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Veröffentlicht am 21.03.2017

Ein netter Auftakt um einen Fluch, die Liebe und die Vergangenheit

Die Verfluchte
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Inhalt
Nach einer gescheiterten Beziehung flieht Rose mit ihrer besten Freundin Enora in die Bretagne, um sich etwas Erholung zu gönnen. Doch kaum kommen sie an, sucht Rose der immer selbe Traum heim: ...

Inhalt
Nach einer gescheiterten Beziehung flieht Rose mit ihrer besten Freundin Enora in die Bretagne, um sich etwas Erholung zu gönnen. Doch kaum kommen sie an, sucht Rose der immer selbe Traum heim: Ein gutaussehender, keltisch anmutender Mann besucht sie in der Nacht, die beiden verzehren sich nach einander, doch jedesmal bringt er ihr den Tod. Rose versucht sich vor den seltsamen Träumen abzulenken, doch dann begegnet sie beim spazieren dem Mann aus dem Traum...

Meine Meinung
Auf die Geschichte bin ich schon vor Jahren gestossen, hauptsächlich wegen des hübschen Covers hat sie mich schon damals angesprochen. Als ich ihr letztens in den Tiefen des Internets wieder begegnet bin, habe ich mich kurzerhand entschieden, die Geschichte zu lesen. Die Wild Roses-Staffel 1 ist unterteilt in fünf Kurzgeschichten. Diese sind auch als Sammelband "Die Tränen der Rose" erhältlich.

Ich habe recht schnell in die Story rein gefunden. Der Schreibstil ist durchschnittlich und noch nicht sehr ausgereift, dennoch lässt er sich leicht lesen. Man merkt aber, dass "Claire Gavilan", ein Autorenduo, in den Anfängen steckt. Die Geschichte wirkt manchmal etwas plump, manchmal etwas übereilt, die Details fehlen. Dennoch wurde ich gut unterhalten.

Rose, die mit ihrer besten Freundin vor einer gescheiterten Beziehung flieht, wird von düster-erotischen Träumen heimgesucht. Als sie dem Typen aus ihren Träumen begegnet, zweifelt sie an ihrem Verstand. Und dass sie seinen Namen urplötzlich weiss und sich zu ihm hingezogen fühlt, als würden sie sich schon ewig kennen, treibt sie wirklich fast in den Wahnsinn. Das Geheimnis um Rose lüftet sich nach und nach, und obschon der Klappentext etwas vorgreift, macht es Spass, mit Rose mehr zu erfahren. Auch wenn sie sich etwas dümmlich stellt. Denn ihre beste Freundin verhält sich gar seltsam, das alte Weib, bei der sie per Zufall reinplatzt, ist ein offensichtlicher Wink mit dem Zaunpfahl, und trotzdem kommt die liebe Rose nicht auf den zündenden Gedanken. Und bevor sie überhaupt etwas begriffen hat, steckt sie in grosser Gefahr.

Die Idee der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Das Buch schafft nicht nur eine hübsche keltisch angehauchte Atmosphäre und spielt mit der Mythologie, sondern es baut auch eine Bindung zum Lied "Where the wild Roses grow" auf, und ich bin gespannt, was da noch kommt. Besonders das Ende hat mich recht überrascht und ich werde definitiv weiter lesen.

Fazit
Eine kurzweilige Geschichte über einen Fluch, die Liebe, die Vergangenheit. Die Protagonistin kann noch nicht vollständig überzeugen und es besteht noch Luft nach oben, aber ich wurde sehr gut unterhalten.

3.5 Sterne

Veröffentlicht am 12.03.2017

Ein wenig zu viel des Guten...

Gefährtin der Dämmerung
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Inhalt
Halbvampirin Cat und ihr Angetrauter Bones beschützen die Menschheit weiterhin vor den bösen Vertretern ihrer Art. Als Cat's Tarnung immer wieder auffliegt und sie auf's brutalste angegriffen wird, ...

Inhalt
Halbvampirin Cat und ihr Angetrauter Bones beschützen die Menschheit weiterhin vor den bösen Vertretern ihrer Art. Als Cat's Tarnung immer wieder auffliegt und sie auf's brutalste angegriffen wird, ist klar: Jemand hat es auf sie abgesehen. Bones mobilisiert seine Sippe, um sie zu beschützen. Nach einem besonders perfiden Angriff steht fest: Das bedeutet Krieg!

