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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2023

Fulminanter Trilogie-Auftakt

Rachejagd - Gequält
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INHALT
Als die Journalistin Anna Jones einen Drohbrief erhält, ist schnell klar: Edward Harris ist zurück. Der Mann, der sie und ihre Freundin Natalie vor drei Jahren entführt und gefoltert hat. Anna konnte ...

INHALT
Als die Journalistin Anna Jones einen Drohbrief erhält, ist schnell klar: Edward Harris ist zurück. Der Mann, der sie und ihre Freundin Natalie vor drei Jahren entführt und gefoltert hat. Anna konnte damals fliehen, aber Natalie wurde von ihm getötet. Bis heute macht Anna sich deswegen Vorwürfe. Sie schaltet ihre ehemalige Jugendliebe, den FBI-Agenten Nick Coleman, ein, nicht ahnend, dass der Brief erst der Anfang eines perfiden Spieles war, in dem der Spielmaster immer drei Schritte voraus zu sein scheint, und das nur ein Ziel hat: Rache.

MEINE MEINUNG
Ein absoluter Pageturner, den ich nicht aus der Hand legen konnte.

Der Schreibstil hat mich gefesselt. Der Schwerpunkt liegt auf der spannenden Handlung, daneben bekommen die Charaktere Raum, um sich ein wenig zu entfalten - genug, um nicht zu oberflächlich zu bleiben, und nicht so viel, dass es überhand nähme. Die Beschreibung der Szenerie hält sich in Grenzen, ist aber ausreichend, um sich die Orte gut vorstellen zu können.

Die Hauptfiguren haben mir gut gefallen, ich fand sie authentisch und auch sympathisch. Sie erlangen nicht allzuviel Charaktertiefe, und es wird klar, dass man noch nicht alles aus der Vergangenheit über sie erfährt, aber das wird vermutlich in den nächsten zwei Bänden vertieft. Zwischenzeitlich habe ich fast allen misstraut - weil die Story mit vielen Wendungen aufwartet und ich damit gerechnet habe, dass auch einer der Hauptcharaktere ein falsches Spiel spielt. Die unerwarteten Wendungen und gut gesetzte Cliffhanger haben dazu beigetragen, den Spannungsbogen bis zum Bersten zu spannen. Immer, wenn ich dachte, das Spiel ein wenig durchschaut zu haben, wurde ich eines Besseren belehrt. Dabei ist der Fall sehr komplex, aber in sich stimmig und rund, und ergibt in all seinen Facetten Sinn.

Der Band ist in sich abgeschlossen, aber es wird klar, dass es nicht das Ende der Geschichte ist. Bei mir ist die Neugierde geweckt, ich werde auch die beiden Folgebände lesen.

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Veröffentlicht am 18.01.2023

Viel Potential liegen gelassen

EAST. Welt ohne Seele
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MEINE MEINUNG
Welt ohne Seele ist das erste Buch der EAST-Trilogie von Jensen, und kein neues Buch - sondern im Original bereits 1997 erschienen.

Mit seinen OXEN-Büchern hat der Autor größere Erfolge ...

MEINE MEINUNG
Welt ohne Seele ist das erste Buch der EAST-Trilogie von Jensen, und kein neues Buch - sondern im Original bereits 1997 erschienen.

Mit seinen OXEN-Büchern hat der Autor größere Erfolge gefeiert, EAST kann da in meinen Augen nicht mithalten, und ich werde auch Band 2 und 3 nicht lesen.

Der Schreibstil gefiel mir anfangs gut, teilweise ist er sehr derb und direkt in der Wortwahl, das fand ich im Gegensatz zu vielen Standard-Thrillern erfrischend. Mit der Zeit jedoch fand ich ihn sehr distanziert; der Protagonist wird häufig mit vollem Namen genannt, was für mich ein wenig seltsam anmutete und vielleicht auch dazu beitragen hat, dass ich mit ihm nicht wirklich warm wurde. Auch seine Europol-Gegenspielerin sowie die Frau, die er in Krakau aufspürt, fand ich nicht wirklich greifbar und auch nicht sympathisch. Die anderen Figuren bleiben eher blass, wirkliche Charaktere werden hier nicht ausgearbeitet.

Die Handlung hat eigentlich alles, was ein spannender Thriller braucht: Agenten, geheime Waffenforschung, Verrat, Begierde, unbekannte Gegenspieler und einen wunderschönen Schauplatz - aber konnte mich leider nicht wirklich packen. Stellenweise hatte die Geschichte Längen, in denen kaum etwas geschah und nichts voran kam, außer, dass sich die Figuren miteinander beschäftigten. An anderen Stellen überschlug sich die Handlung geradezu, sodass ich Mühe hatte, den Überblick zu behalten. Dazwischen gab es einige Nebenstränge, die sich für mich nicht wirklich gut einfügen konnten und auch am Ende hatte ich das Gefühl, dass sich kein rundes Bild ergeben hat, obwohl eigentlich alles aufgelöst wurde.
Zwischendurch gab es Lichtblicke, die ich interessant fand, gern gelesen habe und die mich versönlicher gestimmt haben.

