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Veröffentlicht am 26.11.2016

Perfekte leichte Lektüre

Wer will schon einen Rockstar?
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Inhalt
Als Anne nach Hause kommt, weiss sie sofort, dass etwas nicht stimmt. Ihre Mitbewohnerin ist spurlos verschwunden - gemeinsam mit den meisten ihrer Möbeln und einer Menge unbezahlter Schulden. Um ...

Inhalt
Als Anne nach Hause kommt, weiss sie sofort, dass etwas nicht stimmt. Ihre Mitbewohnerin ist spurlos verschwunden - gemeinsam mit den meisten ihrer Möbeln und einer Menge unbezahlter Schulden. Um sich abzulenken begleitet sie eine Freundin auf eine Party, wo sie Malcolm trifft, Drummer der Rockband Stage Dive und ihr Schwarm seit Teeniezeiten. Er unterbreitet ihr ein sonderbares Angebot: Er hilft ihr aus der Klemme, wenn sie für eine Weile seine Freundin spielt...

Meine Meinung
Wie schon der erste Teil hat mich auch Band 2 sofort gepackt. Der Schreibstil ist super angenehm, lässt sich flüssig lesen, strotzt nur so vor Humor, steckt aber auch voller Gefühle. Perfekte leichte Lektüre eben, so wie ich sie nach einem langen Arbeitstag sehr schätze.

Die Jungs von Stage Dive haben wir alle schon im ersten Band kennengelernt. Während dieser noch von David, dem Gitarristen der Band, gehandelt hat, lernen wir in "Wer will schon einen Rockstar?" den Drummer Mal besser kennen. Dieser ist mit seiner irren, vorwitzigen und humorvollen Art ein echter Bookboyfriend und ja, ich bin definitiv sowas von verknallt in ihn.

Anne Rollins ist für Band 2, was Ev für Band 1 war; der weibliche Part. Sie war mir von Anfang an sympathisch, da sie eine sehr bodenständige, verantwortungsbewusste Person plus, sie arbeitet in einem Bücherladen, ich meine hallooho Sie durchlebt eine richtig schwere Zeit, denn ihre Mitbewohnerin, der sie vertraut hat, ist einfach so verschwunden und lässt sie mit Schulden und ohne viel Inneneinrichtung zurück. Da Anne für ihre kleine Schwester sorgen muss, ist sie mit ihrem Lohn allein ganz schön aufgeschmissen. Als sie Mal kennen lernt, ändert sich für sie alles, denn plötzlich zieht der Typ einfach so mir nichts, dir nichts, bei ihr ein und hilft ihr aus der Klemme. Der Deal: Sie soll seine Freundin mimen. Damit das klappt, darf kein Sex im Spiel sein, was Anne gerade recht kommt. Oder aber auch nicht, denn seit Teenageralter schwärmt sie für den Drummer...

Mit viel Humor und Gefühlen schreibt die Autorin die Geschichte von Anne und Mal nieder. Ich habe gelacht, mitgefiebert, mich gewundert und wurde von Mal verführt. Und ich habe (beinahe) die eine oder andere Träne verdrückt. Wenn überhaupt möglich, hat mir dieser Band noch besser gefallen, als der erste.

Setting
Band 2 spielt in Portland, USA. Hauptorte sind die Wohnung von Anne, ihre Arbeitsstelle, wie auch die Wohnung von Ev und David und der Proberaum der Band.

Mir hat es gut gefallen, dass die Handlungsorte etwas "gebündelter" waren, als im ersten Teil. Natürlich war es toll, die Jungs wieder zu treffen und noch besser kennen zu lernen, aber vor allem die Szenen mit Mal und Anne alleine in ihrer Wohnung haben mir besonders gefallen.

Charaktere
Anne Rollins ist eine wunderbare Protagonistin. Sie hat eine schlimme Vergangenheit, die nur nach und nach ans Licht kommt, kämpft täglich damit, kümmert sich um ihre jüngere Schwester und arbeitet hart für ihren Lebensunterhalt. Sie war mir sehr sympathisch, hat einen tollen trockenen Humor und es war mir eine Freude, sie zu begleiten.

