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Veröffentlicht am 27.09.2020

Ein Kochbuch der besonderen Art

Wien by NENI
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Wer das Kochbuch „Tel Aviv“ kennt, ist mit der Familie Molcho, ihren bemerkenswerten Rezepten und ihrer außergewöhnlichen Buchgestaltung vertraut. Während in „Tel Aviv“ die israelische Küche im Zentrum ...

Wer das Kochbuch „Tel Aviv“ kennt, ist mit der Familie Molcho, ihren bemerkenswerten Rezepten und ihrer außergewöhnlichen Buchgestaltung vertraut. Während in „Tel Aviv“ die israelische Küche im Zentrum stand, wendet sich die Familie Molcho in ihrem neuen Kochbuch ihrer Wahlheimat Wien zu: Haya und Samy Molcho sowie ihre vier Söhne gewähren uns zunächst Einblick in ihr eigenes Leben, um uns dann ihre liebsten Menschen und Orte vorzustellen – natürlich dreht sich dabei alles um gutes (und ethisch vertretbares) Essen.

„Wien by NENI“ kommt in einer sehr edlen Aufmachung einher – wie ein Coffe Table Book. Die in dem Buch enthaltenen atemberaubend schönen Fotos stammen von Nuriel Molcho, Hayas ältestem Sohn. Das Akronym NENI stetzt sich übrigens aus den Anfangsbuchstaben der Namen der vier Molcho-Söhne zusammen: Nuriel, Elior, Nadiv und Ilan.

Zunächst gibt es auch einige Rezepte der Molcho-Familie, dann folgen jedoch Porträts befreundeter Gastronomen in Wien, die die Familienmitglieder ganz besonders schätzen. Die Porträts sind sehr interessant und ansprechend. Man staunt über die unterschiedlichen Werdegänge und oftmals äußerst verschlungenen Lebenspfade. Ohne Ausnahme sind alle vorgestellten Personen so sympathisch, dass man sich wünscht, man würde sie ebenfalls persönlich kennen – auf jeden Fall möchte man sobald wie möglich nach Wien reisen, um in das ein oder andere vorgestellte Restaurant einzukehren und die erlesenen Speisen zu genießen.

Einstweilen kann man sich die Wartezeit mit dem Nachkochen der Speisen verkürzen, die in dem Kochbuch vorgestellt werden: Fünf bis sieben Gerichte verrät jeder Gastronom aus seinem Repertoire. Die meisten Rezepte sind raffiniert und aufwendig, es finden sich jedoch auch einfache Rezepte von traditionellen österreichischen Gerichten, wie Apfelstrudel und Marillenknödel. Alles in allem ist „Wien by NENI“ ein ansprechendes, inspirierendes und überzeugendes Kochbuch der besonderen Art. Etwas ungünstig ist lediglich manchmal die Farbkombination von Text und Hintergrund gewählt, so dass sich das Lesen der Texte stellenweise etwas schwierig gestaltet.

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Veröffentlicht am 11.09.2020

Vom Leiden des Erwachsenwerdens

Das lügenhafte Leben der Erwachsenen
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Giovanna wächst als Einzelkind wohlbehütet in Neapel auf, ihre Eltern gehören dem Bildungsbürgertum an. Vom Vater fühlt sie sich vergöttert, von der Mutter geliebt. Bis sie eines Tages im Alter von zwölf ...

Giovanna wächst als Einzelkind wohlbehütet in Neapel auf, ihre Eltern gehören dem Bildungsbürgertum an. Vom Vater fühlt sie sich vergöttert, von der Mutter geliebt. Bis sie eines Tages im Alter von zwölf Jahren ungewollt Zeugin eines Gesprächs zwischen Vater und Mutter wird: Giovanna komme ganz nach Vittoria, sagt der Vater und die Mutter widerspricht nicht. „Der Name Vittoria klang bei uns zu Hause wie der eines Monsters, das jeden besudelt und infiziert, der mit ihm in Berührung kommt.“ An ihre Tante kann sich Giovanna kaum erinnern, denn zu der Familie väterlicherseits wird so gut wie kein Kontakt aufrecht gehalten. Und so beschließt die Protagonistin sich alleine auf die Suche nach Vittoria zu geben. „Tagelang, monatelang werde ich wandern. Sonne, Hitze, Regen, Wind, Kälte, und ich unterwegs, unter tausend Gefahren unterwegs, bis ich meiner Zukunft in Gestalt einer hässlichen, boshaften Frau begegnete.“ Doch das, was sie findet, entspricht nicht ihren Befürchtungen. Denn die Welt ist nicht so wie man als Kind noch glaubte: Das Böse wird nicht von einer einzigen Gestalt verkörpert. Es ist die Welt der Erwachsenen, die voller Widersprüche, Lügen und Unberechenbarkeiten steckt. Und in diese ist Giovanna gerade im Begriff selbst einzutreten,

