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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.07.2024

Bisher leider der schwächste Teil

Das wunderbare Wollparadies
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Susan führt eigentlich ein durch und durch erfülltes Leben. Sie hat einen wunderbaren kleinen Laden in Oxfords romantischster Straße, der Valerie Lane, ihren süßen kleinen Vierbeiner Terry, und einen Haufen ...

Susan führt eigentlich ein durch und durch erfülltes Leben. Sie hat einen wunderbaren kleinen Laden in Oxfords romantischster Straße, der Valerie Lane, ihren süßen kleinen Vierbeiner Terry, und einen Haufen wunderbarer Freundinnen.
Den Männern hat Susan wegen ihrer Vergangenheit abgeschworen - bis sie den attraktiven Bruder ihrer Mitarbeiterin kennenlernt und die Magie der Weihnachtszeit ihr Übriges tut.

Auch dieses Cover finde ich wieder zuckersüß. Die Farben harmonieren wunderbar, das Bild des Ladens lädt zum Träumen ein und entführt den Leser ein weiteres Mal in die wunderbare Valerie Lane.

Leider muss ich schon vorab sagen: Dieser Teil ist für mich der bislang schwächste.
Ich fand der Anfang hat sich ein wenig gezogen, ich hatte diesmal sogar ein wenig Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzufinden.
Das Setting fand ich, wie bei den Vorgängern auch, richtig schön.
Manuela Inusa hat es auch in diesem Band wieder geschafft mich auf eine Reise nach Oxford zu nehmen, so bildlich hatte ich die wunderschöne Valerie Lane vor Augen.
Die Charaktere waren diesmal mein größtes Problem - bzw. der Charakter.
Ich hatte in diesem Band nämlich im Vergleich zu den anderen das Gefühl, dass der Fokus NUR auf Susan liegt. Die anderen Ladenbesitzerinnen habe ich eigentlich nur marginal wahrgenommen. Ich freue mich aber dennoch, dass ich auch in ihrem Leben mehr oder weniger detailreich auf dem Laufenden gehalten wurde.
Susan dagegen fand ich...nun sagen wir: anstrengend.
Diese Dickköpfigkeit hat meine Neugier nicht geweckt, sondern mich eigentlich nur genervt.
Auch diese Abwehrhaltung gegenüber Männern konnte ich jetzt nicht so ganz nachvollziehen.
Klar ist es schlimm, was ihr in ihrer Vergangenheit passiert ist, aber deswegen gleich ein Leben in Einsamkeit führen zu wollen...na ich weiß nicht, ob das noch so zeitgemäß ist.
Ansonsten ist Susan aber ein ganz wunderbarer Mensch: hilfsbereit, gütig und eine Frohnatur.
Am besten hat mir die Szene auf Lauries Party gefallen. Hier war alles ungezwungen und idyllisch, aber trotzdem voller Funken und Spannung.
Das Ende hat mir dann aber doch noch sehr gut gefallen und ich habe mich richtig für Susan gefreut!
Auch der Schreibstil war, wie immer einfach toll. Romantisch und mitreißend, einfühlsam und doch nicht langweilig.

Fazit: Wie oben bereits erwähnt, ist dies für mich der schwächste Teil. Nichtsdestotrotz ein schönes Buch mit einem gelungenen Ende. Ich freue mich schon auf Orchids Geschichte im Frühjahr!

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Veröffentlicht am 19.07.2024

Leider nicht so spannend wie erwartet

Gangsterblues
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Joe Bausch ist Anstaltsarzt. Aber eigentlich ist er noch viel mehr als das: er ist auch Psychologe, Seelsorger und Kumpel.
Ihm vertrauen sich dich Gefangenen an, wenn sie jemanden zum Reden brauchen. Und ...

Joe Bausch ist Anstaltsarzt. Aber eigentlich ist er noch viel mehr als das: er ist auch Psychologe, Seelsorger und Kumpel.
Ihm vertrauen sich dich Gefangenen an, wenn sie jemanden zum Reden brauchen. Und so erfährt Bausch von der Geschichte krimineller Brüder und Schicksalsschlägen, bis hin zur Planung eines fast perfekten Mordes.

Mir gefällt das Cover sehr gut. Es ist so natürlich, ohne viel Schnickschnack und auf das wesentliche beschränkt. Das gibt dem Leser auf jeden Fall schonmal einen ersten Eindruck, was ihn auf den nachfolgenden Seiten erwartet.

