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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.07.2024

Fesselnd und toll geschrieben

Die Wälder
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Nina hat sich ein Leben abseits ihres kleinen Heimatdorfs aufgebaut. Sie ist erfolgreiche Ärztin und wohnt mit ihrem Hund Bill Murray und ihrer besten Freundin in einer WG. Eines Tages erhält sie jedoch ...

Nina hat sich ein Leben abseits ihres kleinen Heimatdorfs aufgebaut. Sie ist erfolgreiche Ärztin und wohnt mit ihrem Hund Bill Murray und ihrer besten Freundin in einer WG. Eines Tages erhält sie jedoch eine Hiobsbotschaft: ihr bester Freund aus Kindertagen, Tim, ist tot. Seine Versuche sie zu erreichen sind gescheitert, bis ein Brief eintrifft, der das letzte Puzzleteil entählt, um das Verschwinden seiner Schwester Gloria aufzuklären. Nina wagt eine Reise in die Vergangenheit und kehrt in das Dorf ihrer Kindheit zurück.

Das Cover finde ich wunderschön. Es ist gruselig, aber gleichzeitig hat es auch etwas poetisches, eine Anziehungskraft, die ich mir nicht so genau erklären kann. Sehr gelungen.

Ich bin ja ein großer Fan von Melanie Raabe. Bereits "Der Schatten" hat mich gefesselt und so habe ich mich riesig auf ihr neues Buch gefreut.

Bereits der Einstieg hat mir sehr gut gefallen, die Athmosphäre war sehr authentisch und hat mich gleich gefangen genommen.

Die Charaktere haben mir besonders gut gefallen. Selten gelingt es einem Autor seine Figuren so zu schaffen, dass sie einem nicht auf den Geist gehen. Klar, jeder hatte so seine Stärken und Schwächen, dennoch sind alle gut gelungen. Allen voran Wolff. Gerade weil er in diesem Buch das Böse verkörpert, hat er mir von allen am Besten gefallen. Die dunkle Aura, die er ausgestrahlt hat und der Schauer der einem über den Rücken lief, wenn man von ihm las, das hat alles ausgemacht.

Auch die Geschichte war toll. Zwar ist nicht so viel passiert, wie ich mir das vermutlich vorgestellt habe, dennoch ist es zu keinem Zeitpunkt langweilig geworden. Die kleinen Abstecher zu den Abenteuern der Kindheit fand ich am Anfang etwas verwirrend, weil ich sie nicht genau einordnen konnte, nach der Aufklärung fand ich sie aber umso spannender und wichtiger für die Richtung, die das Buch eingeschlagen hat.

Besonders der Schreibstil hat mir gut gefallen. Sehr sachlich, aber dennoch nicht trocken und in jedem Fall packend. Schon als ich angefangen habe zu lesen, wusste ich, dass ich das Buch nur schwer aus der Hand legen würde.

Lediglich das Ende hat mich ein wenig enttäuscht. Ich möchte hier nicht zu viel verraten, aber da hätte ich mir einfach ein wenig mehr Details gewünscht, dann wären es sicher auch fünf Sterne geworden.

Fazit:

Ein rundum gelungener Thriller mit tollen Charakteren und einer spannenden Geschichte. Auf jeden Fall ein Page-Turner!

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Veröffentlicht am 19.07.2024

Toller Auftakt

Die Farben der Schönheit – Sophias Hoffnung (Sophia 1)
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Sophia Krohn lebt ein unbeschwertes Leben. Als Tochter eines angesehenen Drogisten in Berlin wächst sie ohne jede Not auf und beginnt sogar Chemie zu studieren, um in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten. ...

Sophia Krohn lebt ein unbeschwertes Leben. Als Tochter eines angesehenen Drogisten in Berlin wächst sie ohne jede Not auf und beginnt sogar Chemie zu studieren, um in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten. Als sie jedoch ungewollt von ihrem Dozenten schwanger wird und dieser nichts mehr von ihr wissen will zerspringt ihr Leben in Scherben. Nachdem ihre Eltern sie rausgeworfen haben flieht sie mit ihrer Freundin Henny nach Paris, nur um kurz darauf ein verlockendes Angebot aus New York zu erhalten.

Ich liebe das Cover. Die satten Farben, die zarte Person und die Verzierungen passen perfekt zu diesem Roman.

Der Klappentext dieses Buches hat mir sofort gefallen, sodass ich es unbedingt lesen wollte, auch wenn historische Romane eigentlich nicht zu meinen Favoriten gehören. Allerdings haben die Zwanziger Jahre etwas anziehendes und wenn der Schauplatz auch noch New York ist, kann ich schlecht nein sagen.

Ich habe gleich zu Beginn wunderbar in das Buch hineingefunden, denn der Schreibstil ist wirklich toll. Die Autorin schafft es den Leser zu fesseln, ohne dass eine waghalsige Actionszene die andere jagt, oder ein Drama auf das andere folgt.

Auch die Charaktere sind super gelungen. Sophia fand ich zu Beginn ein wenig naiv und hin und wieder habe ich mich auch über sie aufgeregt, wegen ihrer unbeholfenen Art, aber die Zeit war eine ganz andere und ihre Situation auch nicht einfach.