„Das lügenhafte Leben der Erwachsenen“ ist ein intensiver und anspruchsvoller Roman. Nach Schwarz-Weiß-Zeichnungen wird man vergeblich suchen. Jeder, der der Welt der Erwachsenen angehört, trägt Schuld mit und in sich. Und jeder, der im Begriff ist, in diese Welt einzutreten, ist im Begriff Schuld auf sich zu laden. Wen wir sympathisch finden und wen nicht, das wird uns von Elena Ferrante nicht vorgeschrieben. Sie ist eine Meisterin darin, in seelische Abgründe einzutauchen und all das zu Tage zu befördern, was der Mensch zu verbergen versucht. Das ist oft desillusionierend und manchmal auch verstörend. Liebe zeigt sich nur selten in ihrer reinen Form. Meistens sind es seelische Verletzungen, mit denen jede Figur auf andere Art und Weise umzugehen versucht. Auch Angst, Demütigung, Frust und Wut sind allgegenwärtige Begleiter in den Gassen Neapels. Den Schmerz des Erwachsenwerdens mit all seinen Facetten hat Elena Ferrante so lebendig und echt wiedergegeben, dass man kaum glauben möchte, dass die Autorin siebenundsiebzig Jahre alt ist.

Als Herzensbuch kann man „Das lügenhafte Leben der Erwachsenen“ wohl kaum bezeichnen, aber es ist ein sprachgewaltiger, ein aufrüttelnder Roman, der durch seine ungeschminkte Wahrhaftigkeit besticht.

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Veröffentlicht am 05.09.2020

Ein gelungener Mix!

Sila's Orientküche
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Viele Menschen mögen die türkische Küche – nicht umsonst gibt es hierzulande so viele Dönerbuden und türkische Lebensmittelläden. Ich selbst gehöre auch zu ihnen. Oftmals reicht mir ein ofenfrisches Fladenbrot ...

Viele Menschen mögen die türkische Küche – nicht umsonst gibt es hierzulande so viele Dönerbuden und türkische Lebensmittelläden. Ich selbst gehöre auch zu ihnen. Oftmals reicht mir ein ofenfrisches Fladenbrot mit frisch aus der Salzlake entnommenem Fetakäse und ich bin vollkommen glücklich. Während meiner Schulzeit war ich öfters bei meiner damals besten türkischen Freundin zu Besuch – immer wenn ein Referat oder eine Klassenarbeit anstand – und natürlich habe ich dann auch jedesmal von den traditionellen Gerichten, die es bei ihr gab, profitiert. Ihre Mutter stand gefühlt die ganze Zeit in der Küche – und sie machte es gerne! Schnell stellte ich fest, dass das Essen für sie und ihre Familie mehr war als reine Nahrungsaufnahme – es ist auch ein Liebesbeweis und ein Geschenk, das man mit Familie und Freunden teilen möchte.

Und so ist es auch bei der Schauspielerin Sila Sahin. „Die Freude am gemeinsamen Essen ist Teil meines Lebens, meiner Kultur und meiner ganzen Person“, schreibt sie in ihrem Buch „Sila‘s Orientküche“. Als Tochter türkischer Eltern, die in Berlin geboren ist, ist sie sowohl mit türkischem als auch deutschem Essen großgeworden. Das spiegelt sich auch in ihrem Kochbuch wider: So findet man sowohl die Rezepte ihrer Mutter als auch neu interpretierte Klassiker der mitteleuropäischen Küche darin. Da ihr Ehemann Vegetarier und sie Mutter zweier Kinder ist, sind in ihr Repertoire zudem vegetarische und kindergerechte Gerichte miteingeflossen. Als Frau, die die Geselligkeit liebt, legt sie uns auch eine Bandbreite an Rezepten vor, die für die große Tafel geeignet sind. Auch Gerichte für ein romantisches Dinner zu zweit finden sich in Silas Kochbuch. „Meine Küche ist ein Spiegel meiner Seele“, schreibt sie. „Sie ist so vielfältig wie die unterschiedlichen Menschen und verschiedenen Orte in meinem Leben. Und sie ist so überraschend wie viele Begegnungen und Erfahrungen, die ich bisher machen durfte.“

