Profilbild von Hauptstadtliebe

Hauptstadtliebe

Lesejury Profi
offline

Hauptstadtliebe ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Hauptstadtliebe über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.07.2024

Ein absolutes Highlight

Die Tanzenden
0

Louise, Eugenie und Genevieve sind drei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Louise, Patientin in der Salpetriere, träumt davon eines Tages die Gattin eines Pariser Arztes zu werden. Eugenie, ...

Louise, Eugenie und Genevieve sind drei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Louise, Patientin in der Salpetriere, träumt davon eines Tages die Gattin eines Pariser Arztes zu werden. Eugenie, Tochter aus gutem Hause, möchte endlich das tun können, was die Männer dürfen und riskiert dadurch ihre Freiheit. Genevieve, Krankenschwester in der Salpetriere, erfährt erst durch Louise und Eugenie, was es wirklich heißt zu leben.

Ein wunderschönes Cover. Viel mehr kann ich dazu eigentlich auch gar nicht sagen, denn es ist so schlicht, aber dennoch mit einem engen Bezug zur Geschichte, dass hier wirklich der Nagel auf den Kopf getroffen wurde.

Ich habe das Buch erst bei vorablesen gesehen, habe den Klappentext gelesen und nachdem es mir nicht sonderlich zugesagt hat, habe ich es auch schnell wieder vergessen. Dann sind mir die Tanzenden aber überall wieder begegnet: Auf Instagram, Blogs und in Foren, sodass ich mich dann einfach bewerben musste, als ich die Leserunde auf Lovelybooks gesehen habe.

Ich konnte gar nicht so schnell schauen, da hatte ich das Buch auch schon durch. Der Schreibstil hat mich von Anfang an gefangen genommen und mich bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen. Ich konnte die Atmosphäre regelrecht spüren, sowohl den prachtvollen Glanz des vergangenen Paris, als auch die Beklemmtheit in der Salpetriere.

Die Charaktere hatten alle Ecken und Kanten und gerade das fand ich so schön. Keine war perfekt, dennoch waren alle mir sympathisch. Eugenie hat mir dabei wohl am besten gefallen. Das liegt wohl daran, dass sie den Mut hatte, sich in einer von Männern dominierten Gesellschaft gegen dieses Patriarchat aufzulehnen und dafür fast mit ihrer Freiheit bezahlte.

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Vor allem, dass die Autorin nicht viel um den heißen Brei geredet hat, sondern auf nur wenigen Seiten alle wichtigen Dinge gesagt hat. Zwar hätte ich mir vielleicht gewünscht, dass Eugenies Geschichte gerade am Ende noch ein wenig breiter gezogen wird, aber vielleicht wäre da die Gefahr groß gewesen sich eben doch in Unwichtigkeiten zu verlieren.

Und auch die Message des Buches hat mich in jedem Fall erreicht. Eigentlich ist es schon erschreckend, dass die Zustände, die dort beschrieben werden noch vor 150 Jahren harte Realität waren.

Fazit:

Für mich ist dieses Buch ganz klar bisher das Highlight 2020. Jeder muss es lesen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.07.2024

Spannung pur

Der Tattoosammler
0

Francis Sullivan ist gerade zum DI befördert worden und hat bekommt gleich einen fürchterlichen Fall: die Tattoo-Künstlerin Marni hat in einem Müllcontainer eine Leiche entdeckt, der, allem Anschein nach, ...

Francis Sullivan ist gerade zum DI befördert worden und hat bekommt gleich einen fürchterlichen Fall: die Tattoo-Künstlerin Marni hat in einem Müllcontainer eine Leiche entdeckt, der, allem Anschein nach, ein Tattoo entfernt wurde. Nur kurze Zeit später taucht eine weitere Leiche auf, der ebenfalls ein Tattoo fehlt. Schnell wird klar, dass sie es mit einem Serienmörder zutun haben und so beginnt für das ungleiche Team ein Wettlauf gegen die Zeit.

Ich mag das Cover. Es ist relativ schlicht, aber dennoch springt es einem irgendwie ins Auge. Und auch das Tattoo Motiv darauf ist sehr gut gewählt!

Ich habe gleich am Anfang sehr gut in das Buch hineingefunden. Der Schreibstil ist sehr angenehm, sodass ich einfach durch die Seiten geflogen bin.

Mit den Charakteren musste ich anfangs erst ein wenig warm werden. Normalerweise habe ich schnell von den Leuten ein genaues Bild vor Augen, nur Francis konnte ich mir bis zum Schluss nicht bildlich vorstellen, obwohl er mir von allen Polizisten am sympathischsten war. Mit Marni war es eine Achterbahn der Gefühle. Mal fand ich sie unglaublich mutig, mal einfach nur naiv. Aber genau die Mischung aus beidem hat, meiner Meinung nach, den Charm dieses Thrillers ausgemacht.