Da ich mich lange Zeit selbst durch mein früheres Studium mit Straftätern und deren Geschichten beschäftigt habe, wusste ich wohl ungefähr, was auf mich zukommt.
Dennoch war ein wenig enttäuscht...oder sagen wir lieber: meine Erwartungen wurden nicht ganz erfüllt.
Vor vielen Jahren habe ich das Lexikon der Serienmörder gelesen und konnte es gar nicht mehr aus der Hand legen, vor blutigen Geschichten und bewegenden Schicksalen.
So etwas in der Art habe ich mir wohl auch bei diesem Buch hier gewünscht.
Leider kommen die Geschichten in diesem Buch nicht einmal ansatzweise an den amerikanischen Vorreiter heran.
Das klingt jetzt wohl negativer, als es eigentlich gemeint ist. Mir ist natürlich klar, dass zwischen den zwei Ländern Welten liegen, auch was ihre Kriminellen betrifft und so habe ich vielleicht auf gewisse Parallelen gehofft, sie aber nicht erwartet.
Joe Bausch ist mir sympathisch. Er ist bodenständig, objektiv und menschlich. Gerade das erlebt man ja leider im Umgang mit Straftätern immer seltener.
Die Geschichten an sich fand ich authentisch und teilweise auch bewegend, nicht selten aber euch eher langweilig.
Was mich am meisten daran fasziniert hat ist aber, dass Menschen das Erzählte tatsächlich auch durchgemacht haben und sich das nicht irgendein Krimi-Autor mal eben aus den Fingern gesaugt hat.
Ich könnte mir die Schicksale ehrlicherweise auch ganz gut in einer Vorabend-Doku vorstellen.
Der Schreibstil hat mich dieses Mal leider nicht gepackt.
Oft musste ich das Buch zur Seite legen, weil ich es als anstrengend empfunden habe weiterzulesen - leider hat mich dann auch nichts wirklich motivieren können, es wieder für längere Zeit in die Hand zu nehmen.

Fazit: Ich habe mich riesig auf dieses Buch gefreut, wurde aber leider ein wenig enttäuscht. Es ist aber sicherlich lesenswert, für jemanden, der sich mit diesem Thema beschäftigt, oder erstmals damit auseinandersetzen möchte!

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Veröffentlicht am 19.07.2024

Perfekte Winterlektüre

Wolkenschloss
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Fanny Funke ist Jahrespraktikantin im berühmten Wolkenschloss. Als der große Silvesterball ansteht und eine Vielzahl hochkarätiger Gäste eincheckt, überschlagen sich die Ereignisse. Wer ist Tristan Brown, ...

Fanny Funke ist Jahrespraktikantin im berühmten Wolkenschloss. Als der große Silvesterball ansteht und eine Vielzahl hochkarätiger Gäste eincheckt, überschlagen sich die Ereignisse. Wer ist Tristan Brown, der Fassadenkletterer? Und sind die Smirnows wirklich die, für die sie sich ausgeben?
Schließlich taucht auch noch Ben auf der Bildfläche auf und Fannys Welt steht vollkommen Kopf!

Ich LIEBE das Cover. Obwohl es ziemlich vollgepackt ist, finde ich es nicht überladen. Und jedes Mal, wenn ich das Buch in die Hand genommen habe, habe ich ein neues wundervolles Detail darauf erkannt.