Malcolm Ericson, Mal genannt, ist der Drummer von Stage Dive und ein richtiger Mädchenschwarm. Er ist fast schon irre, seine schrägen Ideen sind legendär und sein Humor ist atemberaubend (wenn auch manchmal etwas schockierend). Aber auch er hat seine dunkle Seite, seine Probleme und im Moment ein ganz besonders grosses, das er aber mit niemandem teilen mag, was ihn umso attraktiver und interessanter macht.

Die restlichen Mitglieder der Band, der Gitarrist David, Sänger Jimmy und der Bassist Ben, kommen wieder am Rande vor, was wieder grossen Spass gemacht hat. Ausser bei Jimmy, den mag ich nicht, bin aber auf sein Buch gespannt, vielleicht ändert sich meine Meinung ja noch.

Fazit
Der zweite Teil der Stage Dive-Reihe besticht mit viel Humor, Liebe, Gefühlen und wunderbaren Charakteren. Leichte Lektüre, die trotzdem fesselt und perfekt zum Abtauchen ist.

Veröffentlicht am 19.11.2016

Witzig, liebevoll, unterhaltsam - perfekter Lesegenuss

Call it magic 1: Nachtschwärmer
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Inhalt
Eliza ist Radiomoderatorin mit Leib und Seele, ihre Nachtshow erfreut sich grosser Beliebtheit. Als sie plötzlich anfängt, Stimmen zu hören, beginnt sie, an ihrem Verstand zu zweifeln. Dann lernt ...

Inhalt
Eliza ist Radiomoderatorin mit Leib und Seele, ihre Nachtshow erfreut sich grosser Beliebtheit. Als sie plötzlich anfängt, Stimmen zu hören, beginnt sie, an ihrem Verstand zu zweifeln. Dann lernt sie Morgan kennen, einen charmanten und gut aussehenden aber auch unglaublich geheimnisvollen Mann, zu dem sie sich auf magische weise hingezogen fühlt. Dieser verzweifelt schier an der lebensfrohen jungen Frau, denn wie es aussieht, ist sie Die Eine für ihn. Doch das kann nicht sein, kein Nachtschwärmer darf sich in einen Menschen verlieben!

Meine Meinung
Die Geschichte um Eliza und Morgan hat mich schon von der ersten Seite an gepackt. Da lernen wir Eliza kennen, die mitten in der Nacht hochschreckt, weil sie sich beobachtet fühlt. Natürlich packt einen diese Szene, wie könnte sie nicht, spricht sie doch unsere ureigenen Ängste an. Bald schon lockert sich die Geschichte aber auf und von da an ist es einfach nur noch ein einziger Spass, sie zu lesen. Denn die Autorin hat nicht nur einen wunderbar lockeren Schreibstil, sondern auch einen genialen Humor und die seltene Fähigkeit, Charaktere wirklich perfekt zu gestalten und zum Leben zu erwecken.

"Nachtschwärmer" ist abwechslungsweise aus Eliza's und Morgan's Sicht geschrieben, was mir sehr gut gefallen hat - ganz besonders, weil die beiden wirklich sehr facettenreich beschrieben sind. Morgan ist ein Gentleman, durch und durch, er steht auf Kunst und Dichtung und ist sehr pflichtbewusst. Eliza hingegen ist eine kleine Partynudel, raucht, trinkt gerne mal zu viel und ist eine einzige Katastrophe - aber eine sehr sympathische und liebevolle. Klar, dass es gehörig knallt, als die beiden Welten aufeinander treffen, Denn Morgan fühlt sich zu ihr hingezogen, so richtig, und er befürchtet, dass sie Die Eine für ihn ist, die ganz grosse Liebe, die jeder Nachtschwärmer einmal im Leben trifft und ohne die er nicht leben kann. Vom Schicksal vorbestimmt, so denkt er, ist diese Anziehungskraft, diese Hingabe, die er für sie spürt. Da sie offensichtlich menschlich ist und kein Nachtschwärmer, tastet er sich erst langsam an sie heran - via Gedankensprache. Natürlich bringt er Eliza so total aus dem Konzept, denn sie beginnt zu befürchten, dass sie den Verstand verliert.