Meine Meinung
Nachdem ich Band 1 toll und Band 2 genial fand, lässt mich der dritte Teil der Night Huntress mit gemischten Gefühlen zurück. Irgendwie war mir hier vieles too much: Zu viel Blut, zu viel Brutalität, zu viele Superkräfte, zu viel ... Andauernd wird gefoltert, geköpft und aufgeschlitzt, Blut en masse gesaugt (wobei das noch das einzige ist, womit ich bei einem Vampirroman ja rechnen musste), Vampire verwandelt, Sterbliche geschändet. Bones wird durch eine Vereinigung mit seinem Urahn noch mächtiger und kann neben fliegen plötzlich auch noch weitere fantastische Dinge, Cat ist mutig wie eh und je und metzelt Vampire nieder, obwohl sie als Halbvampirin rein theoretisch nicht ganz so überlegen sein sollte. Neue und auch alte Bekannte tauchen auf, unter anderem gleich zwei Berühmtheiten aus der Geschichte und alles ist so gehetzt und wild zusammengewürfelt. Alles in allem eben too much...

Andererseits habe ich - nachdem ich eine kurze Pause von der Geschichte einlegen musste, weil mir das viele Gefolter und die Selbstmordattentäter zu viel waren - besonders die zweite Hälfte so richtig verschlungen. Die Bücher lassen sich nunmal richtig schnell lesen und besagter Teil des Buches war dann wieder toll und hat die eine oder andere Überraschung hervorgebracht und konnte mit etwas Tiefe wieder punkten.

Wo ich in Band 1 und 2 Bones noch vergöttert habe, wird er mir hier etwas unsympathischer. Er nimmt sich Cat wann immer es ihm passt (was sie zwar freudig mitmacht, aber doch stört mich dieses Verhalten) und durch seine neuen Superkräfte wird er beinahe unbesiegbar. Solche Charaktere mag ich eigentlich nicht sehr. Wer mich dafür wirklich überzeugen konnte, war Vlad. Was es mit ihm auf sich hat, verrate ich hier nicht, aber seine Art, sein Humor hat mir wahnsinnig gut gefallen und ich wünschte mir, es gäbe ein Buch nur für ihn.

Fazit
Ein rasanter dritter Band, bei dem aber alles irgendwie ein bisschen zu viel des Guten war und der ziemlich zusammengewürfelt wirkt. Für mich der schwächste Teil bisher, ich hoffe, es geht wieder bergauf!

3.5 Sterne

Veröffentlicht am 12.03.2017

Konnte mich leider nicht verzaubern

Witches of Norway 1: Nordlichtzauber
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Inhalt
Die junge Kunststudentin Elis ist eine Hexe. Leider keine besonders gute, denn ihre Kräfte hat sie - wie alles andere in ihrem Leben - nicht wirklich im Griff. Nachdem ihre Verlobung geplatzt ist, ...

Inhalt
Die junge Kunststudentin Elis ist eine Hexe. Leider keine besonders gute, denn ihre Kräfte hat sie - wie alles andere in ihrem Leben - nicht wirklich im Griff. Nachdem ihre Verlobung geplatzt ist, beschliesst sie, ein wenig Abstand zu ihrem durcheinander geratenen Leben zu gewinnen. Sie besucht ihre entfernten Verwandten in Norwegen, wo sie als Kindermädchen für Kost und Logis arbeiten will und nebenbei auch etwas mehr über ihre Kräfte erfahren. Schnell lebt sie sich im Zuhause von den Andersons ein, doch nicht alle sind auf ihrer Seite. Ganz besonders bei Stian weiss sie nicht, woran sie ist, ist er doch so charmant, hat sie aber auf unehrenhafte Weise ausgetrickst...

Meine Meinung
Für mich war es das erste Buch von Jennifer Alice Jager. Als bekennender Hexen-Fan hat mich die Geschichte natürlich sofort angesprochen. Ich war auch recht schnell in der Story um Elis drin. Der Schreibstil lässt sich sehr angenehm lesen, ist aber meiner Meinung nach noch etwas unausgefeilt oder sagen wir mal, einfach ziemlich durchschnittlich.

