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Veröffentlicht am 19.07.2024

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Der Schatten
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Nach einer Reihe furchtbarer Erignisse möchte Norah ihr altes Leben hinter sich lassen und in Wien einen Neuanfang wagen.
Doch als sie ihre Vergangenheit einzuholen droht, muss sie feststellen, dass die ...

Nach einer Reihe furchtbarer Erignisse möchte Norah ihr altes Leben hinter sich lassen und in Wien einen Neuanfang wagen.
Doch als sie ihre Vergangenheit einzuholen droht, muss sie feststellen, dass die Toten niemals ruhen.

Das Cover gefällt mir. Es ist schlicht und dennoch erkennt man auf den ersten Blick, dass es sich um einen Thriller handelt.

Ich gebe zu: ich habe anfangs ein wenig gebraucht, um ins Buch hineinzufinden. Aber ein Mal drin, war ich wie gefangen von der Geschichte und wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Die Charaktere mochte ich daran besonders.
Bei mir passiert es eher selten, dass ich wirklich mit den Leuten in der Geschichte großartig symapthisiere, oder gar mitfühle. Hier ist es jedoch ganz anders.
Trotz einiger Schwächen (allerdings ist ja niemand perfekt!) hat mir Norah tatsächlich am besten gefallen.
Dieses wunderbar konstruierte Bild der Antiheldin, wie sie im Buche steht, fand ich super.
Auch wenn ich einige Eigenschaften doch ein wenig zu klischeehaft für eine überarbeitete Journalistin fand; ich möchte an der Stelle aber nicht zu viel verraten.
Das ganze Konzept der Geschichte hat mir auch sehr gut gefallen, es war alles dabei: Spannung, Geheimnisse, Verschwörungstheorien und Angst - quasi alles, was einen guten Thriller ausmacht.
Ich musste beim Lesen häufig an die Thriller von Jonas Winner denken.
Auch er beherrscht die Kunst die Dinge so zu verdrehen, dass sich irgendwann niemand mehr auskennt und dann am Ende platzt eine Bombe, die man so nie erwartet hätte.
Auch hier war ich am Ende völlig von den Socken.
Ich war überrascht, verwirrt, aber irgendwo auch ein wenig bestätigt, weil ich im Laufe der Geschichte so meine eigenen Theorien gesponnen habe.
Der Schreibstil gefällt mir auch sehr gut, flüssig und fesselnd, genau das Richtige, um den Leser zu fesseln.

Fazit:
Sehr guter Thriller mit vielen Überraschungsmomenten, aber auch viel Material zum selber rätseln. Sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 19.07.2024

Tolle Story mit vielen Denkanstößen

The Circle
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Mae möchte ihrem Kleinstadtleben entkommen und bewirbt sich beim größten Konzern der USA: dem Circle. Dort werden ihre Erwartungen übertroffen. Der Campus bietet fantastische Möglichkeiten, um sich auch ...

Mae möchte ihrem Kleinstadtleben entkommen und bewirbt sich beim größten Konzern der USA: dem Circle. Dort werden ihre Erwartungen übertroffen. Der Campus bietet fantastische Möglichkeiten, um sich auch nach Feierabend zu entfalten und ihre gute Arbeit wird schnell belohnt. Als erste Circle-Mitarbeiterin wird sie transparent. All ihre Schritte können von ihren Usern verfolgt und kommentiert werden. Doch wie hoch ist der Preis, wenn sich der Circle tatsächlich schließt?

Das Cover spricht mich nicht sonderlich an. Ich bin im Laden schon oft daran vorbeigelaufen, ohne dem Buch große Beachtung zu schenken. Aber hier liegt wohl ein klassischer Fall von "Don't judge a book by its cover" vor.

Für die Arbeit habe ich einen Artikel geschrieben mit zehn Buchtipps, die uns für den Alltag schlauer machen. Bei meinen Recherchen bin ich dann auf dieses Buch hier gestoßen. Ich habe mir also ein paar Rezensionen durchgelesen und dann beschlossen es zu bestellen, zumal das Internet und besonders Social Media auch mein täglich Brot ist.

Die Charaktere sind alle klasse. Sie haben unterschiedliche Persönlichkeiten, die im Verlauf der Geschichte sehr ausführlich und detailliert beschrieben werden, sodass man schnell das Gefühl hat die Leute selbst zu kennen. Mae hat eine riesen Gefühlsschwankung bei mir ausgelöst. Das junge, schüchterne Mädchen zu Beginn des Buches, dass in die schillernde Welt des Circles eintaucht war mir sympathisch. Ich habe mich sogar für sie gefreut, jedes Mal, wenn sie für ihre Arbeit belohnt wurde. Diese Sympathie sollte aber nicht lange halten. Gegen Ende habe ich sie regelrecht verabscheut, die Gehirnwäsche, die bei ihr so wunderbar gefruchtet hat und sie alles rationale Denken hat vergessen lassen.