Mit viel Humor beschreibt die Autorin, wie die beiden einander kennen lernen und sich näher kommen. Nebenbei erfährt man so einiges über die Protagonisten; über Morgan, der sich jahrhundertealten Traditionen beugen muss und seine Kumpels, mit denen er durch dick und dünn geht und über Eliza, ihre Radioshow und ihre Freunde, die für sie Familie sind.

Mir hat es unglaublich viel Spass bereitet, diese Geschichte zu lesen. Besonders die erste Hälfte, in der Morgan mit Eliza via Gedanken kommuniziert war zum schreien komisch. Die zweite Hälfte wurde etwas ernster und gleichzeitig erfährt man sehr viel mehr über die Nachtschwärmer, was mich natürlich sehr interessiert hat, da ich ein eingefleischter Fantasyfan bin. Kurz und bündig: "Nachtschwärmer" hat mich durch und durch überzeugt und ja, es ist Buchliebe auf den ersten Blick.

Setting
Die Story spielt in einer alternativen Welt, die von sogenannten Nachtschwärmern bewohnt wird, die unerkannt unter den Menschen leben. Bei diesen Nachtschwärmern handelt es sich - ihr habt es bestimmt schon erraten - unter anderem um Vampire, Hexen und dergleichen. Ich liebe diese Wesen einfach und die Art, wie sie hier dargestellt werden, finde ich toll. Sie sind allesamt einem Rat unterstellt, der für Ordnung sorgt, warten auf ihre Bestimmung (die grosse Liebe zwecks Arterhaltung zu finden) und leben meist in kleinen Grüppchen unerkannt zusammen. Untereinander erkennen sie sich am Glimmer in ihren Augen, jedem Wesen ist eine Farbe zugeteilt, die kurz aufleuchtet, wenn sie sich begegnet.

Klar wurde hier das Rad nicht neu erfunden, aber es ist ganz toll angewandt worden. So sind hier die Vampire weder blutrünstige Monster (eigentlich reicht ihnen ein Glas Blut am Tag, ausserdem benötigen sie auch normale Nahrung zum überleben) noch unglaubliche Sexmaschinen. Naja mit einer Ausnahme, aber in jeder Gruppe gibt es einen Playboy

"Nachtschwärmer" hat ein paar wichtige Handlungsorte zu bieten, unter anderem ein altehrwürdiges Hotel, in dem Morgan untergekommen ist, die eine oder andere Bar, in der Eliza Stammgast ist, aber auch die Radiostation und das neue Zuhause von Addy, Eliza's Freundin, einer weltbekannten Ballerina. Mir haben all diese Orte unglaublich gefallen. Sie sind zwar nur Nebensache und doch habe ich mich direkt vor Ort gefühlt.

Charaktere
Eliza, 25 Jahre jung, weiss noch nicht, was das Leben für sie bereit hält. Durch ihren Job als Radiomoderatorin ist sie meist Nachts wach und am Tag eher unausstehlich. Sie raucht, trinkt und haut gerne richtig auf den Putz. Aber sie hat auch eine ruhige Seite und eine verletzliche. Mir war sie von Anfang an mega sympathisch und vor allem ihr Humor hat mich zum Lachen gebracht.

Morgan ist ein Vampir, der schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Er ist Gentleman, zuvorkommend, gebildet, pflichtbewusst und immer korrekt. Bis er auf Eliza trifft, die im gehörig den Kopf verdreht und ihn um den Verstand bringt. Sie weckt seinen Beschützerinstinkt und treibt ihn in den Wahnsinn. Er ist ein sehr impulsiver Charakter, der mir nicht nur sympathisch war, sondern mich auch zum Schmachten gebracht hat. Er gehört jetzt definitiv zu meinen Top 3 Vampiren

Wie schon erwähnt bin ich ziemlich begeistert davon, wie facettenreich und authentisch die Autorin ihre Protagonisten geschaffen hat. Auch die anderen Charaktere, die vorkommen, Morgan's wie auch Eliza's Freunde, Familie etc. haben alle ihren eigenen Kopf, ihre eigene Geschichte. So macht lesen doppelt Spass!

Fazit
Eine Geschichte voller Humor, Liebe, Prickeln, Gefühle, mit perfekt ausgearbeiteten Charakteren, in der es sehr viel zu entdecken gibt. Lesespass auf hohem Niveau und definitiv Lieblingsbuchcharakter!

Veröffentlicht am 11.11.2016

Tolle Welt, spannende Story, nervigste Protagonistin ever...

Ein Käfig aus Rache und Blut
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Inhalt
Vor Jahren ist die Welt von Dämonen überrannt worden, die seither über die Menschen herrschen. Als eine Gruppe dieser Kreaturen Alisons ganze Familie auslöscht, hat sie nur eines im Kopf: Rache! ...

Inhalt
Vor Jahren ist die Welt von Dämonen überrannt worden, die seither über die Menschen herrschen. Als eine Gruppe dieser Kreaturen Alisons ganze Familie auslöscht, hat sie nur eines im Kopf: Rache! So schliesst sie sich der Gilde der Jäger an und spezialisiert sich auf das Töten von Dämonen. Als sie von Dämonen entführt wird, sieht sie ihren Tod schon vor sich, aber dann bietet ihr Dorian, König einer der Dämonenstädte, ein einmaliges Training an und Alisons Welt wird gehörig auf den Kopf gestellt...

Meine Meinung
Die Geschichte um Alison, deren Welt von Dämonen beherrscht wird, hat mich sehr angesprochen. Nicht nur wegen des Covers und des tollen Klappentextes, sondern auch, weil ich noch nie ein Buch über derartige Dämonen gelesen habe. Ich war dann auch recht schnell in der Geschichte drin. Der Schreibstil liest sich angenehm, ist ohne viel Firlefanz, aber irgendwie auch etwas Trocken.

Das Buch begleitet grösstenteils Alison in ihrem Leben - ein kurzer Einblick in die Kindheit, dann sind wir auch schon in der Gegenwart und gehen mit ihr auf die Jagd. Zwischendurch gibt es ein kurzes Kapitel zu einer anderen wichtigen Person, um den Fokus auf eine wichtige Nebenhandlung zu lenken. Beim ersten solchen Kapitel war ich etwas verwirrt, das hat sich dann aber rasch gelegt. Nachdem Alison entführt wird, wird sie andauernd vom Dämon Gareth beobachtet und begleitet, was ihr gehörig auf den Nerv geht, aber sehr wichtig für die Entwicklung der Geschichte ist.

Die Dämonen an sich fand ich sehr interessant. Es gibt Schattendämonen und Königsdämonen, wobei erstere nur fies sind und zweitere dazu auch noch gerissen und gefährlich, da sie die Manipulation der Menschen beherrschen. Ihre Welt und ihre Geschichte fand ich sehr spannend, wie gesagt, solche Thematik hatte ich bisher noch nicht. Was mich ein wenig gestört hat ist, dass die ganze erste Hälfte lang nur von Dämonen die Rede ist. In der zweiten Hälfte tauchen dann aber plötzlich massenhaft andere Wesen auf, unter anderem auch ein magiebegabtes Volk, wabernde Schattenwesen etc., zu denen man vorher nicht den kleinsten Hinweis hatte. Was mich zusätzlich noch abgeturnt hat, war die plötzliche blutige Gewalt, die in einem der Kapitel abrupt auftaucht. Klar war es vorher schon etwas grob zu und her gegangen, aber in besagtem Kapitel war es einfach nur unnötig brutal. Meines Erachtens hat diese Szene nicht wirklich etwas Relevantes zur Geschichte beigetragen...

Die Welt, die Story, das ganze Drumherum haben mir gut gefallen. ABER (und ja, das hier ist ein grosses fettes Aber) die Protagonistin hat für mich alles, aber auch wirklich alles kaputt gemacht. Nach dem, was sie alles erlebt hat, sollte sie traurig sein, von Rache getrieben, hinterlistig, in sich gekehrt, was auch immer. Ist sie aber nicht. Obwohl sie 19 Jahre alt ist, verhält sie sich wie ein pubertierendes 13-jähriges Mädchen; sie pöbelt, motzt, zickt rum, ist vorlaut, hat null Verantwortungsbewusstsein oder auch Vernunft und ist für mich - entschuldigt, aber anders kann ich es nicht sagen - die nervigste Protagonistin ever. Nur in ganz wenigen Situationen (auf die ich nicht näher eingehe, weil ich nicht spoilern will) habe ich sie als authentisch empfunden.