FAZIT
Der Thriller hätte richtig gut werden können, wenn die Figuren sympathischer und nahbarer gewesen wären und die an sich gute Handlung etwas besser dargestellt worden wäre. So ist in meinen Augen viel Potenzial liegen gelassen worden.

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Veröffentlicht am 18.01.2023

Dunkel sind die Abgründe

Die dunklen Sommer
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MEINE MEINUNG
Nachdem mich der Roman "Bittersweet" von Miranda Beverly-Whittemore schon sehr begeistert hatte, hatte ich hohe Erwartungen an diesen Roman und bin nicht enttäuscht worden. Die Autorin erzählt ...

MEINE MEINUNG
Nachdem mich der Roman "Bittersweet" von Miranda Beverly-Whittemore schon sehr begeistert hatte, hatte ich hohe Erwartungen an diesen Roman und bin nicht enttäuscht worden. Die Autorin erzählt hier eine Geschichte über eine sektenähnliche Lebensgemeinschaft mit einem charismatischen Führer, in der sich die Protagonistin Saskia wohl fühlt - zusammen mit den anderen vier Jugendlichen verbringt sie eine tolle Zeit und lernt viel über die Natur und das Leben. Doch hinter der Fassade geht es weitaus düsterer zu - Macht und Manipulation führen zu folgenschwere Entscheidungen, die bei allen Beteiligten Narben hinterlassen.

Die Protagonistin Saskia erzählt die Geschichte aus der Ich-Perspektive. Neben dem aktuellen Zeitstrang, Jahrzehnte nach der Zeit "Zuhause", erzählt sie, wie sie mit zwölf Jahren nach dem tragischen Tod ihres kleinen Bruders - ihr Vater im Gefängnis, ihre Mutter weit weg - in eine neue Familie kam, und schließlich nach "Zuhause". Ihren Bruder spricht sie gedanklich immer wieder mit "du" an, als wäre er noch bei ihr. Mit den Kapitel wechseln sich die beiden Zeitstränge ab. Manchmal umfasst ein Kapitel nur wenige Zeilen, manchmal viele Seiten, doch gerade diese Mischung fand ich sehr ansprechend. Beide Zeitebenen ergänzen und bedingen einander, und ergänzen sich in ihrer Kürze oder Ausführlichkeit.

Die Charaktere finde ich hervorragend ausgearbeitet. Obwohl man sie durch Saskias Augen sieht, oder vielleicht auch gerade deswegen, erfährt man viel über die Figuren, da Saskia eine gute Beobachtungsgabe hat. Daneben gibt es viele Szenen, in denen das Handeln der Figuren Aufschluss über den Charakter gibt, sodass man einen etwas "objektiveren" Eindruck von ihnen bekommt. Besonders Abraham, den Anführer der Lebensgemeinschaft fand ich toll skizziert. Sein Charme und seine Anziehungskraft auf die junge Saskia sind nachvollziehbar, die Macht, die er dadurch über die Jugendliche erlangt, nur logische Folge.

Immer wieder schafft es die Autorin, durch Wendungen zu überraschen, die der Geschichte neue, ungeahnte Dimensionen hinzu fügen und mich absolut gefesselt haben - ich habe das Buch kaum aus der Hand legen können.

FAZIT
Ein gut durchdachter, spannend erzählter und stimmiger düsterer Roman, der tief in menschliche Abgründe blicken lässt.

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Veröffentlicht am 18.01.2023

Starker Auftakt der Trilogie

Der Strand: Vermisst
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MEINE MEINUNG
Mich hat das Buch von der ersten Seite an gepackt.

Die Idee der spurlos verschwundenen gehörlosen Lilli - ganz in der Nähe der Stelle, an der ihre Mutter vor 19 Jahren gewaltsam ums Leben ...

MEINE MEINUNG
Mich hat das Buch von der ersten Seite an gepackt.

Die Idee der spurlos verschwundenen gehörlosen Lilli - ganz in der Nähe der Stelle, an der ihre Mutter vor 19 Jahren gewaltsam ums Leben kam, fand ich sehr spannend. Gleichzeitig erhält ihre Freundin, mit der die junge Frau verabredet gewesen ist, kryptische Nachrichten von Lillis Account. Was hat es damit auf sich? Wo sollen die Ermittler anfangen, zu suchen? Der Plot ist komplex und gut erzählt - die Ermittler stoßen immer wieder auf neue Fragen und Ungereimtheiten, und kaum jemand scheint ihnen die (ganze) Wahrheit zu erzählen. Die an sich schon interessante Geschichte wird durch Cliffhanger und Wendungen ergänzt, sodass der Spannungsbogen konstant hoch gehalten wird; ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Der Erzähler fokussiert sich nicht nur auf die beiden Ermittler, einige Abschnitte werden aus der Sicht von Nebenfiguren erzählt. Dadurch entstehen Nebenstränge, die Komplexität des Falles wird deutlicher und auch die Nebenfiguren gewinnen an Tiefe. Einige private Szenen helfen, den Charakter der Ermittler greifbar zu machen, und ich fand beide sympathisch und authentisch. Das Verhältnis von Ermittlungen zu Charakterszenen fand ich ausgeglichen, Längen sind für mich dadurch nicht entstanden. Neben den Figuren steht eindeutig die Handlung im Fokus, dabei kommt die Autorin ohne viele Beschreibungen aus; sie skizziert aber so viel, dass ich mir den fiktiven Ort Sellnitz und die Szenerie gut vorstellen konnte.