Zunächst nimmt sie den Leser bei der Hand und zeigt ihm ihren Vorratsschrank: In dem finden sich unter anderem Bulgur, Yufkateig, Paprikamark, Joghurt und allerhand Nüsse und Saaten – alles Zutaten, die in der Türkei gewärtschätzt und oft in der orientalischen Küche Verwendung finden. Im zweiten Schritt macht Sila uns mit den wichtigsten Kräutern und Gewürzen der orientalischen Küche bekannt. Mit frischen Kräutern wird nicht gespart und Gewürze wie Pul biber (eine Gewürzmischung die aus grob gemahlenen Paprikaschoten besteht) oder Sumach (das aus den getrockneten Früchten des Färberbaums besteht) geben den Gerichten den letzten Pfiff. Am Ende des Buches findet sich ein übersichtliches alphabetisch geordnetes Register, in dem man direkt nach dem Namen der Gerichte oder von den Zutaten ausgehend nach passenden Gerichten suchen kann. Die Fotos zu den Gerichten sind äußerst ansprechend. Aufgelockert wird das Kochbuch zudem von Fotos der Autorin und kurzen Texten, in denen sie Einblick in ihr Leben und die Beschaffenheit der von ihr präsentierten Mahlzeiten gewährt.

Mein persönliches Highlight sind die vegetarischen Gerichte. Wenn man einen Döner mit vielfältigem Gemüse und einer nahrhaften Soße hat – wer vermisst da noch das Dönerfleisch? Oder wer könnte zu gefüllten Auberginen, Linsenköfte oder einem Bulgur-Pilz-Pilaw nein sagen? Ich jedenfalls nicht und würde sie bei weitem fleischhaltigen Gerichten vorziehen. Auch die Suppen – hier habe ich nun endlich das perfekte Rezept für eine fruchtige Tomatensuppe gefunden, nach dem ich so lange gesucht habe! Die scharfe Möhren-Orangen-Suppe wird ebenfalls definitiv in mein Suppenrepertoire aufgenommen. Ein weiteres großes Highlight für mich, die Baklava heiß und innig liebt, sind natürlich die Baklava Style Pancakes – ein himmlischsüßer Traum, den ich mir jederzeit selbst schnell zubereiten kann!

Wer sich schon immer mal gewünscht hat, einige der türkischen Gerichte, die er aus der Gastronomie kennt, selbst nachkochen zu können oder wer Abwechslung in der Küche liebt, dem kann ich „Sila‘s Orientküche“ nur wärmstens ans Herz legen. Ich bin jedenfalls sehr froh darüber, dass es in meinem Bücherregal mit den (nur ausgwählten!) Kochbüchern steht.

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Ein erfrischender Roman

Das Glück in vollen Zügen
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Marie Brunner ist 31 Jahre alt, Produktdesignerin und wohnt in einem kleinen Bauwagen mit ihrer Rottweilerhündin Dexter am Ammersee. Jeden Morgen schwimmt sie darin, bevor sie zur Arbeit aufbricht. Eigentlich ...

Marie Brunner ist 31 Jahre alt, Produktdesignerin und wohnt in einem kleinen Bauwagen mit ihrer Rottweilerhündin Dexter am Ammersee. Jeden Morgen schwimmt sie darin, bevor sie zur Arbeit aufbricht. Eigentlich könnte ihr Leben perfekt sein, wenn nicht ihre Endometriose-Erkrankung wäre, die sie davon abhält, sich an einen Mann fest zu binden.

Johannes Schraml ist 34 und arbeitet als Webdesigner in der E-Bike-Abteilung von BMW. Er lebt mit seinem Vater in Herrsching und pendelt jeden Tag zwischen Arbeit und Zuhause. Nichts wünscht er sich sehnlicher als die Frau seines Lebens zu finden und eine Familie mit ihr zu gründen. Doch diese Frau müsste auch seinen Vater akzeptieren, der dement ist und an Alzheimer leidet.

Marie und Johannes sitzen beide jeden Morgen in der S8, die in die Münchener Innenstadt fährt. Und beiden fällt der jeweils andere positiv auf. Mal möchte Marie Johannes ansprechen, mal versucht Johannes seinen ganzen Mut zusammen zu nehmen und mit Marie anzubändeln. Doch wie es der Zufall will, hält beide immer etwas davon ab. Eine aberwitzige Schnitzeljagd beginnt - natürlich mit einem Happy-End, aber bevor es dazu kommt, haben beide viele Hürden zu nehmen.

Lisa Kirsch hat mit "Das Glück in vollen Zügen" einen humorvollen und rasanten Liebesroman geschaffen, der einen mitreißt, zum Lachen bringt, aber auch berührt. Die Autorin begeistert mit frischem Humor und aktuellen Themen, scheut aber auch nicht davor zurück, ernste Inhalte in den Roman einzubauen. Die Hindernisse und Missverständnisse zwischen Marie und Johannes sind manchmal etwas zu viel des Guten, sodass das Happy-End ziemlich abrupt erfolgt, nichtsdestotrotz ist "Das Glück in vollen Zügen" ein sehr gelungener Roman, den ich wärmstens empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 25.08.2020

Eine bewegende Geschichte mit wichtiger Botschaft

Was uns verbindet
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„Es gibt so viele Arten zu sterben, ohne die Welt tatsächlich zu verlassen: Du kannst ein Stück von dir selbst oder deinen Gefühlen abschneiden. Du kannst aufhören, die Sachen zu machen, die du liebst, ...

„Es gibt so viele Arten zu sterben, ohne die Welt tatsächlich zu verlassen: Du kannst ein Stück von dir selbst oder deinen Gefühlen abschneiden. Du kannst aufhören, die Sachen zu machen, die du liebst, oder deine Träume und Ziele aus den Augen verlieren. Du kannst dich von den Menschen lossagen, die dich lieben, oder niemals bereit sein, überhaupt Liebe zu finden. Du kannst dich von der Welt zurückziehen, oder du kannst durchs Leben gehen, ohne irgendetwas zu suchen, das größer ist als du selbst. Manche halten das vielleicht für unterschiedliche Lebensweisen, aber das sind sie nicht. Es sind nur Arten zu sterben.“

Jaya stammt aus einer angesehenen indischen Diplomatenfamilie, Keith ist amerikanischer Banker und Selfmademan aus armen familiären Verhältnissen. Als die beiden sich kennenlernen, ist es Liebe auf den ersten Blick. Sie lassen sich in Kalifornien nieder und bekommen ein Kind: Karina. Fünf Jahre später folgt ein Junge: Prem. Zusammen sind sie eine schöne, eine starke und glückliche Familie. Bis eines Tages ein Unglück passiert, das die Familie auseinanderreißt. Erst viele Jahre später gelingt es ihnen, sich wieder aufeinander einzulassen, füreinander da zu sein und etwas Neues aufzubauen.

Shilpi Somaya Gowda hat sich mit ihrem Roman „Was uns verbindet“ (im Original „The Shape of a Family“) einer schwierigen und delikaten Thematik angenommen: Dem plötzlichen Unfalltod eines Familienmitgliedes und was dieser mit und aus der Familie macht, die es zurücklässt. Berührend und souverän zugleich zeichnet die Autorin das Potrait einer vom Unglück gezeichneten Familie.

Die Autorin wechselt zwischen den Innenperspektiven und so sieht man von ganz nah, wie jedes der zurückgebliebenen Familienmitgleider leidet. Wir sehen wie Jaya Zuflucht in der Religion sucht und alles andere aus ihrem Leben ausblendet, weil sie glaubt, als Mutter versagt zu haben. Wir sehen Keith, der nur noch für seine Arbeit lebt, um nicht daran denken zu müssen, dass er seine Familie nicht zusammenhalten konnte; und der nur noch Freude aus geschäftlichen Transaktionen schöpfen kann. Und wir sehen Karina, die sich selbst verletzt, um ihrem inneren Schmerz ein Ventil zu geben, die sich ganz auf‘s Lernen konzentriert, weil sie auf den Stolz ihrer Eltern hofft und die auf ihrer verzweifelten Suche nach etwas, wofür es sich zu leben lohnt, schließlich einer sektenähnlichen Kommune in die Fänge gerät.

Ab und zu meldet sich jedoch auch Prem zu Wort: Direkt am Anfang erklärt er, dass es nicht die Schuld seiner Schwester und auch nicht die seiner Eltern war, dass er im Pool ertrunken wäre. „Das Wasser hat an dem Tag beschlossen, mich zu verschlingen“, erklärt er und nimmt damit jegliche Schuldzuweisung von Seiten des Lesers vorweg. Er meldet sich auch immer wieder im Laufe des Romans zu Wort und kommentiert das Leben seiner Schwester und das einer Eltern. Er vereint dabei die kindliche Sichtweise auf die Dinge, wie er sie im Alter von acht Jahren hatte, als er starb, mit einer alles durchschauenden Weisheit. Die Schwierigkeit, einen Toten sprechen zu lassen, hat Shilpi Somaya Gowda meisterhaft bewältigt: Weder driften diese Passagen ins Rührselige noch ins Befremdliche ab.

Der Roman hat vielleicht manchmal seine Längen, aber die hat er im Rückblick betrachtet zurecht. Er soll uns zu zeigen, dass sich eine Familie nach einem erlittenen Unglück nicht voneinander abkapseln darf, weil daraus weiteres Leid entsteht. Erst nachdem sie alle drei wieder füreinander öffnen, sind sie in der Lage, einen neuen Weg zu finden und eine neue Form anzunehmen. „Was und verbindet“ ist ein gewaltiger, ein intensiver und wertvoller Roman, wenn man bereit ist, sich auf die Geschichte einzulassen.

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