In Elis Leben scheint alles schief zu laufen - ihre Beziehung geht in die Brüche, sie kann ihre Kräfte nicht beherrschen, ihr Leben ist alles andere als so, wie sie sich das erträumt hat. Leider wurde ich mit Elis nicht wirklich warm. Wenn ich sie in ein paar Sätzen zusammenfassen müsste, dann so: Läuft mit leerem Kopf durch die Gegend, ist naiv, passt nie auf und ist wohl die ambivalenteste Protagonistin, der ich je begegnet bin. Kurzum: Sie war mir unsympathisch. Das beginnt schon in den ersten Kapiteln; Elis will sich von ihrem Verlobten trennen, weil sie nicht mehr glücklich ist. Dann erfährt sie, dass er sich von ihr trennen will und heult rum, wie er sie bloss aufgeben könne etc. Dass sie sich gerade eben noch selber trennen wollte, vergisst sie dabei völlig. Und natürlich bringt sie dabei fast das Haus zum einstürzen, denn sie ist wie gesagt eine Hexe mit mächtigen Kräften, die sie aber so gar nicht unter Kontrolle hat (dagegen tut weder sie noch ihr Vater, der um ihr Problem weiss, etwas). Elis flieht erst zu ihren Eltern, dann zu entfernten Verwandten in Norwegen. Damit sie der Familie nicht auf der Tasche sitzt, arbeitet sie als Kindermädchen für die verzogenen Jungen der Familie, die sie aber trotz ihrer Verpeiltheit sofort in den Griff bekommt - was den vier oder fünf Kindermädchen vorher aber nie gelungen ist. Nun zieht sich die Geschichte in etwa 100 Seiten enorm, da nur der Tagesablauf von Elis beschrieben wird. Hütet Kinder, trifft auf Männer (die sie alle immer sofort sehr heiss findet), räumt Zimmer auf, lernt einfachste Zauberei, hütet Kinder, betrinkt sich mit anderen Hausangestellte, hütet Kinder und so fort. Spannung ist was anderes...

Ich war recht schnell recht ernüchtert. Von der im Klappentext erwähnten Zeitreise ins Norwegen anno 1905 ist lange nichts zu erkennen. Irgendwann passiert aber auch das und dort geht es im gleichen Takt weiter wie vorher; Elis wischt Kamine frei, versucht in Kontakt mit dem Hausherrn zu kommen, kommt in Kontakt mit besagtem Hausherr, wagt sich aber nicht, den Mund aufzumachen, wischt weiter Kamine und auch hier betrinkt sie sich mit anderen Hausangestellten...

Naja, wie ihr vermutlich auch schon bemerkt habt, hält sich meine Begeisterung in Grenzen. Für mich war "Nordlichtzauber" leider ein Fehlgriff mit einer furchtbar passiven, naiven und nicht gerade selbstständig denkenden Protagonistin und einer Geschichte, die eigentlich nur eine Aneinanderreihung von irrelevanten Geschehnissen war. Erst auf den letzten paar Seiten kommt Spannung auf, das Buch endet mit einem Cliffhanger, aber ich glaube, selbst der kann mich nicht motivieren, die Fortsetzung zu lesen.

Setting
Der Grossteil der Geschichte spielt in Norwegen in heutiger Zeit. Die Autorin beschreibt die Landschaft sehr gekonnt, was mich vermuten lässt, dass sie selber schon dort war. Leider wird nicht allzu viel Zeit auf das Land an und für sich aufgewandt, hier hätte man sicher noch etwas herausholen können.

Die Szenen, die im Jahre 1905 spielen, haben mir sogar sehr zugesagt, denn an und für sich mag ich Geschichten mit Zeitreisen sehr. Hier haben mir die Details gut gefallen, auch der Tagesablauf und ich empfand es als glaubwürdig.

Natürlich kommt auch ein grosses Herrenhaus vor, dass die Autorin detailliert beschreibt. Leider zeigt ihre Protagonistin null Interesse, mehr vom Haus oder seinen Bewohnern zu erfahren, und so hätte auch hier etwas mehr Zeit aufgewendet werden dürfen.

Charaktere
Elis, 21 Jahre jung, ist die Hauptprotagonistin, eine unbegabte Hexe, die nichts in den Griff bekommt. Wie schon erwähnt fand ich sie nicht sympathisch. Sie kann sich nicht entscheiden, hört nie zu, läuft planlos durch die Gegend und hat keinen Durchhaltewille geschweige denn Durchsetzungsvermögen. Und im letzten Drittel des Buches bereut sie dann auf jeder Seite irgendetwas, zum Beispiel, dass sie in Geschichte nicht aufgepasst oder sich nicht mit ihren Ahnen auseinandergesetzt hat.

In der Geschichte kommen noch viele andere Charaktere vor, die mir alle ehrlich gesagt nicht wirklich gepasst haben, Ihre beste Freundin ist total daneben, ihr Vater drückt sich vor Verantwortung, Amelie Anderson, die Elis eine Stütze sein sollte, läuft genauso verpeilt durch die Weltgeschichte während ihre Cousine Anna ein Miststück par excellence ist, die Elis sogar mal beinahe umbringen will. Dann gibt es noch die Männerwelt, zum einen Elis' Verlobter, der gerne mal einen zu viel trinkt und anderen Weibern nachstellt, Stian, ein mächtiger Hexer, der sich nicht an die Regeln hält und vor dem aus unerklärlichen Gründen alle Angst haben und später taucht dann noch Kjell auf. Kjell war mir von allen der Liebste, auch wenn er unkontrollierte Wutausbrüche hat und damit an ein unerzogenes Kind erinnert...

Fazit
Ich habe viel erwartet und wurde leider enttäuscht. Anstatt einer spannenden Hexenstory mit Zeitreise habe ich eine Menge langweiliger Tagesabläufe beschrieben, eine unsympathische und unreife Protagonistin vorgesetzt und ein wenig magisches Chaos bekommen. Für mich war "Nordlichtzauber" leider nicht halb so toll wie erwartet und hat noch wahnsinnig viel Luft nach oben und es gibt ganz knappe 3 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 18.02.2017

Ein zäher Anfang und ein spannendes Ende

Royal 4: Eine Krone aus Stahl
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Inhalt
Nur noch wenige Wochen und die Teilnehmerinnen der Wahl erfahren, wer der Prinz ist. Eine gemeinsame Reise durch Viterra soll zeigen, wie sich die Mädchen in der Begegnung mit dem Volk geben. Während ...

Inhalt
Nur noch wenige Wochen und die Teilnehmerinnen der Wahl erfahren, wer der Prinz ist. Eine gemeinsame Reise durch Viterra soll zeigen, wie sich die Mädchen in der Begegnung mit dem Volk geben. Während der Reise bekommt Tanya immer grössere Zweifel. Nicht nur, was ihre Gefühle für Phillip angeht, sondern auch Zweifel über ihre Heimat und das Königshaus.

Meine Meinung
Auch wenn seit ich Band 3 gelesen habe, einige Zeit verstrichen ist, war ich schnell wieder mitten im Geschehen drin. Leider hat mich dieser vierte Teil aber zu Beginn ziemlich enttäuscht. Denn die erste Hälfte zeigt stoisch immer dasselbe Muster: Reise in der Kutsche, Essen in einem Restaurant, Gespräche unter Zimmergenossinnen, Training mit Henry, Treffen mit Volk, Drama mit Phillip. Und dann alles wieder von vorne. Nach den ersten 100 Seiten war ich zugegebenermassen etwas verzweifelt und ja, auch ein wenig genervt.

Dann ist zum Glück etwas Action eingekehrt. Erst nicht viel, nur kleine Häppchen. Und plötzlich war der Tag der Entscheidung und die Enthüllung des Prinzen da. Ich habe ja ehrlich gesagt vermutet, dass die Enthüllung aus irgendeinem Grund verschoben wird, um den Leser weiter neugierig zu behalten, aber nein - zack, da ist er; der Prinz von Viterra. Ich sage hier natürlich nicht, um wen es sich handelt. Für mich war es leider keine Überraschung. Auch was es mit der Reise durch Viterra auf sich hatte, war mir von Anfang an klar, ebenso, dass es einen Show-down geben wird zwischen Tanya und ihrer Erzfeindin. Alles in allem wieder etwas vorhersehbar also.

Die Charaktere haben sich nicht grossartig geändert. Nunja, alle, ausser Tanya. Die mochte ich sehr gerne bisher. Aber irgendwie verkommt sie so langsam zu einer Dramaqueen und das mag ich gar nicht. Gegen Ende hin hat sie dann - wenn auch etwas gezwungenermassen - wieder mehr zu sich selber gefunden.

Klar, dass die Geschichte sich um tragische Liebe dreht, verstehe ich. Aber hier wird mir diese etwas zu hemmungslos ausgeschlachtet. Und natürlich bekommt die liebe Protagonistin jetzt auch noch Zweifel, ob sie nicht für einen anderen der Jungs auch Gefühle hat. Ääähm Dreiecks-Ding? Nein danke... Denn das ewige Hin und Her zwischen Tanya und Phillip zerrt echt an den Nerven des Lesers.

Positiv aufgefallen ist mir, dass die Dialoge nicht mehr ganz so plump wie zu Beginn waren. Tatsächlich sehe ich hier erste Verbesserungen und auch der Schreibstil hat sich etwas geändert, was ich immer sehr schätze. Es ist schön zu sehen, wie ein Autor mit der Fortsetzung seiner Bücher mitwächst.

Auf den letzten Seiten kommt wirklich Spannung auf, auch wenn ich gewisse Szenen etwas unglaubwürdig fand. Aber ich bin auf jeden Fall gespannt, wie die Geschichte weitergeht.

Fazit
Nach einer unglaublich zähen ersten Hälfte nimmt die Geschichte langsam Fahrt auf und kann doch noch einigermassen überzeugen. Für mich war es bisher aber dennoch der schwächste Teil der Reihe.

Veröffentlicht am 11.11.2016

Tolle Welt, spannende Story, nervigste Protagonistin ever...

Ein Käfig aus Rache und Blut
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Inhalt
Vor Jahren ist die Welt von Dämonen überrannt worden, die seither über die Menschen herrschen. Als eine Gruppe dieser Kreaturen Alisons ganze Familie auslöscht, hat sie nur eines im Kopf: Rache! ...

Inhalt
Vor Jahren ist die Welt von Dämonen überrannt worden, die seither über die Menschen herrschen. Als eine Gruppe dieser Kreaturen Alisons ganze Familie auslöscht, hat sie nur eines im Kopf: Rache! So schliesst sie sich der Gilde der Jäger an und spezialisiert sich auf das Töten von Dämonen. Als sie von Dämonen entführt wird, sieht sie ihren Tod schon vor sich, aber dann bietet ihr Dorian, König einer der Dämonenstädte, ein einmaliges Training an und Alisons Welt wird gehörig auf den Kopf gestellt...

Meine Meinung
Die Geschichte um Alison, deren Welt von Dämonen beherrscht wird, hat mich sehr angesprochen. Nicht nur wegen des Covers und des tollen Klappentextes, sondern auch, weil ich noch nie ein Buch über derartige Dämonen gelesen habe. Ich war dann auch recht schnell in der Geschichte drin. Der Schreibstil liest sich angenehm, ist ohne viel Firlefanz, aber irgendwie auch etwas Trocken.

Das Buch begleitet grösstenteils Alison in ihrem Leben - ein kurzer Einblick in die Kindheit, dann sind wir auch schon in der Gegenwart und gehen mit ihr auf die Jagd. Zwischendurch gibt es ein kurzes Kapitel zu einer anderen wichtigen Person, um den Fokus auf eine wichtige Nebenhandlung zu lenken. Beim ersten solchen Kapitel war ich etwas verwirrt, das hat sich dann aber rasch gelegt. Nachdem Alison entführt wird, wird sie andauernd vom Dämon Gareth beobachtet und begleitet, was ihr gehörig auf den Nerv geht, aber sehr wichtig für die Entwicklung der Geschichte ist.