Die Geschichte selbst ist wunderbare Fiktion, aber auch Denkanstoß. Wir alle leben mit dem Internet und sozialen Medien, ohne uns groß Gedanken darum zu machen, was das in uns auslöst. Die Google Timeline des Partners hat nicht korrekt aufgezeichnet, sofort kriselt es in der Beziehung. Das Foto vom Thailänder um die Ecke ist mal nicht so perfekt geworden, liefert weniger Likes, schon hat unser Selbstwertgefühl einen Dämpfer erfahren. All das beeinflusst unseren Alltag, mehr oder weniger unbewusst. Aber genau auf solche Sachen macht dieses Buch aufmerksam. Es ist in Ordnung, wenn die Welt nicht alles über einen weiß und man auch seine kleinen (harmlosen) Geheimnisse hat. Die vielen extremen Szenarien im Verlauf der Geschichte zeigen das ganz gut.

Auch der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er ist packend, sodass ich gar nicht aufhören konnte zu lesen und fast schon traurig war, als das Buch zu Ende war.


Fazit:

Ein tolles Buch über Geltungsdrang, Internetsucht und das was mit uns deshalb geschieht. Aktueller denn je und für mich persönlich ein absolutes Must read!

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Veröffentlicht am 19.07.2024

Ein absolutes Highlight

Die Tanzenden
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Louise, Eugenie und Genevieve sind drei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Louise, Patientin in der Salpetriere, träumt davon eines Tages die Gattin eines Pariser Arztes zu werden. Eugenie, ...

Louise, Eugenie und Genevieve sind drei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Louise, Patientin in der Salpetriere, träumt davon eines Tages die Gattin eines Pariser Arztes zu werden. Eugenie, Tochter aus gutem Hause, möchte endlich das tun können, was die Männer dürfen und riskiert dadurch ihre Freiheit. Genevieve, Krankenschwester in der Salpetriere, erfährt erst durch Louise und Eugenie, was es wirklich heißt zu leben.

Ein wunderschönes Cover. Viel mehr kann ich dazu eigentlich auch gar nicht sagen, denn es ist so schlicht, aber dennoch mit einem engen Bezug zur Geschichte, dass hier wirklich der Nagel auf den Kopf getroffen wurde.

Ich habe das Buch erst bei vorablesen gesehen, habe den Klappentext gelesen und nachdem es mir nicht sonderlich zugesagt hat, habe ich es auch schnell wieder vergessen. Dann sind mir die Tanzenden aber überall wieder begegnet: Auf Instagram, Blogs und in Foren, sodass ich mich dann einfach bewerben musste, als ich die Leserunde auf Lovelybooks gesehen habe.

Ich konnte gar nicht so schnell schauen, da hatte ich das Buch auch schon durch. Der Schreibstil hat mich von Anfang an gefangen genommen und mich bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen. Ich konnte die Atmosphäre regelrecht spüren, sowohl den prachtvollen Glanz des vergangenen Paris, als auch die Beklemmtheit in der Salpetriere.

Die Charaktere hatten alle Ecken und Kanten und gerade das fand ich so schön. Keine war perfekt, dennoch waren alle mir sympathisch. Eugenie hat mir dabei wohl am besten gefallen. Das liegt wohl daran, dass sie den Mut hatte, sich in einer von Männern dominierten Gesellschaft gegen dieses Patriarchat aufzulehnen und dafür fast mit ihrer Freiheit bezahlte.

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Vor allem, dass die Autorin nicht viel um den heißen Brei geredet hat, sondern auf nur wenigen Seiten alle wichtigen Dinge gesagt hat. Zwar hätte ich mir vielleicht gewünscht, dass Eugenies Geschichte gerade am Ende noch ein wenig breiter gezogen wird, aber vielleicht wäre da die Gefahr groß gewesen sich eben doch in Unwichtigkeiten zu verlieren.

Und auch die Message des Buches hat mich in jedem Fall erreicht. Eigentlich ist es schon erschreckend, dass die Zustände, die dort beschrieben werden noch vor 150 Jahren harte Realität waren.

Fazit:

Für mich ist dieses Buch ganz klar bisher das Highlight 2020. Jeder muss es lesen!

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Veröffentlicht am 19.07.2024

Sogar noch besser als Band 1

Die Farben der Schönheit – Sophias Träume (Sophia 2)
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Sophia sieht sich nach Ihrer Kündigung bei Madame Rubinstein vor einem Trümmerhaufen und auch der Brief in dem behauptet wird, dass ihr Sohn noch am Leben ist, wirft einige Fragen auf. Als sie die Möglichkeit ...

