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Veröffentlicht am 28.05.2017

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Timeless
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Michele führt mit ihrer Mutter ein ganz normales Leben in L.A., bis das Schicksal die beiden auseinander reißt und Marion bei einem Autounfall ums Leben kommt. Da Micheles Vater vor der Geburt verschwunden ...

Michele führt mit ihrer Mutter ein ganz normales Leben in L.A., bis das Schicksal die beiden auseinander reißt und Marion bei einem Autounfall ums Leben kommt. Da Micheles Vater vor der Geburt verschwunden ist, erhalten ihre Großeltern, die Wohlhabenden Windsors in New York, die Vormundschaft und so muss sie an die East Coast ziehen. Dort ist sie überwältigt von dem Luxus in dem ihre Familie lebt und bekommt die Chance das Leben ihrer Vorfahrinnen live mitzuerleben: mit Hilfe eines geheimnisvollen Schlüssels reist sie in der Zeit, lernt ihre Vorfahren kennen und den gutaussehenden Philip. Doch das Glück hält nicht lange und so muss Michele eine folgenreiche Entscheidung treffen, die sie auch auf die Spuren ihres Vaters bringt.


Das Cover spiegelt für mich persönlich nicht den Inhalt des Buches wieder. Keine Frage, es ist wunderschön mit der jungen, hübschen Frau in Nahaufnahme in den eisigen Farben, doch eben genau an so etwas erinnert es mich: etwas eisiges. Wenn ich dieses Cover sehe, denke ich eher an eine Geschichte, wie Narnia, mit viel Kälte und Schmerz. Schmerz spielt zwar auch in diesem Buch eine tragende Rolle, dennoch auf eine sehr warme Art und Weise.

Zeitreise Bücher...auch hier gibt es schon unzählige, und spätestens seit der Edelstein- Trilogie sind viele diesem Genre verfallen. Und genau an diese Bücher hat mich "Timeless" die meiste Zeit erinnert: ein junges Mädchen, dass in der Zeit reist und dort ihre große Liebe findet. Statt der prunkvollen Bälle des 17. Jahrhunderts findet sie sich in den Roaring Twenties und im zweiten Weltkrieg wieder. Diese zeitlichen Epochen finde ich eigentlich ganz spannend für einen Zeitreiseroman, da sie viel aktueller sind, als viktorianische Reifröcke und gepuderte Perücken, die zweifelsfrei auch ihren Reiz haben. Zu Beginn habe ich in dem Buch eine Mischung aus Gossip Girl und der Edelstein- Trilogie gesehen und ich habe sehr lange gebraucht,um zu merken, dass sich hinter Micheles Zeitreisen ein viel tieferer Sinn verbirgt.Trotz der vielen verschiedenen Handlungen und Zeitsprünge habe ich nie den Faden verloren und konnte den verschiedenen zu lösenden Problemen immer sehr gut Folgen. Auch die Liebesgeschichte mit Philip fand ich sehr süß, aber ein wenig sprunghaft, fast schon handlungsarm.Mir hat sehr gut gefallen, wie die Autorin New York, sowohl in der Gegenwart, als auch in der Vergangenheit beschreibt; ich konnte mir ein sehr lebhaftes Bild von den Handlungsorten machen und habe direkt ein bisschen Fernweh bekommen. Auch die Beschreibungen der Herrenhäuser fand ich wunderbar und das hat mir gezeigt, dass da ordentlich viel Arbeit in die Recherche gesteckt wurde. Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm zu lesen, genau das richtige für kuschelige Herbstabende. Für mich persönlich hat es der Schluss rausgerissen. Da ich sowieso bei Büchern und Filmen nah am Wasser gebaut hab, habe ich auch hier das ein oder andere Tränchen verdrückt.Was mich allerdings massiv stört am Schluss, ist der Cliffhanger: ich wüsste nur zu gern, was mir Michele und Philip passiert, und wie das Leben mit ihren Großeltern weiterhin verläuft.

Fazit:

Den Anfang fand ich leider nicht ganz so vielversprechend, da sich für mich stellenweise angedeutet hat, dass das Buch eine Kopie der Edelstein- oder Zeitenzauber- Trilogie ist. Aber nach einem Drittel des Buches wurde ich eines Besseren belehrt. Ich fand es eine wunderbare Geschichte mit viel Handlung und spannenden, sympathischen Charakteren. In diesem Sinne:
"Wir sind umgeben von anderen Zeitphasen und den Geistern derer, die wir geliebt und verloren haben."