Ich freue mich schon sehr auf den Folgeband und werde Tom Engelhardt und Mascha Krieger sehr gern weiter bei ihren Ermittlungen begleiten.

FAZIT
Toller Plot, sympathische Charaktere, guter Schreibstil - ein rundum gelungener Trilogie-Auftakt.

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Veröffentlicht am 17.01.2023

Kurzweilig, aber nicht nah am Original

Skandal & Vorurteil
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MEINE MEINUNG
Ich bin sonst nicht unbedingt Fan von blumig-romantischen Covern, aber dieses fand ich sehr schön, und die Anspielung auf "Stolz und Vorurteil" hat mich neugierig gemacht.
Amanda Quain holt ...

MEINE MEINUNG
Ich bin sonst nicht unbedingt Fan von blumig-romantischen Covern, aber dieses fand ich sehr schön, und die Anspielung auf "Stolz und Vorurteil" hat mich neugierig gemacht.
Amanda Quain holt die Charaktere aus dem Original mit ihrem Debütroman ins heutige Amerika, an eine Elite-Highschool. Protagonistin ist Georgie Darcy, die Schwester von Fitz (Mr.) Darcy, der ebenso wie Lizzie Bennet und die meisten anderen historischen Figuren hier lediglich eine Nebenrolle spielt. Da dieses Buch als "Retelling" bezeichnet wird, hatte ich mir tatsächlich etwas mehr Originalnähe versprochen und war ein wenig enttäuscht, dass nur am Rande darauf eingegangen wurde.

Stattdessen dreht sich ein Großteil um die Gefühle und Gedanken von Georgie. Sie leidet darunter, ihren Bruder enttäuscht zu haben und von ihrer großen Liebe Wickham betrogen worden zu sein, und fühlt sich von ihren Mitschülern ausgegrenzt und allein. Immer wieder grübelt sie und sucht nach einem Ausweg, aber es kam mir vor wie eine sich selbst erfüllende Prophezeihung: Sie erwartet, dass sie versagt - also versagt sie auch (in ihren Augen). Anfangs fand ich das noch gut nachvollziehbar, mit der Zeit und den Wiederholungen aber fand ich es ein wenig anstrengend. Sie drehte sich im Kreis, die Handlung kam nicht wirklich voran, und das hat mich ein wenig ermüdet.

Mit der Zeit schafft sie es, aus dieser Endlosschleife ein wenig heraus zu kommen und macht eine gute Entwicklung - aber mir waren die vielen Passagen und das fast schon Suhlen im Selbstmitleid etwas zu viel. Georgie kam mir häufig sehr naiv vor, so manches Verhalten konnte ich nicht verstehen und ich habe mich gefragt, wieso sie sich nicht einfach mal mit ihrem Bruder und anderen ausspricht, statt zu versuchen, alles mit sich selbst auszumachen.

Auch Fitz fand ich in diesem Buch über weite Passagen eher unsympathisch, konnte sein Verhalten nicht nachvollziehen, und bin nicht wirklich mit ihm warm geworden. Schade, denn Mr. Darcy ist mein Lieblingscharakter im Original.

Zum Ende hin hatte die Geschichte immer weniger mit dem bekannten Vorbild zu tun. Wenn ich das aber ausblende, und an der Buch ohne die Erwartungshaltung heran gehe, dass es sich um ein Retelling handelt, und ohne das Suchen nach Parallelen zur von mir heißgeliebten Story, würde ich sagen, dass es ein schöner und romantischer Jugendroman ist. Auch wenn ich meine Problemchen mit der Protagonistin hatte, kann ich mir vorstellen, dass sie das Gefühlsleben von Teenagern gut trifft und ihnen damit näher sein kann als mir. Und auch wenn mir das Ende ein klein wenig zu schnell ging und ich am Schluss manche Unterhaltungen nicht ganz zu den Charakteren passend fand, wurde ich gut unterhalten und habe die Geschichte gern gelesen.


FAZIT
Ein unterhaltsamer und romantischer Jugendroman, den ich aber nicht als Retelling bezeichnen würde. Außer den Namen und manchen Charakterzügen haben die Figuren nichts mit dem historischen Original gemeinsam.

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