Setting
Die Geschichte spielt in einer alternativen Version von Amerika. Dämonen haben die Welt besiedelt und zumindest Amerika und Europa eingenommen. Auf diesen Kontinenten regieren sie nun. Es gibt nur wenige Städte, die offiziell sind, in denen die Menschen geschützt werden aber halt auch überwacht und regiert. Ausserhalb dieser Städte ist man als Mensch sozusagen für die Jagd freigegeben.

Dämonen sind Nachtwesen, weshalb die Menschen jede Stunde geniessen, die sie nicht mit den Wesen teilen müssen. Sie leben sehr unterdrückt, haben sich aber irgendwie arrangiert, was aber nicht immer einfach ist, vor allem, weil sämtliche Elektronik verboten worden ist.

Diese alternative Welt hat mir sehr gut gefallen und mich beeindruckt. Die Unterdrückung durch die Dämonen hat ein beklemmendes Gefühl hinterlassen, die Welt war so düster und gefährlich und wirklich gut umgesetzt.

Charaktere
Alison, 19 Jahre alt, Waise und Dämonenjägerin. Wie schon erwähnt, wurde ich nicht nur nicht warm mit ihr, sondern sie hat mich dermassen genervt, dass es meine Meinung des Buches ziemlich negativ beeinflusst hat. Sie hätte so eine tolle starke Protagonistin sein können...

Dorian ist der König der Dämonenstadt Ascia. Ihn habe ich als sehr sympathisch empfunden. Er ist ein ruhiger, bedacht agierender und bestimmter Dämon, der Menschen nicht nur als Sklaven sieht.

Gareth ist der Dämon, der zu Alisons Überwachung abgestellt wird. Während ich Alison als unglaubwürdig empfunden habe, muss ich der Autorin zur Schaffung von Gareth gratulieren. Er war wirklich sehr authentisch, sein Hass greifbar, seine Art hat mich voll und ganz überzeugt!

Fazit
"Ein Käfig aus Rache und Blut" ist ein vielversprechender Auftakt, düster, gefährlich, geheimnisvoll, spannend. Leider konnte mich das Buch aber vor allem dank der sehr unglaubwürdigen, ja gar nervigen Protagonistin nicht überzeugen und lässt mich etwas ratlos und mit gemischten Gefühlen zurück.


3,5 Sterne

Veröffentlicht am 06.11.2016

Eine wunderbare Geschichte voller Magie, Gefahr und Abenteuer!

Die Dämonenakademie - Der Erwählte
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Inhalt
Fletcher ist seit jeher eher ein Aussenseiter, wurde er doch als Findelkind vor den Toren des Dorfes Pelz abgeladen und hat nur dank einem mitleidigen Schmied überlebt. Als ein Soldat ihm ein Buch ...

Inhalt
Fletcher ist seit jeher eher ein Aussenseiter, wurde er doch als Findelkind vor den Toren des Dorfes Pelz abgeladen und hat nur dank einem mitleidigen Schmied überlebt. Als ein Soldat ihm ein Buch über Dämonenbeschwörung schenkt, ändert sich für den Jungen aber alles, denn es stellt sich heraus, dass ausgerechnet er Dämonen beschwören kann! Gemeinsam mit dem kleinen Salamander-Dämon Ignatius kommt er auf die Akademie der Dämonenbeschwörer, wo er zum Schlachtmagier ausgebildet wird. Doch auch dort hat er es nicht nur leicht, zum Glück stehen ihm der Zwerg Othello und die Elfe Sylva treu zur Seite.

Meine Meinung
Rein vom Klappentext her, hatte ich kein High Fantasy-Buch erwartet. Umso positiver überrascht war ich dann, als es sich als solches herausgestellt hat. Nach nur wenigen Seiten war ich bereits von dem Buch überzeugt, das passiert mir eher selten. Ja, es war sozusagen Liebe auf das erste Wort. Die Geschichte (ursprünglich auf Wattpad veröffentlicht) überzeugt ziemlich schnell mit einem tollen Schreibstil, genialen Figuren und einem wunderbaren Setting. Und nicht nur das, nein, hinten im Buch finden sich Zeichnungen zu ein paar der Dämonen. Ein kleines Extra für die Leser, etwas, dass ich immer sehr schätze!