Veröffentlicht am 28.05.2017

Ein absolutes Must-Read

So finster, so kalt
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Merle hat eigentlich ein tolles Leben: sie ist Top-Anwältin und lebt in Hamburg. Nur in der Liebe will es nicht so richtig laufen, und dann verstirbt auch noch ihre Großmutter. Unverzüglich macht sie sich ...

Merle hat eigentlich ein tolles Leben: sie ist Top-Anwältin und lebt in Hamburg. Nur in der Liebe will es nicht so richtig laufen, und dann verstirbt auch noch ihre Großmutter. Unverzüglich macht sie sich auf den Weg in ihr kleines Heimatdorf im Schwarzwald, um sich um alles zu kümmern. Dort angekommen wartet jedoch ein Umschlag auf sie. Ein Dokument aus dem 17 Jahrhundert, das möglicherweise die Anfänge ihrer Familie beschreibt. Doch wer ist diese geheimnisvolle Greta, und was ist damals wirklich passiert? Mit der Hilfe von Germanist Jakob, begibt sie sich auf Spurensuche und findet möglicherweise mehr heraus als ihr lieb ist.

Das Cover finde ich super. Es ist so schön düster mit der schwach beleuchteten Hütte im Wald, umringt von Nebel. Es beschreibt die Geschehnisse im Buch so gut, und macht richtig Lust auf Lesen.

Märchen sind eigentlich nicht unbedingt mein Fall. Als ich die Rezensionen zu diesem Buch gelesen habe, war fast überall die Rede von einem modernen Märchen - nichtsdestotrotz habe ich mir das Buch mal besorgt...könnte auch am Cover liegen. Die Geschichte beginnt bereits sehr spannend mit einem Einblick in den "verbotenen Garten" von Oma Margo und Kinder, die von ihrer Neugier getrieben werden. Den Switch zu Merles Leben fand ich eher mittelmäßig, weil es eigentlich das klassische Leben einer berufstätigen Frau beschreibt. Trotzdem war da etwas, was mich sofort gefesselt hat, und spätestens nach Merles Reise in den Schwarzwals hat mich dieses Buch in seinen Bann gezogen. Die Charaktere sind toll beschrieben und machen es einem wirklich einfach sie zu mögen. Die Flashbacks zu der Geschichte von Hans im 17. Jahrhundert fand ich super, so hatte man quasi zwei Geschichten parallel laufen, die sich dennoch auf ein und dieselbe Sache beziehen: Oma Margos Knusperhäuschen im Wald. Als sich Jakob eingeschaltet hat, wurde es nochmal spannender. Sein Fachwissen und Merles Neugier haben wunderbar zusammengespielt und dieses Buch wirklich zu etwas besonderem Gemacht. An Spannung und Gruselfaktoren hat es natürlich nicht gefehlt und so war ich doch schon etwas froh das Buch nicht in einer stürmischen Nacht alleine zu Hause gelesen zu haben.

Der Schreibstil ist locker und gleichzeitig fordernd, sodass ich eigentlich nie den Spaß am Lesen verloren habe. Gegen Ende wurde es nochmal spannend, und hat mich wirklich aus den Socken gehauen. ein Super Buch, das definitiv fünf Sterne verdienst hat.

Fazit:

Ein Buch voller Irrungen und Wirrungen und eine tolle Story, die so viele Turns hat, dass man immerzu beschäftigt ist. Kann ich wirklich nur jedem weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 28.05.2017

Skandinavischer Page-Turner

Lauras letzte Party
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Miia hat ihren Job bei der Polizei an den Nagel gehängt. Grund dafür war ihre Internetsucht. Doch genau diese Sucht soll ihr bei ihrem neuen Job als Pädagogin an ihrer alten Schule in Palokaski dabei Helfen ...

Miia hat ihren Job bei der Polizei an den Nagel gehängt. Grund dafür war ihre Internetsucht. Doch genau diese Sucht soll ihr bei ihrem neuen Job als Pädagogin an ihrer alten Schule in Palokaski dabei Helfen ein Verbrechen aufzuklären - die 16 jährige Laura wird nach einer Strandparty vermisst. Um ihr Verschwinden ranken sich die Gerüchte von SM-Partys bis hin zu wilden Affären mit älteren Männern, doch niemand weiß was wirklich in jener Nacht am Strand passiert ist. Das weckt natürlich den Ermittlerinstikt von Miia, und so beginnt sie der Sache auf den Grund zu gehen.