Lange stand dieses Buch in meinem Regal, einfach weil ich es unbedingt erst im Winter lesen wollte.
Ich hatte, zugegebenermaßen, doch einige Erwartungen an das Buch: winterliche Weihnachtsstimmung, Schneegestöber, Unmengen an Tee und Action!
Bis auf das Schneegestöber wurden meine Erwartungen ziemlich gut erfüllt.
Die winterliche Kulisse in den Schweizer Alpen hat mich voll und ganz abgeholt. Wenn ich die Augen geschlossen habe, konnte ich die schneebedeckten Berge vor mir sehen und den Winter geradezu riechen.
Auch die Atmosphäre im Hotel hat mir sehr gut gefallen. Dieses wohlige, gepaart mit der knisternden Spannung, die schon von Anfang an in der Luft lag, ergeben eine wirklich tolle Mischung!
Auch die Charaktere haben mir gut gefallen. Wenn ich mich entscheiden müsste, könnte ich mich wahrscheinlich gar nicht für meinen Lieblingscharakter entscheiden.
Fanny als Hauptcharakter fand ich überraschend locker und entspannt. Normalerweise bin ich ja von weiblichen Hauptpersonen schnell genervt, grade wenn sie im Teenager Alter sind, und auch bei Fanny gab es den ein oder anderen Moment wo ich die Augen kurz verdrehen musste, aber im Großen und Ganzen war sie mir dann doch sympathisch.
Ich muss ehrlich sagen, ich war schon ein wenig überrascht über den Verlauf der Geschichte. Nie im Leben hätte ich zu Beginn des Buches geahnt, dass es so ausgehen würde.
Besonders gut hat mir hier gefallen, dass der Leser bis zum Schluss miträtseln konnte, wer nun welche Rolle in dem ganzen Chaos innehat und wer auf welcher Seite steht.
Zwar ging mir das am Ende, im Vergleich zum Rest des Buches, ein wenig zu schnell, sodass der Mittelteil fast schon ein wenig langgezogen wird, das hat die tolle Stimmung aber nur minimal getrübt.
Der Schreibstil hat mir auch hier wieder sehr gut gefallen. Kerstin Gier versteht es, ihre Leser zu fesseln und erst nach dem letzten Punkt wieder loszulassen.

Fazit:
Ein sehr gelungenes Buch, ideal um ein wenig Pepp in die besinnliche Vorweihnachtszeit zu bringen!

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Veröffentlicht am 19.07.2024

Ein besonderes Highlight

Die Unsterblichen
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Simon, Klara, Daniel und Varya sind noch klein, als eine Wahrsagerin in die Hester Street, New York, kommt.
Neugierig gehen sie zu ihr, um sich ihren Todestag voraussagen zu lassen.
Für die einen wurde ...

Simon, Klara, Daniel und Varya sind noch klein, als eine Wahrsagerin in die Hester Street, New York, kommt.
Neugierig gehen sie zu ihr, um sich ihren Todestag voraussagen zu lassen.
Für die einen wurde das zum Schock, für die anderen zur Erleichterung. Alle führen dennoch ein vermeintlich glückliches und erfülltes Leben, doch zu welchem Preis?

Das Cover gefällt mir sehr gut! Ich weiß zwar nicht, ob das so gemeint ist, aber für mich stellt es den Baum des Lebens dar. Und ich finde, das passt perfekt zur Geschichte. Dennoch ist es schlicht gehalten und nicht aufdringlich. Sehr gelungen.

Wie immer hatte ich überhaupt keine Vorstellung davon was mich in diesem Buch erwartet. Mich hat einfach der Klappentext gleich angesprochen, also musste ich es natürlich lesen.
Ich habe gleich in die Geschichte reingefunden und wurde auch gleich von dem tollen Schreibstil mitgerissen.
Normalerweise bin ich ja kein Fan von Geschichten die zwischen den 30ern und den 80ern spielen, aber hier habe ich das vergangene New York bildlich vor Augen gehabt. Die Straßen mit den Backsteinbauten, die Feuertreppen, die Stadt die immer weiter wächst und immer einfacher wird.
In eben dieser Stadt waren die vier Geschwister in den 60ern ein Lichtblick. Ein Punkt der Halt gegeben hat und gezeigt hat, dass trotz Wandel Kinder eben immernoch Kinder sind.
Mir persönlich war Simon am sympathischsten. Er war derjenige, der sein Leben am meisten gelebt hat, wenn auch der Preis dafür ein hoher war.
Mir hat auch gefallen, dass das Buch in vier Teile aufgeteilt war und nicht ein großes Mischmasch an Geschichten.
So war das ganze viel übersichtlicher und strukturierter.
Ein großes Highlight des Buches war für mich der Schreibstil. Mal war er lustig, mal ernst, mal wahnsinnig berührend.
Wäre das Buch nicht so schön geschrieben, wäre ich wahrscheinlich auch nur halb so begeistert davon!
Auch die Moral die einem hier mitgegeben wird hat mich sehr berührt. Nicht selten saß ich da und habe mich ein wenig erdrückt gefühlt von all den Eindrücken und Konsequenzen, die unser Handeln mit sich bringt.
Und auch nicht selten lag ich abends im Bett noch lange wach und habe über das nachgedacht, was ich vorher gelesen habe.
Zeitweilig wurde es ein wenig zäh, grade in Daniels und am Anfang von Varyas Kapitel, das Ende hat aber alles wieder rausgerissen.