Aber von Anfang an:
Die Geschichte beginnt mit einem Jagdausflug, auf dem wir direkt Fletcher kennen lernen und auch schon etwas über sein nicht immer einfaches Leben erfahren. Vor allem Didric, Sohn einer der reichsten Männer aus dem Dorf Pelz, macht unserem Protagonisten das Leben zur Hölle. So richtig. Didric ist ein echtes Ekelpaket! Als Fletcher dann an das Dämonenbuch gerät, versucht er sich aus Spass an einem der Sprüche und wider Erwarten beschwört er einen kleinen roten Salamander. Von da an geht es richtig rasant weiter. Fletcher kommt auf die Akademie und muss lernen, mit seiner Gabe umzugehen und natürlich muss er auch lernen, wer Freund und Feind ist - leider auch mal auf die harte Tour.

Der Autor hat eine wirklich gelungene Geschichte geschaffen, die Charaktere sind super authentisch, die Welt erklärt er häppchenweise und geschickt eingebaut, sodass man eigentlich gar nicht merkt, dass man was darüber lernt, und - was mir ganz besonders gefallen hat - versucht er auch, gewisse Werte zu vermitteln. Zwerge werden seit jeher unterdrückt, die Elfen bekämpft, aber Fletcher, selber Aussenseiter, freundet sich mit beiden Volksangehörigen der Akademie an, er behandelt Bedienstete mit Respekt und steht für das ein, was ihm wichtig ist und als recht erscheint. Toleranz ist hier gross gewichtet, was ich wirklich wirklich gelungen finde und auch wichtig! Ein Beispiel gefällig: Die Zwergenfrauen verdecken ihr Gesicht mit einem Schleier. Von allen werden sie deshalb schräg angeschaut, nur Fletcher wagt es, sie zu fragen, warum sie das tun, und die Antwort akzeptiert und respektiert er. Na, merkt ihr etwas? Hier will der Autor definitiv die Wogen glätten und Toleranz schaffen - und das auf eine tolle, verspielte und überhaupt nicht aufdringliche Art.

Das Buch ist mit seinen fast 500 Seiten nicht eins der Dünnsten, aber ich habe es regelrecht verschlungen. Schade, dass ich nun bis Mai 2017 auf Band 2 und bis Oktober 2017 auf den dritten Teil warten muss!

Setting
Fletchers Welt ist der unseren nicht unähnlich, zumindest was die Vegetation und die Art der Länder angeht. Aber sie ist noch so viel mehr, sie wird von Orks und Elfen und Zwergen bewohnt, über allem liegt der Äther, der voller Dämonen und anderer Kreaturen ist, es gibt von jeder Rasse Personen, die Magie beherrschen - kurz: es ist eine magische Welt, in der es viel zu entdecken gibt.

Von der Welt an und für sich habe ich jetzt nicht sooo viel mitbekommen, denn es wird nicht zu viel Zeit auf Beschreibungen der Natur verschwendet. Natürlich lernen wir Fletcher's Zuhause, das Dorf Pelz hoch im Norden kennen, und später die Akademie und die Hauptstadt Corcillum. Ganz besonders gut gefallen hat mir das Zuhause von Zwerg Othello - eine unterirdische Behausung, die ganz wunderbar bildlich erklärt wurde. Auch der Äther wird ganz kurz mal besucht, was ich sehr spannend fand.

Ganz besonders haben mir natürlich die Dämonen gefallen. Keine dunklen Schatten oder raffgierigen Wesen, sondern tierähnliche Wichtel. So gibt es zum Beispiel Kerfe, käferähnliche Dämonen, diverse Caniden (hundeähnlich und mit vier Augen oder aufrecht gehend), es gibt Minotauren und Greifen, Hydras, aber auch niedliche Dämonen wie Salamander und Otter. Dieses System mit den Dämonen hat mir wirklich ausserordentlich gut gefallen!

