Lädt zum Träumen ein
TimelessMichele führt mit ihrer Mutter ein ganz normales Leben in L.A., bis das Schicksal die beiden auseinander reißt und Marion bei einem Autounfall ums Leben kommt. Da Micheles Vater vor der Geburt verschwunden ...
Michele führt mit ihrer Mutter ein ganz normales Leben in L.A., bis das Schicksal die beiden auseinander reißt und Marion bei einem Autounfall ums Leben kommt. Da Micheles Vater vor der Geburt verschwunden ist, erhalten ihre Großeltern, die Wohlhabenden Windsors in New York, die Vormundschaft und so muss sie an die East Coast ziehen. Dort ist sie überwältigt von dem Luxus in dem ihre Familie lebt und bekommt die Chance das Leben ihrer Vorfahrinnen live mitzuerleben: mit Hilfe eines geheimnisvollen Schlüssels reist sie in der Zeit, lernt ihre Vorfahren kennen und den gutaussehenden Philip. Doch das Glück hält nicht lange und so muss Michele eine folgenreiche Entscheidung treffen, die sie auch auf die Spuren ihres Vaters bringt.
Das Cover spiegelt für mich persönlich nicht den Inhalt des Buches wieder. Keine Frage, es ist wunderschön mit der jungen, hübschen Frau in Nahaufnahme in den eisigen Farben, doch eben genau an so etwas erinnert es mich: etwas eisiges. Wenn ich dieses Cover sehe, denke ich eher an eine Geschichte, wie Narnia, mit viel Kälte und Schmerz. Schmerz spielt zwar auch in diesem Buch eine tragende Rolle, dennoch auf eine sehr warme Art und Weise.
Zeitreise Bücher...auch hier gibt es schon unzählige, und spätestens seit der Edelstein- Trilogie sind viele diesem Genre verfallen. Und genau an diese Bücher hat mich "Timeless" die meiste Zeit erinnert: ein junges Mädchen, dass in der Zeit reist und dort ihre große Liebe findet. Statt der prunkvollen Bälle des 17. Jahrhunderts findet sie sich in den Roaring Twenties und im zweiten Weltkrieg wieder. Diese zeitlichen Epochen finde ich eigentlich ganz spannend für einen Zeitreiseroman, da sie viel aktueller sind, als viktorianische Reifröcke und gepuderte Perücken, die zweifelsfrei auch ihren Reiz haben. Zu Beginn habe ich in dem Buch eine Mischung aus Gossip Girl und der Edelstein- Trilogie gesehen und ich habe sehr lange gebraucht,um zu merken, dass sich hinter Micheles Zeitreisen ein viel tieferer Sinn verbirgt.Trotz der vielen verschiedenen Handlungen und Zeitsprünge habe ich nie den Faden verloren und konnte den verschiedenen zu lösenden Problemen immer sehr gut Folgen. Auch die Liebesgeschichte mit Philip fand ich sehr süß, aber ein wenig sprunghaft, fast schon handlungsarm.Mir hat sehr gut gefallen, wie die Autorin New York, sowohl in der Gegenwart, als auch in der Vergangenheit beschreibt; ich konnte mir ein sehr lebhaftes Bild von den Handlungsorten machen und habe direkt ein bisschen Fernweh bekommen. Auch die Beschreibungen der Herrenhäuser fand ich wunderbar und das hat mir gezeigt, dass da ordentlich viel Arbeit in die Recherche gesteckt wurde. Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm zu lesen, genau das richtige für kuschelige Herbstabende. Für mich persönlich hat es der Schluss rausgerissen. Da ich sowieso bei Büchern und Filmen nah am Wasser gebaut hab, habe ich auch hier das ein oder andere Tränchen verdrückt.Was mich allerdings massiv stört am Schluss, ist der Cliffhanger: ich wüsste nur zu gern, was mir Michele und Philip passiert, und wie das Leben mit ihren Großeltern weiterhin verläuft.
Fazit:
Den Anfang fand ich leider nicht ganz so vielversprechend, da sich für mich stellenweise angedeutet hat, dass das Buch eine Kopie der Edelstein- oder Zeitenzauber- Trilogie ist. Aber nach einem Drittel des Buches wurde ich eines Besseren belehrt. Ich fand es eine wunderbare Geschichte mit viel Handlung und spannenden, sympathischen Charakteren. In diesem Sinne:
"Wir sind umgeben von anderen Zeitphasen und den Geistern derer, die wir geliebt und verloren haben."