Fazit:
Für mich ganz klar eines der Highlights dieses Jahr. Und wer noch kein Weihnachtsgeschenk für Die Mama oder die Freundin hat, sollte noch schnell in den Buchladen laufen und dieses Buch holen!

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Veröffentlicht am 19.07.2024

Verwirrend, verstörend und faszinierend zugleich

Wenn Prinzen fallen
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Rooney wollte eigentlich kein glamouröses Leben. Er wollte nur ein Künstlerdasein voller Kreativität.
Schlussendlich wurde aus ihm ein Banker mit mehr Geld, als gut für ihn war. Luxus, Frauen, Männer und ...

Rooney wollte eigentlich kein glamouröses Leben. Er wollte nur ein Künstlerdasein voller Kreativität.
Schlussendlich wurde aus ihm ein Banker mit mehr Geld, als gut für ihn war. Luxus, Frauen, Männer und ein ausschweifendes Leben haben schon manch anderem den Tod gebracht.
Doch was passiert, wenn die schillernde Fassade einbricht? Wenn das Leben das du kanntest nie wieder zurückkehrt?

Ein fantastisches Cover! Ich bin ja ein großer New York- Fan und die Skyline dieser wunderbaren Stadt zu sehen, aus so einem tollen Winkel fotografiert, dass man auch noch einen Teil der Brücke sieht lässt mein Herz höher schlagen und löst bei mir auf jeden Fall Fernweh aus!

Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen. Ich schnappe mir ja grundsätzlich alles was in New York spielt und sich nicht zu kitschig anhört, aber dieses Buch hat mich besonders angezogen.
Das mag vielleicht auch an dem wunderschönen Titel liegen.
Ich musste auch erstmal eine Nacht drüber schlafen, ehe ich meine Meinung dazu niederschreiben konnte.
Das Buch hat mich gleich zu Beginn gefesselt, das steht außer Frage.
Ich weiß nicht, ob das an dem Schreibstil lag oder der Hauptperson, auf jeden Fall konnte ich die Augen kaum von den Seiten lösen.
Ich kann aber mit Sicherheit sagen, dass es nicht an der Geschichte selbst lag, denn diese wurde erst gegen Ende des Buches richtig gut.
Bis dahin jedoch war ich gleichermaßen verwirrt, verstört, wie auch fasziniert.
„Wenn Prinzen fallen“ umgibt eine Aura der Traurigkeit und der Negativität. Wer den Titel und den Klappentext liest, der stellt sich natürlich schonmal drauf ein, dass es hier nicht um bunte Blumenwiesen und schillernde Liebesgeschichten geht, aber dass es gleich so deprimierend sein könnte, habe ich nicht geahnt.
Rooney, der Protagonist ist eine einnehmende Persönlichkeit. Würde er die Geschichte live, face to face erzählen, würden ihm die Leute vermutlich an den Lippen hängen. Er ist einfach wahnsinnig authentisch.
Und im Lauf der Geschichte hat er mir auch irgendwo leidgetan. Ein Mann der alles erreicht hat und alles hatte, was man sich nur wünschen konnte, stürzt noch vor seinem 35. Geburtstag in den Ruin.
Auf der anderen Seite habe ich ihn aber auch gehasst. Ich habe das gehasst, was das Geld aus ihm gemacht hat: Einen Gefühllosen Roboter, gesteuert von Alkohol und Kokain, für den Menschen nur Spielfiguren in seinem Spiel des Lebens sind.
Am sympathischsten war er mir am Ende, als er als Buchhändler seine Brötchen verdient und anfängt bescheiden zu leben.
Was mich auch immer wieder verwirrt hat, waren die vielen Zeitsprünge in der Geschichte.
Klar trägt das dazu bei die Geschichte als Ganzes Unterhaltsamer zu machen, aber in einem Moment erzählt Rooney von seinem Leben in der Gosse, im nächsten zieht er wieder ein Gramm Koks und bestellt sich teure Frauen aufs Zimmer.
Da musste ich schon öfter mal überlegen, wo der Zusammenhang ist.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er ist zwar sehr nüchtern und distanziert, bringt die Dinge aber dennoch auf den Punkt und fesselt den Leser auf eine ganz besondere Weise.

Fazit:
Ein Buch, das mich verwirrt, verstört und trotzdem unglaublich fasziniert hat. Es ist nichts für zartbesaitete, denn es ist durchaus deprimierend, aber auch wahnsinnig gut zu lesen!

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