!

Die Charaktere in "Dornen und Rosen" haben mir sehr gut gefallen. Sie waren alle durchdacht und hatten ihre Tiefe, ihre Schwächen. Besonders mochte ich auch Lucien, den Berater von Tamlin. Seine Art war sehr erfrischend und unterhaltsam und hat mich immer mal wieder zum Schmunzeln gebracht. Wen ich hingegen nicht richtig liebgewinnen konnte, ist Rhysand. Ich weiss, dass praktisch alle dem Typen verfallen sind und auch wenn gegen Schluss seine Beweggründe klarer werden - ich mag den Kerl nicht.

Fazit
"Dornen und Rosen" ist ein wunderbarer, fantastischer, märchenhafter Auftakt, der mit tiefgründigen Charakteren, tollen Plottwists und einer zauberhaften Welt trumpft. Leider wurde mir der letzte Drittel zu "wild" und unlogisch und hat für mich einiges kaputt gemacht. Dennoch wurde ich sehr gut unterhalten und besonders Tamlin wird für immer einen Platz in meinem Herzen haben.

Veröffentlicht am 18.02.2017

Ein zäher Anfang und ein spannendes Ende

Royal 4: Eine Krone aus Stahl
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Inhalt
Nur noch wenige Wochen und die Teilnehmerinnen der Wahl erfahren, wer der Prinz ist. Eine gemeinsame Reise durch Viterra soll zeigen, wie sich die Mädchen in der Begegnung mit dem Volk geben. Während ...

Inhalt
Nur noch wenige Wochen und die Teilnehmerinnen der Wahl erfahren, wer der Prinz ist. Eine gemeinsame Reise durch Viterra soll zeigen, wie sich die Mädchen in der Begegnung mit dem Volk geben. Während der Reise bekommt Tanya immer grössere Zweifel. Nicht nur, was ihre Gefühle für Phillip angeht, sondern auch Zweifel über ihre Heimat und das Königshaus.

Meine Meinung
Auch wenn seit ich Band 3 gelesen habe, einige Zeit verstrichen ist, war ich schnell wieder mitten im Geschehen drin. Leider hat mich dieser vierte Teil aber zu Beginn ziemlich enttäuscht. Denn die erste Hälfte zeigt stoisch immer dasselbe Muster: Reise in der Kutsche, Essen in einem Restaurant, Gespräche unter Zimmergenossinnen, Training mit Henry, Treffen mit Volk, Drama mit Phillip. Und dann alles wieder von vorne. Nach den ersten 100 Seiten war ich zugegebenermassen etwas verzweifelt und ja, auch ein wenig genervt.

Dann ist zum Glück etwas Action eingekehrt. Erst nicht viel, nur kleine Häppchen. Und plötzlich war der Tag der Entscheidung und die Enthüllung des Prinzen da. Ich habe ja ehrlich gesagt vermutet, dass die Enthüllung aus irgendeinem Grund verschoben wird, um den Leser weiter neugierig zu behalten, aber nein - zack, da ist er; der Prinz von Viterra. Ich sage hier natürlich nicht, um wen es sich handelt. Für mich war es leider keine Überraschung. Auch was es mit der Reise durch Viterra auf sich hatte, war mir von Anfang an klar, ebenso, dass es einen Show-down geben wird zwischen Tanya und ihrer Erzfeindin. Alles in allem wieder etwas vorhersehbar also.

Die Charaktere haben sich nicht grossartig geändert. Nunja, alle, ausser Tanya. Die mochte ich sehr gerne bisher. Aber irgendwie verkommt sie so langsam zu einer Dramaqueen und das mag ich gar nicht. Gegen Ende hin hat sie dann - wenn auch etwas gezwungenermassen - wieder mehr zu sich selber gefunden.

Klar, dass die Geschichte sich um tragische Liebe dreht, verstehe ich. Aber hier wird mir diese etwas zu hemmungslos ausgeschlachtet. Und natürlich bekommt die liebe Protagonistin jetzt auch noch Zweifel, ob sie nicht für einen anderen der Jungs auch Gefühle hat. Ääähm Dreiecks-Ding? Nein danke... Denn das ewige Hin und Her zwischen Tanya und Phillip zerrt echt an den Nerven des Lesers.