Henny habe ich geliebt. In einer so biederen Zeit eine Nackttänzerin eine doch nicht ganz unwichtige Rolle spielen zu lassen fand ich super!

Besonders angetan hat es mir allerdings Helena Rubinstein. Sie ist so mystisch und elegant, dass ich ihre Präsenz quasi im Raum spüren konnte.

Auch die Geschichte hat mir gut gefallen. Besonders ab dem Zeitpunkt, in dem Sophia in New York ankommt. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und weiß gar nicht recht, wann ich das Buch so schnell beendet habe.

Die Nachricht an Sophia gegen Ende war natürlich eine Überraschung, aber wenn ich ehrlich bin habe ich mir so etwas in der Art schon gedacht. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weiter geht und ob sie das große Rätsel lösen kann.

Fazit:

Absolut lesenswert, eine schöne Lektüre für zwischendurch, ohne viel Kitsch, aber dennoch mit viel Gefühl.

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Veröffentlicht am 19.07.2024

Anfangs eher langweilig, später super

Miracle Creek
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Young, Pak und Mary Yoo haben es als Auswanderer aus Korea nicht leicht. Gemeinsam eröffnet die Familie eine Einrichtung, die durch die Verabreichung von reinem Sauerstoff verschiedene Beschwerden, insbesondere ...

Young, Pak und Mary Yoo haben es als Auswanderer aus Korea nicht leicht. Gemeinsam eröffnet die Familie eine Einrichtung, die durch die Verabreichung von reinem Sauerstoff verschiedene Beschwerden, insbesondere Autismus, lindern, oder sogar heilen kann: die Miracle Submarine. Als die Druckkammer eines Tages explodiert und dabei ein Kind und eine Frau ums Leben kommen, beginnt ein spektakulärer Mordprozess gegen die Mutter des Kindes, der immer mehr Geheimnisse zutage bringt.

Ein sehr schönes Cover. Ich dachte zunächst es sein einfach eine Lichtung von unten fotografiert, bis ich gesehen habe, dass die Rückseite aus Feuer besteht und die orangefarbenen Flecken auf der Vorderseite Funken sind - subtil, aber dennoch passend.

Ich hatte ein wenig Angst vor einem Law&Order Abklatsch in Form eines Buches. Und der Einstieg war auch nicht so spannend, dass ich sagen kann das Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Nach und nach haben sich die Charaktere aber immer mehr in Lügengeschichten und Geheimnisse verwickelt, dass ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.

Mir hat besonders gut gefallen, dass die Geschichte aus den Perspektiven aller Beteiligten erzählt wurde. Ich habe mehr als nur ein Mal meine Meinung über eine Person geändert und war häufig fassungslos, wie weit doch die Auffassung der Menschen teilweise auseinanderdriften kann.

Die Charaktere waren mir fast alle sympathisch, falls man dieses Wort überhaupt benutzen kann. Matt und Pak sind da die Ausnahme. Beide misogyne Männer, die ihre Machtposition unter allen Umständen wahren wollen. Aber trotzdem, ohne sie wäre das Buch vermutlich auch nur halb so gut geworden.

Die Story fand ich von Seite zu Seite besser. Ich habe in jedem neuen Kapitel mitgerätselt, wer nun was gemacht hat und wer was verschweigt. Ich bin beeindruckt, dass die Autorin bei dem Geflecht aus Lügen und Manipulation nicht selbst irgendwann den Überblick verloren hat.

Der Schreibstil gefällt mir auch sehr gut. Ich finde zwar, dass das ein Beispiel für ein Buch ist, dass man nicht in einem Rutsch durchlesen kann, weil es irgendwann zu anstrengend wird, aber dennoch habe ich mich zu keinem Zeitpunkt gelangweilt.

Das Ende fand ich schön. Ich hätte mir vielleicht nur noch einen Zeitsprung gewünscht, der das Leben der Beteiligten nach alledem noch ein wenig beschreibt.

Fazit:

Keine leichte Kost, aber auf jeden Fall ein spannendes Buch mit fatalen Wendungen und genug Spielraum zum Miträtseln.

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Veröffentlicht am 19.07.2024

Spannung pur

Der Tattoosammler
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Francis Sullivan ist gerade zum DI befördert worden und hat bekommt gleich einen fürchterlichen Fall: die Tattoo-Künstlerin Marni hat in einem Müllcontainer eine Leiche entdeckt, der, allem Anschein nach, ...

Francis Sullivan ist gerade zum DI befördert worden und hat bekommt gleich einen fürchterlichen Fall: die Tattoo-Künstlerin Marni hat in einem Müllcontainer eine Leiche entdeckt, der, allem Anschein nach, ein Tattoo entfernt wurde. Nur kurze Zeit später taucht eine weitere Leiche auf, der ebenfalls ein Tattoo fehlt. Schnell wird klar, dass sie es mit einem Serienmörder zutun haben und so beginnt für das ungleiche Team ein Wettlauf gegen die Zeit.

Ich mag das Cover. Es ist relativ schlicht, aber dennoch springt es einem irgendwie ins Auge. Und auch das Tattoo Motiv darauf ist sehr gut gewählt!

Ich habe gleich am Anfang sehr gut in das Buch hineingefunden. Der Schreibstil ist sehr angenehm, sodass ich einfach durch die Seiten geflogen bin.

Mit den Charakteren musste ich anfangs erst ein wenig warm werden. Normalerweise habe ich schnell von den Leuten ein genaues Bild vor Augen, nur Francis konnte ich mir bis zum Schluss nicht bildlich vorstellen, obwohl er mir von allen Polizisten am sympathischsten war. Mit Marni war es eine Achterbahn der Gefühle. Mal fand ich sie unglaublich mutig, mal einfach nur naiv. Aber genau die Mischung aus beidem hat, meiner Meinung nach, den Charm dieses Thrillers ausgemacht.

Die Story fand ich auch super gelungen. Vor allem, dass man zwischendurch auch immer Einblicke vom Täter selbst bekommen hat, das hat die Spannung während dem Lesen aufrecht erhalten. Ich habe auch tatsächlich bis zum letzten Drittel keine Ahnung, wer der Täter sein könnte. Als ich es erfahren habe, habe ich alles nochmal Revue passieren lassen aber ich hätte kaum eine Chance gehabt es früher zu erraten - das macht einen guten Thriller für mich aus, ich mag es nicht schon auf den ersten Seiten zu wissen, wer es getan hat, das nimmt mir den Spaß am Lesen.

Auch das Ende ist sehr gut gelungen, auch wenn ich mir vielleicht noch ein Kapitel zum Prozess des Täters gewünscht hätte.

Fazit:

Ein sehr gut gelungener Thriller mit tollem Spannungsaufbau und gut gelungenen Charakteren!

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Veröffentlicht am 19.07.2024

Eine Achterbahn der Gefühle

Nur einen Herzschlag entfernt
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Emiline führt ein durchschnittliches Leben mit ihrer besten Freundin Cara und ihrem Freund Trevor in San Diego. Als ihre Freundin mit einem neuen Bestseller nach Hause kommt, der gerade in aller Munde ...

Emiline führt ein durchschnittliches Leben mit ihrer besten Freundin Cara und ihrem Freund Trevor in San Diego. Als ihre Freundin mit einem neuen Bestseller nach Hause kommt, der gerade in aller Munde ist, schenkt Emiline dem Ganzen zunächst kaum Beachtung. Doch als sie ihre eigene Lebensgeschichte in J.Colbys Buch wiedererkennt, geschieht etwas mit ihr. Sie versucht ihre harte Vergangenheit aufzuarbeiten und begibt sich auf die Such nach ihrer Jugendliebe Jase.

Ich bin ganz verliebt in das Cover. Genau so stelle ich mir einen lauen Sommerabend in den USA vor: Lichterketten, sanfte Farben und fröhliche Menschen. Würde ich das Buch in der Buchhandlung sehen, würde ich mich vermutlich gleich darauf stürzen.

Als ich das Buch aufgeschlagen habe, habe ich gleich gewusst, dass ich es lieben werde. Schon am ersten Abend habe ich die Hälfte gelesen und habe es eigentlich auch nur weggelegt, weil es schon spät war und mir die Augen zugefallen sind.

Der fesselnde Schreibstil der Autorin entführt den Leser in eine ganz eigene Gefühlswelt. Ich habe beim Lesen Trauer empfunden, Mitleid, Schmerz, aber auch Wut und Liebe.

Besonders gut hat mir gefallen, dass die Geschichte aufgeteilt war, in Geschehnisse aus der Gegenwart und Passagen aus dem Buch. Allerdings muss ich gestehen, dass mir die Abschnitte aus der Gegenwart ein wenig besser gefallen haben. Das liegt aber vermutlich daran, dass ich hier kein runtergekommenes Haus mitten im Nirgendwo vor Augen hatte, sondern die schillernde Skyline einer Großstadt.

Die Charaktere haben mir auch sehr gut gefallen. Jase war mein absoluter Liebling - klar ein wenig kitschig und auch überheblich, aber dennoch mutig und gefühlvoll. Mit Emiline bin ich leider bis zum Ende nicht so ganz warm geworden. Auf der einen Seite konnte ich wahnsinnig viel Mitgefühl für sie aufbringen, auf der anderen Seite hat sie mich genervt. Zwar hat sie irgendwann noch die Kurve bekommen, trotzdem verband mich mit ihr bis zum Schluss eine Art Hass Liebe.

Auf das Ende war ich besonders gespannt, vor allem da es im Verlauf der Geschichte so viele Veränderungen gab, dass ich nur vage erahnen konnte, was passiert. Ich wurde aber nicht enttäuscht und bin nun fast ein bisschen traurig, dass ich das Buch schon beendet habe.


Fazit: Ein gefühlvoller Roman, der den Leser mitnimmt auf eine Reise in eine schwere Vergangenheit, aber auch eine vielversprechende Zukunft.

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