Das Cover finde ich toll. Ich bin ein großer Skandinavien Fan, da habe ich mich sofort in der Atmosphäre verloren. Das kleine Fischerhäuschen an der Klippe mit dem nebligen Hintergrund, der ins Ungewisse führt, beschreiben ziemlich genau die Stimmung des Buchs. Sehr gut gelungen.

Bereits die Leseprobe fand ich super. Der lockere Schreibstil hat mich direkt gepackt und in das schöne Finnland entführt. Die Protagonistin Miia erscheint mir eine sehr sympathische Person zu sein, die ihr Ziel im Leben allerdings nicht wirklich gefunden hat.
Dennoch gefällt mit, das sie auf den Boden geblieben ist und trotz ehemaliger Medienpräsenz das Leben einer normalen Frau lebt: sie trifft sich mit ihren Freundinnen am Strand zu feuchtfröhlichen Mädchenabenden, sie nimmt hin und wieder einen Mann mit nach Hause und surft auf facebook.
Die Verbissenheit mit der sie sich darum bemüht den Fall der verschwundenen Laura aufzuklären fand ich sehr gut beschrieben. Auch die Stellen aus ihrem Privatleben fand ich überraschenderweise sehr spannend und anschaulich; ich konnte mich prima mit ihr identifizieren.
Auch diese fast väterliche Beziehung zwischen ihr und ihrem Ex-Partner Korhonen fand ich fast schon rührend.
Zu meiner Überraschung hat mir auch der Perspektivenwechsel zwischen Miia und dem Journalisten Pasi Tikka nicht im geringsten gestört. Normalerweise empfinde ich sowas als anstrengend, da die Perspektiven oft nicht parallel verlaufen und man schnell durcheinander kommt, aber hier hat alles perfekt gestimmt.
Die vielen neuen Ereignisse und Geschehnisse haben das Buch immer spannend gehalten und genau diese machen es zu einem echten Page-Turner.
Ich bin schon sehr gespannt wie es in Palokaski weitergeht und freie mich auf die Folgebände.

Fazit:

Ein toller Thriller mit abwechslungsreicher, spannender Handlung und sympathischen Charakteren. Würde ich definitiv meiner besten Freundin empfehlen!

Veröffentlicht am 28.05.2017

Wenn die Toten Tote töten

Berlin Requiem
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Fast jeder liebt es: das Hippe Berlin mit all den Kneipen und Szene Vierteln.Doch was, wenn auf einmal aus dem Späti Besitzer an der Ecke und den Kreuzberger Hipstern eine tödliche Gefahr wird? Robert ...

Fast jeder liebt es: das Hippe Berlin mit all den Kneipen und Szene Vierteln.Doch was, wenn auf einmal aus dem Späti Besitzer an der Ecke und den Kreuzberger Hipstern eine tödliche Gefahr wird? Robert ist Journalist für den größten Berliner Lokalsender und hegt eine On-Off-Beziehung mit der schönen Sarah, doch sein durchschnittliches Normalo-Leben soll mit einer Epidemie ein jähes Ende finden. Ein schreckliches Virus befällt offenbar die Bürger Berlins, die einen Migrationshintergrund besitzen. Sie werden zu lebenden Toten und fallen jeden an, der noch einen Herzschlag besitzt. Kreuzberg und Neukölln gehören bereits zur kontrollierten Zone und werden durch eine Mauer vom Rest der Stadt getrennt. Was aber, wenn der Virus gar kein "Türken-Gen" ist, sondern der Wille der Natur?


Das Cover hat was: Das schöne Berlin in einem düsteren Grauton umgeben von einem blau-roten Schleier, der das Virus repräsentieren soll. Herrlich gruselig.

Bücher, die im modernen Berlin spielen sind ja meine Leidenschaft! Und dieses Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Die Personen sind bodenständig und es fällt leicht sich mit ihnen zu identifizieren. Sie leben kein perfektes Leben, sondern erleben auch Höhen und Tiefen, so wie jeder von uns auch. Was mir nicht so gut gefallen hat, sind die vielen Perspektivenwechsel im Buch, aber das finde ich generell sehr anstrengend. Noch dazu sind sich die Namen sehr ähnlich, sodass man ziemlich schnell den Überblick verliert.Der Schreibstil dagegen ist sehr angenehm und hat mich, wie schon gesagt, von der ersten Seite an, gefesselt. Als ich das Buch ausgelesen habe, ist mit allerdings etwas aufgefallen: an sich hat es nicht viel Inhalt. Außer der Jagd auf die lebenden Toten und Rückblicke auf tragische Geschehnisse rund um die Dreiecksbeziehung zwischen Sarah, Robert und dessen Vorgesetzten Christian, passiert nicht viel. Allerdings will es schon etwas heißen, dass mir das erst zum Schluss aufgefallen ist.Die politische Seite dieses Thrillers fand ich auch sehr gut getroffen: aktuell und verständlich. An manchen Stellen sicherlich überspitzt und aufgebauscht, aber dennoch sehr gelungen. Lediglich der Schluss war für mich sehr enttäuschend.