Positiv aufgefallen ist mir, dass die Dialoge nicht mehr ganz so plump wie zu Beginn waren. Tatsächlich sehe ich hier erste Verbesserungen und auch der Schreibstil hat sich etwas geändert, was ich immer sehr schätze. Es ist schön zu sehen, wie ein Autor mit der Fortsetzung seiner Bücher mitwächst.

Auf den letzten Seiten kommt wirklich Spannung auf, auch wenn ich gewisse Szenen etwas unglaubwürdig fand. Aber ich bin auf jeden Fall gespannt, wie die Geschichte weitergeht.

Fazit
Nach einer unglaublich zähen ersten Hälfte nimmt die Geschichte langsam Fahrt auf und kann doch noch einigermassen überzeugen. Für mich war es bisher aber dennoch der schwächste Teil der Reihe.

Veröffentlicht am 04.02.2017

Gelungenes Sci-Fi-Abenteuer

Lost in Strange Eyes
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Inhalt
Seit die Kytharer, eine ausserirdische Rasse, die Welt überrannt und versklavt haben, ist nichts mehr, wie es war. Doch nicht alle lassen sich unterdrücken. Mitten im Amazonasbecken hat sich eine ...

Inhalt
Seit die Kytharer, eine ausserirdische Rasse, die Welt überrannt und versklavt haben, ist nichts mehr, wie es war. Doch nicht alle lassen sich unterdrücken. Mitten im Amazonasbecken hat sich eine kleine Stadt des Widerstandes gebildet. Eine der Rebellen ist Meyruka, die ihr Leben lang darauf vorbereitet wurde und die gelernt hat, zu kämpfen und zu führen. Gemeinsam mit ihrer kleinen Armee plant sie, die Kytharer zu stürzen und die Welt zurückzuerobern. Bei ihren Vorbereitungen kreuzt sie immer öfters den Weg von Captain Syn Leroi, einem sehr effektiven kytharischen Kämpfer. Doch er scheint anders zu sein, als die restlichen Kytharer... und plötzlich weiss Meyruka nicht mehr, ob wirklich alle Kytharer Gegner sind...

Meine Meinung
Der Einstieg in die Geschichte ist mir ziemlich leicht gefallen. Dennoch war ich zuerst alles andere als begeistert. Zwar war das Intro gut und auch die ersten Informationen waren interessant, aber dann hat sich alles eingependelt und ich hatte das Gefühl, dass sich die Geschichte verläuft. Dass ich zu dem Zeitpunkt den Schreibstil als durchschnittlich empfunden habe, war auch nicht gerade hilfreich. Dennoch hat mich das Buch schnell eines Besseren belehrt. Denn es wird richtig spannend, nimmt an Fahrt auf und hat mich packen können. Auch den Schreibstil habe ich dann plötzlich als viel angenehmer empfunden, ja, sogar als wirklich gelungen. Spannung, Humor, Knistern, die Gefühle der Protagonisten - all das hat die Autorin sehr gekonnt umgesetzt.

Die Geschichte wird teilweise aus der Sicht von Meyruka, aber auch aus der von Captain Syn Leroi (dessen Name ich bis heute nicht aussprechen kann - heisst er jetzt Liroi (engl.) oder Löroa (franz.) oder spricht man das doch einfach nur Leroi aus?) und zwischendurch sogar aus der Sicht des kytharischen Anführers wiedergegeben. Das hat dazugeführt, dass man sich als Leser in der doch recht komplexen Welt gut zurecht gefunden hat. Allgemein möchte ich hier anmerken, dass die Autorin sehr logisch vorgegangen ist und ihre Welt wirklich detailgetreu und perfekt umschrieben hat.

Trotz der doch sehr düsteren Thematik, die sehr authentisch herüberkam, war auch eine gute Portion Humor dabei. Insbesondere das Aufeinandertreffen zwischen Meyruka und Syn Leroi war immer wieder erfrischend, da die beiden - entgegen anderer Vertreter ihrer eigenen Rasse - dem anderen gegenüber aufgeschlossen und neugierig auftraten. Dieses Fehlen von Vorurteilen fand ich sehr toll. Es waren auch Themen präsent, die man heute etwas ernster nehmen sollte. Zum Beispiel haben die Kytharer die Menschen unterworfen, weil die Menschen ihren Planeten eh nur zertört haben, anstatt zu ihm zu schauen. Diese Tiefgründigkeit hat der Geschichte das gewisse Etwas verliehen.