Die Story fand ich auch super gelungen. Vor allem, dass man zwischendurch auch immer Einblicke vom Täter selbst bekommen hat, das hat die Spannung während dem Lesen aufrecht erhalten. Ich habe auch tatsächlich bis zum letzten Drittel keine Ahnung, wer der Täter sein könnte. Als ich es erfahren habe, habe ich alles nochmal Revue passieren lassen aber ich hätte kaum eine Chance gehabt es früher zu erraten - das macht einen guten Thriller für mich aus, ich mag es nicht schon auf den ersten Seiten zu wissen, wer es getan hat, das nimmt mir den Spaß am Lesen.

Auch das Ende ist sehr gut gelungen, auch wenn ich mir vielleicht noch ein Kapitel zum Prozess des Täters gewünscht hätte.

Fazit:

Ein sehr gut gelungener Thriller mit tollem Spannungsaufbau und gut gelungenen Charakteren!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.07.2024

Eine Achterbahn der Gefühle

Nur einen Herzschlag entfernt
0

Emiline führt ein durchschnittliches Leben mit ihrer besten Freundin Cara und ihrem Freund Trevor in San Diego. Als ihre Freundin mit einem neuen Bestseller nach Hause kommt, der gerade in aller Munde ...

Emiline führt ein durchschnittliches Leben mit ihrer besten Freundin Cara und ihrem Freund Trevor in San Diego. Als ihre Freundin mit einem neuen Bestseller nach Hause kommt, der gerade in aller Munde ist, schenkt Emiline dem Ganzen zunächst kaum Beachtung. Doch als sie ihre eigene Lebensgeschichte in J.Colbys Buch wiedererkennt, geschieht etwas mit ihr. Sie versucht ihre harte Vergangenheit aufzuarbeiten und begibt sich auf die Such nach ihrer Jugendliebe Jase.

Ich bin ganz verliebt in das Cover. Genau so stelle ich mir einen lauen Sommerabend in den USA vor: Lichterketten, sanfte Farben und fröhliche Menschen. Würde ich das Buch in der Buchhandlung sehen, würde ich mich vermutlich gleich darauf stürzen.

Als ich das Buch aufgeschlagen habe, habe ich gleich gewusst, dass ich es lieben werde. Schon am ersten Abend habe ich die Hälfte gelesen und habe es eigentlich auch nur weggelegt, weil es schon spät war und mir die Augen zugefallen sind.

Der fesselnde Schreibstil der Autorin entführt den Leser in eine ganz eigene Gefühlswelt. Ich habe beim Lesen Trauer empfunden, Mitleid, Schmerz, aber auch Wut und Liebe.

Besonders gut hat mir gefallen, dass die Geschichte aufgeteilt war, in Geschehnisse aus der Gegenwart und Passagen aus dem Buch. Allerdings muss ich gestehen, dass mir die Abschnitte aus der Gegenwart ein wenig besser gefallen haben. Das liegt aber vermutlich daran, dass ich hier kein runtergekommenes Haus mitten im Nirgendwo vor Augen hatte, sondern die schillernde Skyline einer Großstadt.

Die Charaktere haben mir auch sehr gut gefallen. Jase war mein absoluter Liebling - klar ein wenig kitschig und auch überheblich, aber dennoch mutig und gefühlvoll. Mit Emiline bin ich leider bis zum Ende nicht so ganz warm geworden. Auf der einen Seite konnte ich wahnsinnig viel Mitgefühl für sie aufbringen, auf der anderen Seite hat sie mich genervt. Zwar hat sie irgendwann noch die Kurve bekommen, trotzdem verband mich mit ihr bis zum Schluss eine Art Hass Liebe.

Auf das Ende war ich besonders gespannt, vor allem da es im Verlauf der Geschichte so viele Veränderungen gab, dass ich nur vage erahnen konnte, was passiert. Ich wurde aber nicht enttäuscht und bin nun fast ein bisschen traurig, dass ich das Buch schon beendet habe.


Fazit: Ein gefühlvoller Roman, der den Leser mitnimmt auf eine Reise in eine schwere Vergangenheit, aber auch eine vielversprechende Zukunft.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.07.2024

Kommt nicht an die Panem-Trilogie ran

Die Tribute von Panem X. Das Lied von Vogel und Schlange
0

Coriolanus Snow hat im Krieg alles verloren. Trotzdem versucht seine Familie nach wie vor den Schein zu wahren. Als er bei den zehnten Hungerspielen ausgewählt wird der Mentor der hübschen Lucy Gray aus ...

Coriolanus Snow hat im Krieg alles verloren. Trotzdem versucht seine Familie nach wie vor den Schein zu wahren. Als er bei den zehnten Hungerspielen ausgewählt wird der Mentor der hübschen Lucy Gray aus Distrikt 12 zu werden, beginnt für ihn ein Wettlauf gegen die Zeit und ein innerer Kampf um gut und Böse.

Schönes Cover. Nichts besonderes, aber trotzdem ansprechend.