Der Krieg spielt in der Geschichte eine wichtige Rolle. Die Menschen und auch die anderen Rassen führen zum wiederholten Mal gegen die blutrünstigen Orks Krieg. Nur dass diese plötzlich organisierter vorgehen, als früher, was Bündnisse verlangt. Die Vorurteile unter den Rassen sind aber so gross, dass es auch untereinander zu Auseinandersetzungen kommt, so werden auch Elfen bekämpft und die Zwerge werden schlichtweg unterdrückt. Politik kommt auch nicht zu kurz, aber wo diese in anderen Büchern trocken und langweilig ist, ist sie hier relevant für das Geschehen und toll eingebaut.

Charaktere
Fletcher, ein 15-jähriger Junge, der als Waise vor den Toren Pelz' abgeladen und dann zum Glück von einem Schmied aufgezogen wurde. Sein Leben ist voller Entbehrungen und Schmach, er wird von fast allen ausgeschlossen und von einigen besonders gemein behandelt. Dennoch ist er ein für sein Alter sehr reifer und angenehmer Protagonist, tolerant, neugierig und sich selber treu. Sein Dämon ist Ignatius, ein dunkelroter Salamander, der Feuer speien kann.

Othello ist ein junger Zwerg und den Menschen gegenüber eher verschlossen. Kein Wunder, wurde er doch schon mehrfach aus keinem Grund verhaftet und verprügelt. Er öffnet sich aber recht schnell, als er merkt, dass ihm Fletcher nichts Böses will. Othello ist sehr pflichtbewusst, rational und versucht zu schlichten, wo er nur kann. Sein Dämon ist Solomon, ein Golem.

Sylva ist die erste Elfe seit Ewigkeiten, die wieder unter Menschen lebt. Sie ist die Tochter eines wichtigen Häuptlinges und durch sie soll eine neue Allianz geschaffen werden. Dieser Druck lastet schwer auf ihr und so ist es nicht verwunderlich, dass sie manchmal nicht so recht weiss, wo sie hingehört. Sie ist eine sehr aufgeweckt und direkte Person, die sich vor nichts und niemandem fürchtet. Ihr Dämon ist ein Canide namens Sariel.

Die Charaktere, die der Autor geschaffen hat, sind wunderbar authentisch. Es gibt eine unglaubliche Vielfalt an Charakteren, was ich bewundernswert finde, denn jeder ist toll herausgearbeitet. So gibt es zum Beispiel nicht nur das Ekelpaket Didric, der einfach ein verwöhnter Bengel ist, sondern auch die Zwillinge Isadora und Tarquin, die aus einem der mächtigsten Häuser der Welt stammen und die hinterhältiger und gefährlicher nicht sein könnten. Aber auch die Lehrer an der Akademie sind toll gelungen, so ist Dame Lovett zwar streng, aber doch sehr mütterlich, Arcturus ein fairer Patron und Raubler ein Fiesling, der etwas auszuhecken scheint. Alle Charaktere haben mich vollständig überzeugen können und ich bin gespannt, was da noch alles kommt.

Fazit
Ein wunderbares Abenteuer voller Magie, Intrigen und absolut gelungenen Charakteren. Mich hat "Der Erwählte" von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen und mich nicht mehr wieder freigelassen. Die Welt von Fletcher und den Dämonen ist aufregend und gefährlich und ich freue mich auf die Fortsetzung!

Veröffentlicht am 01.11.2016

Wow! Was für eine Fortsetzung!

Das Juwel - Die Weiße Rose
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Inhalt
Gemeinsam mit ihrem Geliebten Ash und ihrer besten Freundin Raven gelingt Violet die Flucht aus dem Juwel. Doch nur aus dem Juwel zu entkommen bedeutet nicht, dass sie jetzt sicher sind. So müssen ...

Inhalt
Gemeinsam mit ihrem Geliebten Ash und ihrer besten Freundin Raven gelingt Violet die Flucht aus dem Juwel. Doch nur aus dem Juwel zu entkommen bedeutet nicht, dass sie jetzt sicher sind. So müssen sich die drei auf Fremde verlassen, damit sie sich retten können. Auf der Flucht erfährt Violet, dass mehr in ihr steckt, als ihr bewusst war, und dass sie für den Widerstand immens wichtig ist. Nur mit ihrer Hilfe kann der Adel gestürzt und die Zukunft der Stadt verändert werden...