Das Szenario, dass die Welt von einer Alienrasse überrannt wird, die sich hier einen zweiten Heimatplanet aufbauen will, hat mir gut gefallen. Tatsächlich fand ich das alles sogar recht glaubhaft und ich habe mich immer mitten im Geschehen gefühlt. Trotz seiner doch beachtlichen Länge hat mich das Buch aber zu keinem Zeitpunkt gelangweilt, sondern ich durfte immer wieder etwas Neues lernen und entdecken, konnte mitfiebern, mitleiden, ein bisschen mitlieben und wurde definitiv gut unterhalten.

Setting
"Lost in strange Eyes" spielt in einer zukünftigen Version unserer Welt, genauer gesagt in Brasilien, im Amazonas-Regenwald. Unsere Welt, wie sie war, existiert nicht mehr, seit die Kytharer gelandet sind. Die Menschheit ist grösstenteils vernichtet worden, das restliche Volk wurde versklavt. So gibt es praktisch nur noch verlassene Dörfer, ausgestorbene Städte und der einzige Ort, wo noch Leben herrscht, sind die neu erbauten Orte der Kytharer. Doch wo Krieg und Versklavung herrschen, gibt es auch immer Aufständische. Diese haben sich im sogenannten "Rebell City", einer kleinen Stadt in einer Höhlenanlage, neu orientiert und planen nun, sich zur Wehr zu setzen.

Die Kytharer hingegen sind sich sehr siegesbewusst, denn sie halten die Menschen für - direkt gesagt - ziemlich dumm und leicht beherrschbar. Selbst sehen sie zwar sogar ähnlich aus, wie die Menschen, sehen sich aber trotzdem als überlegene Rasse. Sie versuchen, die Welt ihren Bedürfnissen anzupassen, was der einheimischen Flora und Fauna aber alles andere als gut tut. Dass sie dabei nicht nur die Menschen, sondern auch ihr eigenes Volk unterdrücken, ist den Anführern dabei ziemlich egal. Die Kytharer sind ein stolzes, manchmal arrogantes Volk, bei denen alles perfekt sein muss und symmetrisch, Individualität ist ihnen ein Dorn im Auge. Ihr System sehen sie als perfekt entwickelt und deshalb hinterfragt es auch niemand.

Das Setting, das Worldbuilding, die Kytharer, die Charaktere - all das konnte mich komplett überzeugen.

Charaktere
Meyruka - Mey genannt - ist eine junge Frau, die ihr Leben lang auf einen Übergriff der Aliens vorbereitet worden ist. Sie kann kämpfen, hat Führungsqualitäten und weiss, worauf es in brenzligen Situationen ankommt. Dennoch hat sie nie ihren Humor und ihre Integrität verloren und so ist sie eine ziemlich sympathische, starke Protagonistin.

Syn Leroi ist Offizier bei den Kytharern und ein Taroak - ein künstlich gezüchteter Krieger. Er ist stark, perfekt ausgebildet und trotzdem anders, als die anderen Taroak. Denn er macht sich Gedanken über die Macht der Kytharer, über ihr System, und ob das alles richtig ist, oder doch eher falsch. Ihn fand ich von Beginn an interessant und sympathisch und spätestens als er zum ersten Mal auf Menschen trifft, hat er mein Herz vollkommen gewonnen.

Die Charaktere waren, wie praktisch alles andere auch, sehr glaubhaft und toll ausgearbeitet. Besonders die beiden Protagonisten hatten eine tollte Tiefe, die ich immer sehr schätze. Jeder hat seine Ängste und Schwächen, seine Träume und Hoffnungen. Aber auch die anderen Charaktere sind mir ans Herz gewachsen. Insbesondere die beiden menschlichen Krieger Chan und Hank fand ich zum brüllen.

Fazit
Trotz anfänglicher Schwierigkeiten konnte mich die Geschichte um Meyruka und Syn vollständig in seinen Bann ziehen. Das Szenario, so düster und erschreckend es auch sein mag, war wirklich gut umschrieben und das ganze Setting hat mich total überzeugt. "Lost in strange Eyes" ist ein toll gemachtes Sci-Fi-Abenteuer, dass sich definitiv zu lesen lohnt!