Sophia sieht sich nach Ihrer Kündigung bei Madame Rubinstein vor einem Trümmerhaufen und auch der Brief in dem behauptet wird, dass ihr Sohn noch am Leben ist, wirft einige Fragen auf. Als sie die Möglichkeit bekommt bei Elisabeth Arden zu arbeiten, nimmt sie dies dankend an. Eine turbulente Reise durch die Welt der Kosmetik wartet auf die junge Sophia, aber auch eine scheinbar aussichtslose Suche und eine alte Liebe, die vielleicht mehr bedeutet.

Auch dieses Cover finde ich wunderschön. Es ist geheimnisvoll, passt aber trotzdem noch zu dem historischen Inhalt und nimmt den Leser schon auf den ersten Blick mit auf eine wundervolle Reise.

Nachdem ich den ersten Band fast schon verschlungen habe, konnte ich natürlich kaum erwarten auch den zweiten Teil zu lesen. Wie es das Leben so will habe ich es leider nicht früher geschafft - aber besser spät als nie, richtig?

Ich liebe die Atmosphäre in diesem Buch! Das alte New York mit seinen rauchenden Schornsteinen, den geschäftigen Straßen und den mondänen Bewohnern...ich würde am liebsten gleich meine Sachen packen und in der Zeit zurückreisen.

Auch die Charaktere haben mir wieder sehr gut gefallen. Sophia ist tougher als noch im ersten Teil, sie weiß was sie will, aber sie hat auch gelernt, dass einem das Leben den ein oder anderen Stolperstein in den Weg legt über den man steigen muss, um seine Ziele zu erreichen.

Die Abschnitte in Paris und Berlin haben mir hier ehrlich gesagt am wenigsten gefallen, zu groß war die Sehnsucht nach New York - und das obwohl ich die anderen beiden Städte auch so sehr liebe.

Am meisten hat mir Sophias Aufenthalt in Maine gefallen. Ich hatte diese wunderschöne ländliche, amerikanische Atmosphäre vor Augen mit den prächtigen Häusern, den Teegesellschaften und Tennisclubs.

Das Ende hat mir besonders gut gefallen. Ich möchte hier nicht zu sehr spoilern, aber ich bin gespannt was es damit auf sich hat.

Fazit:

Ein hervorragend gelungener zweiter Band, der mir fast noch besser gefällt als der erste. Ich kann den dritten nun kaum noch erwarten!

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Veröffentlicht am 19.07.2024

Fantastischer Abschluss

Die Farben der Schönheit - Sophias Triumph (Sophia 3)
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Für Sophia scheint alles gut zu laufen. Ihre Freundin Henny erholt sich langsam aber sicher von ihrer Opiumsucht und Helena Rubinstein finanziert ihr gleich zwei Studienplätze. Als sich die Situation in ...

Für Sophia scheint alles gut zu laufen. Ihre Freundin Henny erholt sich langsam aber sicher von ihrer Opiumsucht und Helena Rubinstein finanziert ihr gleich zwei Studienplätze. Als sich die Situation in Europa immer weiter zuspitzt und sich ihr Mann Darren freiwillig zur Armee meldet, droht für sie eine Welt zusammenzubrechen. Doch bald erkennt sie, dass es keine Arbeit der Welt wert ist, ihr persönliches Glück aufs Spiel zu setzen.

Auch dieses Cover finde ich wieder wunderschön. Es lässt einen gelungenen Abschluss der Trilogie vermuten - durch fröhliche und hoffnungsvolle Farben.

Es ist ja mittlerweile kein Geheimnis mehr, dass ich die "Die Farben der Schönheit" - Trilogie liebe.

Das Setting, die Charaktere, die Handlung - einfach alles lässt mich träumen.

Auch wenn dieser letzte Band, im Vergleich zu den beiden anderen, ein wenig düsterer ist, finde ich es wunderbar gelöst. Der Wechsel von Unbeschwertheit und schönen Zeiten hin zu Sorge und Krieg, ist so sauber gelungen, dass ich meine Augen gar nicht von den Seiten lösen konnte.

Auch wenn Sophia mich in diesem Band ein wenig genervt hat, fand ich die Charaktere doch alles in allem sehr gut gelungen. Besonders Henny hat es mir angetan. Sie hat sich von ganz unten wieder aufgerafft und führt ein bezauberndes Leben in New York.

Mir hat es gut gefallen, dass sich dieser Band nicht vollständig auf den Puderkrieg konzentriert, sondern eher Sophias Leben hier die tragende Rolle gespielt hat.

So sehr ich New York auch liebe: Ich habe mich wirklich gefreut, dass dieses Buch auch über längeren Zeitraum an anderen Schauplätzen gespielt hat.

Der Schreibstil hat mich auch dieses Mal nicht enttäuscht und erneut, Seite für Seite, gefesselt.

Fazit:

Ein toller Abschluss der Trilogie, mit viel Gefühl. Erfolg, aber auch Drama. Sehr gelungen.

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