Meine Meinung
Genauso spannend wie in Band 1 geht es auch in "Die weisse Rose weiter". Violet und Ash sind gefangen genommen worden und alles scheint aussichtslos. Doch der Bund der Schwarze Schlüssel, ein Geheimbund, der sich dem Adel gegenüber stellt, hilft den beiden bei der Flucht. Glücklicherweise hat auch Raven - dank eines Elixiers - ihren Weg aus ihrem Haus gefunden und so befinden sich die drei Freunde plötzlich auf einer halsbrecherischen Flucht. Diese war so spannend aufgebaut, dass ich das Buch kaum aus den Händen legen konnte. Immer wieder passiert etwas, immer wieder hat man das Gefühl: jetzt sind sie gescheitert, doch dann geht es weiter und weiter und das alles in einem furchtbaren Tempo. Band 2 war für mich gefühlstechnisch eine reine Achterbahnfahrt.

Ganz besonders gefallen hat mir, dass Raven wieder einen sehr wichtigen Platz im Buch bekommen hat. Mit ihr habe ich so gelitten und gehofft, ich hatte richtig Angst um sie. Und genau das macht doch ein gutes Buch aus!? Man will es nicht weglegen, fiebert richtig mit und die Charaktere wachsen einem so ans Herzen, dass man Angst um sie hat.

Auch die Liebesgeschichte hat mir besser gefallen, als noch in Band 1. Hier bekommt sie endlich Tiefe und Glaubwürdigkeit und ja, doch, so hat das wirklich super gepasst. Dieser zweite Band hat mich definitiv aus den Socken gehauen, und auch wenn ich das Ende vorher geahnt habe, bin ich vollkommen geflasht.

Setting
Band 2 von "Das Juwel" spielt zu einem grossen Teil auf der Flucht. Wir verlassen den Kern der Stadt, das Juwel, und begeben uns in die Bank, in den Schlot, auf die Farm.

Das Setting hat mich vollkommen überzeugt und ich konnte alles bildlich vor mir sehen, was mir gut gefallen hat. Die Welt, die die Autorin geschaffen hat, ist eine ganz furchtbare, aber sie ist so gut umschrieben, dass sie während dem Lesen praktisch real ist. Ganz grosse Kunst, wenn ihr mich fragt!

Charaktere
Violet hat seit dem ersten Band eine ziemliche Wandlung durchschritten. Sie ist selbstbewusster und stärker, eine richtige Kämpfernatur geworden und für ihre 16 Jahre hat sie eine Reife erlangt, von der viele andere Buchcharaktere sich eine Scheibe abschneiden könnten. Solche Wandlungen schätze ich immer sehr.

Ash, den Gefährten, lernt man in diesem Band besser kennen. Seine Geschichte hat mich sehr berührt, was er alles erlebt hat, ist sehr authentisch rüber gekommen und ich habe mit ihm mitgefühlt. Er wird dadurch sehr viel greifbarer und sympathischer.

Raven's Geschichte hat mich wie gesagt am meisten mitgenommen. Ihr Herrin hat sie übel zugerichtet, hat an ihrem Gehirn herumoperiert, hat sie beinahe gebrochen und zu allem Übel ist sie auch noch schwanger und wird deswegen sterben. Meine Güte, was hab ich um sie gezittert und gebannt gelesen, wie es weiter geht! Für mich ist Raven DER Top-Charakter schlechthin.

Wie schon im ersten Teil kann ich die Charaktere nur loben. Sie alle sind einzigartig und wirklich gut ausgearbeitet. So gibt es zum Beispiel auch ein Mädchen, dass sich der guten Sache widersetzt, was ich super fand. Schliesslich ist es ja langweilig, wenn immer alles Friede Freude Eierkuchen ist, und jeder freiwillig mitmacht. Aber lest selbst und lasst euch überraschen.

Fazit
"Die weisse Rose" ist ein rasanter, fesselnder und unglaublich spannender zweiter Teil, der mich atemlos und geschockt zurücklässt. Ich wurde bestens unterhalten, habe gelitten und mitgefiebert und bin wirklich überaus begeistert von dieser Reihe!