Fazit:
Ein durchaus gelungenes Buch mit einigen wenigen "Baustellen", die man besser hätte lösen können. Doch weder die, noch der eher schwache Schluss trüben meine Meinung, daher 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 28.05.2017

Schön gestaltet, aber zu universell

How To Be Parisian wherever you are
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Woran denkt man, wenn man an Paris denkt? Natürlich an den Tour Eiffel, la Seine und die unzähligen kleinen Boutiquen in der wunderschönen Innenstadt und auf dem Champs-Élysées - aber sicherlich auch an ...

Woran denkt man, wenn man an Paris denkt? Natürlich an den Tour Eiffel, la Seine und die unzähligen kleinen Boutiquen in der wunderschönen Innenstadt und auf dem Champs-Élysées - aber sicherlich auch an die Pariser Frau. Die Mutter alles Femmes Fatales, mit einer unnachahmlichen Eleganz und diesem immerzu leicht gelangweiligten Gesichtsausdruck. Welche Frau hat sich noch nicht gewünscht so zu sein wie sie? Dieses Buch soll uns lehren und ein Handbuch sein, auf dem Weg zur Parisienne.

Das Cover finde ich zunächst wirklich schön: Dieses simple schwarz-weiße mit dem klassischen, gezeichneten Bild einer Pariser Frau strahlt eigentlich alles aus, was man sich von diesem Buch erwartet: Eleganz und Einfachheit. Sehr gelungen.

Als großer Fan von Modebüchern habe ich mich richtig über diesen Buchgewinn gefreut. Leider muss ich meine Begeisterung ein wenig zügeln, denn wirklich umgehauen hat es mich leider nicht.
Das Buch ist mit den vielen wunderbaren und sehr inspirierenden Bildern sehr schön gestaltet und die kurzen Kapitel machen es angenehm zu lesen, dennoch konnte es, in meinen Augen, den typischen Pariser Charme nicht versprühen.
Einige Kapitel erschienen mir schon passend zum Thema: die in denen es um Kleidung oder um die leichte Pariser Arroganz ging, zum Beispiel. Andere wiederrum erinnerten mich schlicht und ergreifend an jeden x-beliebigen Frauenratgeber, der so auch in einer Zeitschrift stehen könnte. Das Kapitel über die Liebe, um nur ein Beispiel zu nennen, hatte rein gar nichts mit der Pariser Frau zu tun. Dieses Kapitel ist nämlich universell auf jede Frau der Welt anzuwenden, oder weiß man nur in Paris, dass man einem Mann nicht hinterherlaufen sollte, wenn er es nicht lohnt?!
Generell standen einige Sachen drin, die ich so nie unterschreiben würde, z.B., dass es in Ordnung ist seinen Freund zu betrügern, solange er es nicht erfährt und man die Afffäre nicht behandelt, als wäre er der Freund - vollkommener Humbug, Parisienne hin oder her.
Was mir allerdings sehr gut gefallen hat, waren die Kochrezepte für eine schöne Soirée mit den Freunden und die schnellen Gerichte für die immer hektische Parisienne in spe, die kann ich als Studentin sehr gut gebrauchen und es dauert auch mit Sicherheit nicht lange, bis ich mich an das erste wage. Ansonsten fand ich auch die Idee mit den auszuschneidenden Bildchen super, um immer ein Stück Paris bei sich zu tragen. Allerdings finde ich das Buch als Ganzes zu schön, um es zu zerschneiden; lieber die Seiten rauskopieren und ins Portemonnaie stecken.

Fazit:
Im Großen und Ganzen fand ich es ein schönes Buch mit einem angenehmen, leicht zu lesenden Schreibstil, bei dem mir aber leider an zu vielen Stellen dieser explizite Paris Bezug fehlte, weil man diese Stellen jeder Frau, egal welcher Nationalität, zuordnen könnte