Die Dämonen an sich fand ich sehr interessant. Es gibt Schattendämonen und Königsdämonen, wobei erstere nur fies sind und zweitere dazu auch noch gerissen und gefährlich, da sie die Manipulation der Menschen beherrschen. Ihre Welt und ihre Geschichte fand ich sehr spannend, wie gesagt, solche Thematik hatte ich bisher noch nicht. Was mich ein wenig gestört hat ist, dass die ganze erste Hälfte lang nur von Dämonen die Rede ist. In der zweiten Hälfte tauchen dann aber plötzlich massenhaft andere Wesen auf, unter anderem auch ein magiebegabtes Volk, wabernde Schattenwesen etc., zu denen man vorher nicht den kleinsten Hinweis hatte. Was mich zusätzlich noch abgeturnt hat, war die plötzliche blutige Gewalt, die in einem der Kapitel abrupt auftaucht. Klar war es vorher schon etwas grob zu und her gegangen, aber in besagtem Kapitel war es einfach nur unnötig brutal. Meines Erachtens hat diese Szene nicht wirklich etwas Relevantes zur Geschichte beigetragen...

Die Welt, die Story, das ganze Drumherum haben mir gut gefallen. ABER (und ja, das hier ist ein grosses fettes Aber) die Protagonistin hat für mich alles, aber auch wirklich alles kaputt gemacht. Nach dem, was sie alles erlebt hat, sollte sie traurig sein, von Rache getrieben, hinterlistig, in sich gekehrt, was auch immer. Ist sie aber nicht. Obwohl sie 19 Jahre alt ist, verhält sie sich wie ein pubertierendes 13-jähriges Mädchen; sie pöbelt, motzt, zickt rum, ist vorlaut, hat null Verantwortungsbewusstsein oder auch Vernunft und ist für mich - entschuldigt, aber anders kann ich es nicht sagen - die nervigste Protagonistin ever. Nur in ganz wenigen Situationen (auf die ich nicht näher eingehe, weil ich nicht spoilern will) habe ich sie als authentisch empfunden.

Setting
Die Geschichte spielt in einer alternativen Version von Amerika. Dämonen haben die Welt besiedelt und zumindest Amerika und Europa eingenommen. Auf diesen Kontinenten regieren sie nun. Es gibt nur wenige Städte, die offiziell sind, in denen die Menschen geschützt werden aber halt auch überwacht und regiert. Ausserhalb dieser Städte ist man als Mensch sozusagen für die Jagd freigegeben.

Dämonen sind Nachtwesen, weshalb die Menschen jede Stunde geniessen, die sie nicht mit den Wesen teilen müssen. Sie leben sehr unterdrückt, haben sich aber irgendwie arrangiert, was aber nicht immer einfach ist, vor allem, weil sämtliche Elektronik verboten worden ist.

Diese alternative Welt hat mir sehr gut gefallen und mich beeindruckt. Die Unterdrückung durch die Dämonen hat ein beklemmendes Gefühl hinterlassen, die Welt war so düster und gefährlich und wirklich gut umgesetzt.

Charaktere
Alison, 19 Jahre alt, Waise und Dämonenjägerin. Wie schon erwähnt, wurde ich nicht nur nicht warm mit ihr, sondern sie hat mich dermassen genervt, dass es meine Meinung des Buches ziemlich negativ beeinflusst hat. Sie hätte so eine tolle starke Protagonistin sein können...

Dorian ist der König der Dämonenstadt Ascia. Ihn habe ich als sehr sympathisch empfunden. Er ist ein ruhiger, bedacht agierender und bestimmter Dämon, der Menschen nicht nur als Sklaven sieht.

Gareth ist der Dämon, der zu Alisons Überwachung abgestellt wird. Während ich Alison als unglaubwürdig empfunden habe, muss ich der Autorin zur Schaffung von Gareth gratulieren. Er war wirklich sehr authentisch, sein Hass greifbar, seine Art hat mich voll und ganz überzeugt!

Fazit
"Ein Käfig aus Rache und Blut" ist ein vielversprechender Auftakt, düster, gefährlich, geheimnisvoll, spannend. Leider konnte mich das Buch aber vor allem dank der sehr unglaubwürdigen, ja gar nervigen Protagonistin nicht überzeugen und lässt mich etwas ratlos und mit gemischten Gefühlen zurück.


3,5 Sterne