Ich habe mich unglaublich auf dieses Buch gefreut. Die Panem-Trilogie habe ich verschlungen und bin schier ausgerastet, als ich gehört habe, dass ein neues Buch erscheint, dass die Geschichte hinter allem aufdeckt.

Meine Euphorie wurde allerdings schnell gedämpft. Ich habe schon von Anfang an nicht so gut in die Geschichte hineingefunden. Zwar hat mich das Nachkriegs-Panem fasziniert, konnte mich aber trotzdem nicht so fesseln, wie die Trilogie.

Das lag aber nicht an den Charakteren, die fand ich alle super. Coryo war mir von Beginn an unsympathisch, ich konnte nicht so ganz sagen warum, am Ende wusste ich es aber wohl.

Lucy Gray...sie war ein Mysterium und wenn ich ehrlich bin besteht definitiv Aufklärungsbedarf bezüglich des Endes. Ansonsten war sie aber meine Lieblingsfigur. Sie hat eine Ruhe ausgetrahlt und mich einfach glücklich gemacht.

Was den Verlauf der Geschichte angeht, war ich stellenweise einfach nur gelangweilt. Ich hatte mir mehr Action erhofft, mehr Drama, mehr von allem. Aber ehrlich gesagt hätte man diese 600 Seiten auch in 300 packen können und der Inhalt hätte sich nicht verändert.

Und ich muss sagen, dass ich den Titel ein wenig irreführend finde. Ich hatte damit gerechnet, dass mir der Beginn der Hungerspiele erklärt werden, stattdessen kommt hier nur der Zusammenhang zwischen Präsident Snow und Katniss ans Licht.

Der Schreibstil hat mir allerdings auch hier wieder sehr gut gefallen. Sehr flüssig und mitreißend, dass ich das Buch trotz der zähen Handlung schnell beendet habe.


Fazit:

Eine nette Ergänzung zur Panem-Trilogie, leider auch nicht mehr. Kann man lesen, muss man aber nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.07.2024

Tolle Idee, aber etwas langatmig

Cryptos
0

Jana ist mit ihren 17 Jahren schon eine erfolgreiche Weltendesignerin. Besonders in Kerrybrook fühlen sich die Leute wohl, es ist harmonisch und ein wunderbarer Ort um zu entspannen. Bis etwas schreckliches ...

Jana ist mit ihren 17 Jahren schon eine erfolgreiche Weltendesignerin. Besonders in Kerrybrook fühlen sich die Leute wohl, es ist harmonisch und ein wunderbarer Ort um zu entspannen. Bis etwas schreckliches passiert. Jana begibt sich auf die Suche nach Antworten und merkt schnell, dass sie dafür die falschen Fragen gestellt hat.

Das Cover finde ich ganz ok, es ist aber nichts besonderes. Ich denke nicht, ,dass es mich in der Buchhandlung besonders ansprechen würde, wenn nicht so ein bekannter Name draufstehen würde.

Dystopien sind nicht mein Lieblingsgenre, aber ich lese hin und wieder doch gerne mal eine. Hier hat mich der Klappentext schon neugierig gemacht, was dann folgte...damit habe ich überhaupt nicht gerechnet.

Die Charaktere fand ich sehr gut gelungen, man merkt, dass Poznanski sich hier viele Gedanken gemacht hat und sie schafft es die Figuren so zu beschreiben, dass man den Eindruck hat sie würden direkt neben einem stehen.

Die verschiedenen Welten habe ich geliebt. Ich könnte mich jetzt im Nachhinein auch gar nicht entscheiden in welcher davon ich gerne leben würde, alle hatten etwas. Mit der Realität habe ich mich allerdings ein wenig schwergetan. Ich fand es wahnsinnig düster, fast schon postapokalyptisch. Andererseits bin ich mir sicher, dass das Buch genau diese Wirkung haben sollte, um eben ein besseres Verständnis dafür zu schaffen, warum die designten Welten so wichtig sind.

Die Handlung hat mir auch gut gefallen. Ein sanfter Einstieg, dann ging es rund. Leider muss ich sagen, dass es irgendwann nach der Hälfte ein wenig langweilig wurde. Das Ziel war klar, die beteiligten Personen und deren Intentionen hat man kennengelernt. Der Weg zum Ziel war mir stellenweise zu langatmig.

Dafür hat mir der Schreibstil sehr gut gefallen. Es ist mein zweites Buch von Ursula Poznanski und wieder wurde ich von ihren Worten mitgerissen.

Das Ende fand ich zwar schön, aber irgendwie auch nicht so endgültig. Wenn jetzt keine Dilogie draus wird, dann hätte ich mir gewünscht alle Fragen geklärt zu bekommen.

Fazit:

Ein spannendes Buch mit aktuellen Themen, das man so schnell nicht aus der Hand legen kann. Leider stellenweise ein wenig langatmig und mit unbefriedigendem Ende. Daher leider "nur" 3,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere